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Erzingen ist ein Ortsteil der Gemeinde Klettgau im Klettgau im Landkreis Waldshut in Baden Wurttemberg Erzingen ist der Hauptort der am 1 August 1971 im Rahmen der baden wurttembergischen Gebietsreform gebildeten Gemeinde Klettgau 2 Nachbarorte sind Trasadingen Wilchingen Osterfingen Hallau Rechberg Weisweil mit Albfuhren Griessen Degernau und Ofteringen mit der Reuentaler Muhle ErzingenGemeinde KlettgauWappen von Erzingen vor der EingemeindungKoordinaten 47 40 N 8 25 O 47 661419 8 420357 Koordinaten 47 39 41 N 8 25 13 OFlache 9 48 km Einwohner 3568 Dez 2020 1 Bevolkerungsdichte 376 Einwohner km Eingemeindung 1 August 1971Postleitzahl 79771Vorwahl 07742Blick auf Erzingen und die Einzellage KapellenbergBlick auf Erzingen und die Einzellage Kapellenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Errichtung der Bergkapelle 1 2 Weinbau 2 Verkehr 3 Bildung 4 Personlichkeiten 4 1 Ehrenburger 4 2 Sohne und Tochter der Gemeinde 4 3 Weitere Personlichkeiten die mit der Gemeinde in Verbindung stehen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErzingen wird urkundlich erstmals genannt in pago Chleggouve in villa Arcingen im Jahr 876 in einem Cartular des Klosters Rheinau 3 In Erzingen gab es ein Dorfadelsgeschlecht die Herren von Erzingen In Urkunden ab 1353 werden sie erwahnt als Edelknecht oder Junker sie waren verwandt mit denen von Bettmaringen und von Griessen Um 1529 werden sie nicht mehr genannt Die Kirchenrechte gingen im Jahre 1436 vom Bistum Konstanz an das Kloster Rheinau uber Dabei wird erstmals der in Erzingen noch heute verbreitete Familienname Indlekofer genannt 1468 wurde Erzingen im Waldshuterkrieg von den Eidgenossen eingenommen Erzingen gehorte zur Landgrafschaft Klettgau war damit Teil der Herrschaft Schwarzenberg und kam mit dessen Verkauf an das Grossherzogtum Baden Errichtung der Bergkapelle Bearbeiten Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Erzingen am 25 April 1945 von den entlang des Rheins vorstossenden franzosischen Truppen erreicht Am Rathaus ubergab ihnen Ratschreiber Albert Zolle in Gegenwart von Direktor Suter von der schweizerischen Firma Stehli amp Co das Dorf und die abgelieferten Waffen die von versprengten Wehrmachtsangehorigen stammten Regular besetzt wurde das Dorf ab dem 28 April 1945 Nach einer Anordnung der Alliierten Militarregierung Deutschland Gesetz Nr 161 wurde entlang der Grenzen des besiegten Deutschen Reiches ein Sperr Grenzgebiet angelegt das von allen Personen ohne Ausnahmegenehmigung geraumt werden musste Bis zum 21 Mai 1945 sollte die nicht bodenstandige Bevolkerung ausgewiesen werden Diese Massnahme erweiterte der Gouverneur der Franzosischen Besatzungszone im Grenzgebiet zur Schweiz dahingehend dass direkt an der Grenze liegende Ortschaften so wie im Jestetter Zipfel am 15 Mai 1945 bereits praktiziert vollstandig geraumt werden sollten Dies drohte demnach auch Erzingen und anderen Orten der Region mit insgesamt 19 000 Bewohnern Den Direktoren der Firmen Stehli und Bucher sowie dem Erzinger Pfarrer Deisler die sich uber den Schweizer Bundesrat und die Schweizer Botschaft in Paris an den Apostolischen Nuntius Roncalli den spateren Papst Johannes XXIII wandten gelang es dessen Fursprache beim alliierten Hauptquartier in Paris zu gewinnen Es vergingen bange Wochen der Unsicherheit In ihrer Herzensnot gelobten die Erzinger eine Kapelle zu errichten wenn sie nicht aus ihrem Dorf vertrieben wurden 4 140 Burger unterzeichneten das Gelubde nbsp Die renovierte Bergkapelle 2002Datiert mit dem 3 Juni 1945 kam die Nachricht vom Generalstab der I franzosischen Armee in Konstanz dass die Einwohnerschaft sudlich der Wutach in einen eventuellen Evakuierungsplan nicht eingeschlossen wurde Im Hintergrund stand dabei auch ein Kommandowechsel im Amt des franzosischen Militargouverneurs Der Rebenvater Heinrich Winter war nun die treibende Kraft um das von Maurermeister Otto Indlekofer geplante Bauwerk mit vielen Materialspenden aus der Schweizer Nachbarschaft auszufuhren Am Pfingstfest Anfang Juni 1947 wurde die Bergkapelle mit dem zu ihr fuhrenden Kreuzweg in einer wurdigen Feier eingeweiht Spater gab die Bergkapelle auch dem Erzinger Wein den Namen Erzinger Kapellenberg Weinbau Bearbeiten nbsp Kirche St Georg davor das Schnagsehusli hier wohnte 1676 Karoline Indlekofer im Volksmund s Karlinele genannt es gab in diesem Jahr einen guten WeinIn Erzingen gab es schon immer Weinbau die Weinberge um Erzingen und Rechberg sind vor allem mit den Reben der Sorte Spatburgunder bepflanzt daraus wird Rotwein gekeltert Rebanbau ist ausserdem in den Ortsteilen Buhl und Riedern am Sand bekannt Seit 2002 findet alljahrlich im Fruhjahr eine Weinmesse statt die von der Gemeindeverwaltung organisiert wird Der Grossteil der Trauben wird von der Erzinger Winzergenossenschaft an die Genossenschaft Badischer Winzerkeller zur weiteren Verarbeitung gegeben Alljahrlich seit 1959 findet im Herbst das Erzinger Winzerfest statt Tradition ist dabei die Wahl der Erzinger Weinprinzessin Oberbadische Weinprinzessin 5 sind waren 2017 Cecila Indlekofer 2016 Tanja Netzhammer 1999 Sabrina Weissenberger 1970 Monika Stoll 1969 Barbel Weissenberger 1968 Veronika Netzhammer 1967 Renate Stoll 1966 Paula IndlekoferVerkehr BearbeitenDurch Erzingen fuhrt die Bundesstrasse 34 uber die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz bei Trasadingen auf die Hauptstrasse 13 in den Kanton Schaffhausen Der Bahnhof Erzingen liegt an der Hochrheinbahn und verfugt uber IRE und RB Halt und einen Parkplatz Bildung BearbeitenEs gibt eine Grundschule und eine Realschule Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Raymund Netzhammer 1862 1945 Erzbischof von Bukarest Martin Zimmermann 1873 1957 Burgermeister von Erzingen 1922 1933 u 1946 49 Albert Zolle 1881 1956 Ratschreiber u 1945 kurz kommiss Erzinger Burgermeister Heinrich Winter Rebenvater 1897 1988 Burgermeister von Erzingen 1946 1948 Hermann Stoll 1897 1949 1967 Burgermeister von Erzingen Hubert Roth 1941 Hauptamtsleiter 1971 1992 bis 2001 Burgermeister von KlettgauSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Maximilian Stoll 1742 1787 Arzt in Wien Martin Zimmermann 1873 1957 Landwirt Winzer und Burgermeister in Erzingen Albert Indlekofer 1879 1936 als Bruder Kletus 6 Missionar in Mariannhill Walther Peinsipp 1906 Diplomat Konrad Josef Heilig 1907 1945 bei Belluno Historiker Heinrich Winter 1897 Erzinger Rebenaufbau Pionier legendarer Rebenvater Weitere Personlichkeiten die mit der Gemeinde in Verbindung stehen Bearbeiten Notburga von Buhl um 796 in Edinburgh in Schottland 26 Januar 840 eine im Exil lebende schottische Prinzessin Patronin des Klettgau Rudolf I zerstorte die Burg Weissenburg im Fruhjahr 1288 Johannes XXIII Gegenpapst hielt sich in Erzingen auf seiner Flucht auf Wilhelm von Griessen Appolonia von Erzingen vor 1488 nach 1525 Ritter Miles Ortsadel Martin von Weissenburg Abt des Klosters Reichenau 1492 1508 Hans Rebmann 1499 1568 reformierter Theologe Pradikant in Griessen Maria Griesser von Buhl 19 Dezember 1682 Opfer der Hexenverfolgung Robert Leiber 1887 1967 deutscher Jesuit Sohn eines Erzinger Lehrers Professor an der Papstlichen Universitat Gregoriana und personlicher Mitarbeiter spater Privatsekretar von Eugenio Pacelli Papst Pius XII 7 Elmar Zimmermann 1930 1998 aufgewachsen in Erzingen Lehrer in Stuhlingen Autor und KunstlerLiteratur BearbeitenBurgermeister Franz Schmidt Der Klettgau 1971 Hubert Roth So isch es gsi Das Leben im Klettgau 2000 Klettgauer GemeindearchivWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Erzingen Klettgau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Winzer in Erzingen Memento vom 6 Dezember 2013 im Internet Archive Klettgau Historia Texte von Hubert RothEinzelnachweise Bearbeiten Daten amp Fakten Gemeinde Klettgau Abgerufen am 25 Oktober 2021 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 505 Albert Krieger Topographisches Worterbuch des Grossherzogtums Baden 1904 Nach einem Bericht von Hermann Stoll in Sudkurier Andreas Baader Das geschah im Kreis Waldshut 9 Zum Dank errichteten die Erzinger eine schmucke Kapelle Juni 1975 Elfhundert Jahre Gemeinde Erzingen Festschrift 26 27 September 1970 S 40 u 41 Archivierte Kopie Memento des Originals vom 14 Mai 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mariannhill de Biografie online Hermann Stoll in Elfhundert Jahre Gemeinde Erzingen 1970 S 29 Normdaten Geografikum GND 4091911 0 lobid OGND AKS VIAF 245663164 Ortsteile von Klettgau Gemeinde Buhl Erzingen Geisslingen Griessen Rechberg Riedern am Sand Weisweil Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzingen Klettgau amp oldid 238999163