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Max Albert Hugo Eberlein 4 Mai 1887 in Saalfeld Saale 16 Oktober 1941 in Moskau 1 2 war ein deutscher kommunistischer Politiker Im Rahmen des Grossen Terrors in der Sowjetunion wurde er 1941 hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer gelernte technische Zeichner Eberlein schloss sich 1905 der Gewerkschaft und 1906 der SPD an wo er zum linken Flugel gehorte und als Gegner der Burgfriedenspolitik der Partei wahrend des Ersten Weltkrieges die USPD und den Spartakusbund mit grundete Er war Ende 1918 Grundungsmitglied der KPD und wurde in deren Zentrale gewahlt der er bis 1929 angehorte Er vertrat den Parteivorstand der KPD an der Stelle der ermordeten Rosa Luxemburg auf dem Grundungskongress der Kommunistischen Internationale Komintern Anfang Marz 1919 wo er sich zu deren Grundung wie vorher von Luxemburg und Leo Jogiches empfohlen der Stimme enthielt weil der Zeitpunkt als ein wenig verfruht eingeschatzt wurde Trotzdem pladierte er nachdem die Komintern einmal ins Leben gerufen worden war nach seiner Ruckkehr nach Deutschland erfolgreich fur den Beitritt der KPD und fungierte in den nachsten Jahren als Vertrauensperson der Kominternfuhrung in Deutschland Er war u a fur die Entgegennahme von an die KPD gerichteten finanziellen Unterstutzungsleistungen zustandig Im Mai 1919 war er nachweislich Geschaftsfuhrer 3 der Zeitung Rote Fahne dem Zentralorgan der KPD In der KPD der 1920er Jahre unterstutzte Eberlein der von 1921 bis 1933 auch dem Preussischen Landtag angehorte zunachst die Parteifuhrung um Heinrich Brandler und August Thalheimer und gehorte dann zur sogenannten Mittelgruppe ab 1927 zu den Versohnlern wurde deshalb 1929 nach der Wittorf Affare und der endgultigen Durchsetzung der Richtung um Ernst Thalmann nicht wieder in die Parteileitung gewahlt und war fortan wie Arthur Ewert und Kurt Sauerland unter der Leitung von Bela Kun im Apparat der Komintern beschaftigt Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 kurz inhaftiert konnte Eberlein nach Frankreich ins Exil gehen wo er sich fur das Zustandekommen einer Volksfront zwischen Kommunisten Sozialdemokraten und burgerlichen Kraften einsetzte Nachdem er 1935 in Strassburg verhaftet und zeitweise inhaftiert worden war reiste er 1936 nach einem Zwischenstopp in der Schweiz in die Sowjetunion aus Eberlein geriet hier trotz Fursprache seines Freundes Wilhelm Pieck in den Grossen Terror und wurde am 26 Juli 1937 inhaftiert Am 5 Mai 1939 wurde er in einer geschlossenen Sitzung des Militarkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR zu 15 Jahren Lagerhaft verurteilt Die Anklage hatte ihm vorgeworfen im Rahmen des Antikomintern Blocks an einer terroristischen Organisation innerhalb des Komintern Apparats beteiligt zu sein Am 1 Juni 1939 wurde er nach Workuta transportiert 1 4 Anderen Quellen zufolge wurde er 1939 1941 im Lager UnschLag bei Suchobeswodnoje inhaftiert 4 1941 wurde er in ein Lager 100 km nordlich von Syktywkar in der ASSR der Komi verlegt 1 Von hier aus wurde er zuruck nach Moskau transportiert und erneut angeklagt 1 Am 30 Juli 1941 wurde er vom Militarkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR zum Tod durch Erschiessen verurteilt dies wurde am 16 Oktober 1941 vollstreckt 1 5 Bestattungsort ist Butowo Kommunarka Er wurde am 31 Oktober 1956 rehabilitiert 6 nbsp Grabstein von Hugo und Werner Eberlein 2007 Erschossen wurde auch sein Bruder Im Januar 1988 publizierte das SED Zentralorgan Neues Deutschland dazu eine auf sowjetischen Veroffentlichungen beruhende Nachricht Hugo Eberlein war zweimal verheiratet Am 3 April 1913 heiratete er Luise Auguste Anna Harms 15 Juli 1889 11 Januar 1964 in Berlin Charlottenburg Aus dieser Ehe entstammt sein Sohn Werner Eberlein der als SED Funktionar Karriere machte In zweiter Ehe war er mit Inna Armand getraut einer Tochter der aus Frankreich stammenden russischen Bolschewikin Inessa Armand aus dieser Ehe ging ihre Tochter Ines hervor 1 Auf dem Grabstein seines Sohnes Werner in der Graberanlage fur Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde wird auch Hugo Eberleins gedacht Ehrungen BearbeitenNach Eberlein wurde in der Deutschen Demokratischen Republik das Wachregiment Hugo Eberlein benannt Literatur BearbeitenHermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 Dietz Berlin 2004 ISBN 3 320 02044 7 S 168 170 Online Ruth Stoljarowa Wladislaw Hedeler Deine Liebe zu unserer Sache hat dir wenig Freude und viel Leid gebracht Die junge Kommunistin Charlotte Scheckenreuter als Mitarbeiterin und Frau Hugo Eberleins in den 1930er Jahren aufgezeichnet nach den Akten in Moskauer Archiven In Jahrbuch fur Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung Heft I 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hugo Eberlein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hugo Eberlein im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Hugo Eberlein in den Historischen Pressearchiven der ZBW Spartakus und die Dritte Internationale Artikel von 1924 Memento vom 10 Mai 2007 im Internet Archive Hugo Eberlein auf gulag memorial de Andreas Herbst Hugo Eberlein auf www ddr biografien deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 S 170 Online abgerufen am 3 April 2020 siehe auch ddr biografien de III Beilage der Berliner Borsenzeitung Nr 226 In Berliner Borsenzeitung am 19 Mai 1919 a b Hugo Eberlein Lebenslauf Portal MEMORIAL Deutschland e V online auf www gulag memorial de Schertwy polititscheskogo terrora w Sowetskom sojuse Datenbank der Gesellschaft Memorial Opfer des politischen Terrors in der Sowjetunion russisch Abgerufen am 18 Februar 2010 Ulla Plener Natalia Mussienko Hrsg Verurteilt zur Hochststrafe Tod durch Erschiessen Todesopfer aus Deutschland und deutscher Nationalitat im Grossen Terror in der Sowjetunion 1937 1938 Rosa Luxemburg Stiftung 2006 S 31 abgerufen am 4 Marz 2023 Normdaten Person GND 123496764 lobid OGND AKS VIAF 77223640 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Eberlein HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher kommunistischer Politiker Opfer des Grossen Terrors in der SowjetunionGEBURTSDATUM 4 Mai 1887GEBURTSORT Saalfeld SaaleSTERBEDATUM 16 Oktober 1941STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Eberlein amp oldid 231517776