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Die Landgrafschaft Klettgau war ein spatmittelalterlicher und fruhneuzeitlicher Herrschaftsbereich mit sich andernder territorialen Ausdehnung am Hochrhein zwischen Schaffhausen und Tiengen Der Klettgau lasst sich nach bisher bekannter Quellenlage ab 1315 als Landgrafschaft datieren Sie endete infolge der Mediatisierung als das Gebiet 1806 an das Grossherzogtum Baden fiel Die Landgrafschaft Stuhlingen war von 1112 bis 1250 Bestandteil der Grafschaft Klettgau Die Landgrafschaft Klettgau in ihrer Ausdehnung von 1806 Gelb Vorderosterreich grun FurstenbergDer Burghugel der Burg Weissenburgim Klettgau Inhaltsverzeichnis 1 Namensbildung 2 Fruhe Besiedelung 3 Geschichte 4 Unter den Krenkingern 5 Unter den Grafen von Habsburg Laufenburg 1282 1408 6 Unter den Grafen von Sulz 1408 1687 6 1 Der Bauernkrieg 6 2 Die Steuerrebellion 6 3 Der dreissigjahrige Krieg 6 4 Der Verkauf 7 Unter den Fursten von Schwarzenberg 1687 1806 8 Klettgauische Landmiliz und Kontingent 9 Liste der Herrscher und Grafen im Klettgau und deren Rechtsnachfolger 9 1 Grafen von Sulz 1408 1687 9 2 Fursten von Schwarzenberg 1687 1806 9 3 Haus Baden 9 4 Nach 1918 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise AnmerkungenNamensbildung BearbeitenErstmals schriftlich genannt wird der Name Actum in pago Chlegouve im 2 Jahr der Regierung Ludwigs zur Zeit des Papstes Sergius II 844 anlasslich eines Gutertauschs zwischen einem Rinloz und dem Kloster Rheinau 1 Die Nennung in der Divisio Regnorum von 806 dem Testament Karls des Grossen auf das sich Trudpert Neugart bezieht 2 nennt die Engi bei Neuhausen als Grenze zwischen Chletgowe und Hegowe hier sollte auch die Grenze der Machtbereiche zwischen seinen Sohnen Karlmann und Pippin verlaufen Agidius Tschudi spricht von den Latobrigern als Urbevolkerung wonach sich auch der Name ableite Johann Jakob Rueger bestatigt dieses meint aber aufgrund der Fruchtbarkeit der Gegend von einem Lettengau sprechen zu durfen Auch vertreten u a durch Georg Jager wurde die Ansicht wie Aargau von der Aare so sei Klettgau von der Glatt hergeleitet also eigentlich Glattgau Franz Josef Mone leitete es von Chleigh dem keltischen Wort fur Hugel ab also Hugelgau Rueger erwahnt auch die Ansicht des Josias Simmler demnach die alte Grafschaft Altenburg das gallische Latobrigi und damit das deutsche Altobrogo beinhalte was heute aber als unrichtig erkannt ist Zur Herkunft und Bedeutung des Namens Klettgau gibt es mehrere weitere Deutungsversionen die bis heute nicht abschliessend geklart sind Wahrend vielfach die Ansicht vertreten wird der Klettgau auch Kleggau Clecgouva Chlegowe Clegove Clechgouwe Cleggovia habe seinen Namen von Cleg Schiffchen Weidling und Geu Landstrich womit wohl auf die Lage am Rhein abgestellt wird 3 entwickelte Emil Muller Ettikon eine weitere Theorie in dem er auf das mittel bzw althochdeutsche ursprungliche Schallverb klecken hinwies und im Klettgau da ursprunglich auch als Chleckgow geschrieben den Gau am Rheinfall annahm Ob man nun Kleggau oder Klettgau schreiben sollte daruber stritten sich lange Zeit die schwarzenbergischen Beamten man entschied sich fur Klettgau Fruhe Besiedelung BearbeitenNach Aegidius Tschudi von den Latobriga Latobriger einem Stamm der Kelten besiedelt Spater Siedlungsgebiet der Alamannen war das Land am Hochrhein zwischen Schaffhausen und Waldshut zunachst romisch besetzt 537 ubergab Witigis als Gegengabe fur Hilfsleistungen gegen die Byzantiner Provinzteile des Alpenvorlandes an Theudebert I 585 wurde das Bistum Konstanz von Vindonissa losgelost Die frankisch karolingische Neueinteilung des Reiches in Gaugrafschaften fuhrte im 8 Jahrhundert zur Namensgebung des sich zwischen Rhein Wutach und Randen erstreckenden Gebietes Im Norden spielten die Reichsherrschaft Bonndorf unter dem Kloster St Blasien und im Westen das Damenstift Sackingen eine wichtige Rolle Das Gebiet war von 911 bis 1268 Bestandteil des Herzogtums Schwaben nbsp Das heutige Dorf Krenkingen die Ruine des Stammsitzes der Freiherren von Krenkingen die Burg Alt Krenkingen lag sudlich unterhalb des Dorfes auf einer FelsnaseGeschichte BearbeitenIn der in karolingischer Zeit existierenden Grafschaft Klettgau waren um 1200 unter anderen die Freiherren von Krenkingen die Grafen von Kussenberg das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen sowie das Hochstift Konstanz begutert Der ursprungliche Sitz war Altenburg bei Jestetten 4 Spater wurde die Stadt Tiengen Sitz der Grafen Teilweise unter der Herrschaft der Grafen von Lupfen von Stuhlingen wurde spater weiterer Grundeigentumer im Klettgau das Kloster Rheinau Der Klettgau war von 911 bis 1268 Bestandteil des Herzogtums Schwaben und kam als Erbe an Herzog Ernst von Schwaben andere Teile waren habsburgisch Nach der Zerstorung der Kyburg im Jahr 1027 durch Konrad II folgte der langsame Zerfall Das Gebiet musste sich der Macht des Reichs der Staufer unterordnen Das seit 1651 zum heutigen Kanton Zurich gehorende Gebiet das Rafzerfeld sowie die ehemalige Herrschaft Regensberg kam im Zusammenhang mit dem Kyburger Erbe von den Regensbergern und wurde Bestandteil des Zurichgau nbsp Burg Balm bei Lottstetten nach einer Zeichnung von Johann Jakob Beck Die Schaffhauser tragen nach der Zerstorung die Glocke der Burgkapelle nach Schaffhausen heute FronwaagturmglockeUnter den Krenkingern BearbeitenMit ihrer Stammburg Burg Altkrenkingen und Burg Krenkingen im Steinatal der Stadt Tiengen und der Weissenburg waren die Freiherren von Krenkingen zeitweise die machtigsten Herrscher des Klettgaus 1389 werden genannt Johans von Krenkingen fry her und her zu Tuengen hoffrichter des Romischen richs und Diethelm von Krenkingen fry Kilcher Kirchherr zu Tuengen und ze Schwerzen gebruder 5 Unter den Grafen von Habsburg Laufenburg 1282 1408 BearbeitenMit ihrem Sitz 6 in Altenburg und der Erbauung der Habsburg durch Rathbod 7 sind sie die Begrunder einer Dynastie die bis heute weiterlebt Von 1282 bis 1408 war der Klettgau in der Hand der Grafen von Habsburg Laufenburg 1325 wurden sie Landgrafen Graf Rudolf der Schweigsame begrundete 1282 die Linie der Laufenburger Grafen Am 18 April 1380 sass Landgraf Rudolf IV am Langenstein letztmals offenlich zu Gerichte Von da an liessen sich die Landgrafen von Landrichtern vertreten Das Landgericht Klettgau war ein mittelalterliches Gericht das ab 1361 erstmals als solches genannt wurde 8 Die Laufenburger Linie war durch vielfache politische und wirtschaftliche Krafte bedrangt Interne Streitigkeiten wurden zwar immer wieder entscharft doch Fortuna war nicht immer zur Stelle als dass sich ein gunstiges Fortdauern und Bestehen der Linie ergeben hatte Landgraf Johann IV der letzte der Laufenburger Linie starb 1408 auf der Burg Balm ohne mannliche Nachkommen Zwar liess bestimmt auch er noch Stammbaume anlegen und Genealogien durchforschen um den Fortbestand des Hauses zu sichern doch vergebens dennoch brachte seine Familie herausragende Personlichkeiten hervor etwa den draufgangerischen Gottfried I oder der Sohn Rudolf des Schweigsamen Rudolf der Bischof von Konstanz Auch Rudolf III sorgte fur ansehnlichen Gebietszuwachs durch seine Heirat mit Elisabeth von Rapperswil Der grosste Teil der Verluste war letztlich durch den Freiheitsdrang der Eidgenossen bedingt Unter den Grafen von Sulz 1408 1687 Bearbeiten nbsp Wappen der Grafen von Sulz im Scheibler schen WappenbuchDurch den 1408 geschlossenen Vertrag seines Vaters Hermann von Sulz mit der Witwe des Johann von Habsburg Reza von Habsburg Laufenburg erfolgte 1410 die Heirat der Tochter Ursula von Habsburg Laufenburg mit dem Grafen Rudolf III von Sulz 9 so kam die Landgrafschaft Klettgau zusammen mit den Herrschaften Krenkingen und Rottemberg 10 an die Grafen von Sulz die seit dem 10 Jahrhundert in Sulz am Neckar nachgewiesen sind Das Haus Sulz versuchte auch im Konflikt mit den Habsburgern die Schirmvogtei uber das im Klettgau beguterte Kloster Rheinau zu erlangen wobei es auch zu Konflikten mit der Stadt Schaffhausen kam Als Basis fur ihre ofters auch gewaltsamen Aktionen gegen das Kloster benutzten die Sulzer die Burg Balm die 1449 von Truppen der Stadt Schaffhausen zerstort wurde Wahrend des Waldshuterkrieges wurde 1468 auch die Landgrafschaft Klettgau durch die eidgenossischen Truppen geplundert 1482 konnten die Sulzer die Stadt Tiengen erwerben die zur Residenz wurde Im Austausch mussten sie gegenuber dem Hochstift Konstanz auf alle Rechtsanspruche bzgl Hallau und Neunkirch verzichten 1478 schlossen die Grafen von Sulz mit der Stadt Zurich fur sich und die Landgrafschaft ein auf zehn Jahre befristetes Burgrecht ab das 1488 auf ewig verlangert wurde Nachdem sie 1488 das Schloss Jestetten 11 erwerben konnten wurde auch dieses zeitweise zur Residenz Die Sulzer residierten zudem auch noch auf der Kussaburg die sie 1492 als Pfand und 1497 als Lehen ubernehmen konnten Im Austausch wurde Bohlingen an das Hochstift Konstanz abgetreten Die Landgrafschaft wurde 1499 im Schwabenkrieg zum Kriegsschauplatz und wurde von eidgenossischen wie von habsburgischen Truppen verwustet auch das Residenzstadtchen Tiengen wurde zerstort Vorder Osterreichische Truppen aus Waldshut Laufenburg und der Grafschaft Hauenstein unter dem Hauptmann Willibald Pirckheimer plunderten und verwusteten Rechberg das kleine Bauerndorf wollte sich 1468 nach Bedrangungen den Eidgenossen zuwenden ebenso die Dorfer Dangstetten Geisslingen und Griessen Der Bauernkrieg Bearbeiten Schon fruh fanden in der Nachbarschaft die Bundschuh Bewegung und Erhebungen der Hauensteiner Untertanen gegenuber dem Kloster St Blasien statt Am 15 Mai 1524 weigerte sich der Rat der Stadt Waldshut gegenuber Osterreich Balthasar Hubmaier auszuweisen Mit dem Aufstand der Stuhlinger Untertanen gegen Graf Siegmund II von Lupfen am 23 Juni 1524 vor dem Schloss Hohenlupfen wird in der traditionellen Geschichtsforschung der Beginn des Deutschen Bauernkriegs gesehen Im Juni 1524 wahlten die Stuhlinger Bauern den Hans Muller von Bulgenbach zu ihrem Hauptmann Erst im Dezember 1524 wendeten sich die Klettgauer Untertanen gegen die Grafen von Sulz Im Gegensatz zu den Stuhlingern die ihre Beschwerden beim Kammergericht Esslingen geltend machten beriefen sie sich stets auf die Reformation 12 Von Zurich aus wurde das zwinglianisch reformierte Bekenntnis durch Pradikanten in den Klettgau getragen und Thomas Muntzer hielt sich im nahen Waldshut auf 13 Unter Fuhrung von Nikolaus Wagner formulierten die Klettgauer ihre Beschwerden in 44 Artikeln die sie am 25 Januar 1525 an den Rat der Stadt Zurich richteten 14 Der Aufstand dauerte bis zum 4 November 1525 An diesem Tag wurde er von Truppen des Grafen Rudolf V von Sulz unter Christoph Fuchs von Fuchsberg bei Griessen blutig niedergeschlagen Hans Rebmann wurde geblendet Die Steuerrebellion Bearbeiten Als 70 Jahre spater Landgraf Rudolf der Schuldenmacher versuchte den Untertanen seine Schulden anzulasten wehrten sich 16 Gemeinden und traten in einen Steuerstreik 1597 eskalierte die Auseinandersetzung zwischen Untertanen und Landgraf Die Untertanen sandten eine Delegation in die eidgenossische Stadt Zurich mit der die Grafen von Sulz 1478 ein Burgrecht geschlossen hatten Im Hinblick auf eine befurchtete Intervention von Zurich setzte der Kaiser Rudolf II eine Kommission und schliesslich auch Verwalter Rudolf von Helfenstein und Friedrich von Furstenberg fur die Landgrafschaft ein 1601 ermahnte der Kaiser die Stadt Zurich sich nicht weiter einzumischen Aufgrund des vollig zerrutteten Verhaltnisses zwischen Rudolf und seinen Untertanen und seiner nach wie vor prekaren finanziellen Situation ubergab er 1602 seinem Bruder Karl Ludwig das Amt des Landgrafen im Klettgau Die Untertanen verweigerten dem neuen Landgrafen jedoch bis Fruhjahr 1603 den Huldigungseid Noch in seinem ersten Amtsjahr liess Karl Ludwig eine umfassende Polizei und Landesordnung ausarbeiten 15 wobei er auch Vertreter der Untertanen beizog Als Verfasser und Schreiber der Landordnung gilt Johann Jakob von Beck zu Willmendingen Die sulzischen Beamten versuchten den Einfluss der Untertanenvertreter einzudammen was zu weiteren Protesten bei den kaiserlichen Kommissaren und zu einer Uberarbeitung der Polizei und Landesordnung im Jahre 1605 fuhrte 16 Erst 1610 beendeten die Untertanen ihre Steuerrebellion Der dreissigjahrige Krieg Bearbeiten 1633 wurde der Klettgau vom Dreissigjahrigen Krieg erfasst als Johann von Aldringen am 30 September 1633 zusammen mit dem Feldherr Herzog von Feria nach der Belagerung von Konstanz in den Klettgau zog Von Stuhlingen aus bedrohten sie die Stadt Schaffhausen Feria und von Aldringen befehligten zusammen ein Herr von etwa 30 000 Mann Nach Verhandlungen zogen sie am 8 Oktober nach Tiengen welches sie den Schweden abnahmen Danach belagerten sie Rheinfelden Franzosische und schwedische Truppen unter dem fur teures Geld von dem Wurttembergischen Herzog Julius Friedrich gedungenen und gefurchteten Oberst und Graf Rene du Puy Montbrun seigneur de Villefranche et de la Jonchere drangen in die Landgrafschaft ein da Landgraf Karl Ludwig Ernst von Sulz ein Parteiganger des Kaisers war 700 Bauern die durch zwei sulzische Beamte der Forster Imhof und der Rentmeister Houptlin beide aus Jestetten gefuhrt wurden griffen diese Truppen am 8 Mai 1633 bei Lottstetten an und wurden vollstandig geschlagen Nebst 200 Toten waren viele Gefangene und erheblicher Sachschaden zu beklagen das Dorf Lottstetten wurde verbrannt und das Gebiet bis 20 Juni 1633 und im nachsten Jahr nochmals geplundert 17 Die Landesfestung Kussaburg wurde am 8 Marz 1634 durch ihre kaiserliche Besatzung zerstort damit sie nicht in die Hande der Schweden fiel Am 4 Dezember 1634 fuhrte der Heerfuhrer General Hamilton seine Truppen nach Tiengen und durch den Klettgau erst an Weihnachten zogen sie in den Hegau weiter 1635 forderte die Pest erhebliche Opfer so dass die Landgrafschaft weitgehend verwaist war Am Freitag vor Lichtmess 1638 zogen Franzosische Truppen unter Bernhard von Weimar nach Rheinfelden wo es zur Schlacht bei Rheinfelden kam Im Sommer folgte der Kaiserliche Generalmajor Bernhard Schaffalitzky von Muckadell Der Klettgau war ausgesogen und ausgehungert dennoch schreibt der Amtsnachfolger Bernhards von Weimar Johann Ludwig von Erlach an den Kommissar zu Laufenburg Lazarus Schafer das wenn nicht bezahlt und abgeliefert wird man die Hauser der Beamten und das Schloss zu Tiengen in Brand stecken die Untertanen aber nicht belastigen wolle 18 1641 kommen wieder Kaiserliche Truppen unter dem Oberst Johann Mathias von Franzmauth und Wildholzen der die Kontributionen und die Fluchtungen von Wertsachen und Geld in die sichere Schweiz unterbinden wollte was jedoch nicht gelang 1647 befindet sich der Franzosische Oberst Christoph Ludwig von Baumbach in Stuhlingen und fordert von dort aus Abgaben 1648 erfolgte mit dem Westfalischen Frieden das Ende des Krieges Der Verkauf Bearbeiten Am 17 Juli 1651 verkaufte Graf Johann Ludwig von Sulz das Rafzerfeld 19 mit allen Hoheitsrechten an die Stadt Zurich und 1656 den nordlichen Teil der Landgrafschaft an die seit 1501 zur Eidgenossenschaft gehorende Stadt Schaffhausen Von nun an sprach man auch vom schweizerischen Klettgau im Gegensatz zum reichischen Klettgau dem beim Deutschen Reich verbliebenen Teil der Landgrafschaft Quer durch den Klettgau verlief nun nicht nur die Reichsgrenze sondern auch eine Religionsgrenze da sich die eidgenossischen Stande Schaffhausen und Zurich fur die reformierte Konfession entschieden hatten Fur die moderne politische Verwaltung wurde das Gebiet in die Bezirke Ober und Unterklettgau eingeteilt Unter den Fursten von Schwarzenberg 1687 1806 BearbeitenNach dem Aussterben der Grafen von Sulz im Mannesstamme kam 1687 20 die Landgrafschaft Klettgau uber die Heirat von Maria Anna von Sulz mit Ferdinand von Schwarzenberg an das Haus Schwarzenberg und wurde zur gefursteten Landgrafschaft erhoben das Munzrecht der Grafen von Sulz ging auf die Schwarzenberger uber Die Herren von Schwarzenberg fuhrten seither auch die Grafentitel von Sulz und den Titel Landgrafen von Klettgau Die gefurstete Landgrafschaft wurde seither auch als Herrschaft Schwarzenberg bezeichnet Die Grafen von Sulz besassen nicht nur die Landgrafschaft sondern seit 1488 auch das Zuricher Burgerrecht das nun auch die Schwarzenberger jeweils erneuerten und das von Zurich bestatigt wurde 21 Das Zurcher Burgerrecht und dadurch die Eidgenossische Staatsangehorigkeit stehen den Mitgliedern der furstlichen Linie der Schwarzenbergs bis heute zu nach der Flucht aus der Tschechoslowakei siedelten einzelne Mitglieder der Familie daher in die Schweiz uber 22 Die Schwarzenberger waren sehr an einer Arrondierung interessiert so erwarb noch um 1800 Furst Joseph II das Schloss Willmendingen In der Folge der Mediatisierung fiel das Gebiet die Landeshoheit 1806 an das Grossherzogtum Baden Klettgauische Landmiliz und Kontingent Bearbeiten1798 wurde die Klettgauische Landmiliz im Zuge von Einquartierungen und durchziehender franzosischer und osterreichischer Truppen auf 150 Mann verstarkt Die Stadt Tiengen stellte 6 Mann dazu Freiwillige als Chargen Chirurg Johann Baptist Rutschmann als Feldarzt Hofkaplan Spitznagel als Feldgeistlicher Anton Maggi als Fourier Oberleutnant Dorflinger als Kompagniehauptmann Wilhelm Rosshirt als Ober Leutnant Forstadjunkt Joseph Glasss als Unter Leutnant Andreas Meyer als Feldwebel Johann Roder als Korporal Dazu gab es ein Stehendes Heer im Klettgau das sogenannte Kontingent das je einige Mann als Wachen auf die Dorfer befehligte Das Heer wurde jeweils von den Burgern nach Bedarf verstarkt 1799 kaufte die Stadt Tiengen aus Gelegenheit aus dem Zeughaus der Stadt Bern 60 Gewehre mit Bajonetten und Riemen fur 2 Reichstaler je Stuck 23 Liste der Herrscher und Grafen im Klettgau und deren Rechtsnachfolger BearbeitenAlaholfinger Ruthard Graf 746 bis 790 Adilbert um 844 Uodalricus um 876 Gozpertus um 878 Bertold Bruder des Erchanger Guntram der Reiche Graf im Breisgau Lanzelin Ratbod sein Bruder war Rudolf von Altenburg manche Historiker bezweifeln dies er kann auch der Onkel oder Schwager gewesen sein der Grunder des Klosters Ottmarsheim 24 Uoaldricus um 1045 Liutoldus um 1064 Gerungus um 1067 Von etwa 1067 bis 1200 sind keine Grafen bekannt der Klettgau ist als Bestandteil des Herzogtums Schwaben Teil des Heiligen Romischen Reichs Die Herrscher in jener Zeit sind damit implizit die Herzoge respektive die Konige oder Kaiser Rudolf von Rheinfelden 1057 1079 Friedrich I von Schwaben 1079 1105 Berthold I von Rheinfelden 1079 1090 Berthold II von Zahringen 1092 1111 Berthold III von Zahringen 1113 1122 Konrad von Zahringen 1122 1152 Berthold IV von Zahringen 1152 1186 Berthold V von Zahringen 1186 1218 Friedrich II von Schwaben 1105 1147 Friedrich I von Staufen genannt Barbarossa 1147 1152 Friedrich IV von Schwaben 1152 1167 Friedrich V von Schwaben 1167 1170 Friedrich VI von Schwaben 1170 1191 Konrad II von Schwaben 1191 1196 Philipp von Schwaben 1196 1208 Friedrich II von Staufen Urenkel von Barbarossa 1106 bis 1250 25 Um 1200 beginnt die grosse Zeit der Freiherren von Krenkingen erstmals genannt 1202 sie gelten als Grunder der Stadt Tiengen sie erbauten den alten Turm das heutige Schloss Tiengen und der Grafen von Kussenberg Erbauer der Kussaburg sie nutzten die Kaiserlose Zeit aus um den Klettgau zu beherrschen zerrieben sich aber am Ende in Kleinlichkeiten luckenhaft Danach waren die Habsburger Reichsvogte des Klettgaus Konig Rudolf I und seine Vorganger gelten als Grunder respektive als Erbauer der Stadt Waldshut Rudolf zerstorte 1288 auch die Weissenburg und beendete das Interregnum Ihre Landgrafen waren Rudolf der Schweigsame III von Habsburg I von Habsburg Laufenburg 6 Juli 1249 mit ihm beginnt die Linie derer von Habsburg Laufenburg nach ihm kam die Grafschaft Klettgau an seine Nachkommen Gottfried I 1239 1271 Rudolf III 1271 1314 als Vormund Rudolf II bis 1288 und Eberhard I bis 1284 Johann I 1314 1337 Johann II und Rudolf IV 1337 1353 gemeinsam Rudolf IV bis 1383 Johann IV 1383 1408Grafen von Sulz 1408 1687 Bearbeiten Rudolf III von Sulz 1405 1431 Landgraf im Klettgau ab 1408 26 Johann II 1431 1483 Alwig X 1431 1493 Rudolf IV 1431 1487 Rudolf V 1493 1535 1478 in Tiengen 1535 in Vaduz ab 1507 in Vaduz und Blumeneck 1520 koniglicher Statthalter von Wurttemberg 1523 35 Statthalter in Vorderosterreich siehe auch Liste der Landvogte im Elsass Johann Ludwig I von Sulz 1536 1566 Alwig XI von Sulz Landgraf 1565 1572 ab 1567 bis 1572 Landvogt in Vorderosterreich Rudolf IV von Sulz Landgraf 1583 1602 Karl Ludwig I Landgraf 1602 1617 27 Alwig Landgraf 1617 1628 Karl Ludwig Ernst von Sulz Landgraf 1628 1648 28 Johann Ludwig II von Sulz Landgraf 1648 1687Fursten von Schwarzenberg 1687 1806 Bearbeiten Hauptartikel Herrschaft Schwarzenberg Klettgau Haus Baden Bearbeiten Karl Ludwig Friedrich Baden Ludwig I Baden Leopold Baden Ludwig II Baden Friedrich I Baden Grossherzog Friedrich II Baden Grossherzog Thronverzicht am 22 November 1918Nach 1918 Bearbeiten Die Badische Standeversammlung wurde durch die Novemberrevolution aufgelost und ging uber zum Landtag der Republik Baden Nach der Reichstagswahl vom 5 Marz 1933 wurde nach der Verkundung der zwei Gleichschaltungsgesetze vom 31 Marz 1933 und vom 7 April 1933 Robert Wagner bis Kriegsende 1945 zum Reichsstatthalter und Gauleiter von Baden Im Ersten Weltkrieg meldeten sich viele Klettgauer als Freiwillige die meisten fielen einige wurden schwer verletzt Fast in jedem Ort gibt es bis heute Gefallenendenkmaler Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Baden und damit auch der Klettgau Franzosische Besatzungszone Der erste Militargouverneur der Franzosischen Besatzungszone und Oberbefehlshaber uber die franzosischen Besatzungstruppen in Deutschland wurde Jean de Lattre de Tassigny sein Nachfolger wurde Marie Pierre Kœnig bis zum 21 September 1949 und mit Bildung der Alliierten Hohen Kommission mit Sitz auf dem Petersberg bei Bonn im September 1949 wurde das Amt des Militargouverneurs durch das Amt des Hohen Kommissars abgelost Hoher Kommissar fur die Franzosische Besatzungszone war Andre Francois Poncet vom 21 September 1949 bis zum 5 Mai 1955 Baden Sudbaden wurde mit der Verkundung des Grundgesetzes am 23 Mai 1949 ein Land der Bundesrepublik Deutschland Erster Staatsprasident von 1947 bis 1952 war Leo Wohleb Das Land Baden Wurttemberg wurde am 25 April 1952 gegrundet Reinhold Maier wurde erster Ministerprasident derzeitiger Ministerprasident ist Winfried Kretschmann das Land Baden Wurttemberg gehort zu Deutschland und ist Bestandteil der Mitgliedstaaten der Europaischen Union Literatur BearbeitenBibliografie des Klettgaus Stadt Tiengen Hochrhein Der Klettgau Franz Schmid Hrsg 1971 bis heute massgebliche Monographie mit Beitragen von Ruth Blum Eugen Furstos Richard Gang Josef Hirt Elmer Josef Isele Helmut Maurer Ludwig Mayer Emil Muller Heinrich Munz Helmut Naumann Alois Nohl Alfons Peter Ernst Ruedi Franz Schmid Karl Schwarzenberg Ignatz Stein Heinz Voellner Karl Friedrich Wernet Hans Jakob Worner Joseph Bader Urkunden und Regesten aus dem ehemaligen Klettgauer Archiv In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Bd 13 1861 S 228 256 355 383 466 491 Joseph Bader Aus der Geschichte des Pfarrdorfes Griessen im Klettgau In Freiburger Diozesan Archiv Band IV Freiburg 1869 S 225 250 Johann Evangelist Schottle Zur Geschichte des Klettgaues In Diocesanarchiv von Schwaben 9 Jg 1892 in zahlreichen Fortsetzungen Digitalisate der Uni Heidelberg Michael Borgolte Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit Eine Prosopographie Thorbecke Sigmaringen 1986 Archaologie und Geschichte Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Sudwestdeutschland 2 ISBN 3 7995 7351 8 Michael Borgolte Geschichte der Grafschaften Alemanniens in frankischer Zeit Thorbecke Sigmaringen 1984 Vortrage und Forschungen Sonderband 31 Ilse Fingerlin Die Grafen von Sulz und ihr Begrabnis in Tiengen am Hochrhein In Forschungen und Berichte der Archaologie in Baden Wurttemberg Band 15 Landesdenkmalamt Baden Wurttemberg Hrsg 1992 ISBN 3 8062 1063 2 Arnold Munch Die Munze zu Laufenburg Beitrage zur Geschichte des schweizerisch oberrheinischen Munzwesens vom 14 17 Jahrhunderts nebst einem Abriss der Geschichte der Grafen von Habsburg Laufenburg Sauerlander Aarau 1874 Dieter Stievermann Herrschaft Schwarzenberg In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Die Territorien im alten Reich Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91466 8 S 423 428 Walther Schultze Die Gaugrafschaften des alamannischen Badens Stuttgart 1896 S 150 171 Wilhelm Franck Die Landgrafschaften des heiligen romischen Reichs Braunschweig 1873 S 76 80 im Internet Archive Georg Hedinger Landgrafschaften und Vogteien im Gebiete des Kantons Schaffhausen Buchdruckerei Reuss amp Itta Konstanz 1922 Monika Baumann Widerwertigkeit vnd Aufruor im Klettgau In Mark Hengerer Elmar L Kuhn Adel im Wandel Band 1 Thorbecke Ostfildern S 183 192 Waldemar Lutz und Hansjorg Noe Hrsg Kennzeichen WT Heimatkunde fur den Landkreis Waldshut Reinhard Caspers Mithrsg 1989 ISBN 3 12 258330 5 Rudolf Metz Geologische Landeskunde des Hotzenwalds 1987 ISBN 3 7946 0174 2 Johann Baptist von Kolb Hrsg Historisch statistisch topographisches Lexicon von dem Grossherzogthum Baden Zweyter Band Verlag der C F Macklotschen schen Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei Karlsruhe 1814 S 154 163 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Julius Caesar De bello Gallico vollstandiger Text zweisprachig lateinisch deutsch Aegidius Tschudi Gallia Comata hrsg von Johann Jakob Gallati 1758 Nachdruck 1977 Gallia Comata 1758 in der Google Buchsuche Aegidius Tschudi Chronicon Helveticum bearb von Bernhard Stettler und Peter Stadler Allgemeine Geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz Hrsg 22 Bde 1968 2001 Johann Jakob Rueger Chronik von Stadt und Landschaft Schaffhausen C A Bachtold 2 Bde 1884 1892 Oswald Redlich Rudolf von Habsburg Das deutsche Reich nach dem Untergang des alten Kaisertums Innsbruck 1903 und Nachdrucke Immer noch grundlegend Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sulz Adelsgeschlecht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte des Klettgaus Martin Illi Klettgau In Historisches Lexikon der Schweiz Peter Niederhauser Die Grafen von Sulz zwischen Eidgenossen und Habsburg Vortrag vor der Arbeitsgemeinschaft fur geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e V am 17 Januar 2003 online Abschrift der Klettgauer Regesten aus der Zeitschrift fur Geschichte des Oberrheins 1861 1862 und 1869 PDF 1 7 MB Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten Marquard Herrgott Genealog diplom tom II pars I Cod prob S 25 und 26 Trudpert Neugart Cod dipl Bd I Nr 157 s Kolb S 154 Martin Wanner Geschichte des Klettgaues im Umriss bis zum Abschluss der Reformation Hamburg 1857 Albert Krieger Topographisches Worterbuch des Grossherzogtum Baden 1905 Spalte 1180 Rustenus Heer in Anonymus Murensis Denudatus S 337 nach Acta Murensia s Wanner S 88 89 Alfons Peter Das Landgericht Klettgau S 44 bereits 1408 war der Heiratsvertrag durch den Vater des Brautigams Hermann von Sulz und die Mutter der Braut und Witwe des Grafen Johann Agnes von Landenberg geschlossen worden s Badenia 2 Jahrgang S 155 im Unterelsass s Niederhauser Geschichte des Schlosses auf der Homepage der Gemeinde Jestetten Hiroto Oka Der Bauernkrieg in der Landgrafschaft Stuhlingen und seine Vorgeschichte seit der Mitte des 15 Jahrhunderts 1998 S 20 Bader berichtet von einer Quelle nach der sich Muntzer auch langere Zeit in Griessen aufgehalten hat in Heinrich Schreiber Der deutsche Bauernkrieg gleichzeitige Urkunden Teil I S 179 184 Polizey und Landtsordnung der Landtgrafschafft Kleggau auf klettgau historia de PDF 378 kB s Monika Baumann S 187 Christian Roder Bericht uber die Niederlage der Klettgauer Bauern bei Lottstetten am 8 Mai 1633 In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 41 S 118 121 Hans Brandeck Geschichte der Stadt Tiengen 1936 S 130 mit den Gemeinden Rafz Wil Huntwangen und Wasterkingen Das Haus Sulz starb mit dem Grafen Johann Ludwig bereits 1687 aus und dessen Tochter Maria Anna erbte die Landgrafschaft Da sie seit 1674 mit dem Fursten Ferdinand Wilhelm von Schwarzenberg verheiratet war ging die Landgrafschaft de facto bereits 1687 an das Haus Schwarzenberg uber Nach dem Tod von Maria Anna 1698 erbte ihr Mann die Landgrafschaft Der Kaiser hatte 1676 die Landgrafschaft in eine Reichserbkunkellehen umgewandelt und so den Erbgang auf die Tochter des letzten Sulzer Grafen ermoglicht Katja Hurlimann Schwarzenberg von In Historisches Lexikon der Schweiz Ein Schweizer Tscheche in Neue Zurcher Zeitung 9 Janner 2007 abgerufen am 2 Mai 2019 Hans Brandeck Geschichte der Stadt Tiengen S 157 Manuskript der Urkunde der Grundung des Klosters Ottmarsheim von 1063 siehe Urkunde bei Burg Weissenburg Klettgau Die Stadt Tiengen und der Klettgau auf der Homepage Klettgau Historia PDF 954 kB teilweise auch bis 1616 Bruder von Rudolf IV Bruder von Alwig47 601666666667 8 3533333333333 Koordinaten 47 36 6 N 8 21 12 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landgrafschaft Klettgau amp oldid 236793191