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Elisabeth Pecheux d Herbenville Inessa Armand eigentlich Ines Elisabeth Armand 8 Mai 1874 in Paris 24 September 1920 in Naltschik war eine russische Revolutionarin franzosischer Herkunft Inessa Armand 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verfilmungen 2 1 Inessa Armand in Filmen 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenArmand war die Tochter des franzosischen Opernsangers Theodore Stephane eigentlich Theodore Pecheux d Herbenville und dessen Ehefrau der Schauspielerin Nathalie Wild Armand hatte zwei Schwestern Der Vater der grosse Erfolge feierte starb fruh Um die Familie zu entlasten wurde Ines so wurde sie in Frankreich gerufen einer Tante die als Musiklehrerin nach Moskau ging mitgegeben In Moskau verbrachte Ines russische Koseform Inessa eine behutete Kindheit Mit siebzehn Jahren bestand Armand erfolgreich ihr Examen als Hauslehrerin Zwei Jahre spater am 3 Oktober 1893 heiratete sie in der Nikolaikirche in Puschkino den Kaufmann und Fabrikanten Alexander Armand Der Ehe entstammten vier Kinder 1894 wurde der Sohn Alexander geboren Zu dieser Zeit wohnte die Familie auf den Armandschen Gutern in Jeldigino bei Moskau wo die Armands eine Schule fur Bauernkinder einrichteten die Inessa als Lehrerin unterrichtete 1896 kam der Sohn Fjodor zur Welt Armand trat dem Verein zur Verbesserung des Loses der Frau in Moskau bei und wurde 1900 dessen Vorsitzende Sie war mit der Wirtschaftspadagogin Minna Gorbunowa Kablukowa bekannt Ines und Alexander Armand hatten zwei weitere Kinder die Tochter Inna und Warwara Zu einer personlichen Krise kam es als sich Ines in ihren neun Jahre jungeren Schwager Wladimir Wolodja Armand den Bruder ihres Ehemannes verliebte Das Ehepaar trennte sich freundschaftlich liess sich aber nie scheiden Ines und Wladimir lebten eine Weile in Neapel Ihr Sohn Andrej wurde 1903 in Baugy sur Clarens oberhalb von Montreux Schweiz geboren Armand liess sich dann mit dem Geliebten und ihren Kindern in Moskau nieder Dort wurde sie nach dem blutigen Sonntag anlasslich einer Razzia am 6 Februar 1905 verhaftet Die Anklage wurde am 3 Juni 1905 fallen gelassen aber Armand stand seither unter Polizeiaufsicht Mit Wirkung vom 18 Oktober 1905 wurden in Moskau Frauen zum Studium zugelassen Bereits am 19 Oktober bewarb sich Armand fur ein Jurastudium und war bis 1907 Gasthorerin Am 9 April 1907 wurde sie wegen des Verdachts der Konspiration gegen den gesamtrussischen Militarbund der Soldaten und Matrosen verhaftet Man liess sie nach einigen Tagen wieder frei verhaftete sie bereits am 7 Juli desselben Jahres deswegen wieder Am 30 September 1907 wurde Armand schuldig gesprochen und fur zwei Jahre nach Mesen in das Gouvernement Archangelsk verbannt Wladimir Armand ging freiwillig mit ihr in die Verbannung Sie liessen sich in Mesen nieder Inessa Armand verdiente ihren Lebensunterhalt durch Franzosischunterricht Als Wladimir Armand nach einiger Zeit lebensgefahrlich an Tuberkulose erkrankte verliess er Inessa Armand und ging in ein Krankenhaus in der Schweiz Als am 22 November 1907 in verschiedenen Armandschen Fabriken gestreikt wurde und es zu Unruhen kam wurde Ehemann Alexander Armand verhaftet Nach seiner kurz darauf erfolgten Freilassung ging er mit den Sohnen Alexander und Fjodor nach Frankreich Als die Verbannung einiger polnischer Revolutionare in Mesen aufgehoben wurde schloss sich Inessa ihnen heimlich an und floh am 20 Oktober 1908 Die erste Zeit lebte sie unter falschen Namen illegal in Moskau Als die Behorden Verdacht schopften wich Armand nach Sankt Petersburg aus Dort fand 1908 der erste gesamtrussische Frauenkongress statt Inzwischen lag Wladimir Armand in der Schweiz bereits im Sterben Im Januar 1909 reiste Inessa illegal uber Finnland zu ihm ins Krankenhaus Nach wenigen Tagen starb er in ihren Armen Inessa Armand blieb vorerst in Westeuropa Am 27 Oktober 1909 immatrikulierte sie sich an der Universitat Brussel fur die Facher Soziologie Wirtschaft und Jura und erreichte bereits im darauffolgenden Jahr in Letzterem den Abschluss Ab Herbst 1910 wohnte sie in Paris um an der Sorbonne mit Forschungen zu ihrer Promotion zu beginnen Doch sie kam uber marginale Vorarbeiten nicht hinaus da sie seit Sommer 1910 uberwiegend fur die Partei arbeitete Wahrscheinlich lernte Armand bereits 1909 Lenin in Paris personlich kennen In Longjumeau etwa 15 km von Paris entfernt fand Lenin eine Halle die sich ohne viel Aufwand in ein Schulungszentrum verwandeln liess Von Mai bis August 1911 war dann diese Parteischule in Betrieb Wahrend dieser Zeit lebten und arbeiteten Lenin seine Ehefrau Nadia Krupskaja seine Schwiegermutter Armand mit ihrem Sohn Andrei und einige Schuler in Longjumeau Bei dieser Arbeit lernte Lenin Armand schatzen und lieben Manchmal trafen sie sich in den Cafes an der Porte d Orleans wo sich auch Lenins Sympathisanten einfanden Zwischen den beiden entwickelte sich eine Affare die mehrere Jahre andauerte Die Beziehung ist unter anderem durch zahlreiche Briefe die neben revolutionaren Themen auch intime Bekenntnisse enthalten belegt Lenin besorgte ihr eine Einladung fur den Internationalen Sozialistenkongress der im August September des Jahres in Kopenhagen stattfand Dort lernte sie unter anderem Karl Kautsky Victor Adler Jean Jaures Clara Zetkin Rosa Luxemburg und Julius Martow personlich kennen Ab Sommer 1912 war Ines Armand im Auftrag Lenins wieder illegal in Sankt Petersburg wo sie der Redaktion der Prawda dessen Anweisungen ubergeben sollte Kurz zuvor war Lenin mit Krupskaja und Armand nach Krakau gezogen um naher an der russischen Grenze zu sein Doch Armand wurde schon bald entdeckt und am 14 September 1912 verhaftet Ihr Ehemann Alexander Armand der inzwischen Abgeordneter der Duma geworden war bekam sie mittels einer Kaution am 20 Marz 1913 frei Bis zum Sommer 1913 verbrachte sie die Zeit bei ihrer Familie und erholte sich Ende August floh sie uber Finnland wieder nach Krakau zu Lenin Doch Lenin wollte nichts mehr von einer menage a trois wissen Nadia Krupskaja war schwer erkrankt und Lenin brachte sie nach Bern zu Theodor Kocher der gerade den Nobelpreis fur Medizin erhalten hatte Nach kurzem Aufenthalt in Paris und Lovran in der Nahe von Triest wo sie ihre Kinder wiedersah nahm Armand auf Lenins Drangen in Brussel an der Sozialistischen Internationale teil Inzwischen lebte Lenin der nach seiner Verhaftung in Krakau wieder auf freiem Fuss war mit seiner Frau in Bern Dorthin berief er Armand der Parteiarbeit wegen Sie liebte ihn immer noch 1916 zog Lenin nach Zurich Ines Armand war zu dieser Zeit in Baugy einem Stadtteil von Montreux Es ging ihr nicht gut Sie litt unter Erschopfungszustanden Lenin schrieb und rief oft an Anfang 1917 versuchte er sie fur eine neue Mission zu gewinnen doch sie liess sich auf nichts ein Im Marz 1917 ereignete sich dann die Februarrevolution In Zurich leitete der Schweizer Fritz Platten alles in die Wege um Lenin samt seiner Entourage per Bahn nach Russland fahren zu lassen Am 9 April 1917 startete der Zug in Zurich An Bord waren Lenin Nadia Krupskaja Grischa Zinoviev und seine Frau Grigori Sokolnikow Alexander Abramowitsch Karl Radek und Ines Armand Uber Sassnitz und Schweden erreichten sie am 16 April 1917 Petrograd In der folgenden Zeit wurde Armand mit den verschiedensten Arbeiten und Aufgaben fur die Partei betraut So war sie zum Beispiel im Februar 1919 zusammen mit Dmitri Manuilski und einer Delegation des sowjetischen Roten Kreuzes in Dunkirchen um die Ruckfuhrung internierter Rotarmisten vorzubereiten Armand und Manuilski wurden wegen Kontakten zur Dritten Internationale verhaftet jedoch nach schwierigen Verhandlungen wieder freigelassen 1920 befand sich Ines Armand auf dem Hohepunkt ihrer politischen Karriere Im bolschewistischen Zentralkomitee leitete sie die Frauensektion Frauen machten damals ungefahr die Halfte der Parteimitglieder aus Auch im Propaganda Apparat ubernahm sie wichtige Funktionen 1920 war sie nach einer Agitationsreise durch die Sowjetunion erschopft und wurde von Lenin mit ihrem Sohn Andrei zur Erholung in den Kaukasus geschickt Kaum waren sie in Kislowodsk angekommen brach dort der Burgerkrieg aus Sie wurden unter chaotischen Zustanden evakuiert und kamen nach einer anstrengenden Reise in Naltschik bei Beslan an Dort infizierte sich Armand mit der Cholera nbsp Nekropole an der Kremlmauer Gemeinschaftsgrab Nr 5 von Inessa Armand John Reed Iwan Russakow und Semjon PekalowIm Alter von 46 Jahren starb Ines Elisabeth Armand am 24 September 1920 in Naltschik Am 11 Oktober wurde ihr Leichnam auf einem von zwei Schimmeln gezogenen Wagen vom Kasaner Bahnhof in Moskau ins Stadtzentrum gebracht Lenin folgte dem Leichenwagen Auf seine Veranlassung hin hatte Nadia Krupskaja fur die Prawda einen Nachruf verfasst Am 12 Oktober 1920 wurde Ines Armand im Gemeinschaftsgrab Nr 5 an der Kremlmauer zwischen dem Journalisten John Reed und dem Mediziner und Revolutionar Iwan Russakow beigesetzt Verfilmungen BearbeitenMit dem Leben Ines Armands beschaftigen sich der 1980 entstandene Film Lenin in Paris mit Claude Jade als Inessa Armand und der 1988 entstandene TV Zweiteiler Der Zug mit Dominique Sanda als Inessa Armand Inessa Armand wurde auch in weiteren Filmen dargestellt Inessa Armand in Filmen Bearbeiten Der 6 Juli 1968 Nina Veselovskaya als Inessa Armand Hinweise auf Lenins Portrat 1969 Natalja Werowa als Inessa Armand Lenin in Paris 1981 Claude Jade als Inessa Armand Der Zug 1988 Dominique Sanda als Inessa Armand Alle meine Lenins 1997 Janne Sevtsenko Der Damon der Revolution 2017 Viktoria Issakova als Inessa ArmandLiteratur BearbeitenGeorges Bardawil Ines Armand biographie Lattes Paris 1993 ISBN 2 7096 1057 4 franzosisch Alain Campiotti Ines et Vladimir In Le Temps 4 Januar 2011 Ralph Carter Elwood Inessa Armand Revolutionary and Feminist Cambridge University Press Cambridge New York NY 2002 ISBN 0 521 89421 2 englisch Michael Pearson Inessa Lenin s mistress Gerald Duckworth amp Co London 2001 ISBN 0 7156 3048 2 Ausgabe 2002 Lenin s mistress The life of Inessa Armand Pawel Podljaschuk Inessa ein dokumentarischer Bericht uber das Leben der Ines Armand Dietz Berlin 1987 ISBN 3 320 00900 1 Heinrich Riggenbach Armand Inessa In Historisches Lexikon der Schweiz Matthias Schepp Urlaub von der Revolution in Spiegel Spezial Geschichte Nr 4 2007 Jahrzehntelang verschwieg die Sowjetpropaganda eine Geliebte Lenins Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Inessa Armand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Inessa Armand im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 118825976 lobid OGND AKS LCCN n85140188 NDL 00620282 VIAF 59880949 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Armand InessaALTERNATIVNAMEN Armand Ines ElisabethKURZBESCHREIBUNG franzosische RevolutionarinGEBURTSDATUM 8 Mai 1874GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 24 September 1920STERBEORT Naltschik Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inessa Armand amp oldid 238819401