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Jean Joseph Marie Gabriel de Lattre de Tassigny 2 Februar 1889 in Mouilleron en Pareds Departement Vendee 11 Januar 1952 in Paris war ein franzosischer General und Oberkommandierender der 1 franzosischen Armee die am Ende des Zweiten Weltkriegs Sudwestdeutschland eroberte Jean de Lattre de Tassigny 1946 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Erster Weltkrieg 1 2 Zwischenkriegszeit 1 3 Zweiter Weltkrieg 1 4 Nachkriegszeit 2 Schriften 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Erster Weltkrieg Bearbeiten De Lattre wurde in eine franzosisch flamische Familie geboren besuchte das College Saint Joseph in Poitiers von 1898 bis 1904 die Marineakademie und von 1908 bis 1911 die Militarakademie von Saint Cyr Danach besuchte er die Kavallerieschule in Saumur 1912 wurde er zum 12e regiment de dragons 12 Dragonerregiment im franzosisch lothringischen Pont a Mousson versetzt nahm als Capitaine des 93e regiment d infanterie am Ersten Weltkrieg teil Dabei wurde er viermal verwundet Zwischenkriegszeit Bearbeiten Von 1919 bis 1921 wurde er zum 49e regiment d infanterie nach Bayonne versetzt danach nahm er von 1924 bis 1925 am Rif Krieg in Marokko teil 1927 heiratete er Simone de Lamaziere mit der er 1928 den Sohn Bernard bekam 1929 wurde er zum Chef de bataillon des 5e regiment d infanterie in Coulommiers befordert 1932 wurde er zum Generalstab unter General Maxime Weygand Vizeprasident des Obersten Kriegsrats im Rang eines Lieutenant colonel abkommandiert Drei Jahre spater war er Kommandant des 151e regiment d infanterie in Metz im Rang eines Colonel 1935 wurde er zum Chef der Militarakademie Saint Cyr berufen Zwischen 1937 und 1938 belegte er Kurse im Zentrum der Hohen Militarschule und wurde Chef des Generalstabes des Gouverneurs von Strassburg Am 23 Marz 1939 wurde er zum jungsten General de brigade in der franzosischen Geschichte befordert und am 2 September 1939 zum Chef des Generalstabes der 5 Armee ernannt Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Ab dem 1 Januar 1940 kommandierte de Lattre de Tassigny das 14e regiment d infanterie in Rethel Es kampfte gegen die deutschen Truppen an der Front in der Champagne und an der Yonne bis zum Waffenstillstand De Lattre blieb als Kommandeur der 13 Militarregion der Vichy franzosischen Streitkrafte zunachst bis 1941 in Clermont Ferrand danach als General de division in Tunesien bis Ende 1941 aktiv Er ubernahm danach als General de corps d armee die 16 Division in Montpellier Als die Wehrmacht wegen der Landung der Alliierten in Nordafrika Ende November 1942 in die unbesetzte freie Zone eindrang Unternehmen Anton begann er in der Nahe von Cette Eygun am Rande der Pyrenaen eine Streitmacht gegen die deutschen Besatzer zu organisieren und eine Widerstandsstellung zu schaffen Er verweigerte den Befehl nicht zu kampfen was ihm eine Verhaftung und eine Verurteilung zu zehn Jahren Haft einbrachte 1 Nachdem de Lattre am 3 September 1943 aus dem Gefangnis in Riom hatte fluchten konnen gelangte er uber London am 20 Dezember 1943 nach Algier wo ihm von General Charles de Gaulle das Oberkommando uber die sogenannte franzosische B Armee im Rang eines General d armee als Nachfolger General Henri Girauds ubertragen wurde Die franzosische B Armee war eine von zwei Armeen der Southern Group of Armies auch unter American 6th Army Group bekannt die aufgestellt wurde um an der Invasion Sudfrankreichs Operation Dragoon teilzunehmen Die andere Armee war die 7 US Armee die von General Alexander M Patch kommandiert wurde De Lattre landete am 16 August 1944 in der Provence in Sudfrankreich und seine Truppen begannen ihren Marsch zur Befreiung Frankreichs mit der Einnahme von Toulon und Marseille Am 25 September 1944 wurde die franzosische B Armee in 1 franzosische Armee umbenannt Die Truppen der Wehrmacht zogen sich sehr schnell teils ubersturzt Rhone aufwarts zuruck die Westalliierten darunter de Lattres Armee kamen sehr zugig und unter geringen Verlusten voran Durch General de Gaulle ermutigt wurden die Mitglieder der franzosischen Resistance die den Kampf fortzusetzen wunschten von General de Lattre in die 1 Armee eingegliedert Im September und Oktober 1944 gab es nur ortliche Kampfhandlungen Vom 12 November 1944 bis 19 Dezember 1944 fand der Kampf um Elsass Lothringen statt Die Ardennenoffensive zwang die westalliierten Truppen am 19 Dezember zum Abbruch der Angriffe und zur Umgliederung der 3 Armee Dadurch herrschte im Elsass und in Lothringen Ruhe bis zum 31 Dezember 1944 dann begann dort mit dem Unternehmen Nordwind die letzte deutsche Offensive an der Westfront Um den 1 April 1945 herum uberquerte Lattres Armee als Teil der alliierten Expeditionsstreitkrafte den Rhein 2 und stiess uber Suddeutschland sudlich der Donau bis nach Vorarlberg und Tirol vor Obwohl US Armeegeneral Jacob L Devers Kommandeur der 6th Army Group befohlen hatte Stuttgart von Heilbronn aus also vom Norden her einzunehmen beorderte de Lattre auf direkten Befehl von General de Gaulle zwei Divisionen aus Richtung Horb von Suden aus nach Stuttgart 3 Sie nahmen sukzessive Tubingen 18 April Reutlingen 19 April Esslingen 21 April und Stuttgart 22 April ein 4 Am 16 17 April 1945 kam es unter seinem Kommando zum verheerenden Angriff auf die Stadt Freudenstadt Kritik gab es dabei besonders aufgrund von Berichten uber Tausende Vergewaltigungen von Frauen durch de Lattres Truppen denen er drei Tage Straffreiheit zusicherte 5 siehe auch Kriegsverbrechen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg Frankreich Als ab dem 19 April die Strasse zwischen Oberkirch und Freudenstadt als Aufmarsch und Nachschubweg zur Verfugung stand setzte de Lattre zu einer Zangenbewegung nach Suden an um das dort operierende XVIII SS Armeekorps niederzuwerfen Ausbruchsversuche der eingekreisten Wehrmacht Divisionen zwischen Villingen und Donaueschingen misslangen fast vollstandig Am 23 April erreichten die franzosischen Truppen Radolfzell am Bodensee und am 29 April 1945 wurde mit der Einnahme von Markdorf der Krieg in Sudwestdeutschland beendet De Gaulle untersagte de Lattre die von General Jacob L Devers am 26 April 1945 gegenuber dem Truppenkommandeur Joseph de Goislard de Monsabert geforderte Ubergabe der Stadt Stuttgart 6 De Lattre reprasentierte Frankreich als die Vertreter der deutschen Streitkrafte im Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force SHAEF in Reims am 7 und 8 Mai 1945 im Hauptquartier von Marschall Schukow in Berlin Karlshorst die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichneten bzw wohnte ihr neben General Spaats USA als Zeuge bei Spater vertrat er Frankreich im Alliierten Kontrollrat in Berlin Nachkriegszeit Bearbeiten Am 12 Mai 1945 bezog er die Villa Wacker in Lindau im Bodensee 7 Zwischen Dezember 1945 und Marz 1947 wurde er Generalinspekteur und Generalstabschef der Armee Im Marz 1947 wurde er Generalinspekteur der Armee und Oberbefehlshaber der Landstreitkrafte der Westunion Vom Oktober 1948 bis Dezember 1950 war er Oberbefehlshaber aller NATO Streitkrafte in Westeuropa in Fontainebleau De Lattre wurde 1950 bis 1952 Hochkommissar und Oberbefehlshaber des Expeditionskorps in Indochina und in Ostasien und stellte die nationale vietnamesische Armee auf Tief betroffen vom Tod seines Sohnes Bernard im Indochinakrieg und an Krebs erkrankt kehrte er nach Frankreich zuruck Er starb an den Folgen einer Operation und wurde in seinem Geburtsort Mouilleron en Pareds beigesetzt 1952 verlieh ihm die Pariser Regierung postum den Ehrentitel Marschall von Frankreich Anlasslich des 50 Todestages des Marschalls enthullte der damalige franzosische Staatsprasident Jacques Chirac im Januar 2002 eine Ehrentafel fur De Lattre in der Cathedrale Saint Louis des Invalides Schriften BearbeitenPremiere Armee Francaise Ordres du jours et Messages Strasbourg 1945 Textes du general de Lattre de Tassigny Paris 1947 Histoire de la 1re Armee francaise edition Plon 1949 General de Lattre la victoire a Berlin 1945 Paris 1949 Œuvres Libres Paris 1949 Ne pas subir Ecrits 1914 1952 Paris 1984 Reconquerir 1944 1945 Textes reunis et presentes par Jean Luc Barre Plon 1985Weblinks Bearbeiten Commons Jean de Lattre de Tassigny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Jean de Lattre de Tassigny Tabellarischer Lebenslauf im LeMO DHM und HdG Biografie franzosisch Zeitungsartikel uber Jean de Lattre de Tassigny in den Historischen Pressearchiven der ZBWEinzelnachweise Bearbeiten Stiftung Deutsches Historisches Museum Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Gerade auf LeMO gesehen LeMO Biografie Jean Joseph Marie Gabriel de Lattre de Tassigny Abgerufen am 26 Februar 2020 Chapter XV At the End of March US Kriegstagebuch Chapter XVIII The Myth of the Redoubt US Kriegstagebuch Seite 432 ff The Stuttgart Incident Vgl Edgar Wolfrum Peter Fassler Reinhard Grohnert Krisenjahre und Aufbruchszeit S 24 f Gerhard Hertel Die Zerstorung von Freudenstadt Das Inferno am 16 17 April 1945 Geiger Verlag 1984 ISBN 978 3 924932 02 2 Vgl Edgar Wolfrum Peter Fassler Reinhard Grohnert Krisenjahre und Aufbruchszeit S 25 Im besetzten Lindau mussen Bewohner Hauser raumen Memento des Originals vom 9 April 2018 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schwaebische de 7 Mai 2005 Normdaten Person GND 118854534 lobid OGND AKS LCCN n84057945 VIAF 17233942 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lattre de Tassigny Jean deALTERNATIVNAMEN Lattre de Tassigny Jean Joseph Marie Gabriel de vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer General und Oberkommandierender der 1ere armee 1944 1945 GEBURTSDATUM 2 Februar 1889GEBURTSORT Mouilleron en Pareds Departement VendeeSTERBEDATUM 11 Januar 1952STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean de Lattre de Tassigny amp oldid 222479959