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Dieser Artikel beschreibt Wuhr als Name fur kunstliche Wasserlaufe in der Region Hotzenwald Sudschwarzwald Fur die allgemeinere Bedeutung als Wasserbauwerk zur Richtungs und Geschwindigkeitsanderung von Stromungen in Suddeutschland Schweiz und Vorarlberg siehe Wehr Fur weitere Bedeutungen siehe Wuhr Begriffsklarung Ein Wuhr Plural Wuhre Wuhre Wuhren oder Wuhren ist ein kunstlicher Wasserlauf im Sudschwarzwald in der Region Hotzenwald Weiterhin wird der Begriff im suddeutschen Raum und in der deutschsprachigen Schweiz auch als Synonym fur Wehr oder Hochwasser Schutzdamm genutzt Die Verwendung als Bezeichnung fur kunstliche Wasserlaufe ist auf Regionen im Sudschwarzwald begrenzt Karte der Wuhre zwischen Wehra und Alb Hannemer Wuhre auf der Wasserscheide beim Susshof in HottingenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufgaben der Wuhre 3 Wuhre zwischen Wehra und Schlucht 3 1 Hochsaler Wuhr 3 2 Heidenwuhr 3 3 Hanner Wuhr 3 4 Seltenwuhr 3 5 Rotzelwuhr 3 6 Berauer Wuhr 4 Gewannnamen und Urkunden mit Wuhrbezug 4 1 Abgegangene Wuhren zwischen Wehra und Schlucht 4 1 1 Heuelwuhr Hornberg 4 1 2 Wuhre Rippolingen 4 1 3 Wuhre mittleres Albtal 4 2 Das Wuhrsystem am Unterlauf der Wiese 4 2 1 Anlage eines Wuhrs Schopfheim Gundenhausen Maulburg Steinen 4 2 2 Hinter dem Wuhr Steinen 4 2 3 Wuhr Wuhrwesen u Wuhrgenossenschaft Brombach 4 2 4 Wuhr Rotteln 4 2 5 Wuhr Stettener Wuhr Lorrach Tumringen und Stetten 4 2 6 Wuhr am Muhlteich Weil am Rhein 4 2 7 Wuhroffnung Wuhrung Riehen und Basel 4 3 Wuhren in den Randgebieten des Sudschwarzwaldes 4 3 1 Wuhr Weeg St Peter 4 3 2 Wuhr Ehrenstetten 4 3 3 Herstellung eines Wuhres Dottingen 4 3 4 Wuhr St Ilgen 4 3 5 Wuhrzins Dattingen Mullheim 4 3 6 Wuhrmatten Egringen 4 3 7 Wuhrhof u Muhlen Wuhr Efringen 4 3 8 Wuhr Rummingen 4 3 9 Wuhr Sackingen 4 3 10 Wuhr Waldshut Gurtweil u Koblenz CH 4 3 11 Wuhr Bach Ofteringen 4 3 12 Wuhrenacker Obermettingen 4 3 13 Wuhracker Mauchen 4 3 14 Wuhr Schwaningen 4 3 15 Wuhracker In den Wuhrackern Eberfingen 4 4 Wuhren ausserhalb des Sudschwarzwaldes 4 4 1 Sisselfeld Wuren Sisseln AG CH 4 4 2 Wuhr zu den beiden Muhlen Schleitheim SH CH 4 4 3 Wuhre Salem 4 4 4 Wuhr bei der Muhl Goldach Horn und Tubach 4 5 Wuhren Wiehren im Sinn von Schutzdamm 5 Siehe auch 6 Literatur 6 1 Karten 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie genaue Zeit der Errichtung der Wuhre im Sudschwarzwald ist nicht bekannt Erwahnungen der Wuhre im Spatmittelalter deuten lt Metz ohne Nennung eines Beleges darauf hin dass diese schon im spaten 12 Jahrhundert im Sudschwarzwald angelegt wurden Da die Besiedlung der Hochlagen der ehemaligen Grafschaft Hauenstein fruhestens im 13 Jh begonnen wurde ist von der Anlage der dortigen Wuhre fruhestens in der Folgezeit auszugehen Daten zu ersten Nennungen einzelner Wuhre werden nachstehend bei der Beschreibung einzelner Wuhre genannt Ursprungliche Aufgaben der Wuhre war die Antriebskraft fur die Blasebalge und Schmiedehammer der Eisenhutten und fur Sage und Getreidemuhlen bereitzustellen Andere Nutzungen insbesondere die Wiesenwasserung die ausserhalb der Betriebszeiten also Nachts um an Sonn u Feiertagen erfolgten waren zweitrangig und gewannen erst mit dem Ruckgang der Muhlen und Hutten an Bedeutung Dennoch waren die verschiedenen Nutzungsinteressen im 18 u 19 Jahrhundert Grund fur zahllose Prozesse Aufgaben der Wuhre Bearbeiten Hauptartikel Wassergraben Wuhre transportieren Wasser von einem Ursprungsgewasser aus mit geringem Gefalle zum Bestimmungsort Kreuzende Gewasser im Wuhrverlauf werden gewohnlich durch das Wuhr aufgenommen Wuhre werden zur Energiegewinnung fur z B Hammerschmieden Muhlen und Sagewerken Bewasserung Brauchwasserversorgunggenutzt Insbesondere als Wasserungsgraben war die Wuhre im Sudschwarzwald keine Besonderheit Wasserungsgraben in Ausdehnungen von vielen Hundert Metern Lange und zum Teil in verzweigten Verlaufen z B Wasserungsgraben an den Wiesen Abhangen des Wiesentals oder durch die Felder der Rheinebene waren in den meisten Dorfern des Sudschwarzwaldes auch in den Orten zwischen Wehra und Alb angelegt worden um im Fruhjahr die Schneeschmelze zu beschleunigen und die Fruchtbarkeit in der Zeit vor der Kunstdungung zu verbessern Was die Wuhren von diesen unterscheidet ist einerseits deren Bezeichnung und andererseits deren oft ausgedehnte Lange Wuhre zwischen Wehra und Schlucht BearbeitenHochsaler Wuhr Bearbeiten Das Hochsaler Wuhr ist das langste Wuhr im Hotzenwald Es wird an seinem Ursprung Ortsteil Muhle im Suden von Herrischried vom Wasser der Murg an 3 Abgangen sogenannten Schopfen und von einem von Segeten kommenden ehemaligen Seitengewasser der Murg gespeist und durchfliesst Oberwihl und Hochsal Im Zusammenhang mit der Hochsaler Wuhr wird im Zuge einer Erneuerung der Wasserrechte im Jahre 1588 auf eine Ordnung von 1453 Bezug genommen Beim Verkauf des halben Berges Gersegge durch das Kloster Sackingen wird bereits im Jahre 1335 eine wasserfurte genannt Die Hochsaler Wuhr hat die Seltenwuhr als Seitenwuhr und von ihr zweigt 1 3 km nordlich von Rotzel die Rotzelwuhr mittels eines Wasserteilers ab Weitere wesentliche Urkunden zur Hochsaler Wuhr liegen aus den Jahren 1545 Vertragsbrief 1666 Bescheid 1667 Schiedsspruch 1670 Vertragsbrief 1781 u 1795 Urteile Ausserdem existieren ungezahlte Dokumentseiten zu Rechtsstreitigkeiten bezuglich der Wuhrnutzung Seit der Mitte des 19 Jahrhunderts wurden Bemuhungen unternommen die Rechtsverhaltnisse an der Hochsaler Wuhr in die Neuzeit zu uberfuhren was Anfang des 20 Jahrhunderts zur Grundung einer Wuhrgenossenschaft fuhrte Zu dieser Zeit versorgte die Wuhr noch sieben Firmen mit Wasserkraft Eine Seidenbandweberei fruher Gerberei und Lohmuhle in Oberwihl eine Kundenmuhle in Oberwihl eine Seidenbandweberei in Rotzel eine Sagemuhle in Niederwihl eine Sagemuhle in Hochsal eine Kundenmuhle in Hochsal sowie eine mechanische Seidenbandweberei in Laufenburg Ihre Wasserversorgung bezogen vier Haushalte in Oberwihl aus der Wuhre Den Unterhalt der Wuhre leistet heute der Wasser und Bodenverband Hochsaler Wuhre Heidenwuhr Bearbeiten Das Heidenwuhr auch als Haidenwuhr bezeichnet entspringt im oberen Seelbachtal einem Zufluss der Hauensteiner Murg sudostlich von Hutten Gemeinde Rickenbach Hotzenwald auf etwa 790 m u NN Von dort wird das Wuhr etwa 7 5 km in sudwestlicher Richtung entlang der Berge gefuhrt um dann nordwestlich von Egg in das Schopfebachtal eingeleitet zu werden Nach rund 2 3 km leitet das Wuhr einen Teil des Wassers in Richtung des Bergsees den es auf den letzten 70 m durch einen Stollen erreicht Nach dem Verlassen des Sees durch einen 90 m langen Stollen dienten mehrere Kanale zur Versorgung der einzelnen Betriebe Der See diente seit 1805 als Ausgleichsbecken zur Gewahrleistung einer konstanten Wasserversorgung fur die im Zuge der Industrialisierung in Bad Sackingen angesiedelten Fabriken Hanner Wuhr Bearbeiten Das Hanner Wuhr auch Hannemer Wuhre genannt ist nach dem Ort Hanner einem Ortsteil der Gemeinde Murg benannt den das Wuhr durchfliesst Es wurde 1544 erstmals urkundlich erwahnt Das Wasser wird am Ursprung nordlich von Hottingen Gemeinde Rickenbach aus der Hauensteiner Murg abgeleitet Danach verlauft das Wuhr ostlich um den Ort Hottingen nach Suden Nachdem Hanner durchflossen ist verlauft das Wuhr in Richtung Suden nimmt den Sagenbach auf und fliesst durch den Ortsteil Oberhof der Gemeinde Murg Auf dem Weg zur Mundung in den Hochrhein fliesst die Hannerwuhr durch den Ortsteil Hammer in Binzgen einem Stadtteil von Laufenburg Baden Das Wasser hat hier in fruheren Zeiten die Hammer Schmiede angetrieben Im weiteren Verlauf bis zur Mundung wurde das Wasser der Hannerwuhre immer wieder zur Energiegewinnung genutzt Den Unterhalt des Wuhrs wird heute von einer Genossenschaft geleistet nbsp Das Seltenwuhr vor OberwihlSeltenwuhr Bearbeiten Das Seltenwuhr ist ein kurzes Seitenwuhr des Hochsaler Wuhrs das Wasser vom Breitebach spater Schildbach abzweigt und noch vor Oberwihl Gemeinde Gorwihl in das Hochsahler Wuhr einspeist Rotzelwuhr Bearbeiten Das Rotzelwuhr auch Rotzelewuhre genannt hat seinen Ursprung am Hochsaler Wuhr sudlich von Oberwihl durchquert Rotzel und geht dann in einem kleinen Seitenbach des Andelsbach auf Berauer Wuhr Bearbeiten Das Berauer Wuhr ist ein ehemaliges Wuhr das inzwischen wieder freigelegt ist Es fuhrte Wasser der Mettma nach Berau Gemeinde Uhlingen Birkendorf Das Bauwerk gilt als das alteste von zahlreichen Wuhren im Hotzenwald Der Wasserweg zwischen der sogenannten Heidenmuhle und dem Berauer Kloster diente in der Vergangenheit dazu dieses mit Wasser zu versorgen Am Klosterberg wurde das Wasser zudem fur den Betrieb von zwei Muhlen verwendet Ob die Konstruktion mit einem Gefalle von fast durchgehend 0 5 Prozent aber aus der Zeit des Klosterbaus im Jahr 1117 stammt ist nicht zweifelsfrei geklart Vieles spricht dafur dass das Wuhr sogar noch viel alter als das Kloster ist und bereits wahrend der Bronzezeit angelegt wurde Verein Historisches Berau 1 Das Wasser wurde danach je nach Ort der letzten Nutzung im Weihergraben uber den Steilhang des Schluchttals der Schlucht bzw im Retschengraben uber den Steilhang des Schwarzatals in die Schwarza abgeleitet Zusammenstellung der Wuhre zwischen Wehra und Schlucht Ursprung Mundung Lange ca Wuhrname Gewassername Hohe u NN Gewassername Hohe u NN kunstlich gesamt Hochsaler Wuhr Murg sudl Herrischried 3 Abgange ca 820 m ca 840 m Hochrhein u Zelggraben bei Laufenburg u Luttingen ca 310 m 21 4 km 21 4 kmHanner Wuhre Murg nordl Hottingen ca 715 m Hochrhein u Andelsbach bei Laufenburg ca 310 m 11 3 km 12 6 kmHeidenwuhr Schneckenbach ca 805 m Schopfebach in Bad Sackingen ca 340 m 10 0 km 12 2 kmBerauer Wuhr Mettma ca 770 m Schlucht mittelbar ca 460 m n n km 8 km Russwihler Wuhr Stellebachle Wermutsbachle u Tannemattbachle ca 740 m Schildbach mittelbar ca 610 m 2 7 km 3 6 kmHintere Wuhre Hollbach ca 750 m Unterlauf desEschenbachle ca 680 m 2 kmabgegangener Teil Eschenbachle ca 757 m Hollbachzweig derHinteren Wuhre ca 708 m ca 1 0 km 3 0 kmBrutschywuhr Seelbach Digeringen ca 360 m Seelbach Dieg Schreiebach ca 310 m 2 2 km 2 2 kmEselswuhre Altbach Niedergebisbach ca 870 m Murg ca 790 m 1 9 km 1 9 kmRotzelwuhr Hochsaler Wuhr ca 629 m Andelsbach mittelbar ca 500 m 1 8 km 1 8 kmVordere Wuhr Eschenbachle ca 710 m Steimelbach ca 665 m 1 6 kmAbzweig Vordere Wuhr b Gorwihler Moos ca 698 m n n zum Hollbach ca 680 m ca 0 3 km 1 9 kmSeltenwuhr Breitenbach ca 780 m Hochsaler Wuhr ca 760 m 1 0 km 1 0 kmStangenmattwuhr Murg ca 680 m Altbach Hottingen ca 670 m 0 9 km 0 9 km Angabe bzw Wert nach METZ Summe 70 5 kmGewannnamen und Urkunden mit Wuhrbezug BearbeitenEinige noch bestehende kunstliche Gewasser wurden nur in einzelnen Schriftstucken wahrscheinlich weil der Begriff zeitweise Eingang in die badische Amtssprache gefunden hatte als Wuhr bezeichnet bei anderen handelt es sich um abgegangene Wasserlaufe auf die nur noch uber historische Dokumente oder uber Gewann und Ortsnamen geschlossen werden kann Abgegangene Wuhren zwischen Wehra und Schlucht Bearbeiten Heuelwuhr Hornberg Bearbeiten Gewannname Heuelwuhr westlich Hornberg Gemeinde Herrischried im Bereich Peterlgraben weist offenbar auf eine abgegangene Wuhr hin Um diese Wuhr zu verifizieren musste mangels Urkunden im Gelande nach Spuren gesucht werden Wuhre Rippolingen Bearbeiten Ostlich von Rippolingen Gemeinde Bad Sackingen findet sich im Tal des Heimbaches der Gewannname Wuhre Die Hohenverhaltnisse liessen eine Ableitung aus dem Heimbach nach Rippolingen zu jedoch liegt der Ort selbst auf dem Quellhorizont und sollte wenig Bedarf an Wasser gehabt haben Ahnliches gilt fur Obersackingen so dass am ehesten eine abgegangene Muhle im Heimbachtal als Wuhre Betreiber zu vermuten ware Wuhre mittleres Albtal Bearbeiten In zwei Urkunden von 1520 und 1555 wird im Zusammenhang mit den Orten Niedingen Bildstein Ballenberg Wittenschwand Kutterau Niedermuhle Immeneich auch ein Ort Wuhre erwahnt der bislang nicht auszumachen und zu deuten ist Das Wuhrsystem am Unterlauf der Wiese Bearbeiten Fur einzelne Orte am Unterlauf der Wiese sind schon fur das Spatmittelalter Wuhren dokumentiert die im Laufe der Jahrhunderte von Ort zu Ort zu einem Wuhrsystem oder Wuhrstrang gewachsen sind Diese Wuhren sind in den nachfolgenden Gewerbekanalen noch in grossen Abschnitten existent in anderen durch Urkunden belegt oder anhand von Gewannnamen noch verzeichnet Anlage eines Wuhrs Schopfheim Gundenhausen Maulburg Steinen Bearbeiten Das Zustandekommen eines Wuhrbaues geht aus der Urkunde Entscheid zwischen den Wiesenbesitzern zu Schopfheim Gundenhausen und Maulburg sowie der Gemeinde Steinen uber die Anlage eines Wuhrs aus dem Jahr 1660 hervor Hinter dem Wuhr Steinen Bearbeiten Ein Gewann sudostlich der Gemeinde Steinen und sudlich einer Ausleitung aus dem rechten Ufer der Wiese nennt sich Hinter dem Wuhr Diese Wuhr wurde nach einer Strecke durch den Ort von ca 1 9 km wieder der Wiese westlich Steinen zugeleitet Wuhr Wuhrwesen u Wuhrgenossenschaft Brombach Bearbeiten Eine ganze Reihe von Urkunden berichten vom Wuhrwesen in Brombach Gemeinde Lorrach Lt Findbuch Vergleich zwischen Hans Diebolt Reich von Reichenstein und der Gemeinde Lorrach wegen des neuen durch das Dorf Brombach gefuhrten Wuhres und Wassergrabens 1595 Das von den hinteren Fischern des Wiesentales ruinierte Brombacher Gewerbe und Wasserungs Wuhr Fischerei in der Wiese 1796 Dammbau und Wuhrwesen zu Brombach 1769 Bildung einer Genossenschaft der Brombacher Wuhrinteressenten 1887 Brombach Spezialia Amt Lorrach Wasserwesen Landbau Gruppe der Wiesenbesitzer des Lorracher Feldteiches gegen die ubrigen Genossen der Wuhrgenossenschaft Brombach Lorrach Kostenverteilung 1889 Das Brombacher Wuhr wurde nach dessen Erstellung gemass den Darstellungen aus dem 18 Jahrhundert uber Lorrach und Stetten bis einschliesslich Riehen BS CH erweitert Die heute noch existierende Aus und Einleitung am linken Ufer der Wiese geht offenbar auf einen Vertrag von 1595 zwischen Hans Diebolt Reich von Reichenstein und der Gemeinde Lorrach wegen des neuen durch das Dorf Brombach gefuhrten Wuhres und Wassergrabens zuruck Wuhr Rotteln Bearbeiten 1777 zeugt eine Urkunde Muller Schmiedlin in Rottelnsweiler gegen die Mattenbesitzer wegen Unterhaltung des Rottler Muhlen Wuhres von einer Wuhr in Rotteln Gemeinde Lorrach als Ausleitung aus dem rechten Ufer der Wiese Wuhr Stettener Wuhr Lorrach Tumringen und Stetten Bearbeiten Hierzu existieren in den Archiven ein Verzeichnis der Guter in Lorracher Bann welche an das Wuhr stossen 1595 die Urkunden Schiedsrichterlicher Spruch in dem Streit der Gemeinden Stetten und Lorrach wegen des Stettener Wuhrs 1661 und Anlegung des neuen Wuhres in der Wiese bei Tumringen 1786 1790 Die Urkunden beziehen sich offenbar auf eine Fortfuhrung des Brombacher Wuhrs das auf einer Lange von ca 6 km bis zur Schweizer Grenze sudlich der unregulierten Wiese verlief von wo es heute noch weitere 3 km auf Riehener Gebiet weiter verlauft bis es in eine gleich wieder anschliessende Ausleitung aus der Wiese mundet In den Karten des 18 Jhs ist das kunstliche Gewasser als Canal angeschrieben Mit der Korrektur der Wiese wird eine neue Ausleitung aus dem linken Ufer der Wiese gegenuber Tumringen angelegt und das Gewasser im Oberlauf als Gewerbekanal angeschrieben In den Karten ist zu erkennen dass Indien Fabrique Indienne Fabrik in Lorrach und eine Muhle zwischen Lorrach und Stetten mit Wasserkraft und Wasser versorgt wurden Im Unterlauf wird der kunstliche Wasserlauf auf Stettener Gebiet Teich und auf Schweizer Gebiet in aktuellen Karten Neuer Teich genannt Wuhr am Muhlteich Weil am Rhein Bearbeiten Urkunden vom August 1756 erwahnen ein Wuhr am Muhlteich im Zusammenhang mit Muhlwasser und der Wiesenwasserung Ungeklart ist jedoch ob hier das Gewasser oder das Wehr gemeint ist jedoch lassen sich aus den unten aufgefuhrten Auseinandersetzungen mit Basel eher kunstliche Wasserlaufe annehmen Wuhroffnung Wuhrung Riehen und Basel Bearbeiten Aus der Zeit zwischen 1749 und 1795 sind aus dem Findbuch des Generallandesarchivs vier Auseinandersetzungen mit der Stadt Basel und dessen Vorort Riehen verzeichnet 1749 und 1755 jeweils Beilegung der Differenzen zwischen dem Stand Basel und der Gemeinde Weil uber die Wuhroffnung den Muhlenteich etc 1764 Differenzen zwischen Weil Riehen und Basel Wuhrung der Wiese und Beeintrachtigung durch Mattenwasserung 1795 Wuhr und Wasserungsdifferenzen zwischen Weil Riehen und Basel Wuhren in den Randgebieten des Sudschwarzwaldes Bearbeiten Wuhr Weeg St Peter Bearbeiten Ein Plan uber die vordere Scheidungs Linie des Rohr Allments von 1768 erwahnt einen Wuhr Weeg wobei hierzu bisher kein Bezug zu einem kunstlichen Wasserlauf bestatigt werden konnte Wuhr Ehrenstetten Bearbeiten Aus der Akte Ehrenstetten Spezialia Amt Staufen Gewerbe aus den Jahren 1846 47 ist eine Streitsache des Knobel Muller gegen Federer Gerber wegen Herstellung eines Wuhrs aktenkundig Im Ubersichts Plan der Gemarkung Ehrenstetten vom Jahr 1884 mehrere Ausleitungen aus der Mohlin fur dortige Muhlen namentlich Felsen Hintere u Vordere Muhle erkennbar Ausserdem zeigt die Gemarkungskarte zahlreiche Wasserungsgraben Herstellung eines Wuhres Dottingen Bearbeiten Eine Akte Dottingen Spezialia Amt Staufen Landbau aus den Jahren 1845 46 befasst sich mit der Beschwerde des Altburgermeister Zimmermann von Ballrechten wegen Beitrags zur Herstellung eines Wuhres Schon in den Karten nach 1750 und von 1793 ist ostlich Oberdottingen sudlich des Castellberges eine Ausleitung am rechten Ufer des Sulzbaches in einen kunstliche Wasserlauf dargestellt der bei Niederdottingen wieder in den Sulzbach mundet und am linken Ufer gleich wieder in eine Ausleitung ubergeht die die untere Muhle mit Kraft versorgte Die kunstlichen Wasserlaufe erstrecken sich auf ca 2 1 Kilometer Der Ubersichts Plan der Gemarkungen Dottingen u Ballenrechten vom Jahr 1883 zeigt auch noch ein verzweigtes Bewasserungsnetz wobei aus diesen Karten keine Wuhr Bezeichnung hervorgeht Wuhr St Ilgen Bearbeiten Fur den Ort St Ilgen Gemeinde Sulzburg wird in einem Urteil im Streite des Klosters St Trudpert mit den Einwohnern von St Ilgen uber eine Wuhr zu St Ilgen vom Jahr 1396 vermutlich ein Gewasser im Sinne dieses Artikels erwahnt wobei jedoch eine Bestatigung noch nicht vorliegt Wuhrzins Dattingen Mullheim Bearbeiten Aus den Jahren 1798 99 ist eine Berainserneuerung uber den Wuhr Weg und Wasserungszins der Neumatten im Dattinger Bann dokumentiert Fur Dattingen zeigt die Karte von 1769 70 lediglich ein kunstliches Gewasser westlich des Ortes als Verbindung zwischen dem Ehebach der zuvor den Ort durchfliesst und in den Holebach heute Holenbach mundet und dem Zuntzinger Bach heute Zunzmattbach In der Gemarkungskarte von 1878 lassen sich einige wasserbaulich Eingriffe in der Regel Begradigungen und ein Muhlegraben erkennen Eine Bestatigung des Wuhr Begriffs war nicht auffindbar Wuhrmatten Egringen Bearbeiten Im Ortsteil Egringen der Gemeinde Efringen Kirchen findet sich ein Gewann namens Wuhrmatten neben einer Ausleitung von ca 1 25 km Lange auf dem Linken Ufer des Feuerbaches Wuhrhof u Muhlen Wuhr Efringen Bearbeiten Ein Lehenbrief fur Georg Friedrich Kammuller zu Kandern uber den Wuhrhof zu Efringen aus dem Jahre 1824 deutet auf eine dortige Wuhr hin Der fruher st blasische Wuhrhof liegt am Engebach Engelbach gemass Gemarkungskarte von 1876 sudlich des ehemaligen Ortskerns von Efringen Der Wuhrverlauf ist mit den bisher gesichteten Unterlagen nicht nachvollziehbar Eine weitere Urkunde uber die Unterhaltung des Efringer Muhlen Wuhres ob der Enge Bruck auch Anlegung einer Stellfalle in dem Muhlteich unter gedachter Brucke zur uberflussigen Wasserableitung in den alten Bach nicht weniger die Erhaltung des Kanels uber den Muhlteich dadurch das Bergwasser bei Regengussen seinen Lauf nehmen muss vom Jahr 1775 bezieht sich offenbar auf eine Ausleitung am rechten Ufer aus dem Engebach nordostlich des ehemaligen Ortskerns von Efringen Wuhr Rummingen Bearbeiten 1738 berichtet eine Urkunde von der Eroffnung des Wasserungsgrabens und Herstellung des Wuhres an der Kander Hier ist der Begriff Wuhr moglicherweise nur auf das Wehr angewendet Ob sich die Urkunde auf die Ausleitung aus der Kander aus deren linkem Ufer nordlich von Rummingen oder auf den Muhlkanal der aus dem rechten Ufer der Kander gespeist wurde und sich sudwestlich von Rummingen bis Binzen erstreckt bezieht ist unklar Wuhr Sackingen Bearbeiten Das im Vertrag der Stadt Sackingen mit den Angrenzern des Wuhrs das dem Muller zu Sackingen dienen soll uber dieses Wuhr von 1457 erwahnte kunstliche Gewasser ist momentan noch nicht bestimmt Es liegt die Vermutung nahe dass es sich um eine Wuhr aus den Teichen gespeist vom Schopfebach heute Gewerbebach nordlich des fruheren Klosterareals handelte das beim Kloster eine Muhle im dortigen Gewann Muhlematten antrieb Wuhr Waldshut Gurtweil u Koblenz CH Bearbeiten Eine Urkunde aus dem Jahr 1698 bezieht sich auf die Gemeinsame Bewasserung der Schlattmatten und Reparatur des Wuhrs von Waldshut Koblenz und Gurtweil Bekannt ist dass die Schluchtwiesen und der Schlatt im Bereich westlich der Mundung in die Wutach von Wasserungsgraben und Abschlagbauwerken durchzogen waren Im Gelande sind einzelne trockenliegende Bauwerke noch zu finden und Gurtweil verfugt noch uber zwei kunstliche bzw gestaltete Wasserlaufe den Muhlebach und den Landgraben Wuhr Bach Ofteringen Bearbeiten In der Karte Grund Riss Uber die Abgemessene und in Grund gelegte Guter zu Offtringen aus dem Jahr 1804 wird der heutige Muhlekanal oberhalb der Reuentaler Muhle als Wuhr oder Muhle Bach angeschrieben und von den Gewannen Wuhrwies Wuhrwiese und Wuhrhalden gesaumt Diese Ausleitung am linken Wutachufer liegt noch heute sudlich Untereggingen und mundet nach 4 9 km am sudlichen Ende von Wutoschingen wieder in die Wutach Auf diesem Weg nimmt der Wuhr Bach die Seitengewasser von den ostlichen Wutachtalabhangen u a Kesselgraben und Gizigraben auf Wuhrenacker Obermettingen Bearbeiten Das Gewann liegt ostlich Obermettingen Gemeinde Uhlingen Birkendorf wobei es sich um eine Ausleitung aus dem Dorfbach mutmasslich fur Wiesenwasserung handelte Wuhracker Mauchen Bearbeiten Hier ist nur noch der Gewannname nordwestlich von Mauchen Stadt Stuhlingen bekannt wobei es sich offenbar um eine Ausleitung des Mauchenbaches gehandelt haben muss Wuhr Schwaningen Bearbeiten Das Gewann Wuhr liegt sudwestlich von Schwaningen Stadt Stuhlingen wobei es sich im Kern wohl auf die noch bestehende eine Aus und Einleitung am rechten Ufer des Ehrenbaches bezieht die heute noch mit einer Lange von 1 1 km kartiert ist Wuhracker In den Wuhrackern Eberfingen Bearbeiten Diese Gewannnamen sind fur etwa dasselbe Areal nordostlich Eberfingen Stadt Stuhlingen rechts der Wutach in der Karte Ubersichtsplan der Gemarkung Eberfingen bzw in den aktuellen Topographischen Karten verzeichnet Spuren einer Wuhr sind rechts der Wutach bisher nicht bestatigt In der Karte von 1882 ist direkt ostlich des Gewannes ein verzweigter Wasserungscanal links der Wutach unter Aufnahme des Lohrenbaches ausgewiesen Wuhren ausserhalb des Sudschwarzwaldes Bearbeiten Der Wuhr Begriff hat im Laufe der Geschichte durch alte Eigentumsverhaltnisse oder durch Personen die den Begriff nach aussen getragen haben in abgelegenere Gebiete Eingang gebunden Sisselfeld Wuren Sisseln AG CH Bearbeiten Das Kloster Sackingen hatte jenseits des Rheins Besitztumer weswegen der Wuhr Begriff wohl jenseits des Rheins Verwendung fand Eine Karte aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts GRUND RJSS uber die Haupt und neben Wur sammt denen Matten auf dem sogenannten Sisselfeld und Hauptschwellen sammt abloss dokumentiert Wasserungswuhren Ausserdem existiert ein Grundbuch uber alle fruher Stiftischen Guter zu Saeckingen vom 28 September 1773 in dem auch die Wuren genannt und Grundstucksbezogen dargestellt sind Im Sisselfeld das sudlich von Obersackingen auf der Schweizer Seite des Rheines liegt hatte das Stift Sackingen Besitzungen Da die Wuren nicht im Zusammenhang mit dem speisenden Gewasser genannt werden kann nur nach der Dufourkarte TK100 von 1863 vermutet werden dass es sich um eine Ausleitung aus dem Sissel Bach gehandelt haben musste die dort noch eingezeichnet zu sein scheint Wuhr zu den beiden Muhlen Schleitheim SH CH Bearbeiten Auf die Schleitheimer Gewasser Taalmbach und Begginger Bach bezieht sich offenbar der Vergleich zwischen der Abtei Reichenau und den Grafen Eberhard und Hug von Lupfen und das Wuhr zu den beiden Muhlen in Schleitheim vom Jahr 1312 Das Wuhr selbst ist in den verfugbaren Karten noch nicht ausgemacht und der Urkundentext noch nicht ausgewertet Wuhre Salem Bearbeiten Urkunden aus dem 19 Jh berichten von Sogenannte Wuhre auf den herrschaftlichen Wiesen 1852 von Gewannen Wuhre 1877 und Wuhroschle 1890 Wuhr bei der Muhl Goldach Horn und Tubach Bearbeiten Aus dem Jahr 1636 ist ein Vergleich zwischen den Gemeinden Goldach Tubach beide Kanton St Gallen und Horn Kanton Thurgau uber die Grenzen und das Wuhr bei der Muhle uberliefert Die Orte liegen am sudostlichen Bodenseeufer In welchem Sinn das Wort Wuhr hier zu verstehen ist bedarf eines Studiums der Urkunde Wuhren Wiehren im Sinn von Schutzdamm Bearbeiten Die Urkunden zu Wuhren im Gebiet von Altbreisach sowie die Urkunden zu Wuhren an der Dreisam um Freiburg und die dortige Wuhrordnung befassen sich mit den damals errichteten Schutzdammen vor Hochwasser und Anderungen der Flusslaufe Der Ortsteil Wiehre von Freiburg hat seinen Namen ebenfalls daher Ober Mittel und Unterwuhre bei Hag Ehrsberg lassen sich bislang weder auf Schutzdamm Wehr noch auf Wuhre im Sinne dieses Artikels zuruckfuhren Siehe auch BearbeitenFleizen Kunstgraben Levada Rottler Teich Suone Waal Bewasserung WiesenbewasserungLiteratur BearbeitenR Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwaldes Moritz Schauenburg Verlag Lahr 1980 Andreas Haasis Berner Wasser fur die Nonnen Das Berauer Wuhr Kr Waldshut In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 40 Jg 2011 Heft 2 S 120 f PDF nicht abrufbar Grossherzogliche Kulturinspektion Waldshut Gutachten die Umbildung der Hochsaler Wuhrgenossenschaft in eine gesetzliche Genossenschaft betreffend 1904 Findbucheintrage und Online Urkunden des Generallandesarchivs in Karlsruhe Karten Bearbeiten Topographische Karte uber das GROSSHERZOGTHUM BADEN nach der allgemeinen Landesvermessung des Grossherzoglichen militarisch topographischen Bureaus Sect XII 2 und Sect XII 3 1846 47 Massstab 1 50000 Charte von Schwaben von Prof J G F von Bohnenberger I A von Amman und E H Michaelis 1798 1828 Blatter Wiese Wutach und Basel Massstab ca 1 86400 Topographische Karte des Landesvermessungsamtes Baden Wurttemberg Blatter Wehr Gorwihl Bad Sackingen und Laufenburg 1971 1976 Massstab 1 25000 Topographische Karte Baden Wurttemberg digitale Version 2005 des Landesvermessungsamtes Baden Wurttemberg Historische Revisions und Gemarkungskarten zu den genannten Orten aus den digitalen Online Veroffentlichungen des Generallandesarchivs in Karlsruhe Einzelnachweise Bearbeiten Peter Rosa Heimatgeschichtsverein pflegt Berauer Wuhr Sudkurier online 12 September 2017 Abruf am 18 Marz 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wuhr amp oldid 221261055