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Henri Honore Giraud 18 Januar 1879 in Paris 11 Marz 1949 in Dijon war ein franzosischer General d armee Henri Giraud im Januar 1943 Inhaltsverzeichnis 1 Militarkarriere im Ersten und Zweiten Weltkrieg 2 Flucht aus deutscher Kriegsgefangenschaft 3 Anspruch auf Alliiertes Kommando in Operation Torch 4 Vichy Regime im befreiten Afrika 5 Machtkampf mit de Gaulle 6 Nachkriegskarriere 7 Werke 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMilitarkarriere im Ersten und Zweiten Weltkrieg BearbeitenGiraud war elsassischer Herkunft und absolvierte bis 1900 die Militarschule Saint Cyr Anschliessend trat er in die franzosische Armee ein und diente in Franzosisch Nordafrika bis zu seiner Ruckkehr nach Frankreich 1914 Dann nahm er am Ersten Weltkrieg teil in dem er die Zuaven Truppen kommandierte Ende August 1914 wurde er bei der Schlacht bei St Quentin schwer verwundet gefangen genommen Zwei Monate spater gelang ihm die Flucht uber die Niederlande kehrte er nach Frankreich zuruck Spater diente er im franzosischen Stab unter General Franchet d Esperey in Konstantinopel Von 1922 bis 1926 war er in Marokko im Rifkrieg gegen die Rifkabylen im Einsatz Nach der Gefangennahme des Rebellenanfuhrers Abd al Karim wurde er zum Angehorigen der Ehrenlegion ernannt Anschliessend wurde er militarischer Befehlshaber der Festung Metz und erhielt 1939 einen Sitz im franzosischen Kriegsrat Giraud wie auch andere franzosische Generale des Zweiten Weltkrieges hatte zu jener Zeit andere Ansichten zur Taktik beim Einsatz von Panzertruppen als der damalige Colonel Charles de Gaulle Giraud wurde Kommandeur der 7 Armee als er am 10 Mai 1940 dem ersten Tag des Westfeldzugs in die Niederlande entsandt wurde Dort konnte er die Ubergabe von Breda an die Wehrmacht am 13 Mai nur verzogern Der deutsche General und Stratege der Panzerverbande Heinz Guderian demonstrierte hier siegreich zum Nachteil der franzosischen Armee und der British Expeditionary Force den Wert der Empfehlungen de Gaulles Spater wurde die geschrumpfte 7 Armee mit der 9 Armee verschmolzen Beim Versuch einen deutschen Angriff durch die Ardennen abzuwehren wurde Giraud in Wassigny als Chef der 9 Armee am 19 Mai 1940 von der Wehrmacht gefangen genommen Flucht aus deutscher Kriegsgefangenschaft Bearbeiten nbsp In der Festung Konigstein war Giraud als Kriegsgefangener untergebracht Als Kriegsgefangener war Giraud mit anderen hohen franzosischen Offizieren auf der Festung Konigstein bei Dresden untergebracht Von dort gelang ihm nach knapp zwei Jahren unter nicht vollstandig geklarten Umstanden die Flucht in den unbesetzten Teil Frankreichs Laut eigener Darstellung hatte Giraud die Flucht lange und sorgfaltig geplant Er lernte akzentfrei Deutsch und pragte sich eine Karte der Umgebung ein Aus zahlreichen Lebensmittelpaketen die er sich von seiner Ehefrau schicken liess sammelte er die Bindfaden und flocht sie geduldig zu einem Seil das er mit einem 50 Meter langen Kupferdraht den seine Frau ebenfalls einem Verpflegungspaket beilegte verstarkte 1 Am 17 April 1942 liess Giraud sich von den Klippen der Bergfestung herab Er hatte sich den Bart abrasiert und trug einen Tirolerhut Er reiste nach Bad Schandau um dort seinen SOE Kontaktmann zu treffen Von ihm erhielt er in einem Koffer einen zivilen Anzug einen Ausweis auf den Namen eines Industriellen mit einem ihm ahnlichen Foto und sehr viel Geld Um seine Verfolger abzuschutteln fuhr er mit der Bahn kreuz und quer durch Deutschland Mit Tricks entging er Kontrollen der Gestapo auf Bahnsteigen und in Zugen So erreichte er die Schweizer Grenze Von dort gelangte er ins Vichy Frankreich Aufgrund seiner grossen politischen Distanz zu de Gaulle wurde ihm spater unterstellt mit deutscher Hilfe freigekommen zu sein Eine Belohnung von 100 000 Reichsmark war am 21 April 1942 in Deutschland fur seine Wiederergreifung ausgesetzt worden 1 Girauds Flucht war schnell uber ganz Frankreich bekannt Heinrich Himmler befahl der Gestapo ihn zu toten Pierre Laval der Premierminister des Vichy Regimes versuchte ihn zur Ruckkehr nach Deutschland zu bewegen Giraud bewunderte zwar Marschall Petain lehnte es aber ab mit den Deutschen zu kooperieren und musste deshalb im Untergrund bleiben Die Alliierten befreiten Giraud aus Vichy Frankreich nahmen ihn an der Mittelmeerkuste an Bord des britischen U Bootes HMS Seraph und brachten ihn nach Gibraltar Anspruch auf Alliiertes Kommando in Operation Torch BearbeitenIn Gibraltar traf er mit General Eisenhower zusammen und bat ihn als Kommandeur der gesamten Operation Torch eingesetzt zu werden Eisenhower bot ihm jedoch nur an nach der Operation Torch die franzosischen Truppen in Algerien Marokko und Tunesien zu kommandieren Der enttauschte Giraud lehnte es ab sofort nach Algier zu reisen wo franzosische Resistants ihn erwarteten um die Alliierten bei der Landung zu unterstutzen Stattdessen hielt er sich bis zum 9 November unter dem Decknamen King Pin in Gibraltar auf Nach der Landung der Alliierten in Nordafrika stellte sich Giraud dessen Autoritat die meisten franzosischen Offiziere ablehnten am 10 November unter den Befehl Admiral Francois Darlans der mit massiven Drohungen und dem Versprechen nach Feuereinstellung auf seinem Posten in Franzosisch Nordafrika bleiben zu konnen von General Mark W Clark zum Befehl des Feuereinstellens in Oran und Marokko bewegt werden konnte Giraud wurde daraufhin gegen den Protest de Gaulles das Kommando uber alle franzosischen Truppen ubertragen Vichy Regime im befreiten Afrika Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Francois Darlan Admiral der Vichy Regierung wurde am 24 Dezember 1942 durch den jungen Franzosen Fernand Bonnier de La Chapelle ermordet der ausgebildet vom britischen SOK Nachrichtendienst angeblich ein Agent de Gaulles war Hintergrund war dass der US Prasident Roosevelt den Einsatz von Vichy Beamten bei der Verwaltung eroberter franzosischer Gebiete unterstutzte der britische Premier Winston Churchill dagegen neigte zur Ansicht de Gaulles der gegen die Verwendung von Vichy Amtstragern war Unmittelbar nach Darlans Ermordung stieg Giraud auf amerikanischen Druck durch Beschluss des Conseil Imperial als Darlans Nachfolger zum Hochkommissar von Franzosisch Nord und Westafrika auf Er liess den Attentater durch ein Standgericht am 25 Dezember zum Tode verurteilen und am folgenden Tag um 7 30 Uhr erschiessen Anschliessend schockierte Giraud die Amerikaner als er die Verhaftung der 27 Resistants befahl die durch ihren heldenhaften Einsatz zuvor Eisenhowers Truppen die Einnahme von Algier ermoglicht hatten Ohne dass Roosevelts Reprasentant Robert Murphy protestierte ordnete er ihre Verbringung in die sudalgerischen Konzentrationslager in der Sahara an Amerikanische und britische Kriegskorrespondenten warnten vor den Umstanden und der offentlichen Reaktion darauf in ihrer Heimat Siehe auch Vichy Regime im befreiten Afrika 1942 bis 1943Machtkampf mit de Gaulle Bearbeiten nbsp Franklin D Roosevelt und Henri Giraud bei der Casablanca Konferenz 19 Januar 1943Giraud war bei der alliierten Generalitat wenig beliebt und galt im Zusammenhang mit seiner Weigerung den Alliierten bei der Landung in Algier zu helfen und seinem Anspruch auf Fuhrung der gesamten Operation Torch als anmassend Giraud setzte die unter Petain erlassenen von Hitler inspirierten Gesetze zum Nachteil der dringend Verstarkung benotigenden Armee noch immer um indem er judischen Soldaten und Offizieren den Zugang zu den Kampfeinheiten verwehrte um zu verhindern dass sie durch ihre Kriegsauszeichnungen Verwundungen etc ihre aberkannte franzosische Staatsburgerschaft wiedererlangen konnten Seine reaktionare Einstellung trug ihm die Gegnerschaft des Forces francaises libres unter de Gaulle ein Giraud dachte nach eigenen Worten nur an den Kampf lehnte Politik ab und hatte so de Gaulle in seinen Memoiren nichts gegen das Vichy Regime De Gaulle schrieb weiter dass Giraud kein Verstandnis fur die elementare populare revolutionare Art der Resistance im Mutterland gehabt habe und diese zumindest missbillige Letztlich scheiterte Giraud aber weniger an de Gaulle als an sich selbst denn wahrend de Gaulle die Resistance als einen evolutionaren politischen Prozess betrachtete in dem die nationale Souveranitat und Freiheit Frankreichs durch den Kampf gegen den Nationalsozialismus und das Dritte Reich auferstand wollte Giraud das CFLN verlassen Giraud nahm an der Casablanca Konferenz im Januar 1943 mit Franklin D Roosevelt Winston Churchill und de Gaulle teil ohne dass es zu einer Einigung zwischen ihm und de Gaulle kam Nach kurzen Verhandlungen akzeptierte Giraud unter dem Einfluss von Jean Monnet die von Petain erlassenen und von Hitler inspirierten Gesetze nicht mehr anzuwenden und die Gefangenen des Vichy Regimes aus den Konzentrationslagern in Sudalgerien freizulassen Am 30 Mai landete de Gaulle in Algier und schopfte seine politischen Fahigkeiten voll aus um Chef der politischen Organisation zu werden So setzte er sich fur die Pressefreiheit franzosischer Medien ein Erst am 3 Juni 1943 wurde ein Anschein von Gemeinsamkeit erzielt als in Algier das Franzosische Komitee fur die Nationale Befreiung CFLN mit den beiden Generalen als gleichberechtigten Vorsitzenden gebildet wurde Obwohl die Vereinigten Staaten Giraud den Rucken starkten verlor er dieses Amt schon im November 1943 als er seinen Plan zur Befreiung Korsikas bis zum letzten Moment vor dem Komitee verheimlichte und den stark kommunistisch dominierten korsischen Front National bewaffnete Nachdem im April 1944 auch noch bekannt geworden war dass er einen exklusiven Zugang zum Ex Vichy Geheimdienst unterhielt der die Resistants zuvor unnachsichtig verfolgt hatte wurde er durch de Gaulle gezwungen seinen Posten als Oberbefehlshaber aufzugeben Den ihm als Ersatz angebotenen Rang eines Generalinspekteurs der franzosischen Armee wies er zuruck Am 28 August 1944 uberlebte er ein Attentat in Algerien Nachkriegskarriere BearbeitenGiraud wurde im Juni 1946 fur die Parti republicain de la Liberte Republikanische Partei der Freiheit eine Partei der gemassigten Rechten in die Verfassunggebende Versammlung der Vierten Republik gewahlt und behielt bis 1948 einen Sitz im Kriegsrat Er starb am 11 Marz 1949 in Dijon Ausgezeichnet mit dem Croix de guerre und der Medaille Militaire wurde er im Caveau des Gouverneurs der Cathedrale Saint Louis des Invalides in Paris beigesetzt Werke BearbeitenMes evasions Editions Rene Julliard Paris 1946 Un seul but la victoire Alger 1942 1944 Ed Julliard Paris 1949 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Henri Giraud Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Henri Giraud im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Die wildeste Flucht des Jahrhunderts wie General Giraud von Sachsen in die Schweiz und nach Frankreich gelangte PDF Datei 1 69 MB Englische Biografie zu Henri GiraudEinzelnachweise Bearbeiten a b Thomas Parschik Fangt den Schiro In Das Blattchen 20 Jahrgang Nr 12 5 Juni 2017 abgerufen am 7 Juni 2017 Normdaten Person GND 118855441 lobid OGND AKS LCCN n84094504 VIAF 32005488 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Giraud HenriALTERNATIVNAMEN Giraud Henri Honore vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG franzosischer GeneralGEBURTSDATUM 18 Januar 1879GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 11 Marz 1949STERBEORT Dijon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henri Giraud amp oldid 237678609