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Leo Joseph 1 Wohleb 2 September 1888 in Freiburg im Breisgau 12 Marz 1955 in Frankfurt am Main war ein deutscher Philologe Lehrer und Politiker Zentrum CDU Von 1947 bis 1952 war er Staatsprasident des Landes Baden Leo Wohleb 1948 auf der Rittersturz Konferenz Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Beruf 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Studium 1 3 Beruflicher Werdegang bis 1933 1 4 Berufliche Tatigkeit und personliches Engagement 1933 bis 1945 2 Politische Tatigkeit 2 1 Einteilung der Besatzungszonen im deutschen Sudwesten 2 2 1945 Mitglied der Kultusverwaltung in Karlsruhe und Freiburg 2 3 Amtszeit als badischer Staatsprasident 1947 bis 1952 2 4 Standpunkt in der Badenfrage 2 5 Tatigkeit als Erster Gesandter in Lissabon von 1952 bis 1955 Tod und Begrabnis 3 Ehrungen 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksAusbildung und Beruf BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Leo Wohleb war das erste Kind aus der Ehe Joseph Wohlebs mit Luise Stephanie geb Streicher aus Gottenheim am Tuniberg Baden Der Vater Buchhalter in einem Rechtsanwaltsburo und zugleich Verrechner der Kirchensteuerkasse der Stadtpfarrei von St Martin entstammte einer alteingesessenen Freiburger Burgerfamilie Leo wurde wie sein Bruder Joseph Ludolph 1892 1960 und seine ebenfalls nachgeborene Schwester Amelie in kirchlich gepragter katholischer Tradition erzogen Sein Vater gehorte der badischen Zentrumspartei an und auch Leo fuhlte sich wie er selbst einmal schrieb aus Tradition und Uberzeugung dem sozialen Flugel des Zentrums verbunden ohne allerdings in der Partei selbst politisch aktiv hervorzutreten Im Freiburger Berthold Gymnasium erhielt der junge Leo zahlreiche Klassenpreise und bestand 1907 das Abitur als Jahrgangsbester Studium Bearbeiten Zum Wintersemester 1907 schrieb Wohleb sich an der Universitat Freiburg in den Fachern Klassische Archaologie Bibelforschung und Patrologie ein ehe er nach einigen Semestern zur Verbesserung seiner Berufsaussichten fur das Lehramt an Gymnasien zur Klassischen Philologie uberwechselte Er wurde Mitglied des Philologisch Historischen Vereins Freiburg im Naumburger Kartellverband 2 Das Semester vor dem ersten Staatsexamen das Wohleb ebenfalls mit Auszeichnung ablegte verbrachte er an der Universitat Greifswald Damals gehorte er keiner Studentenschaft an widmete sich aber wahrend seiner Studienzeit sozialen Problemen indem er in Fabriken mit Arbeitern der christlichen und freien Gewerkschaften diskutierte Einer seiner Vorbilder wurde dabei der Berliner Studentenseelsorger Carl Sonnenschein der in seinem Sekretariat Sozialer Studentenarbeit das praktische soziale Engagement als Mittel zur Wiedergeburt des katholischen Menschen einforderte Beruflicher Werdegang bis 1933 Bearbeiten Nach dem Staatsexamen im Jahre 1912 absolvierte er das Referendariat in Freiburg ehe als Lehramtspraktikant ab 1914 am Bruchsaler Gymnasium eingesetzt war Dort zeichnete er sich vor allem durch sein Geschick bei der nebenamtlichen Organisation der kommunalen Milch und Kaseversorgung aus was dem kriegsuntauglichen Wohleb Sympathien im Karlsruher Unterrichtsministerium verschaffte Unmittelbar vor Kriegsende wurde er als Sekretar in das Ministerium geholt 1918 1920 ehe er 1920 fur zehn Jahre auf seine erste feste Stelle als Gymnasiallehrer an das Berthold Gymnasium zuruckkehrte auf dem er selbst zur Schule gegangen war In den folgenden Jahren legte er den Grundstein fur das hohe Ansehen das er sowohl innerhalb der Schulverwaltung wie auch in der Welt der Wissenschaft und Forschung bald geniessen sollte Eine Untersuchung zur altchristlichen Literaturgeschichte sowie die Neubearbeitung der lateinischen Schulgrammatik von Schmalz Wagener begrundeten seinen Ruf als hervorragender Lehrer und Gelehrter Zahlreiche weitere wissenschaftliche Aufsatze sowie eine umfangreiche wissenschaftliche Korrespondenz folgten Im Jahre 1921 3 heiratete er Maria geb Clorer 1894 1982 aus Breisach 1929 wurde er Mitglied im wissenschaftlichen katholischen Studentenverein Unitas Lichtenstein Freiburg Seine berufliche Laufbahn erreichte im Jahre 1930 ihren ersten Hohepunkt als er vom badischen Kultusminister Adam Remmele SPD zum Direktor des Gymnasiums in Donaueschingen ernannt wurde Dort setzte er neben seinen dienstlichen Leistungen vor allem als politischer Padagoge in der Form Akzente dass er bei zahlreichen Gelegenheiten so als Festredner zur Rheinlandraumung 1930 oder zum Verfassungstag 1931 seine Verbundenheit mit dem demokratischen Weimarer Regierungssystem unterstrich und sich werbend fur demokratisches Engagement und gegen nationalistische Phrasen aussprach Damit unterschied er sich von vielen seiner Berufskollegen die dem parlamentarischen System distanziert gegenuberstanden und sich zum Teil bereitwillig als intellektuelle Vorkampfer einer nationalsozialistischen Revolution betatigten Neben seinen unbestrittenen Qualitaten als Wissenschaftler und Padagoge waren seine Verfassungs und Systemtreue zweifelsohne die ausschlaggebenden Kriterien die ihn fur eine Fuhrungstatigkeit im badischen Kultusministerium qualifizierten Im September 1931 erfolgte die Versetzung als Referent fur Gymnasien von Donaueschingen nach Karlsruhe und die Beforderung zum Oberregierungsrat Berufliche Tatigkeit und personliches Engagement 1933 bis 1945 Bearbeiten Leo Wohleb der parteipolitisch zu dieser Zeit nicht aktiv war uberstand die Machtergreifung der Nationalsozialisten zunachst ohne Nachteile Am 6 Februar 1934 erhielt er aber einen Anruf des NSDAP Gauleiters und Reichsstatthalters Robert Wagner in dem dieser von Wohleb Rechenschaft uber eine vermeintliche Ungleichbehandlung der Hitler Jugend gegenuber katholischen Jugendorganisationen einforderte Wohleb der seinen Gesprachspartner am Telefon nicht erkannte forderte seinerseits nahere Informationen von Seiten des Gesprachspartners ein Nach heftigen und erregten Vorwurfen wegen des ungebuhrlichen Verhaltens Wohlebs gegenuber einem hohen Reprasentanten der Partei wurde ein weiteres Verbleiben des Gymnasialreferenten im Ministerium unmoglich Mit der Versetzung auf die Direktorenstelle des Gymnasiums Hohenbaden in Baden Baden Bemuhungen Wohleb wieder in Donaueschingen unterzubringen scheiterten am Widerstand der dortigen lokalen NSDAP ging die Affare noch glimpflich aus was Wohleb in erster Linie seinem Vorgesetzten im Ministerium dem langjahrigen Parteimitglied Herbert Kraft zu verdanken hatte Das Gymnasium Hohenbaden mit seinen 180 Schulern eine kleine Anstalt sollte bis 1945 dem geschassten Ministerialreferenten Unterschlupf bieten immer misstrauisch beaugt von der lokalen NSDAP auch uberwacht von einzelnen Mitgliedern des Kollegiums In seinem Lebenslauf fur die Besatzungsbehorde schildert Wohleb seine Zeit in Baden Baden wie folgt An eine aktive politische Tatigkeit war demnach in den ersten Jahren in Baden Baden nicht zu denken zumal ich von der Post wie ich vertraulich erfuhr uberwacht wurde bald auch 1935 in dem Baden Badener Beiblatt des Fuhrers wegen Begunstigung von Nichtariern und Halbariern angegriffen wurde und immer wieder Schwierigkeiten mit den sogenannten Hoheitstragern hatte Erst allmahlich gewann ich Boden unter den Fussen als die Schulerzahl des Gymnasiums wuchs da die nicht nazistisch eingestellten Eltern ihre Kinder mit Vorliebe unserer Anstalt anvertrauten und wir durch Auffuhrungen antiker Tragodien und die Leistungen der Schule auffielen Ich begann 1938 oder 1939 Vortrage uber Themen aus der griechisch romischen Kultur und Stadtgeschichte zu halten die seitens der parteigegnerischen Kreise wegen ahnlichen zeitgeschichtlichen Parallelen stark besucht wurden und die auch in den Kreisen der Zwangsparteimitglieder Beifall fanden Politische Tatigkeit BearbeitenEinteilung der Besatzungszonen im deutschen Sudwesten Bearbeiten nbsp Die nach dem Krieg im Sudwesten entstandenen Lander das Land Sud Baden in Gelb Die Planungen der drei alliierten Machte Grossbritannien USA und Sowjetunion sahen fur den Fall der militarischen Niederlage des Deutschen Reiches dessen Aufteilung in drei etwa gleich grosse Besatzungszonen vor dies hatten sie noch einmal auf der Konferenz von Jalta im Januar 1945 prazisiert Die provisorische franzosische Regierung im August 1944 unter General de Gaulle gebildet blieb nach diesen Planungen von einem gleichrangigen Mitspracherecht in den deutschen Angelegenheiten ausgeschlossen Damit wollte sich Frankreich in seinem Selbstverstandnis erstes Opfer des Krieges und damit neben der Sowjetunion erster Anwarter auf die zu erwartenden umfangreichen Reparationslieferungen nicht abfinden Schon der Name der an der Eroberung der franzosischen Ostprovinzen unter amerikanischem Oberbefehl teilnehmenden franzosischen Division unter General de Lattre de Tassigny Rhin et Danube war Programm Anfang April uberschritten franzosische Truppen bei Speyer und Philippsburg den Rhein Zentrale Rollen in den militarisch politischen Zielsetzungen de Gaulles spielten die beiden Landeshauptstadte Stuttgart und Karlsruhe mit diesen Faustpfandern in der Hand wollte der franzosische Regierungschef gegenuber den Alliierten eine eigene Besatzungszone erreichen Er erteilte deshalb de Lattre de Tassigny den Befehl sich nach der Eroberung Karlsruhes Anfang April 1945 auch der wurttembergischen Landeshauptstadt noch vor den Amerikanern zu bemachtigen Dies gelang Am 22 April ubergab der Stuttgarter Oberburgermeister die Stadt De Gaulle schuf vollendete Tatsachen Er richtete trotz des Protestes der Amerikaner in Karlsruhe und Stuttgart Militarregierungen ein und bemuhte sich fur beide Lander jeweils eine einheitliche zivile Landesverwaltung ins Leben zu rufen Landesdirektoren fur Kultus Justiz Finanzen etc wurden ernannt Die Amerikaner fanden sich mit der einseitig durch Frankreich vorgenommenen Abgrenzung der Besatzungszonen in Sudwestdeutschland die mit gultigen Absprachen in Widerspruch stand nicht ganzlich ab Unter Androhung massiven wirtschaftlichen Drucks gelang es ihnen dass sich die franzosischen Truppen Anfang Juli 1945 hinter eine Linie sudlich der Autobahn Karlsruhe Ulm zuruckzogen und ihnen damit die administrativen und wirtschaftlichen Zentren Badens und Wurttembergs Karlsruhe und Stuttgart uberliessen Dies anderte jedoch nichts an der Tatsache dass der deutsche Sudwesten von nun an nicht mehr durch eine historische Grenze in West und Ost sondern entlang einer willkurlichen Linie die lediglich dem verkehrstechnischen Kalkul der US Militarbehorden entsprach in Nord und Sud geteilt war Die Amerikaner trugen dem insofern sehr rasch Rechnung als sie ihre Teile der alten sudwestdeutschen Lander zwangsvereinigten und am 19 September 1945 das Land Wurttemberg Baden proklamierten Damit hatten Baden und Wurttemberg faktisch zu bestehen aufgehort nbsp Wappen BadensFreiburg und Tubingen wurden Sitz franzosischer Militarregierungen in den gleichen Stadten etablierten sich unmittelbar darauf unter franzosischer Kontrolle stehende deutsche Verwaltungen Aus diesen Verwaltungen entstanden schliesslich die beiden Lander Sud Baden und Wurttemberg Hohenzollern 1945 Mitglied der Kultusverwaltung in Karlsruhe und Freiburg Bearbeiten Als einer der wenigen unbelasteten Beamten des hoheren Dienstes konnte Wohleb bereits wenige Wochen nach Kriegsende dort anknupfen wo er 1934 hatte aufhoren mussen als Referent fur Hochschulwesen in der neu etablierten Kultusverwaltung in Karlsruhe Als Nordbaden der amerikanischen Besatzungszone zugeschlagen wurde und die franzosische Besatzungsmacht die deutschen Verwaltungen aus Karlsruhe nach Freiburg verlegte folgte Wohleb dem Umzug der Kultusverwaltung die sich fur die franzosische Besatzungszone gebildet hatte im September 1945 nach Freiburg Schon im November 1945 trat Wohleb der inzwischen neuer Leiter des Hochschulreferats der Kultusverwaltung war zum Christlich Sozialen Volksbund bei Wenige Tage darauf am 20 Dezember 1945 entstand aus dem Volksbund und anderen im Lande selbstandig gegrundeten Vereinigungen die Badische Christlich Soziale Volkspartei BCSV mit Leo Wohleb als deren Landesvorsitzenden Knapp ein Jahr spater am 3 Dezember 1946 ernannten ihn die Franzosen nachdem die BCSV aus den ersten Wahlen als starkste Kraft hervorgegangen war zum Staatssekretar fur Kultus und Unterricht und zum Prasidenten des Staatssekretariats Amtszeit als badischer Staatsprasident 1947 bis 1952 Bearbeiten Am 24 Juni 1947 wurde Wohleb vom badischen Landtag der bis 1951 im Historischen Kaufhaus in Freiburg tagte zum Staatsprasidenten gewahlt Damit ubernahm er die politische Verantwortung in einem Lande unter Bedingungen die keineswegs glanzend zu nennen waren Vor allem die anfanglich rigide Wirtschaftspolitik der franzosischen Besatzungsmacht Demontagen Nahrungsmittelentnahmen Holzeinschlage stiessen auf grosses Unverstandnis und Kritik in der Bevolkerung Allerdings bot die franzosische Demokratisierungspolitik breiten Spielraum fur eine demokratische Neuordnung der sich Wohleb und die von ihm gefuhrte Verwaltung intensiv widmeten Bis 1952 sollte Leo Wohleb die Geschicke Sud Badens entscheidend pragen und einer breiteren Offentlichkeit geradezu als Verkorperung des Landes bekannt werden Standpunkt in der Badenfrage Bearbeiten Einem grosseren Publikum bekannt geblieben ist Leo Wohleb im Zusammenhang mit der Badenfrage die zwischen 1948 und 1952 politisch aktuell war und bis heute teilweise die Gemuter erhitzt Am 1 Juli 1948 uberreichten die Militargouverneure der drei westlichen Besatzungszonen den Ministerprasidenten die Frankfurter Dokumente welche die Grundung eines westdeutschen Teilstaats herbeifuhren sollten In Dokument Nr 2 wurden die Ministerprasidenten beauftragt die nach Kriegsende gezogenen Landergrenzen einer Uberprufung zu unterziehen und prazise Vorstellungen daruber zu entwickeln welche Grenzanderungen erforderlich waren um nach Flachen und Einwohnerzahlen unter sich moglichst ausgewogene Lander zu schaffen die tragende Saulen des foderativen Systems abgeben konnten Die Frist fur die Uberprufung war mit zwei Monaten sehr kurz gesetzt Schon bei den ersten nachfolgenden Besprechungen wurde deutlich dass eine generelle Uberprufung aller Landergrenzen innerhalb dieser Zeit unmoglich war Realisierbar erschien allein eine Neuregelung der Grenzverhaltnisse im deutschen Sudwesten auch deswegen weil hier ja ein von allen Regierungen im Sudwesten konstatierter Handlungsbedarf bestand Dieser ergab sich aus der fur alle Beteiligten unbefriedigenden Situation die durch die Aufteilung der historischen Lander Wurttemberg und Baden auf unterschiedliche Besatzungszonen entstanden war In dem zwischen 1948 und 1952 ausbrechenden Sudweststaatkampf in seinen politischen Handakten wie in seinem Schriftwechsel ausserst dicht dokumentiert vertrat Wohleb konsequent den badischen Standpunkt Das von ihm regierte Land welches bis knapp an die Stadtgrenzen Karlsruhes heranreichte erhob den Anspruch legitimer Erbe und Fortsetzung des alten Landes Baden ehemals Grossherzogtum zu sein und fuhrte als Teil den Namen des Ganzen Infolgedessen war Wohleb ein strikter Gegner eines Sudweststaats und forderte die Wiederherstellung Gesamtbadens als eigenstandiges Land nbsp Wohlebs Grab auf dem Freiburger HauptfriedhofIn diesem Vorhaben scheiterte Wohleb schliesslich in der Volksabstimmung von 1951 was weitgehend auf die Abstimmungsmodalitaten zuruckzufuhren war Nach einer 1950 durchgefuhrten Probeabstimmung bei der sich in Sudbaden und Gesamtbaden eine Mehrheit fur die Wiederherstellung des alten Landes Baden jedoch in Nordbaden Nordwurttemberg und Wurttemberg Hohenzollern fur die Bildung eines Landes Baden Wurttemberg ergab beschloss der Bundesgesetzgeber die Volksabstimmung uber den Sudweststaat in vier Abstimmungsbezirken stattfinden zu lassen von denen nur drei zur Bildung des neuen Landes Baden Wurttemberg zustimmen mussten Das Bundesverfassungsgericht lehnte eine Klage gegen diesen Modus mit 6 6 Stimmen ab 4 Erwartungsgemass konnte in der zwei Monate spater stattfindenden Abstimmung die von Wohleb propagierte Traditionslosung nur in Sudbaden erneut eine Mehrheit 62 2 erzielen wahrend Nordbaden mit 57 Nordwurttemberg und Wurttemberg Hohenzollern mit uberwaltigender Mehrheit fur die Grundung des Sudweststaats votierten Dass sich in Gesamtbaden wieder eine knappe Mehrheit von 52 2 fur die Eigenstandigkeit Badens ergeben hatte blieb aufgrund des Abstimmungsmodus unerheblich Erst 1956 nach Wohlebs Tod gab das Bundesverfassungsgericht dem Antrag auf Wiederholung der Abstimmung im alten Land Baden statt da durch die Zerlegung Badens in zwei getrennte Stimmbezirke das Votum von 1951 nicht den Anforderungen von Art 29 GG genugt habe und der Wille der badischen Bevolkerung uberspielt worden sei 5 Der vom Bundesgesetzgeber anzusetzende Volksentscheid in Baden wurde allerdings mehrfach verschoben und konnte erst 1970 nach einer erneuten Klage vor dem Bundesverfassungsgericht stattfinden 6 Er ergab dann eine grosse Mehrheit von 81 9 fur den Verbleib bei Baden Wurttemberg 7 Tatigkeit als Erster Gesandter in Lissabon von 1952 bis 1955 Tod und Begrabnis Bearbeiten 1952 ging das staatliche Eigenleben des Landes Baden zu Ende noch im selben Jahr ernannte Bundeskanzler Adenauer Leo Wohleb zum Ersten Gesandten der Bundesrepublik Deutschland in Lissabon Als letzte Diensthandlung vor seiner Pensionierung begleitete er den portugiesischen Wirtschaftsminister auf einem Deutschlandbesuch Hier starb Leo Wohleb am 12 Marz 1955 an Thrombose und Lungenembolie im Universitatsklinikum Frankfurt am Main Seinerzeitige vom Frankfurter Oberburgermeister Walter Kolb verbreitete Geruchte er sei in einem Bordell gestorben wurden durch Recherche des Frankfurter Polizeiprasidenten Gerhard Littmann widerlegt hielten sich aber dennoch lange neue veroffentlichte Unterlagen u a des Staatsministeriums Baden Wurttemberg bestatigten im Jahr 2014 die Widerlegung 8 Leo Wohleb wurde am 16 Marz 1955 auf dem Freiburger Hauptfriedhof in einem Staatsbegrabnis beigesetzt Ehrungen Bearbeiten1952 Grosskreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland 9 10 1953 Souveraner Kaiserlich Byzantinischer Orden Konstantins des Grossen 9 Einzelnachweise Bearbeiten Geburts und Sterbeurkunde von Wohleb im Staatsarchiv Freiburg Kopien kostenpflichtig Eine 1936 erstellte Abschrift der Taufurkunde vom 8 September 1888 gibt hingegen sowohl den Vornamen des Vaters als auch den zweiten Vornamen Leos fehlerhaft mit Josef an M Gobel A Kiock Richard Eckert Hrsg Verzeichnis der Alten Herren und Ehrenmitglieder des Naumburger Kartell Verbandes Klassisch Philologischer Vereine an deutschen Hochschulen A Favorke Breslau 1913 S 2 Menschen aus dem Land Leo Wohleb Memento vom 25 April 2012 im Internet Archive PDF Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg November 2008 Zuruck zu Baden Der Spiegel 25 1956 vom 20 Juni 1956 S 12 u 14 BVerfGE 5 34 Baden Abstimmung Rn 29 ff Die Volksabstimmungen von 1951 1970 und 1971 Seite der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Baden Wurttemberg und die Baden Frage PDF 52 kB Zeittafel zur Entstehung des Bundeslandes Baden Wurttemberg auf Landeskunde online abgerufen am 30 Dezember 2013 Wulf Ruskamp Sudwest Zeitgeschichte Neue Dokumente zeigen Wohleb starb in der Klinik Badische Zeitung 5 September 2014 abgerufen am 23 Dezember 2016 a b Verdienstorden im Bestandskatalog des Staatsarchivs Freiburg Tagesordnungspunkt der 258 Sitzung des Bundeskabinetts vom 14 November 1952 RTF File 15 kB Literatur BearbeitenTobias Wohrle Leo Wohleb Eine politische Biographie Treuhander der alten badischen Uberlieferung Braun Karlsruhe 2008 ISBN 978 3 7650 8399 0 Kurt Hochstuhl Leo Wohleb Padagoge und Politiker DRW Leinfelden Echterdingen 2009 ISBN 978 3 87181 768 7 Kurt Hochstuhl Leo Wohleb Padagoge und Politiker 1888 1955 In Rainer Bruning Regina Keyler Hrsg Lebensbilder aus Baden Wurttemberg Band 24 Kohlhammer Stuttgart 2013 ISBN 978 3 17 023441 3 S 448 477 Klaus Schrode Leo Wohleb 1946 1952 BCSV dann CDU Baden Gesamtbaden im Herzen In ders Von Carlo Schmid bis Erwin Teufel 1945 2005 erlebte Politik im deutschen Sudwesten verlag regionalkultur Ubstadt Weiher u a 2022 ISBN 978 3 95505 362 8 S 36 47 Paul Ludwig Weinacht Leo Wohleb In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 31 Bautz Nordhausen 2010 ISBN 978 3 88309 544 8 Sp 1493 1496 Paul Ludwig Weinacht Wohlebs jaher Tod in Frankfurt am 12 Marz 1955 Presseschau aus Anlass eines Artikels in der Badischen Zeitung am 20 August 2014 In Badische Heimat Heft 4 2014 S 266 270 pdf Paul Ludwig Weinacht Leo Wohleb 1888 1955 In Jurgen Aretz Rudolf Morsey Anton Rauscher Hrsg Zeitgeschichte in Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus des 19 und 20 Jahrhunderts Band 7 Aschendorff Verlag GmbH amp Co KG Munster 1994 ISBN 978 3 402 06112 1 S 81 96 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leo Wohleb Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Leo Wohleb im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Leo Wohleb bei leo bw dem landeskundlichen Informationssystem Baden Wurttemberg Leo Wohleb Biografie Nachlass im Staatsarchiv Freiburg Faltblatt der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg Leo Wohleb abgerufen am 27 Oktober 2018Staatsprasidenten des Landes Baden Weimarer Republik Anton Geiss Gustav Trunk Hermann Hummel Adam Remmele Heinrich Kohler Willy Hellpach Gustav Trunk Heinrich Kohler Gustav Trunk Adam Remmele Josef Schmitt Franz Josef Wittemann Josef Schmitt Zeit des Nationalsozialismus Robert Wagner Reichsstatthalter Walter Kohler Ministerprasident Nach dem Zweiten Weltkrieg Leo WohlebLandesvorsitzende der CDU Baden Wurttemberg Nord Wurttemberg Josef Andre 1946 1948 Wilhelm Simpfendorfer 1948 1958 Klaus Scheufelen 1958 1971 Nord Baden Fridolin Heurich 1945 1951 Franz Gurk 1951 1968 Otto Dullenkopf 1968 1970 Gerhard Zeitel 1970 1971 Sud Baden Leo Wohleb 1946 1947 Anton Dichtel 1948 1966 Hans Filbinger 1966 1971 Wurttemberg Hohenzollern Franz Weiss 1946 1948 Gebhard Muller 1948 1955 Eduard Adorno 1956 1971 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