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Das Bartgras Bothriochloa ischaemum L Keng ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sussgraser Poaceae Es bestehen auch die Bezeichnungen Gemeines oder Gewohnliches Bartgras Fur die Schweiz ist auch die Bezeichnung Huhnerfuss belegt 1 Als Synonym des wissenschaftlichen Namens besteht auch die Bezeichnung Andropogon ischaemum L bzw Dichanthium ischaemum L Roberty BartgrasBartgrasSystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PanicoideaeGattung BothriochloaArt BartgrasWissenschaftlicher NameBothriochloa ischaemum L Keng Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Verwendung 5 Bilder 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Die ausdauernde Pflanze erreicht Hohen zwischen 15 und 60 bis 100 Zentimetern 2 Sie ist ein Hemikryptophyt Die Stangel sind meist gekniet aufsteigend sind glatt und kahl und tragen 4 bis 12 Knoten 2 Die Blatter des Bartgrases sind graugrun 8 bis 20 Zentimeter lang und 2 bis 4 Millimeter breit 2 die Blatthautchen sind als Haare ausgebildet nbsp Habitus nbsp Vegetative Teile des BartgrasesGenerative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit ist Juli bis Oktober Der Blutenstand besteht aus 2 3 bis 6 bis 10 ahrenformigen Blutentrauben Sie sind hellviolett gefarbt Die Trauben sind fast fingerformig angeordnet jede ist 3 bis 8 Zentimeter lang und steil aufrecht gerichtet 2 Die Traubenachse ist zwischen den Ahrchenpaaren dicht mit 2 bis 3 Millimeter langen Haaren besetzt Diese Achse zerfallt zur Reifezeit 2 Die Ahrchen sind in Paaren angeordnet das eine ist sitzend und begrannt das andere gestielt und unbegrannt Die Ahrchen sind 3 5 4 5 mm lang schmal elliptisch aber zugespitzt Die Granne des sitzenden Ahrchens ist 8 bis 16 Millimeter lang Die Hullspelzen sind fast gleich und 3 bis 4 Millimeter lang 2 Die Deckspelze des unteren mannlichen oder sterilen Blutchens ist 3 bis 3 5 Millimeter lang durchsichtig und an den Randern kurz behaart 2 Die Deckspelze des oberen zwittrigen Blutchens ist etwa 1 5 Millimeter lang 0 5 Millimeter breit und lauft in die lange gedrehte Granne aus 2 Auch das gestielte Ahrchen ist zweiblutig Seine Hullspelzen sind denen des sitzenden Ahrchens ahnlich Das untere Blutchen ist mannlich seine Staubbeutel sind 1 5 bis 2 Millimeter lang oder wie das obere verkummert und steril 2 Die Chromosomenzahl betragt 2n 40 3 Okologie BearbeitenDas Bartgras entfaltet sich erst im Sommer und Herbst Vorkommen BearbeitenDas Bartgras kommt in den gemassigten Zonen Eurasiens und in Nordwestafrika vor In Amerika ist es ein Neophyt 4 Es wachst auf sommerwarmen aber nicht zu trockenen mageren basenreichen meist kalkhaltigen neutralen bis milden humosen lockeren flachgrundigen Steinboden oder tiefgrundigen Sand oder Lossboden Es gedeiht in Mitteleuropa in Gesellschaften der Klasse Festuco Brometea oft etwa im Xerobrometum 3 Es steigt in den Alpen oberhalb Tartsch bis 1350 Meter im Kanton Wallis bei Torbel bis 1400 Meter Meereshohe auf Im Kaukasus werden Hohen von 1830 Meter in Turkestan 2650 Meter und in Tibet sogar 4000 Meter erreicht 2 Dagegen steigt die Art in Bayern nur bis 500 Meter auf 2 In Deutschland ist das Bartgras im Suden nur vereinzelt vertreten Die Nordgrenze der Verbreitung in Deutschland verlauft vom Raum Bonn nach Sachsen Anhalt mit den Gebieten um Halberstadt Stassfurt und Halle Saale In Sachsen kommt es im Bereich von Dresden Meissen und Bautzen vor In gebirgigen Gebieten der Region fehlt es Conert vermutet dass dieses Fehlen mit lokalklimatischen Anspruchen der Art und eventuell besonders zeitweiser Luftfeuchtigkeit zusammenhangt was noch genauerer Untersuchung bedarf 2 In Osterreich tritt das Bartgras im pannonischen Gebiet zerstreut sonst nur selten in der collinen bis submontanen Hohenstufe auf Die Vorkommen erstrecken sich auf alle Bundeslander ausser Salzburg in Vorarlberg ist es ausgestorben Das Bartgras gilt im westlichen Alpengebiet Osterreichs sowie im nordlichen Alpenvorland als gefahrdet 5 Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt amp al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 1 trocken Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 3 schwach sauer bis neutral Temperaturzahl T 4 warm kollin Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 4 subkontinental 6 Verwendung BearbeitenAus den Wurzeln als italienische Reiswurzeln bekannt werden Borsten fur Bursten hergestellt 7 In der Heilkunde wurde das Bartgras als Ersatz fur Kamelgras verwendet und wie dieses lateinisch als Juncus odoratus bezeichnet 8 Bilder Bearbeiten nbsp Habitus nbsp Stangel mit Laubblatt das Blatthautchen ist durch einen Haarkranz ersetzt 5 nbsp An der Spitze des Stangels sind meist 5 bis 9 Trauben fingerformig angeordnet 5 nbsp Auf der steifzottigen Traubenachse sitzen mehrere violettbraune Ahrchen 5 nbsp Einzelne Ahrchen die obere Deckspelze der zwittrigen Bluten weist eine 8 bis 16 mm lange undeutlich gekniete Granne auf 5 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Rudolf Schubert Klaus Werner Hermann Meusel Hrsg Exkursionsflora fur die Gebiete der DDR und der BRD Begrundet von Werner Rothmaler 14 Auflage Band 2 Gefasspflanzen Volk und Wissen Berlin DDR 1988 ISBN 3 06 012539 2 S 599 W D Clayton Dichanthium Willemet In Thomas Gaskell Tutin u a Flora Europaea Band 5 Seite 266 Cambridge University Press 1980 ISBN 0 521 20108 X Einzelnachweise Bearbeiten Georg August Pritzel Carl Jessen Die deutschen Volksnamen der Pflanzen Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze Philipp Cohen Hannover 1882 S 27 online a b c d e f g h i j k l Hans Joachim Conert Familie Poaceae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Seite 15 18 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1979 ISBN 3 489 52020 3 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 Seite 267 Bothriochloa ischaemum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 18 November 2016 a b c d e Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 S 963 Bothriochloa ischaemum L Keng In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 13 Marz 2021 Der Grosse Brockhaus Band 1 1952 S 636 Otto Zekert Hrsg Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570 Hrsg vom osterreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft fur Geschichte der Pharmazie Deutscher Apotheker Verlag Hans Hosel Berlin 1938 S 145 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bartgras Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bartgras FloraWeb de Bartgras In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In 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