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Hermann Remmele 15 November 1880 in Ziegelhausen bei Heidelberg 7 Marz 1939 in Moskau war ein deutscher kommunistischer Politiker SPD USPD KPD und ein Opfer des Stalinismus Im Moskauer Exil fuhrte er den Decknamen Herzen 1 Hermann Remmele um 1930 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHermann Remmele war der Sohn eines Mullers und der Bruder des spateren Staatsprasidenten von Baden Adam Remmele 1877 1951 Remmele besuchte in Ludwigshafen am Rhein die Volksschule und absolvierte dort anschliessend eine Lehre als Eisendreher Nach den Wanderjahren arbeitete er bis zum Kriegsausbruch 1914 im erlernten Beruf Remmele war ab 1897 Mitglied der SPD und des Deutschen Metallarbeiterverbandes In den Jahren von 1901 bis 1914 war er ehrenamtlicher Bevollmachtigter bzw Vorstandsmitglied der Gewerkschaft im Bereich Mannheim Darmstadt und Offenbach am Main Ausserdem engagierte er sich fuhrend im Verband junger Arbeiter in Mannheim und absolvierte 1907 1908 einen Kurs der zentralen Parteischule der SPD in Berlin Daneben schrieb Remmele ehrenamtlich fur einige sozialdemokratische Blatter Hermann Remmele heiratete Anna Lauer 1888 1947 2 Sie hatten zwei Kinder Helmut Remmele 1910 1938 der Mitglied des Zentralkomitees ZK des Kommunistischen Jugendverbands Deutschlands wurde 3 und Hedwig 1907 1984 4 Ab 1914 war Hermann Remmele Soldat im Ersten Weltkrieg Im Jahr 1917 war er Mitbegrunder der USPD Wahrend der Novemberrevolution war er Mitglied des Arbeiter und Soldatenrates in Mannheim Er gehorte im Februar 1919 zu den Mitinitiatoren der Raterepublik in Mannheim Im selben Jahr wurde er USPD Bezirkssekretar fur Baden und die Pfalz Danach bis 1920 war er in derselben Position in Wurttemberg tatig Daneben spielte er eine fuhrende Rolle im linken Flugel der Partei auch auf Reichsebene Zusammen mit einem Teil der Partei trat Remmele 1920 zur KPD damals noch Vereinigte Kommunistische Partei Deutschlands VKPD uber Er war von 1920 bis 1933 Mitglied des ZK der KPD und 1924 kurzzeitig ihr Vorsitzender Von 1923 bis 1926 war er ausserdem Redakteur des Parteiorgans Die Rote Fahne 1925 leitete er eine Delegationsreise zur Besichtigung der Errungenschaften der jungen Sowjetunion und berichtete daruber in der Broschure Was sahen 58 deutsche Arbeiter in der Russland und in dem zweibandigen 1932 erschienenen Werk Die Sowjetunion in dem er die Sowjetunion als ein Schlaraffenland darstellte 5 Mitglied des Reichstages MdR war Remmele von 1920 bis 1933 Ab 1930 war er Vorsitzender des Kampfbundes gegen den Faschismus Ab 1926 war er Mitglied des Exekutivkomitees der Komintern EKKI und lebte zeitweise in Moskau Von den 16 Mitgliedern des Polburos des obersten KPD Organs des Jahres 1924 waren 1929 nur noch Remmele und Ernst Thalmann 1886 1944 im Amt 6 Im August 1932 wurde Remmele nach Moskau befohlen 7 seine Familie folgte ihm im folgenden Jahr Gemeinsam mit Heinz Neumann 1902 1937 hatte Remmele in der KPD eine ultralinke Linie RGO und Sozialfaschismuspolitik vertreten und zwar bis 1931 mit Ruckendeckung Stalins der sich nun auf die Seite der parteiinternen Widersacher von Remmele und Neumann schlug 7 Folglich unterlag Remmele bei fraktionellen Auseinandersetzungen innerhalb der KPD und schied im Oktober 1932 aus dem Sekretariat des ZK der KPD aus Im November 1933 wurde er zudem aus dem ZK der KPD und dem Politburo ausgeschlossen und gezwungen seine Funktionen im EKKI niederzulegen Am 29 Marz 1934 veroffentlichte der Deutsche Reichsanzeiger die zweite Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs durch welche er ausgeburgert wurde 8 9 Am 15 Mai 1937 wurde Hermann Remmele verhaftet 10 Hugo Eberlein versuchte vergeblich Wilhelm Pieck zu bewegen sich fur Remmele einzusetzen Pieck entgegnete Sei doch froh dass wir solche Schweinehunde wie diesen Hermann auf diese Weise endlich loskriegen 11 Noch im selben Jahr wurden auch seine Frau Anna und sein Sohn Helmut im Zuge der Stalinschen Sauberungen verhaftet Sein Sohn wurde im Januar 1938 zum Tode verurteilt 12 Am 7 Marz 1939 wurde auch Hermann Remmele zum Tode verurteilt und am selben Tag auf dem Donskoi Friedhof erschossen 13 Ein sowjetisches Gericht rehabilitierte Hermann Remmele 1988 Einzelnachweise Bearbeiten Kurzbiographie Remmele Hermann Herzen In Institut fur Geschichte der Arbeiterbewegung Hrsg In den Fangen des NKWD Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR Dietz Verlag Berlin 1991 ISBN 3 320 01632 6 S 183 Kurzbiographie Remmele Anna In Institut fur Geschichte der Arbeiterbewegung Hrsg In den Fangen des NKWD Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR Dietz Verlag Berlin 1991 ISBN 3 320 01632 6 S 183 Kurzbiographie Remmele Helmut In Institut fur Geschichte der Arbeiterbewegung Hrsg In den Fangen des NKWD Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR Dietz Verlag Berlin 1991 ISBN 3 320 01632 6 S 183 Zu Hedwig Remmele siehe Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Frankfurt am Main 2019 S 12 21 Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Frankfurt am Main 2019 S 11 Hermann Weber Kommunistische Bewegung und realsozalistischer Staat Beitrage zum deutschen und internationalen Kommunismus herausgegeben von Werner Muller Bund Verlag Koln 1988 S 166 168 a b Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Frankfurt am Main 2019 S 12 Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen 1985 ISBN 3 598 10538 X S 4 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 S 458f Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Frankfurt am Main 2019 S 13 Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Frankfurt am Main 2019 S 14 https www bundesstiftung aufarbeitung de de recherche kataloge datenbanken biographische datenbanken helmut remmele Remmele Hermann In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Literatur BearbeitenWilhelm Heinz Schroder Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs und Landtagen 1867 1933 Biographien Chronik Wahldokumentation Ein Handbuch Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 7 Droste Dusseldorf 1995 ISBN 3 7700 5192 0 S 673 Hermann Weber Remmele Hermann In Neue Deutsche Biographie NDB Band 21 Duncker amp Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 11202 4 S 419 Digitalisat Remmele Hermann In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Inge Munz Koenen Familie Remmele In Wladislaw Hedeler Inge Munz Koenen Hrsg Ich kam als Gast in euer Land gereist Deutsche Hitlergegner als Opfer des Stalinterrors Familienschicksale 1933 1956 Lukas Verlag Katalog zur Ausstellung Berlin 2013 ISBN 978 3 86732 177 8 S 89 103 Andreas Petersen Die Moskauer Wie das Stalintrauma die DDR pragte S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2019 ISBN 978 3 10 397435 5 S 11 21 Die Remmeles eine sowjetische Tragodie Kurzbiographie Remmele Hermann Herzen In Institut fur Geschichte der Arbeiterbewegung Hrsg In den Fangen des NKWD Deutsche Opfer des stalinistischen Terrors in der UdSSR Dietz Verlag Berlin 1991 ISBN 3 320 01632 6 S 183 Remmele Hermann in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 597f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermann Remmele Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hermann Remmele im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hermann Remmele in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Bericht uber die Verhaftung PDF 89 kB Parteivorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands 1919 1968 Karl Liebknecht Rosa Luxemburg Leo Jogiches Paul Levi Paul Levi Ernst Daumig Heinrich Brandler Walter Stoecker Ernst Meyer Heinrich Brandler Hermann Remmele Ruth Fischer Ernst Thalmann Philipp Dengel Ernst Thalmann John Schehr Wilhelm Pieck Max Reimann Normdaten Person GND 129413836 lobid OGND AKS LCCN no2002104086 VIAF 113539274 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Remmele HermannKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD KPD MdR Opfer des StalinismusGEBURTSDATUM 15 November 1880GEBURTSORT Ziegelhausen bei HeidelbergSTERBEDATUM 7 Marz 1939STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermann Remmele amp oldid 228962342