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Die Grafen von Kussenberg auch Grafen von Kussaberg und Stuhlingen waren ein suddeutsches Adelsgeschlecht mit Sitz auf der Kussaburg im Klettgau Das Wappen der Grafen von Kussenberg in der Zurcher Wappenrolle ca 1340Das spatere Wappen der Grafen von Kussenberg nach der Abbildung in der Schlachtkapelle Sempach 1386 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der letzte Kussenberger Graf 3 Wappen 4 Nennungen in Urkunden 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach einer Vermutung stammten die Kussenberger ursprunglich aus dem Geschlecht der Herren von Wittlisberg ehemaliger Herrenhof und Glasmachersiedlung heute Wustung bei Hausern erwahnt um 1087 bis 1124 Mit Heinricus de Chussaberch wird das Geschlecht der Grafen von Kussenberg 1135 und 1150 in Urkunden des Klosters Allerheiligen erstmals genannt 1 Am 10 April 1141 wird Heinrich I als Heinricus de Cussachberc am koniglichen Hoflager Konrads III in Strassburg als Zeuge anlasslich einer Schlichtung zwischen dem Bistum Basel und dem Kloster St Blasien in einer Urkunde genannt Anwesend waren unter anderen Bischof Ortlieb und Abt Berthold und der spatere Kaiser Friedrich I Heinrich erscheint in weiteren Urkunden bis 1168 er war ein Bruder oder Vetter des Abtes Werner von Kussenberg 1177 nach anderen Angaben 1172 oder 1173 erbten die Kussenberger die Landgrafschaft Stuhlingen mit der Burg Stuhlingen das heutige Schloss Hohenlupfen und nannten sich Grafen von Kussenberg und Stuhlingen 2 Als Stuhlingen noch Teil des alten Albgaus war wurde ab 1084 ein Gerung Comes de Stulingen und 1131 ein Liutold von Stuelingen genannt 1177 wird dann erstmals ein Heinricus genannt als Comes Graf de Stuhlingen Henricus de Cussachberch in einer Urkunde von Berthold IV von Zahringen 3 Fruhe verwandtschaftliche Beziehungen bestanden offenbar zu den Regensbergern 4 wohl auch zu den Freiherren von Vaz und mit diesen dann auch zu den Herren von Krenkingen Auffallend ist die Ahnlichkeit der Wappen Der letzte Kussenberger Graf Bearbeiten nbsp Die Kussaburg oberhalb von BechtersbohlAm 26 Dezember 1240 siegeln in St Blasien Heinricus Comes de Cussaperc und Liutholdus sen de Reginsperc eine Schenkungsurkunde Das anhangende Siegel des Grafen zeigt drei liegende Halbmonde und die Umschrift S HEINR COMITIS DE CHVSSAPERGH Diese Schenkung von Gutern in Lauchringen an das Kloster St Blasien des Ritters Gerung genannt Strubel wurde bestatigt in Tiengen am 15 Juni 1245 von Bischof Heinrich von Tanne dum castrum in Chussaperch ad nostram nostreque ecclesie translatum fuisset venditionis nomine postatem 5 Heinrich III von Kussenberg war der letzte Graf aus dem Geschlecht der Kussenberger er war verheiratet mit einer Schwester des Rudolf von Habsburg Kunigunde von Habsburg Nachdem sie keine Kinder hinterlassen hatten verkaufte er 1240 die Burg und Herrschaft an den Bischof von Konstanz Heinrich von Tanne Das Geschlecht der Kussenberger bestand jedoch weiterhin Kunigunde heiratete danach um 1250 den Ritter Otto II von Ochsenstein aus dem Geschlecht der Ochsensteiner Wappen BearbeitenDas Stammwappen auf der Zurcher Wappenrolle ca 1340 zeigt einen von Blau uber Silber geteilten Schild Helmzier ist ein goldener Stauf bzw Nuppenbecher auf einem roten Kissen Das Wappen aus der Sempacher Schlachtkapelle zeigt in Blau einen goldenen Stauf bzw Nuppenbecher Auf dem Helm mit blau goldenen Decken der goldene Stauf auf einem roten Kissen Dieses Wappen geht zuruck auf Ritter Jos von Kussenberg der in der Schlacht bei Sempach fiel 6 Ob das Wappen von Schwerzen auf das Kussenberger Wappen Bezug nimmt ist noch zu klaren Nach anderen Angaben zeigte das Wappen der Grafen von Kussenberg einen Blau und Silber gespaltenen Schild und drei rote Halbmonde Ofteringen in der silbernen Halfte Agidius Tschudi und Johannes Stumpf fuhren fur die Kussenberger einen Lowen als Wappentier an Nennungen in Urkunden BearbeitenAm 10 April 1141 wird Heinricus de Cussachberc genannt am koniglichen Hoflager in Strassburg 1170 bis 1174 Werner II von Kussenberg ist Abt in St Blasien 1228 werden als Zeugen in Basel anlasslich eines Verkaufes eines Hofes in Baar an das Kloster Kappel durch Graf Rudolf von Habsburg die Grafen Heinricus et Ulricus comites de Chussachberch genannt 7 26 Dezember 1240 Graf Heinrich von Kussenberg ist Zeuge bei einem Tausch zwischen St Blasien und Ulrich von Klingen 8 1240 verkaufte Graf Heinrich III von Kussenberg die Burg und Herrschaft Kussaburg und Stuhlingen an den Bischof von Konstanz Heinrich von Tanne 1317 Heinrich von Kussenberg ist ein getreuer Diener des Freiherr Diethelm von Krenkingen 1345 Gerung von Kussenberg verliess etliche Libeigne lut hinder ihm die kamend uf Jacob Huhnen von Hufingen Burger zu Schaffhausen 1349 Ritter Heinrich von Kussenberg vergab um 20 Mark Silber seinen Weingarten und die Weintrotte unter dem Vogelstaig in Tiengen an das Gotteshaus und den Tisch der Klosterfrauen zu Grafenhausen 1386 Herr Gomer Gomar von Kussenberg und Hartmann von Kussenberg widersagten den Eidgenossen vor der Schlacht bei Sempach 1386 Herr Jos von Kussenberg wurde erschlagen in der Schlacht bei Sempach 1408 Herr Ulrich von Kussenberg war Konventherr und Propst im Kloster Sankt Agnes in Schaffhausen 1442 Hans Kussenberger war Propst in Herzogenbuchsee und 1453 bis 1469 Abt zu Kloster St Peter auf dem Schwarzwald 28 Februar 1484 er fuhrte in seinem Wappen einen Salm 13 September 1447 Abt Franz von Hohenrechberg von Kloster Einsiedeln verpfandet an Anna von Kussenberg Gattin des Schultheiss von Luzern Anton Russen Guter bei Sursee 1482 bis 1505 Henni oder Hans Kussenberg sind Burger in Klingnau 1521 Heinrich Kussenberg ist Kaplan zu Klingnau spater Pfarrer von Dogern Er schrieb die fur die Geschichte der Reformationszeit bedeutende Kussenberger Chronik Im Jahrzeitbuch des Klosters St Agnesen in Schaffhausen sind weitere Familienangehorige der Kussenberger verzeichnet Siehe auch BearbeitenLandgrafschaft KlettgauLiteratur BearbeitenFranz Josef Mone Hrsg B Joseph Bader Die Dynasten von Kussaberg In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 3 1852 S 251 255 im Internet Archive Johann Jakob Rueger Chronik der Stadt und Landschaft Schaffhausen 1892 Brigitte Matt Willmatt Karl Friedricht Hoggenmuller Lauchringen Chronik einer Gemeinde Hrsg Gemeinde Lauchringen Lauchringen 1985 Michael Borgolte Die Grafen Alemanniens in merowingischer und karolingischer Zeit 1986 Michael Borgolte Geschichte der Grafschaften Alemanniens in frankischer Zeit 1984 Helmut Maurer Die Rolle der Burg in der hochmittelalterlichen Verfassungsgeschichte der Landschaften zwischen Bodensee und Schwarzwald Sonderdruck aus Die Burgen im Deutschen Sprachraum Hans Patze Hrsg 1976 Robert Feger Burgen und Schlosser in Sudbaden Eine Auswahl Weidlich Wurzburg 1984 ISBN 3 8035 1237 9 Norbert Nothhelfer Hrsg Der Kreis Waldshut Konrad Theiss Verlag Stuttgart Aalen 1975 ISBN 3 8062 0124 2 Arthur Hauptmann Burgen einst und jetzt Burgen und Burgruinen in Sudbaden und angrenzenden Gebieten Verlag Sudkurier Konstanz 1984 ISBN 3 87799 040 1 S 259 263 Heinz Voellner Die Burgen und Schlosser zwischen Wutachschlucht und Hochrhein 1979 Helmut Bender Karl Bernhard Knappe Klauspeter Wilke Burgen im sudlichen Baden 1979 ISBN 3 921340 41 1 Franz Xaver Kraus Die Kunstdenkmaler des Grossherzogthums Baden Freiburg im Breisgau 1892 Band III Kreis Waldshut S 133 142 online Christian Roder Die Schlosskaplanei Kussenberg und die St Annenkapelle zu Dangstetten In Freiburger Diozesan Archiv Emil Muller Ettikon Kurzer Uberblick uber die Geschichte Kussabergs Gemeinde Kussaberg Hrsg 1986 Andreas Weiss Christian Ruch Die Kussaburg herausgegeben vom Kussaburg Bund e V o O 2009 Erwin Eugster Adlige Territorialpolitik in der Ostschweiz kirchliche Stiftungen im Spannungsfeld fruher landesherrlicher Verdrangungspolitik Chronos 1991 ISBN 3905278685Weblinks BearbeitenErwin Eugster Kussenberg von In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten Franz Ludwig Baumann Allerheiligen S 113 und 121 Helmut Bender Karl Bernhard Knappe Klauspeter Wilke Burgen im sudlichen Baden 1979 S 94 B Die Dynasten von Kussaberg In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 3 1852 S 251 im Internet Archive Erwin Eugster Adlige Territorialpolitik in der Ostschweiz kirchliche Stiftungen im Spannungsfeld fruher landesherrlicher Verdrangungspolitik S 157 B Die Dynasten von Kussaberg In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 3 1852 S 251 im Internet Archive Bild PDF Martin Gerbert III Nr 92 Johann Huber Regesten Klingnau S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafen von Kussenberg amp oldid 222971048