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Adam Remmele 26 Dezember 1877 in Altneudorf bei Heidelberg 9 September 1951 in Freiburg im Breisgau war ein Politiker SPD Konsumgenossenschafter Mitglied des Landtags von Baden Mitglied des Reichstags Minister und Staatsprasident im Land Baden Adam Remmele Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken bis 1918 2 Wirken von 1918 bis 1933 2 1 Abgeordneter 2 2 Regierungsmitglied 2 3 Konsumgenossenschafter 3 Zeit des Nationalsozialismus 4 Nachkriegszeit 5 Werke und Schriften Auswahl 6 Literatur 7 WeblinksLeben und Wirken bis 1918 BearbeitenAdam Remmele war Sohn eines Mullers und erlernte ebenfalls das Mullerhandwerk Zusammen mit seinem jungeren Bruder Hermann der nach dem Ersten Weltkrieg fuhrend in der KPD tatig wurde trat er 1894 der SPD und der Gewerkschaft bei Im Jahr 1900 wurde er Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Ludwigshafen und seit 1903 Leiter des dortigen Arbeitsamtes Zwischen 1906 und 1908 war er 2 Vorsitzender des Vorstandes des Muhlenarbeiterverbandes Ab 1902 war Adam Remmele ausserdem Funktionar des Verbands der Konsumvereine Von 1908 bis 1918 war er Redakteur der sozialdemokratischen Volksstimme in Mannheim Seit 1911 war er dort auch Mitglied des Stadtrates Wirken von 1918 bis 1933 BearbeitenAbgeordneter Bearbeiten Remmele beteiligte sich 1918 19 aktiv an der Ratebewegung in Baden und wurde 1919 Vizeprasident der Badischen Nationalversammlung Bis 1927 war er Mitglied im badischen Landtag und von 1928 bis 1933 sass Remmele im Reichstag Regierungsmitglied Bearbeiten Seit demselben Jahr bekleidete er auch verschiedene Ministeramter in der Landesregierung Von 1919 bis 1929 war er Innenminister 1925 26 auch Minister fur Kultur von 1929 bis 1931 war er gleichzeitig zustandig fur Kultur und Justiz In den Jahren 1922 23 und 1927 28 war er Staatsprasident von Baden und somit Chef der Kabinette Remmele I und Remmele II Konsumgenossenschafter Bearbeiten 1925 wurde Remmele in den Ausschuss des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine Hamburg und in den Ausschuss der Verlagsgesellschaft deutscher Konsumgenossenschaften gewahlt 1932 wurde Remmele Mitglied des geschaftsfuhrenden Vorstandes des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine mit Sitz in Hamburg Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenNach der nationalsozialistischen Machtubernahme wurde Remmele am 3 Mai 1933 verhaftet In Hamburg wurde er zunachst in ein Polizeigefangnis eingeliefert Von da aus wurde er in die badische Hauptstadt Karlsruhe gebracht um ihn dort offentlich zu demutigen Zusammen mit anderen sozialdemokratischen Landespolitikern wurde Remmele gemeinsam mit Ludwig Marum am 16 Mai 1933 vor seiner Einlieferung in das KZ Kislau in einem offenen Polizeiauto durch die Innenstadt vorbei am Landtag und dem Staatsministerium gefahren und dem Spott der nationalsozialistischen Anhanger preisgegeben Wahrend viele andere Sozialdemokraten relativ schnell wieder entlassen wurden blieb Remmele bis 1934 im Konzentrationslager Nach seiner Freilassung lebte er als selbstandiger Kaufmann in Hamburg Im Zusammenhang mit dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20 Juli 1944 wurde er im Rahmen der Aktion Gitter erneut fur einige Zeit verhaftet Nachkriegszeit BearbeitenSeit 1945 engagierte sich Remmele fur den Wiederaufbau der Konsumgenossenschaften Er vertrat zunachst die Konsumgenossenschaften im Zentralamt der Wirtschaft in der britischen Zone und in dessen Beirat fur Genossenschaftswesen Auf dem Konsumgenossenschaftstag am 26 27 Marz 1947 wurde er zum hauptamtlichen Mitglied des Vorstandes des Zentralverbandes deutscher Konsumgenossenschaften und in den Aufsichtsrat der Grosseinkaufs Gesellschaft Deutscher Konsumgenossenschaften GEG Hamburg gewahlt Am 31 Marz 1949 trat er in den Ruhestand In den Jahren 1948 und 1949 vertrat er die SPD im Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes in Frankfurt am Main 1946 verlieh ihm die Universitat Freiburg erneut den Titel eines Dr med h c der ihm 1935 aberkannt worden war Im Jahr 1948 wurde er Ehrenburger von Karlsruhe Seit 1949 bis zu seinem Tod lebte Remmele im Ruhestand in Freiburg im Breisgau Siehe auch Liste der Ehrenburger von KarlsruheWerke und Schriften Auswahl BearbeitenDie Lage der Muhlenarbeiter Deutschlands Nach statist Erhebungen d Muhlenarbeiterverbandes Altenburg 1906 Staatsumwalzung und Neuaufbau in Baden Ein Beitrag zur politischen Geschichte Badens 1914 24 Karlsruhe 1925 Internet Archive Vorschlage fur die Reichs und Lander Reform Karlsruhe 1929 Baden vom Absolutismus zum Volksstaat Karlsruhe 1931 Die Futterkrippe Eine Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten J H W Dietz Berlin 1931 Die Konsumgenossenschaften im Neuaufbau Bellwerk Verlag Offenbach 1947 Literatur BearbeitenAdam Remmele In Franz Osterroth Biographisches Lexikon des Sozialismus Verstorbene Personlichkeiten Bd 1 J H W Dietz Nachf Hannover 1960 S 248 Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hrsg Der Freiheit verpflichtet Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20 Jahrhundert Marburg 2000 S 266f Walther G Oschilewski Wille und Tat Der Weg der deutschen Konsumgenossenschaftsbewegung Hamburg 1953 Wilhelm Fischer 60 Jahre geg 60 Jahre Dienst am Verbraucher 1894 1954 Festschrift Hamburg 1954 Gunter Wimmer Adam Remmele Ein Leben fur die soziale Demokratie Regionalkultur Ubstadt Weiher 2009 ISBN 978 3 89735 585 9 Rezension von Anton Maegerle auf vorwaerts de Gunter Wimmer Adam Remmele In Badische Heimat Jg 91 2011 Heft 1 S 115 124 Digitalisat Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Hans Georg Merz Remmele Adam In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 418 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adam Remmele Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Adam Remmele im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adam Remmele in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Chronik des Zentralverbandes der Konsumgenossenschaften Memento vom 2 Dezember 2013 im Internet Archive PDF Datei 1 7 MB Biografie von Adam Remmele In Wilhelm H Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1876 1933 BIOSOP Biografie von Adam Remmele In Heinrich Best Wilhelm H Schroder Datenbank der Abgeordneten in der Nationalversammlung und den deutschen Reichstagen 1919 1933 Biorab Weimar Adam Remmele im Stadtwiki Karlsruhe Blick in die Geschichte Nr 78 vom 20 Marz 2008 Ein unbekanntes zeithistorisches Dokument Adam Remmeles Bericht uber die Schaufahrt und das KZ Kislau Zu Gleichschaltung der Konsumgenossenschaftsbewegung und Verhaftung von Remmele siehe auch Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 25 April 2007 BverwG 8 C 7 06 VG 5 A 311 05 MD PDF 89 6 kB Memento vom 27 September 2007 im Internet Archive Redebeitrage von Adam Remmele im Badischen Landtag in den Digitalen Sammlungen der Badischen Landesbibliothek Online Findbuch Landesarchiv Baden Wurttemberg Generallandesarchiv Karlsruhe N RemmeleStaatsprasidenten des Landes Baden Weimarer Republik Anton Geiss Gustav Trunk Hermann Hummel Adam Remmele Heinrich Kohler Willy Hellpach Gustav Trunk Heinrich Kohler Gustav Trunk Adam Remmele Josef Schmitt Franz Josef Wittemann Josef Schmitt Zeit des Nationalsozialismus Robert Wagner Reichsstatthalter Walter Kohler Ministerprasident Nach dem Zweiten Weltkrieg Leo Wohleb Normdaten Person GND 116436506 lobid OGND AKS LCCN no2009204072 VIAF 37667265 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Remmele AdamKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD MdR KonsumgenossenschafterGEBURTSDATUM 26 Dezember 1877GEBURTSORT Altneudorf bei Heidelberg STERBEDATUM 9 September 1951STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adam Remmele amp oldid 234358862