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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Surselva Begriffsklarung aufgefuhrt Die Surselva suʁˈsɛlvɐ ist die Talschaft des Vorderrheins im schweizerischen Kanton Graubunden SurselvaDie mittlere Surselva bei TrunDie mittlere Surselva bei TrunLage Graubunden SchweizGewasser VorderrheinGebirge Glarner AlpenLepontinische AlpenGeographische Lage 732804 181860 46 774671 9 1776 Koordinaten 46 46 29 N 9 10 39 O CH1903 732804 181860Surselva Kanton Graubunden Vorlage Infobox Gletscher Wartung Bildbeschreibung fehlt Die untere Surselva bei IlanzBlick nach WestenHistorisches Luftbild von Werner Friedli 1954 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Name 3 Sprache 4 Religion und Brauchtum 5 Wirtschaft 6 Verkehr 7 Natur 8 Burgen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenSie erstreckt sich vom Oberalppass im Westen bis zum Zusammenfluss mit dem Hinterrhein bei Reichenau im Osten Ihre Hauptorte sind Ilanz und Disentis Muster Der obere Teil der Surselva um Disentis Muster heisst Cadi der untere um Ilanz Gruob rat Foppa der unterste Teil umfasst auch die Ruinaulta Die 2016 gegrundete Region Surselva raumlich identisch mit dem 2001 gebildeten Bezirk Surselva umfasst u a neben dem Haupttal die rechten Seitentaler Val Medel Val Sumvitg die Val Lumnezia Valser Tal und Safiental Besonders fur den romanischsprachigen Teil der Surselva ist auf Deutsch auch der Name Bundner Oberland gebrauchlich Name BearbeitenDer ratoromanische Name Surselva bedeutet oberhalb des Waldes Mit dem Wald ist der heute noch intakte Grosse Wald romanisch Uaul Grond im Gebiet des nacheiszeitlichen Flimser Bergsturzes bzw der Ruinaulta gemeint Dieses Schuttgebiet war wertlos fur Landwirtschaft aufgrund des Reliefs aber auch weil kein Oberflachenwasser vorhanden ist weshalb es seit Beginn der ersten nachgewiesenen menschlichen Besiedelung in der Bronzezeit nicht erschlossen und das Waldgebiet erhalten wurde Wald steht ebenfalls auf der Sudseite der Rheinschlucht in jenen Gebieten in denen der Untergrund aus Bergsturzschutt besteht Sprache BearbeitenIn den meisten Gemeinden der Surselva ist das romanische Idiom Sursilvan die Amtssprache Deutschsprachig sind das Safiental sowie die Gemeinden Vals und Obersaxen Mundaun alles alte Walser siedlungen Religion und Brauchtum BearbeitenDie Bevolkerung ist mehrheitlich katholisch was sich fruher politisch und kulturell im Phanomen der Lavina nera niederschlug Reformiert sind das Safiental Waltensburg Vuorz und einige ehemalige Gemeinden um Ilanz Schnaus Luven Castrisch Riein Pitasch Duvin sowie Flond In Ilanz selbst sind beide Konfessionen vertreten In den katholischen Gemeinden werden die alten religiosen Traditionen und Brauche wie z B die Fronleichnamprozessionen noch intensiv gelebt Die Bevolkerung konnte die landlichen Traditionen bewahren Neben dem Domleschg und dem Schamserberg ist die Surselva die einzige Region der Schweiz in der die Tiba als Signal und Musikinstrument auf Maiensassen und Alpen weit verbreitet war Wirtschaft BearbeitenHauptwirtschaftszweige sind das lokale Kleingewerbe die Landwirtschaft und der Tourismus traditionell auch das Kristallsuchen Unternehmen des Produktions oder Dienstleistungsgewerbes sind nur wenige im Tal ansassig Uber die Region hinaus bekannt ist der Skihersteller Zai aus Disentis Muster Verkehr BearbeitenBis zur Mitte des 19 Jahrhunderts gab es in der Surselva keine fahrbare Strasse erst 1846 wurde das Tal uber Flims erschlossen 1858 erreichte die Strasse Disentis und eine Pferdepost nahm ihren Betrieb auf 1879 wurde die Strasse nach Vals erstellt 1885 ins Safiental 1887 durch die Val Lumnezia nach Vrin und 1894 nach Obersaxen Die Rhatische Bahn fuhrt seit 1903 nach Ilanz und seit 1912 nach Disentis An die Vorderrheinlinie der RhB schliesst sich in Disentis Muster die Matterhorn Gotthard Bahn an und stellt die Verbindung zur Gotthardbahn her Im Osten erfolgt der Anschluss auf die SBB in Chur Quer zum Tujetsch dem obersten Abschnitt der Surselva liegt der Gotthard Basistunnel Der Haupteingangsschacht ist im Tujetscher Hauptort Sedrun Uberlegungen an diesem 800 m langen Schacht einen Ubergang Umsteigebahnhof Porta Alpina einzurichten wurden verworfen Parallel zur Schmalspurbahn verlauft die Hauptstrasse 19 durch die ganze Surselva bis zum Oberalppass und weiter nach Andermatt im Kanton Uri In Disentis Muster zweigt die Lukmanierpassstrasse ins Tessin ab Die Ubergange des Kistenpasses und des Panixerpasses nach Norden Glarus und uber die Greina ins Tessin und uber den Valserberg ins Rheinwald nach Suden sind alpine Wanderrouten Durch das Vorderrheintal fuhrt die Senda Sursilvana nbsp Die mittlere Surselva bei TrunNatur BearbeitenDas Haupttal setzt sich in erster Linie aus Wald und Weideland zusammen Die Siedlungen bedecken nur einen geringen Teil der Flache In den Seitentalern gibt es teilweise noch intakte Hochmoore und alpine Auengebiete In der Surselva leben zahlreiche Wildtiere wie Steinbocke Gamsen Rothirsche und Rehe Seit den 1990er Jahren kommen in der oberen Surselva vereinzelt Luchse vor die wahrscheinlich aus den westlichen Schweizer Alpen zugewandert sind Zwischen Andiast und Ilanz nordlich des Rheins hielt sich zwischen 2002 und 2010 mindestens ein aus Italien zugewanderter Wolf auf 1 Als Zeichen einer intakten und ungestorten Natur ist zu werten dass in der Surselva eine verhaltnismassig grosse Population von Auerwild lebt Bedeutende Berggipfel sind der Piz Terri 3149 m das Fanellahorn 3124 m der Piz Greina 3124 m das Furggeltihorn 3043 m das Faltschonhorn 3022 m das Tomulhorn 2946 m der Piz Val Gronda 2820 m der Pazolastock 2739 m das Alperschallihorn 3038 m und der Piz Mundaun 2063 m Auf der 6 stundigen Rundwanderung von Breil Brigels Sesselbahn Crest Falla Alp Quader Rubi Sura Bergsee hinter dem Pez d Artgas Kistenpass Bifertenhutte Bergsee Rubi Sut Uaul Scatle hochstgelegener Fichtenurwald Europas Breil Brigels kann die Erdgeschichte der Region anhand eines Fuhrers erkundet werden Der handliche Fuhrer beschreibt Orte an denen die Entstehung und der geologische Aufbau der Alpen praktisch nachvollziehbar sind In den Kalkschichten bei der Bifertenhutte finden sich Versteinerungen Berghutten des Schweizer Alpen Clubs SAC sind die Badushutte die Cavardirashutte die Lantahutte die Medelserhutte die Maighelshutte die Puntegliashutte und die Terrihutte Burgen BearbeitenAufgrund seiner verkehrspolitisch wichtigen Lage als Durchgangsweg zu den Alpenpassen Lukmanier und Oberalp entwickelte sich die Surselva zu einer der burgenreichsten Regionen der Schweiz Im untersten Talabschnitt noch vor dem Flimser Grosswald steht die jungst freigelegte Ruine der Burg Wackenau ausgangs der Ruinaulta bei Trin die Burg Canaschal und die Kirchenburg Crap Sogn Parcazi sowie vor Flims die Burg Belmont In der Region Laax Falera Ilanz standen die Burgen Lagenberg und Wildenberg und auf dem Talboden Valendas Castrisch Schiedberg bei Sagogn Lowenstein und Gruneck bei Ilanz Lowenberg bei Schluein und in Ruschein die Burg Frauenberg Bei Waltensburg standen vier Burgen Grunenfels Jorgenberg Kropfenstein und Vogelberg in Zignau die Burg Ringgenberg und oberhalb Trun Cartascha Salons Friberg und der Turm Schlans Auf dem Gebiet der Gemeinde Obersaxen Mundaun liegen die Ruinen der Burgen Moregg Schwarzenstein Saxenstein und Heidenberg oberhalb Tavanasa Weiter talaufwarts steht nordwestlich von Sumvitg die Ruine des Turmes der Burg Tuor bei Siat die Ruine Friberg und bei der Russeinerbrucke stand die Burg Hohenbalken Am weitesten oben im Tal lag die Burg Pontaningen bei Sedrun Literatur BearbeitenAdolf Collenberg Surselva In Historisches Lexikon der Schweiz 25 Juli 2012 Andre Schenker Nay Die Surselva und Ilanz Eine Zeitreise durch vier Jahrhunderte Somedi Buchverlag Glarus 2015 ISBN 978 3 906064 47 5 Rolf Goetz Surselva 50 ausgewahlte Wanderungen Bergverlag Rother Munchen 2015 ISBN 978 3 7633 4111 5 Robert Kruker Reto Soler Surselva Rotpunktverlag 2011 ISBN 978 3 85869 448 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Surselva Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Patrick Reith Mineralien der Surselva Abgerufen am 23 April 2009 Surselva auf der Plattform ETHoramaEinzelnachweise Bearbeiten Neue Zurcher Zeitung Keine Wolfsspuren mehr in der Surselva 28 Dezember 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Surselva amp oldid 238286037