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Bela Kun ˈbeːlɒ kun Pseudonym Emmerich Schwarz 1 bzw Elemer Schwarz 2 bzw Imre Schwarz 3 20 Februar 1886 in Szilagycseh in Siebenburgen damals Osterreich Ungarn 29 August 1938 in Moskau 4 war ein ungarischer Journalist und Politiker Bela Kun um 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenBela Kun wurde unter dem Namen Bela Kohn als Sohn des judischen Dorfnotars Samu Kohn und seiner zum Protestantismus konvertierten Frau Roza Goldberger geboren 5 Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Er besuchte das reformiert calvinistische Nationalkollegium Silvania in Zillenmarkt und studierte an der Universitat Klausenburg Jura ohne Abschluss und wurde Mitglied der Sozialistischen Partei 6 Spater arbeitete er als Angestellter einer Arbeiterversicherungskasse 1914 ging Kun nach Budapest wo er eine sozialistische Zeitung herausgab Im Ersten Weltkrieg diente er in der osterreichisch ungarischen Armee und geriet 1916 in russische Kriegsgefangenschaft In der Gefangenschaft wurde er zum Anhanger der russischen Bolschewiki Im Dezember 1918 wurde er nach Ungarn entsandt um dort fur eine kommunistische Revolution nach dem Vorbild der Oktoberrevolution zu wirken Zu diesem Zweck gab er eine Zeitung unter dem Titel Rote Zeitung heraus Er wurde dort bald von der Regierung des Grafen Mihaly Karolyi inhaftiert jedoch in Folge von Nachkriegswirren am 21 Marz 1919 wieder freigelassen Er bildete darauf eine Rateregierung aus Sozialisten und Kommunisten in der er zwar nur als Volksbeauftragter fur Aussenbeziehungen fungierte aber die machtigste Figur war Unter anderem wurden unter seiner Leitung die Banken Industriebetriebe und landwirtschaftlichen Guter verstaatlicht Die Regierung wurde bald von den Kommunisten dominiert und entwickelte sich zu einer Diktatur die mit Einsatz von Gewalt regierte Innen und aussenpolitisch sah sich die Raterepublik nicht nur mit gewaltigen sozialen und wirtschaftlichen Problemen als Folge des Weltkriegs konfrontiert sondern auch mit umfangreichen Gebietsforderungen der Tschechoslowakei Rumaniens und des SHS Staates Jugoslawiens die bei den Ententemachten Unterstutzung fanden Die Besetzung weiter Teile des einstigen Konigreichs Ungarn durch tschechoslowakische rumanische jugoslawische und franzosische Truppen und die nationale Verbitterung der Ungarn uber diesen Verlust ihres historischen Territoriums hatten zur Folge dass sich aus patriotischen Grunden zahlreiche ehemalige Offiziere und Soldaten der k u k Armee wie beispielsweise Oberst Aurel Stromfeld der neu aufgestellten Roten Armee der Raterepublik zur Verfugung stellten Dieser gelang es schliesslich die Invasoren zu stoppen und im Zuge einer Gegenoffensive im Norden weite Teile Oberungarns das heisst der heutigen Slowakei unter ihre Kontrolle zu bringen und dort eine Slowakische Raterepublik zu bilden Die Ausrufung der Slowakischen Raterepublik am 16 Juni 1919 in Presov und eine mogliche weitere Ausdehnung der ungarischen Revolution hatten in der ersten Junihalfte 1919 diplomatische Noten der Ententemachte an die Ungarische Rateregierung Magyarorszagi Tanacskoztarsasag zur Folge in denen die sofortige Einstellung der Kampfhandlungen und der Ruckzug der Roten Armee hinter die auf der Pariser Friedenskonferenz festgelegte Demarkationslinie gefordert wurden Die Annahme dieser Forderungen und der Ruckzug aus den kurz zuvor eroberten Gebieten wurde von den Soldaten und Offizieren der Roten Armee und auch in der Bevolkerung mit Verbitterung und Unverstandnis aufgenommen und bewirkte letztlich eine irreparable Schadigung des Ansehens der Rateregierung Dadurch wurden auch jene gegenrevolutionaren Krafte Ungarns begunstigt die von Anfang an auf einen Sturz der Raterepublik hingearbeitet hatten Als schliesslich tschechische und rumanische Streitkrafte ihren Vormarsch wieder aufnahmen kam die Raterepublik ins Wanken Im Zuge des Ungarisch Rumanischen Krieges stiessen rumanische Truppen bis weit ins Innere Ungarns vor Am 30 Juli 1919 uberquerten diese die Theiss und am 1 August 1919 kapitulierte die sudliche Heeresgruppe der ungarischen Roten Armee nach Kampfen bei Szolnok Bela Kun ergriff die Flucht und setzte sich nach Osterreich ab 7 wahrend die rumanische Armee Budapest besetzte und die Rateregierung gesturzt wurde In Osterreich wurde Kun zunachst festgenommen und in Drosendorf 8 anschliessend in Karlstein an der Thaya interniert Von dort gelang ihm die Flucht in die Sowjetunion wo er in den nachsten Jahren fur die KPdSU und die Komintern in verschiedenen Funktionen tatig war Unter anderem nahm er an den Marzkampfen in Mitteldeutschland 1921 teil 1924 soll sich Kun in Wien aufgehalten haben wo er unter den Decknamen Emmerich Schwarz Elemer Schwarz sowie Imre Schwarz in einer im Juli 1924 von Karl Oeri gegrundeten von allen Budapester Kommunisten besuchten Agitationsschule u a zusammen mit Jeno Landler und Imre Levai 3 Vortrage hielt 1 1928 war er wieder in Wien von wo aus er gleichfalls ohne Erfolg versuchte sozialistische Stromungen in Ungarn zu organisieren 9 Im Juli 1928 wurde er von Osterreich in die Sowjetunion abgeschoben 10 1934 nahm er als auslandischer Delegierter am XVII Parteitag der KPdSU in Moskau teil 1938 wurde er im Rahmen der Stalinschen Sauberungen in der Sowjetunion erschossen Die Personalakte Bela Kun Akten des Reichskommissars fur Uberwachung der offentlichen Ordnung befindet sich im Militararchiv zu Moskau RGVA Bestand 772k Findbuch 3 Akte 591 Werke Bearbeiten Peter Kischka Ubers Vorwort Was wollen die Kommunisten Hoym Hamburg 1919 DNB Die Propaganda des Leninismus Hoym Hamburg 1924 DNB Willi Munzenberg Vorwort Der Kommunismus im Kampfe gegen die Sozialdemokratie Verlag Unsere Zeit Berlin 1933 DNB Die II Internationale in Auflosung Verlagsgenossenschaft Auslandischer Arbeiter in der UdSSR Moskau Leningrad 1933 OBV Die Februarkampfe in Osterreich und ihre Lehren Verlagsgenossenschaft Auslandischer Arbeiter in der UdSSR Moskau Leningrad 1934 OBV Die brennendste Frage Aktionseinheit Verlagsgenossenschaft Auslandischer Arbeiter in der UdSSR Moskau Leningrad 1934 DNB Otto Bauers Weg Von der Anerkennung des Standestaates zur Anerkennung der Diktatur des Proletariats von Schnurpfeil Leipzig 1934 OBV Tibor Hajdu Auswahl Geza Engl Ubers Bruder zur Sonne zur Freiheit Ausgewahlte Reden und Artikel zur Zeit der ungarischen Raterepublik 1919 Corvina Verlag Budapest 1977 ISBN 963 13 0226 1 Literatur BearbeitenRudolf Tokes Bela Kun and the Hungarian Soviet Republic The Origins and Role of the Communist Party of Hungary in the Revolutions of 1918 1919 englisch F A Praeger New York 1967 LOC OBV Ivan Volgyes Hrsg Hungary in Revolution 1918 19 Nine Essays englisch University of Nebraska Press Lincoln 1971 ISBN 0 8032 0788 3 LOC Miklos Szinai Otto Bauer und Bela Kun In Erich Froschl Hrsg Helge Zoitl Hrsg Otto Bauer 1881 1938 Theorie und Praxis Beitrage zum wissenschaftlichen Symposion des Dr Karl Renner Instituts abgehalten vom 20 bis 22 Oktober 1981 in Wien Europa Verlag Wien 1985 ISBN 3 203 50927 X S 11 24 Am Rande der Raterepublik Bela Kun und Osterreich In Konrad Jekl Auf den Spuren der Republik Osterreich Aufsatze zur osterreichischen Zeitgeschichte Lang Frankfurt am Main Wien u a 1992 ISBN 3 631 48950 1 S 99 126 Gyorgy Borsanyi Mario D Fenyo Ubers The Life of a Communist Revolutionary Bela Kun Atlantic studies on society in change Band 75 ZDB ID 1202668 2 Social Science Monographs Boulder 1993 ISBN 0 88033 260 3 LOC OBV Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bela Kun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Bela Kun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Bela Kun in den Historischen Pressearchiven der ZBW Primus Heinz Kucher Kun Bela In litkult1920er aau at Abgerufen am 5 Februar 2021 Einzelnachweise Bearbeiten a b Der Budapester Kommunistenprozess Erster Verhandlungstag Der angebliche Wiener Aufenthalt Bela Kuns In Neue Freie Presse Morgenblatt Nr 22208 1926 13 Juli 1926 S 4 unten links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung nfp Der Prozess gegen Rakosi In Arbeiter Zeitung Morgenblatt Nr 191 1926 XXXIX Jahrgang 13 Juli 1926 S 5 oben links online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze Der Kommunistenprozess in Ungarn In Arbeiter Zeitung Morgenblatt Nr 193 1926 15 Juli 1926 S 2 Mitte oben online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze a b Von dem Budapester Kommunistenprozess In Arbeiter Zeitung Morgenblatt Nr 194 1926 16 Juli 1926 S 3 Mitte oben online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze Zhertvy politicheskogo terrora v SSSR Spiski zhertv Kun Bela Morisovich In lists memo ru 26 Oktober 2006 abgerufen am 25 August 2012 russisch Zhertvy politicheskogo terrora v SSSR Spiski zhertv Kun Bela Morisovich In lists memo ru 2017 abgerufen am 5 Februar 2021 russisch Gyorgy Borsanyi Mario D Fenyo Ubers The Life of a Communist Revolutionary Bela Kun Atlantic studies on society in change Band 75 ZDB ID 1202668 2 Social Science Monographs Boulder 1993 ISBN 0 88033 260 3 Edward Saunders Journalismus als Weg zur Macht Das Leben Bela Kunst bis zum Scheitern der ungarischen Raterepublik In Christian Koller et al Hrsg Die ungarische Raterepublik 1919 Promedia Wien 2018 ISBN 978 3 85371 446 1 S 86 ff Tagesbericht Bela Kuns Besuch in Wien In Wiener Morgenzeitung Nr 194 1919 I Jahrgang 3 August 1919 S 5 Mitte rechts archiviert vom Original am 16 September 2014 abgerufen am 5 Februar 2021 Einige Anmerkungen zum Fall Kun In Wiener Morgenzeitung Nr 195 1919 I Jahrgang 4 August 1919 S 3 Mitte oben archiviert vom Original am 16 September 2014 abgerufen am 5 Februar 2021 Bela Kun in Wien verhaftet In Arbeiter Zeitung Nr 118 1928 XLI Jahrgang 28 April 1928 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung aze Robert Kriechbaumer Die grossen Erzahlungen der Politik Politische Kultur und Parteien in Osterreich von der Jahrhundertwende bis 1945 Bohlau Wien Koln Weimar 2001 ISBN 3 205 99400 0 S 459 Revolutionarer Regierungsrat 1919 Sandor Garbai Antal Dovcsak Peter Agoston Vilmos Bohm Jeno Hamburger Jozsef Haubrich Bela Kun Zsigmond Kunfi Jeno Landler Gyorgy Lukacs Matyas Rakosi Tibor Szamuely Karoly Vantus Jeno Varga Normdaten Person GND 118778218 lobid OGND AKS LCCN n82052358 VIAF 51709046 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kun BelaALTERNATIVNAMEN Kohn Bela Schwarz Emmerich Schwarz Elemer Schwarz ImreKURZBESCHREIBUNG ungarischer kommunistischer PolitikerGEBURTSDATUM 20 Februar 1886GEBURTSORT SzilagycsehSTERBEDATUM 29 August 1938STERBEORT Moskau Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bela Kun amp oldid 238103218