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Gurtweil ist ein Stadtteil der Kreisstadt Waldshut Tiengen im Landkreis Waldshut in Baden Wurttemberg GurtweilKreisstadt Waldshut TiengenWappen von GurtweilKoordinaten 47 39 N 8 15 O 47 641666666667 8 2461111111111 372 Koordinaten 47 38 30 N 8 14 46 OHohe 372 m u NNFlache 7 49 km Einwohner 1641 31 Okt 2005 Bevolkerungsdichte 219 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 79761Vorwahl 07741 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Ortschaftsgliederung 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Ortschaftsrat 3 2 Ortsvorsteher 3 3 Ehemalige Burgermeister 3 4 Wappen 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Industrie und Gewerbe 4 2 Verkehrsanbindung 4 3 Bildungseinrichtungen 4 4 Energie 4 5 Bauwerke 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Luftaufnahme 2007 von GurtweilLage Bearbeiten Gurtweil liegt im Sudschwarzwald am Unterlauf der Schlucht auf einer Hohe von ca 372 m u NN Die Gemarkung Gurtweil erstreckt sich von Norden nach Suden uber die letzten etwa 4 km des sich weitenden Schluchttals und von Osten nach Westen bis auf die Hohen der benachbarten Bergrucken des Neuberges und des Muhleberges jeweils ca 560 m u NN Ortschaftsgliederung Bearbeiten Die Ortschaft Gurtweil ist der grosste Stadtteil von Waldshut Tiengen Ausser der Siedlung Neuberg die inzwischen mit dem Ort verschmolzen ist hat die Ortschaft keine weiteren Ortsteile Geschichte BearbeitenDie Gemeinde kann auf eine lange Geschichte zuruckblicken Ein Zeugnis davon gibt die zwischen Tiengen und Gurtweil gelegene Villa rustica Der Name Gurtweil kommt ursprunglich aus dem keltischen Gwrth was gegenuber bedeutet 1 Spater wurde dem Ortsnamen villa angehangt woraus aus Gwrthvilla das heutige Gurtweil wurde Ob das ursprungliche Gurtweil vor der zwangsweisen Wiederansiedlung der durch den Druck der Germanen im 1 Jahrhundert v Chr ausgewanderten keltischen Helvetier und Rauriker errichtet wurde oder nach deren Niederwerfung durch Gaius Iulius Caesar 58 v Chr kann nicht mehr nachvollzogen werden Im Jahre 1998 konnte man die erste urkundliche Erwahnung mit dem 1125 Geburtstag feiern Gurtwila wurde 874 in einer Urkunde des Klosters Rheinau genannt Bereits 885 erwarb dann das Kloster St Gallen in Gurtweil Besitz Im 11 Jahrhundert trat auch ein Adelsgeschlecht von Gurtweil auf Die Edlen von Erzingen und Wilhelm von Griessen sowie das Kloster St Blasien erwarben Gurtweil letzteres 1502 fur 30 Jahre 1532 wird dann als Landvogt Junker Hans Jakob von Heidegg als Besitzer genannt Die Heidegger waren ursprunglich ein altes Waldshuter Geschlecht Hans Jakobs Vater Lorenz von Heidegg war Waldvogt der Grafschaft Hauenstein St Blasien behielt sich jedoch das Vorkaufsrecht und kaufte von dem letzten Heidegger am 30 April 1646 Gurtweil zuruck Die Verhandlungen dauerten noch bis ins Jahr 1662 Die nahegelegene Herrschaft Gutenburg hatte St Blasien 1480 gekauft Am 13 Mai 1660 war das ehemalige Schloss Gurtweil vollstandig niedergebrannt 2 das Kloster St Blasien baute es wieder auf und errichtete ab 1694 eine Propstei 1697 wurde als erster Propst Martin Steinegg ernannt In den Jahren 1732 bis 1749 war Pater Stanislaus Wulberz Propst in Gurtweil Auch die Probste und Patres Trudpert Neugart Franz Kreutter Ignatius Gumpp Joseph Lukas Meyer oder Columban Reble waren zu nennen Gurtweil wurde auch Sitz der Obervogtei Diese befand sich im Pfarrhaus Der bekannteste Obervogt war Johann Baptist Burkard Kepfer aus Bernau 18 November 1782 Furstabt Martin Gerbert ernannte ihn zum Geheimen Hofrat Er erbaute den Maierhof 1779 neu 1740 wurde die schon ausgestattete Pfarrkirche neu erbaut und der Bauvertrag mit dem Maurer Marte Schafer geschlossen Der Glockenturm wurde dann erst 1836 1838 dazu erbaut Nach der Aufhebung des Klosters St Blasien 1806 wohnten noch drei Konventualen im Schloss darunter Pater Paul Kettenacker 22 Januar 1722 in Villingen 16 August 1812 Exdekan in St Blasien fruher Hofkaplan der Furstabtei St Blasien Prior in Sion bei Klingnau Pfarrer in Noggenschwiel zuletzt Propst in Bonndorf und Historiker Auch sein Bruder wohnte noch im Schloss er starb am 10 September 1813 Nachdem Gurtweil zu Baden gekommen war war im Schloss einige Zeit ein Krankenhaus dann eine Branntweinbrennerei und heute das Wohnheim der Caritas Werkstatt St Ulrich untergebracht Die Schlosskapelle stammt aus dem Jahr 1664 Im Schloss befindet sich ein wertvoller Kachelofen aus der Renaissancezeit mit Kaiserbildern Die vormals selbststandige Gemeinde Gurtweil wurde am 1 Januar 1975 in die Grosse Kreisstadt Waldshut Tiengen eingemeindet 3 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Einwohnerzahlen von Gurtweil Jahr Einwohner1871 6181900 4811925 5441939 5941950 8021961 10261970 12552005 16412008 16452009 16192010 16182011 15902012 16042013 15992014 16152015 16422016 16702017 17102018 17142019 16972020 16642021 16732022 17272023 1700Politik BearbeitenGurtweil ist eine Ortschaft im Sinne des baden wurttembergischen Kommunalrechts Die Ortschaft verfugt damit uber eine eng begrenzte Selbstverwaltung Organe dieser Selbstverwaltung sind der Ortschaftsrat und der Ortsvorsteher Ortschaftsrat Bearbeiten Der Ortschaftsrat besteht aus 10 Ortschaftsraten Ortsvorsteher Bearbeiten Seit der Eingemeindung in die Grosse Kreisstadt Waldshut Tiengen tragt der Leiter der Ortschaftsverwaltung die Amtsbezeichnung Ortsvorsteher 1975 1985 Karl Trondle 1985 1995 Josef Seger 1995 2014 Alfred Scheuble 2014 2019 Marina Schlosser seit 2019 Claudio HellingEhemalige Burgermeister Bearbeiten 1948 1960 Julius Rude 1960 1973 Emil Kogel 1973 1975 Karl TrondleWappen Bearbeiten Das Wappen symbolisiert blau die Schlucht die das ehemalige Gemeindegebiet mittig durchfliesst auf weissem Grund Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIndustrie und Gewerbe Bearbeiten Auf der Gemarkung Gurtweil liegt im Gewann Kaitle ein wesentlicher Teil der Gewerbegebiete der Stadt Waldshut Tiengen dort sind mittelstandische Unternehmen aus verschiedenen Branchen sowie Werkhof und Freiwillige Feuerwehr angesiedelt Wirtschaftlich von Bedeutung ist auch die grenznahe Lage von Gurtweil mit seiner Nahe zur Schweiz und den Ballungszentren Zurich und Basel wo viele Einwohner ihr Auskommen finden Verkehrsanbindung Bearbeiten Die Verkehrsanbindung an die Stadt Waldshut Tiengen erfolgt durch die von der Bundesstrasse 34 kommenden Landesstrassen 161 und L 157 Die L 161 wird in Gurtweil von der L 157 aufgenommen die nach Norden durch das gesamte Schluchttal verlauft und ihrerseits in Rothaus Gemeinde Grafenhausen im Hochschwarzwald von der L 170 aufgenommen wird Die Kreisstrasse 6551 fuhrt durch das Haselbachtal in nordwestlicher Richtung auf den Bergrucken der das Schluchttal vom Albtal trennt und bindet an die B 500 bei Bannholz Gemeinde Weilheim an Die geplante Autobahn 98 soll auch uber die Gemarkung Gurtweil verlaufen Der nachste Anschluss fur Gurtweil ware dann Tiengen West wo eine Fahrbahn als Ortsumfahrung bereits besteht Bildungseinrichtungen Bearbeiten In Gurtweil gibt es eine Grund und Werkrealschule Sie ist inzwischen die einzige ihrer Schulart in der Stadt Waldshut Tiengen Energie Bearbeiten In Gurtweil befindet sich ein 220 kV Umspannwerk von dem Leitungsverbindungen bis nach Stockach fuhren Das Umspannwerk wird von der EDNetze GmbH Rheinfelden und der EnBW betrieben Bauwerke Bearbeiten Katholische Kirche Schloss mit Kapelle Grund und Hauptschule Pater Jordan HausSohne und Tochter des Ortes BearbeitenPater Franziskus Maria vom Kreuze Jordan 1848 1918 Grunder des Salvatorianerordens Karlheinz Kogel 1946 Medien und TouristikunternehmerWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Gurtweil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt des StadtteilsEinzelnachweise Bearbeiten Franz Joseph Mone Urgeschichte des badischen Landes Bd II S 104 Leo Beringer Geschichte des Dorfes Gurtweil 1960 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 524 Stadtteile von Waldshut Tiengen Aichen Breitenfeld Detzeln Eschbach Gaiss Gurtweil Homburg Indlekofen Krenkingen Oberalpfen Schmitzingen Tiengen Waldkirch Waldshut Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gurtweil amp oldid 236400720