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St Sisinius ist eine kleine Kirche in der Gemeinde Laas in Sudtirol Sie ist dem Nonsberger Martyrer Sisinius geweiht St Sisinius von SudwestenTony Grubhofer St Sisinius 1899 Innenansicht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Vorgangerbau dieser Kirche die im Jahre 1290 erstmals erwahnt wurde stammt aus dem 7 8 Jahrhundert wie die aufgedeckten Mauerreste an der westlichen Innenseite der heutigen Kirche beweisen Erbaut wurde die erste Kirche moglicherweise von Wanderhandwerkern aus der Gegend um Como die in der Laaser Gegend eine Steinmetzwerkstatt betrieben Vom Denkmalamt wird vermutet dass die Stefanskirche bei der Abtei Marienberg St Stephan Morter sowie St Prokulus Naturns gleichen Ursprungs sind Dr Franz Tappeiner aus Laas liess im Jahre 1880 innerhalb der Umfassungsmauer Grabungen durchfuhren und stiess dabei auf einen aufgelassenen Friedhof der bereits im Visitationsprotokoll von 1638 erwahnt wurde Gefunden wurden fruhmittelalterliche Graber mit Knochen und Tonscherben die auf ein noch alteres prahistorisches Heiligtum der Bronzezeit an dieser Stelle schliessen lassen Diese Funde befinden sich heute im Ferdinandeum in Innsbruck Da das Gelande um die Kirche wahrend der k u k Monarchie als militarischer Ubungsplatz genutzt und dabei auch Schutzengraben angelegt wurden lasst sich eine eventuelle fruhmittelalterliche Besiedlung nicht mehr mit Gewissheit nachweisen Anhand des Visitationsprotokolls von 1638 wird mit der Angabe Sacellum S Caesini episcopi das Patrozinium nicht mehr St Sisinius aus Nonsberg sondern einem unbekannten Bischof Casinus zugeschrieben Da es aber nirgendwo eine weitere Erwahnung dieses Bischofs gibt wird es im Laufe der Jahre zu einer Verballhornung von Sisinus zu Sanisius und zu Casinius gekommen sein Auch der Schreiber des Churer Bischofs hat diese Version 1638 wahrscheinlich der Einfachheit halber so ubernommen Im Urbar von 1496 wird die Kirche Sandt zesynnen oder auch Sandt Sisinen genannt 1586 erscheint sie als sanndt Cesin oder auch als S Sesinen puhl Es ist daher nachvollziehbar dass der Name im Laufe der Jahre mundartlich stark variierte Man nahm es allerdings zu dieser Zeit mit korrekten Schreibweisen nicht so genau Wortlaut des Visitationsprotokolls in deutscher Sprache SACELLUM S CAESINII EPISKOPI Sie ist unter den kleinen Kapellen die grosste ist gewolbt und hat einen Altar dessen Stein und Reliquiengrabverschluss unverletzt sind Der gemalte Altar ist nicht schlecht Die gelbe Fahne ist nicht sehr kostbar Auf einer Seite der Wand sind Malereien ganz einfach Der kleine Chor ist gewolbt Zwei Kisten sind vorhanden in der einen derselben sind alte Bilder mit 1 in der anderen jedoch sind zwei Locher zu bemerken um das Korn hineinzuschutten das Korn fehlt Im Turm ziemlich hoch und viereckig sind zwei Glocken Auf dem Altar ein schones Kreuz zur Seite die selige Jungfrau Maria St Johannes und am Fuss des Kreuzes die hl Maria Magdalena alles neue Figuren Bloss zwei Tucher sind auf dm Altar Ein kupferner Weihwasserkessel ist vorhanden Die Holunderstauden im Friedhof sind herauszureissen 2 Die Kirche wurde visitiert am 9 November 1638 Bischof Johannes VI Flugi von Aspermont Bauwerk BearbeitenZu finden ist sie etwas nordwestlich von Laas auf einem Hugel genannt Sonta Sina Pichl in einem Winkel der hier von der Staatsstrasse und der Abzweigung zum Ort gebildet wird Es handelt sich um eine der wenigen im Vinschgau vorzufindenden Chorturmkirchen Das rechteckige einfach gehaltene Langhaus sowie der quadratische Altarraum entsprechen dem Stil irischer und angelsachsischer Missionierung im deutschsprachigen Raum Die Kirche ist aus unregelmassigen Bruchsteinen gefertigt steht in Ost West Richtung und ist von einer ca 3 5 Meter hohen Mauer Asylmauer umgeben in deren ostlichen Seite sich ein gotisches Spitzbogentor befindet dessen Torflugel fehlen An der Westseite ist ein Durchgang gebrochen und nach Suden hin ist sie an einer Stelle stark beschadigt Die Bauweise der Mauer mit in Fischgratmuster ausgefuhrten Partien lasst auf einen romanischen Ursprung schliessen Der Chor befindet sich im Turm Letzterer wird von einer in Stein ausgefuhrten Turmpyramide aus dem 11 oder 12 Jahrhundert gedeckt und ist mit Biforienfenstern ausgestattet deren Rundbogen durch Saulen und Wurfelkapitelle getrennt sind Im Fuss des Turms ist in der sudlichen Seite ein rechteckiges Fenster und an der westlichen Seite ein kleines Rundbogenfenster eingefugt Er wurde spater als das Langhaus gebaut Der Turm war ursprunglich mit zwei Glocken ausgestattet von denen die eine aus dem Jahre 1472 stammte Sie ist nicht mehr vorhanden da Kirchenglocken dieses Alters im Ersten Weltkrieg jedoch nicht abgehangt wurden ist sie wahrscheinlich zersprungen Die noch vorhandene Glocke wurde 1841 von Pankratz Bockle in Bozen gegossen Sie hat einen Durchmesser von 63 Zentimetern und wiegt 140 Kilogramm Sie tragt die Inschrift WACHET UND BETET IHR WISSET WEDER DEN TAG NOCH DIE STUNDE WEN EUCH DIE GLOCKE ZUM GRABE RUFT Vier Halbreliefs zeigen den Gekreuzigten die Kronung Mariens die Himmelskonigin mit Kind und St Florian Wahrscheinlich stammt sie aus dem abgebrochenen Bruggkirchl in Laas Das Kirchenschiff verfugt uber eine Flachdecke die von einem vorstehenden Triumphbogen aus grossen Granitquadern gegen die Apsis abgetrennt wird Es ist mit zwei Rundbogenfenstern versehen die in die sudliche Wand eingelassen sind Das rechteckige Fenster am Chorturm stammt aus dem 16 Jahrhundert Ebenfalls in der sudlichen Wand befindet sich die Eingangstur die bei der Restaurierung im Jahre 1972 mit original Werkzeugen instand gesetzt wurde Der dazugehorige Turstock ist aus Laaser Marmor gefertigt Die zu einem unbekannten Zeitpunkt von der westlichen Stirnwand herausgebrochene Vierecktur wurde bei dieser Gelegenheit zugemauert Aussen an der Sudwand ist noch schwach ein Fresko mit Bordure und Wappen zu erkennen Sowohl die Kirche als auch die Umfassungsmauer waren grossflachig mit Putz versehen der jedoch auf der Mauer nur noch in Resten vorhanden ist Die Kirche ist im Inneren betont schlicht gehalten und verfugt uber keine sakrale Einrichtung Alles spater hinzugekommene wurde bei der Restaurierung entfernt Sie wird einmal jahrlich zu einer Andacht vor Ostern und an St Sisisinius am 29 Mai zu einem Bittgang genutzt und ist ansonsten verschlossen Literatur BearbeitenStiegen zum Himmel Alpine Strasse der Romanik Informationsschrift der Ferienregion Obervinschgau Mals Burgeis Schluderns Glurns o J Josef Weingartner Die Kunstdenkmaler Sudtirols Bd II 7 Auflage Athesia Bozen 1991 S 846 Gertraud Laimer Tappeiner Kirchen von Laas Eyrs Tschengls und Tanas Hrsg Pfarre Laas Verlag Tappeiner Lana 2011 S 57 62 Franz Waldner Harbert Raffeiner Hermann Schonthaler Isidor Schonthaler Wilfried Stimpfl Johann E Thumler Manfred Zangerle Hauser von Laas Tschengls Eyrs Tanas Alitz Verlag Tappeiner Lana 1990 S 57 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Sisinius Sammlung 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