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Der Gelbe Blasenstrauch Colutea arborescens oder Gewohnliche Blasenstrauch 1 ist eine Pflanzenart aus der Gattung Blasenstraucher Colutea in der Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Gelber BlasenstrauchGelber Blasenstrauch Colutea arborescens IllustrationSystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus GalegeaeGattung Blasenstraucher Colutea Art Gelber BlasenstrauchWissenschaftlicher NameColutea arborescensL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Erscheinungsbild und Blatt 1 2 Blutenstand und Blute 1 3 Fruchte und Samen 1 4 Chromosomenzahl 2 Okologie 3 Giftigkeit 4 Vorkommen und Nutzung 5 Systematik und Verbreitung 6 Trivialnamen 7 Trivia 8 Literatur 8 1 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Blutenknospen und zygomorphe Bluten gut zu erkennen ist an den Knospen der Kelch nbsp Hulsenfruchte nbsp Bluhender Zweig nbsp Blute und FruchtErscheinungsbild und Blatt Bearbeiten Der Gelbe Blasenstrauch ist ein sommergruner reich verzweigter Strauch der je nach Standort Wuchshohen von 1 bis 4 Metern erreicht Die Rinde der unbedornten Zweige ist anfangs behaart und spater kahl und fasert in Langsstreifen von Asten und Stamm ab Die wechselstandig an den Zweigen angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist relativ lang Die Blattspreite ist unpaarig gefiedert Die Fiederblattchen sind bei einer Lange von bis zu 3 5 Zentimetern breit elliptisch Blutenstand und Blute Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis August In den Blattachseln stehen auf langen Blutenstandsschaften die traubigen Blutenstande Die zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der Kelch ist zweilippig Die goldgelbe Blutenkrone besitzt den typischen Aufbau der Schmetterlingsbluten und ist bis zu 2 Zentimeter lang Die funf lebhaft gefarbten Kronblatter sind genagelt Im Schiffchen befinden sich die Staubblatter und der Fruchtknoten Fruchte und Samen Bearbeiten Die Hulsenfruchte sind bei einer Lange von 6 bis 8 Zentimetern sowie einem Durchmesser von etwa 3 Zentimetern blasig aufgetrieben und enthalten etwa 20 bis 30 Samen Bei Reife offnet sich durch Austrocknung diese Hulsenfrucht entlang der Rucken und Bauchnaht um etwa 1 bis 2 Zentimeter An 3 mm langen Stielchen Funiculus stehen die schwarz braunen linsenformigen und linsengrossen Samen Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 2 Okologie BearbeitenDer Gelbe Blasenstrauch bildet Wurzelknollchen mit stickstoffbindenden Bakterien Blutenokologisch handelt es sich um vormannliche duftlose Schmetterlingsblumen mit Bursteneinrichtung und mit rotbraunen Strichsaftmalen Neun der zehn Staubblatter sind zu einer oben offenen Rohre verwachsen das 10 ist frei und gibt den Zugang zum Nektar frei bildet also eine Nektarlucke Bestauber sind Hummeln und andere Bienenverwandte da nur diese Kraft genug haben das Schiffchen nach unten zu drucken Die Weibchen des Grossen Wanderblaulings Lampides boeticus legen ihre Eier im Fruchtknoten ab Aufgrund der lang anhaltenden Blutezeit von Mai bis August kann man die von August bis Oktober reifenden Hulsenfruchte gemeinsam mit den Bluten am Strauch sehen Die Hulsenfruchte sind bei der Reife aufgrund der pergamentartigen gasundurchlassigen Fruchtwand durch Kohlendioxid Bildung blasig aufgetrieben Die als Ganzes abfallenden Fruchte werden bei starken Winden als Ballonflieger oder als Bodenlaufer ausgebreitet Im Herbst und Winter verfault die Fruchtwand und gibt die Samen frei Die Fruchte sind auch Wintersteher und dann Windstreuer durch die im vorderen Drittel auf der Oberseite geoffneten Hulsenfruchte Giftigkeit BearbeitenSamen und Blatter des Gelben Blasenstrauchs sind giftig 3 Hauptwirkstoffe In den Blattern und Hulsen Coluteasaure in den Blattern und Samen ein chemisch noch nicht erforschter Bitterstoff Im Samen noch etwa 1 Canavanin 3 In der Literatur wird verschiedentlich behauptet dass die Pflanze auch Cytisin enthalten soll In neueren Arbeiten wird das aber bestritten und der noch unbekannte Bitterstoff fur die abfuhrende Wirkung verantwortlich gemacht 3 Vergiftungserscheinungen Durchfall gelegentlich Erbrechen 3 Vorkommen und Nutzung BearbeitenDer Gelbe Blasenstrauch ist in Sudeuropa sowie dem sudlichen Mitteleuropa verbreitet Das naturliche Verbreitungsgebiet umfasst Spanien Frankreich Deutschland die Schweiz Italien Sardinien Sizilien Korsika Albanien Tschechien Ungarn das fruhere Jugoslawien Bulgarien Griechenland und Rumanien In zahlreichen Landern Osteuropas und Asiens ist die Art ein Neophyt 4 In Deutschland kommt er von Natur aus nur im Oberrheingebiet vor Als Zierpflanze hat er jedoch seit dem 16 Jahrhundert ein breiteres Verbreitungsgebiet gefunden Er wird gelegentlich an Strassenrandern oder in Garten gepflanzt In seinem naturlichen Verbreitungsgebiet findet man ihn uberwiegend auf meist trockenen Kalkboden Er besiedelt vor allem trockene Hange und Felsfluren und ist gelegentlich auch in lichten submediterranen Laubwaldern zu finden Er ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Quercetalia pubescenti petraeae uberregional ist er eine Quercetalia pubescentis Ordnungscharakterart 2 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 2 massig trocken Lichtzahl L 3 halbschattig Reaktionszahl R 4 neutral bis basisch Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 5 An das sudostliche Verbreitungsgebiet anschliessend wachst Colutea cilicica Es konnen Hybriden zwischen Colutea arborescens und Colutea cilicica entstehen wie es in Griechenland manchmal der Fall ist Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Colutea arborescens erfolgte 1753 durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus II S 723 Das Artepitheton arborescens bedeutet baumartig werdend 6 In Europa konnen folgende Unterarten unterschieden werden 7 Colutea arborescens L subsp arborescens Fruchtknoten kahl oder nur an der Bauchnaht behaart Sie kommt in Frankreich Italien in der fruheren Tschechoslowakei im fruheren Jugoslawien Korsika Sardinien Sizilien Albanien Griechenland Bulgarien und Rumanien vor 4 Colutea arborescens subsp gallica Browicz Fruchtknoten behaart Sie kommt in Spanien Frankreich Korsika Sardinien Sizilien Deutschland Osterreich in der Schweiz in Italien im fruheren Jugoslawien und in Albanien vor 4 Trivialnamen BearbeitenFur den Gelben Blasenstrauch bestehen bzw bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen Blasenbaum Blasenstrauch Fasanenstrauch Fischblatter Osterreich Knallschote Mark Schlaflinsen Schweiz Valentinspeltsche Verbruten Kuchle Basel und Welsch Linsen 8 Trivia BearbeitenDie Baguenaude franzosisch baguenaude leere Hulse des Gelben Blasenstrauchs im ubertragenen Wortsinn Lappalie ist eine scherzhafte Gattung der franzosischen Lyrik Literatur BearbeitenAngelika Luttig Juliane Kasten Hagebutte amp Co Bluten Fruchte und Ausbreitung europaischer Pflanzen Fauna Verlag Nottuln 2003 ISBN 3 935980 90 6 Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Lander Die haufigsten mitteleuropaischen Arten im Portrat 7 korrigierte und erweiterte Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2011 ISBN 978 3 494 01424 1 Einzelnachweise Bearbeiten Peter und Ingrid Schonfelder Die Kosmos Mittelmeerflora In Kosmos Kosmos Stuttgart 2018 S 208 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 604 a b c d Lutz Roth Max Daunderer Kurt Kormann Giftpflanzen Pflanzengifte Vorkommen Wirkung Therapie allergische und phototoxische Reaktionen Mit Sonderteil uber Gifttiere 6 uberarbeitete Auflage Sonderausgabe Nikol Hamburg 2012 ISBN 978 3 86820 009 6 a b c ILDIS World Database of Legumes 2010 copyright c ILDIS Datenblatt Colutea arborescens Colutea arborecensL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 15 Marz 2021 Ruprecht und Irene Dull Taschenlexikon der Mittelmeerflora 1 Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2007 ISBN 978 3 494 01426 5 S 109 K Browicz Colutea L In Thomas Gaskell Tutin u a Flora Europaea Band 2 Seite 107 Cambridge University Press 1968 Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 106 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gelber Blasenstrauch Colutea arborescens Album mit Bildern Videos und Audiodateien Gelber Blasenstrauch FloraWeb de Gelber Blasenstrauch In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name 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