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Das Benediktinerinnenkloster Sankt Agnesen in Schaffhausen wurde 1080 von Burkhard von Nellenburg fur seine Mutter Grafin Ita nach 1100 gestiftet Burkhard war der Sohn von Graf Eberhard VI von Nellenburg Dieser erhielt 1045 von Konig Heinrich III in Koln das Munzrecht fur Schaffhausen Das Kloster dem Patronat der Heiligen Agnes unterstellt war nebst dem bereits 1049 gegrundeten Kloster zu Allerheiligen das zweite Kloster in der noch jungen Stadt Nach der Reformation wurde das Nonnenkloster aufgehoben Die Gebaude wurden weitgehend unverandert als Spital weiter genutzt Die Anlage wurde 1936 durch die Stadt Schaffhausen ubernommen und zu einem Altersheim umgebaut Ostansicht des Klosters Sankt AgnesenMerian von 1642 Spital 5 ehemaliges KlosterEhemaliges Kloster heute stadtisches Altersheim Ehemalige Klosterkirche Spatgotische Zelle aus dem ehemaligen Kloster heute im Museum zu Allerheiligen ausgestellt Ochsenscheune in Schaffhausen Inhaltsverzeichnis 1 Von der Grundung bis ins 15 Jahrhundert 2 Auflosung und Umwandlung in ein Spital 3 Vom 18 bis ins 21 Jahrhundert 4 QuellenVon der Grundung bis ins 15 Jahrhundert BearbeitenAus der Zeit der Grundung sind nur wenige Informationen uberliefert 1092 wurde das Kloster dem Abt vom Kloster Allerheiligen unterstellt Im 14 Jahrhundert zerstorten zwei Brande das ursprungliche Kloster weitgehend An der gleichen Stelle wurde danach eine neue Klosteranlage im gotischen Stil erbaut Sie war bis zum Ende des 14 Jahrhunderts vollendet Das Klosterareal grenzte direkt an die ostliche Stadtmauer im Gebiet der heutigen Bachstrasse Auch die Hauser westlich der Pfrundhausgasse so z B die Ochsenscheune gehorten zum Kloster Die Ochsenscheune wird heute als Kirchgemeindezentrum der evangelisch reformierten Kirche Schaffhausen genutzt Richtung Suden reichte die Klosteranlage bis an die heutige Pfarrhofgasse und umfasste auch das Gebaude das bis anfangs der 1990er Jahre ein Feuerwehrmagazin war Richtung Norden bildete die Repfergasse die Begrenzung des Klosterareals Dem Kloster stand eine Meisterin vor Die meisten Nonnen stammten aus der Schaffhauser Burgerschaft oder von adligen Familien aus dem nahen Hegau Das Kloster erfreute sich einer grossen Beliebtheit Anfang des 14 Jahrhunderts musste die Anzahl der Schwestern auf hochstens 60 begrenzt werden Dank mehreren Stiftungen und den Eintrittsgebuhren verfugte das Kloster schliesslich uber ausgedehnten Grundbesitz in der Umgebung von Schaffhausen und stand wegen der daraus resultierenden Abgaben auf einer soliden wirtschaftlichen Basis Im 14 Jahrhundert gehorte der Weiler Gennersbrunn dem Kloster Es ist uberliefert dass mehrere Klosterfrauen durch Stiftungen mithalfen die Not von Armen und Kranken zu lindern Auflosung und Umwandlung in ein Spital BearbeitenNach der Reformation wurde das Kloster Sankt Agnesen aufgehoben Zur gleichen Zeit wurden auch die beiden anderen Kloster in Schaffhausen das Kloster Allerheiligen und das Barfusserkloster aufgelost Fast in jeder mittelalterlichen Stadt gab es ein Spital in dem die Armen Kranken Altersschwachen Waisen und Geisteskranken Aufnahme fanden Nach der Auflosung des Nonnenklosters beschloss der Rat von Schaffhausen das stadtische Spital aus dem Gebaude das dem heutigen Posthof entspricht in die leerstehenden Anlagen des ehemaligen Klosters Sankt Agnesen zu ubersiedeln Die Gebaude wurden nur leicht angepasst und dienten ab 1542 als Armenhaus Pfrundhaus Waisenhaus Zuchthaus und als Irrenhaus Finanziert wurde die Fursorgeeinrichtung durch fromme Stiftungen sowie aus freiwilligen Beitragen der Burger Vom 18 bis ins 21 Jahrhundert BearbeitenWegen der allgemein hohen Sterblichkeit in der fruhen Neuzeit hatten die Waisenhauser eine viel wichtigere Bedeutung als heute Die Zustande im Waisenhaus von Schaffhausen waren jedoch offenbar denkbar schlecht Auch war die unmittelbare Nahe zum Armenhaus und der Zuchtanstalt fur die gesunde Entwicklung der Kinder wenig forderlich Der Zuchtmeister welcher sich um die Aufsicht der Gefangenen und deren korperliche Zuchtigung kummerte war auch fur den Schulunterricht der Waisenkinder zustandig Im Jahre 1822 wurde das neue Waisenhaus an der Rosengasse eingeweiht was die Situation der Waisenkinder spurbar verbesserte In den beiden folgenden Jahren wurde die ehemalige Kloster und Spitalkirche baulich stark verandert Das Gefangnis befand sich bis 1915 in den Gebauden des ehemaligen Klosters Die Stadt Schaffhausen ubernahm das alte Spital 1936 und baute es zu einem Altersheim um Die bereits fruher stark veranderte Kloster und Spitalkirche diente fortan als Hauptgebaude des Altersheims Der Speisesaal wurde im Bettensaal des aufgehobenen Pfrundhauses eingerichtet 1960 wurden die Gebaude des Altersheims durch einen grossen Erweiterungsbau erganzt Um die Jahrtausendwende wurden die Gebaude neuerlich den geanderten Bedurfnissen eines Altersheims angepasst Das Waisenhaus heute Kinder und Jugendheim genannt kehrte wieder an den alten Ort zuruck Heute erinnert das Aussehen der Gebaude kaum mehr an das fruhere Benediktinerinnenkloster Sankt Agnesen Quellen BearbeitenAndreas Schiendorfer Gennersbrunn In Historisches Lexikon der Schweiz Stadtarchiv Schaffhausen Stadtarchiv Schaffhausen Historische Bilder Bestand Agnesenamt Akten des Klosters St Agnes und Akten des 1542 eingefuhrten St Agnesenamtes Staatsarchiv Schaffhausen Link47 697519 8 636542 Koordinaten 47 41 51 1 N 8 38 11 6 O CH1903 689922 283676 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Sankt Agnesen Schaffhausen amp oldid 227693286