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Torbel walliserdeutsch Terbil ist eine Munizipalgemeinde und Burgergemeinde im Bezirk Visp sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Visp im deutschsprachigen Teil des Schweizer Kantons Wallis TorbelWappen von TorbelStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Wallis Wallis VS Bezirk VispBFS Nr 6296i1f3f4Postleitzahl 3923Koordinaten 631884 120736 46 23731 7 85199 1497 Koordinaten 46 14 14 N 7 51 7 O CH1903 631884 120736Hohe 1497 m u M Hohenbereich 767 2972 m u M 1 Flache 17 51 km 2 Einwohner 497 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 28 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 2 8 31 Dezember 2022 4 Website www toerbel chBlick aus dem Saastal auf Torbel Blick aus dem Saastal auf TorbelLage der GemeindeKarte von Torbelww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Wappen 3 Bevolkerung 4 Wirtschaft 4 1 Tourismus 4 2 Verkehr 5 Sehenswurdigkeiten 5 1 Stadel 5 2 Muhle 5 3 Backhaus 6 Humanokologische Studien 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDer alte Dorfkern liegt hoch uber dem Ubergang des Mattertals ins Vispertal auf rund 1500 m u M Das Dorfbild ist gepragt von den durch die Sonne gebraunten Hausern und den engen Gassen sowie einer sehr geschlossenen Bauweise Die tiefstgelegene Stelle auf Gemeindegebiet liegt auf 770 Metern der hochste Punkt ist der Gipfel des Augstbordhorns auf 2972 m u M Die Moosalp 2042 m u M ist die Alp der Gemeinde Torbel und wird als Tourismusgebiet genutzt Die Gemeinde Torbel grenzt im Norden an Burchen im Nordosten an Zeneggen im Osten an Stalden im Suden an Grachen im Sudwesten an Embd und im Westen an Unterbach Wappen BearbeitenBlasonierung Unter schmalem silbernem Schildhaupt gespalten vorn in Blau auf nach links abfallendem grunem Sechsberg ein silberner Zinnenturm mit schwarzen Fenstern und links angebauter ebensolcher Zinnenmauer hinten in Gold ein ubereck gestellter schwarzer Brunnen aus dessen Saulenrohren zwei silberne Wasserstrahlen in den Brunnentrog fliessen die Teilungslinien uberdeckt von einem roten Tau getatzten Enden Das 1945 angenommene Wappen tragt ein grosses Taukreuz fur Torbel und symbolisiert die Hauptweiler Burgen Feld und Brunnen Es folgt dem ersten Anfang des 20 Jahrhunderts geschaffenen Wappen bis auf das Taukreuz Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklungJahr 1798 1850 1900 1950 2000 2010 2012 2014 2016Einwohner 350 508 571 693 498 491 484 477 471Wirtschaft BearbeitenAus Torbel stammen die Schweizer Taschen aus recycelten Armeedecken Diese werden in Torbel in einer kleinen Fabrik der Karlen Sattlerei und Handels GmbH in Handarbeit hergestellt Weiter stammen aus Torbel die Malereien der Kunstlerin Helen Gudel welche in Torbel eine neue Heimat gefunden hat und das Dorf in mehreren Buchern in Malereien darstellt Tourismus Bearbeiten Das Tourismusgebiet Moosalp wird ganzjahrig genutzt im Winter als Wintersportgebiet im Sommer als Wandergebiet z B der Hohenweg Moosalp Jungen Jeweils Anfang Sommer findet zudem der Alpaufzug statt in welchem uber 100 Kuhe auf die Moosalp gebracht werden Der Alpaufzug wird von den Ringkuhkampfen und einem kleinen Volksfest begleitet Im Sommer findet jedes Jahr am letzten Sonntag des Monats Juli das traditionelle Alplerfest statt in welchem jedes Jahr ein folkloristischer Umzug stattfindet und bis zu 5000 Besucher anzieht Verkehr Bearbeiten Torbel ist verkehrstechnisch gut erschlossen Es fuhrt eine Strasse von Stalden nach Torbel und dann bis zur Moosalp Torbel ist auch uber Burchen oder Zeneggen erreichbar dies aber nur im Sommer und uber die Moosalp Regelmassige Postautokurse verbinden Torbel mit Stalden mit Anschluss an die Zuge nach Visp und Zermatt und im Sommer mit der Moosalp Burchen Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Torbel Urchiges Torbel Walliserdeutsch Urchigs Terbil ist ein im Jahre 1985 gegrundeter Verein fur die Erhaltung und Renovierung von Ahnengutern im Bergdorf Torbel Die vom Verein betreuten Objekte umfassen Muhle Mili erbaut Anfang des 19 Jahrhunderts restauriert 1984 1985 Vorratskammer Ds chlei Stadolti erbaut vor mehr als 300 Jahren restauriert 1988 1990 Backhaus Bachhiischi erbaut 1915 restauriert 1988 Walke Walchi erbaut 1830 restauriert 1989 1991 Ignatiuskapelle Ignatius Chappola erbaut Anfang des 19 Jahrhunderts restauriert 1991 Weinpresse Triel auf dem Biel errichtet 1864 restauriert 2000 2001 Polykarp Haus Polykarp Huus erbaut Anfang des 19 Jahrhunderts restauriert 2003 2004 Gattersage Saga bis 1930 betrieben Einweihung des Neuaufbaus 2012Stadel Bearbeiten nbsp Walliser Stadel in Torbel Ds Chlei Stadolti ist das alteste Gebaude des Weilers Zen Blatten und uber 300 Jahre alt Es ist ein typischer Walliser Stadel wie man solche in Torbel noch haufiger antrifft Der Stadel ist auf holzernen Stelzen gebaut an dessen oberen Ende sich Steinplatten befinden damit die Mause nicht in das Innere des Stadels gelangten Das Dach ist auch mit Steinplatten gedeckt wie es fruher in Torbel ublich war und noch heute auf manchen Ferienhausern gedeckt ist Im Inneren des Stadels sind verschiedene alte landwirtschaftliche Gerate und Gebrauchsgegenstande zu besichtigen welche fruher fur den Ackerbau gebraucht wurden Fruher wurde der Stadel aber vor allem fur die Lagerung des Getreides bis zum Dreschen verwendet Das Getreide wurde in den Ackern die sich unterhalb des Stadels und sich bis zur Muhle erstrecken angebaut Das Getreide wurde zu Garpen zusammengebunden und auf dem Feld zum Trocknen ausgelegt und spater in mehreren Stadeln untergebracht bis man es mit dem Holzflegel gedroschen hat Dann wurde das Korn durch die Kornwanne geschleudert und das nun reine Korn in Sacke abgefullt und zur Verarbeitung in die Muhle gebracht Heute werden in Torbel die erhaltenen Stadel eher als Gerumpelkammer gebraucht oder stehen leer Muhle Bearbeiten nbsp Muhle von TorbelDie Muhle liegt direkt neben dem Torbjer Bach Sie wurde dank eines Abkommens mit dem Freilichtmuseum Ballenberg wieder instand gesetzt dafur erhielt das Freilichtmuseum die Uberreste von zwei ehemaligen Muhlen um diese in ihrem Museum wieder aufzubauen Fruher standen in dieser Schlucht noch acht Muhlen eine Sagerei hier sagt man Saga und eine Walke Beide sind dank Renovation durch Urchigs Terbil wieder betriebsbereit Zur Muhle selbst Am Bach befindet sich ein Wasserschieber Wenn er geoffnet ist gelingt das Wasser uber einen ausgeholten Baumstamm in das Untergeschoss der Muhle Dort treibt es ein horizontales Wasserrad an welches mit einem Holzbalken mit dem Mahlstein im oberen Geschoss verbunden ist Das Wasser fliesst dann durch eine Offnung aus der Muhle hinaus und uber eine Wasserleitung zuruck in den Bach Im oberen Geschoss wird dann das Korn in die Trimja geworfen und auf dem Mahlstein gemahlen Danach geht das noch unreine Mehl uber ein Ruttelsieb um grobere Unreinheiten zu entfernen und fallt dann in den Mehlkasten Das nun reine Mehl wird in Sacke abgepackt und dann gelagert oder direkt ins Backhaus gebracht Backhaus Bearbeiten Das alte Gemeindebackhaus wurde im Jahre 1815 erbaut und 1988 von Freiwilligen renoviert nachdem sie sich dazu am Stammtisch im Restaurant Weisshorn verpflichtet hatten Im Keller befindet sich ein kleines Wasserkraftwerk welches aber seit einigen Jahren nicht mehr benutzt wird da in der Nahe der Moosalp ein neues Kraftwerk erbaut wurde Im Obergeschoss befindet sich das Backhaus mit vier Raumen Der grosste Raum ist die Backstube in ihr wurden der Teig hergestellt und die Brote geformt Danach wurden die Brote im Nachhaus gebacken in welchem sich der grosse Backofen befindet Links von der Backstube befindet sich der kleine Brotlagerraum in dem die Brote auf Brottreppen gelagert wurden bis der Kunde die Brote abgeholt hatte Als letzter Raum ist das offene Unterdach in welchem das Brennholz und weitere Gebrauchsgegenstande gelagert wurden Humanokologische Studien BearbeitenIn den 1980er Jahren war Torbel Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen durch den Anthropologen Robert Mcc Netting und die spatere Wirtschaftsnobelpreistragerin Elinor Ostrom Netting war einer der ersten die eine Gemeinde nach humanokologischen Aspekten analysierten Die Dorfgemeinschaft wurde als Okosystem untersucht das sich durch Wirtschaftsweise Demographie Reproduktionszyklen oder Heiratsverhalten reguliert Ostrom untersuchte die Nutzung der Torbeler Allmende die durch die Satzung von 1483 geregelt wurde Insbesondere ging es ihr um die Regeln fur die nachhaltige Nutzung der Weiden und Walder sowie die gemeinschaftliche Unterhaltung von Wegen und Suonen Nach ihren Studien in Torbel und einigen weiteren Gemeinwesen in aller Welt stellte Ostrom die These auf dass gemeinschaftliches Eigentum die naturlichen Ressourcen auf lange Sicht besser bewirtschaftet als privates oder staatliches Eigentum Das Ergebnis war Ostroms Hauptwerk Governing the Commons Personlichkeiten BearbeitenAnton Wyss 1468 1550 Landeshauptmann 1522 1523 Viktor Petrig 1887 1973 Grossrat 1913 1949 Grossratsprasident 1935 1936 Nationalrat 1917 1943 Regierungsstatthalter 1921 1958 Standerat 1943 1947 Ernst Heinrich Karlen CMM 1922 2012 romisch katholischer Erzbischof von Bulawayo in Simbabwe Richard Reich 1927 1991 Journalist und Politiker Helen Gudel 1935 Kunstmalerin Kinderbuchautorin und Illustratorin Amade Kalbermatten 1966 Spitzenkoch und Gastgeber im Bergrestaurant MoosalpLiteratur BearbeitenAlois Grichting Torbel In Historisches Lexikon der Schweiz 2013 Robert McC Netting Balancing on an Alp Ecological change and continuity in a Swiss mountain community Cambridge University Press Cambridge u a 1981 ISBN 0 521 23743 2 Helen Gudel Lieber Alex Bd 1 Von Menschen und Tieren im Walliser Bergdorf Torbel Atlantis Verlag 1991 ISBN 978 3715202334 Helen Gudel Lieber Alex Bd 2 Briefe aus dem Walliser Bergdorf Torbel Atlantis Verlag 1993 ISBN 978 3715202723 Helen Gudel Lieber Alex Bd 3 Briefe aus dem Walliser Bergdorf Torbel Zytglogge Verlag 1995 ISBN 978 3729605947 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Torbel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Torbel auf der Plattform ETHorama Offizielle Website der Gemeinde Torbel Offizielles WebGIS der Gemeinde Torbel Urschige Terbil Museum amp Vereinsinfo Einzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023Politische Gemeinden im Bezirk Visp Baltschieder Eisten Embd Grachen Lalden Randa Saas Almagell Saas Balen Saas Fee Saas Grund St Niklaus Stalden Staldenried Tasch Torbel Visp Visperterminen Zeneggen ZermattEhemalige Gemeinden Eyholz Gasenried St Niklaus Dorf St Niklaus MattKanton Wallis Bezirke des Kantons Wallis Gemeinden des Kantons Wallis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Torbel amp oldid 235108923