www.wikidata.de-de.nina.az
Presov deutsch Eperies 1938 bis 1945 auch eingedeutscht Preschau danach selten ungarisch Eperjes polnisch Preszow ukrainisch Pryashiv fur Prjaschiw lateinisch Fragopolis oder Eperiessinum ist die zweitgrosste Stadt der Ostslowakei drittgrosste Stadt in der gesamten Slowakei und das Zentrum der traditionellen Landschaft Saris Die Einwohnerzahl betragt zum 31 Dezember 2022 82 927 PresovWappen KartePresov Slowakei PresovBasisdatenStaat Slowakei SlowakeiKraj Presovsky krajOkres PresovRegion SarisFlache 70 408 km Einwohner 82 927 31 Dez 2022 Bevolkerungsdichte 1 178 Einwohner je km Hohe 250 m n m Postleitzahl 080 01Telefonvorwahl 0 51Geographische Lage 49 0 N 21 14 O 48 998611111111 21 24 250 Koordinaten 48 59 55 N 21 14 24 OKfz Kennzeichen vergeben bis 31 12 2022 POKod obce 524140StrukturGemeindeart StadtGliederung Stadtgebiet 7 StadtteileVerwaltung Stand Oktober 2022 Burgermeister Frantisek OľhaAdresse Mestsky urad PresovHlavna 7308068 PresovWebprasenz www presov skPresov ist Hauptstadt eines Landschaftsverbands Presovsky kraj und eines Kreises Okres siehe dazu auch Verwaltungsgliederung der Slowakei Ausserdem ist sie Sitz der Universitat Presov und seit dem 30 Januar 2008 Sitz der Metropolie der Griechisch katholischen Kirche in der Slowakei die damit zur Kirche eigenen Rechts wurde Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Stadtgliederung 2 Geschichte 2 1 Fruhzeit 2 2 Mittelalter 2 3 16 Jahrhundert 2 4 17 Jahrhundert 2 5 18 Jahrhundert 2 6 19 Jahrhundert 2 7 20 Jahrhundert 2 8 Namen und Wappen 2 8 1 Presov Eperjes Eperies 2 8 2 Preschau 2 8 3 Wappen 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Tourismus 6 Sport 7 Verkehr 8 Partnerstadte 9 Sohne und Tochter der Stadt 10 Siehe auch 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Stadt befindet sich an den nordostlichen Auslaufern des Sarisska vrchovina Scharoscher Bergland dem nordlichen Rand des Kosicka kotlina Kaschauer Talbecken und dem Zusammenfluss von Torysa und Sekcov die die Stadt jeweils von Westen und Osten umschliessen Quer durch die Stadt verlauft der 49 Breitengrad Das Stadtzentrum liegt auf einer Hohe von 250 m n m und ist 37 Kilometer von Kosice sowie etwa 410 Kilometer von Bratislava jeweils Strassenentfernung entfernt Nachbargemeinden sind Veľky Saris und Fintice im Norden Kapusany im Nordosten Vysna Sebastova Ľubotice Teriakovce und Ruska Nova Ves im Osten Kokosovce und Dulova Ves im Sudosten Zaborske Petrovany Haniska und Kendice im Suden Radatice und Bzenov im Sudwesten und Zupcany und Maly Saris im Westen Stadtgliederung Bearbeiten Die Stadt besteht aus sieben Stadtbezirken mit je mehreren Teilen 1 Sidlisko III Rurky 2 Sidlisko II Kalvaria pod Kamennou banou pod Wilec horkou Borkut Vydumanec Kysla Voda Cemjata 3 sever mesta Nordstadt Mier Sidlovec Dubrava Surdok Kuty Nizna Sebastova 4 stred mesta Stadtmitte Stare mesto Altstadt Taborisko Sidlisko Duklianskych hrdinov 5 Solivar deutsch Salzburg Soľna Bana Svaby Delna mit Simonov 6 Sudliches Sekcov Abschnitte 1 bis 4 7 Nordliches Sekcov Abschnitte 5 bis 7 Salgovik vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Panorama von Presov vom Kalvarienberg aus Am Horizont mittig der Straz 740 Meter ganz rechts die Slanske vrchy In Presov links das Neubaugebiet Sidlisko 3 in der Mitte das Zentrum mit Nikolauskirche unterhalb davon Universitat und Schulen rechts die Neubaugebiete Sekcov und SolivarGeschichte Bearbeiten Der Hauptplatz von Presov im Novembernebel Historische Hauser und St Nikolaus Kirche Strassenansicht in Presov Juni 2017 Monument das den 49 Breitengrad markiertSeit Urzeiten ist das Tal des Torysa Flusses als Teil der wichtigen Handelsroute zwischen Byzanz Belgrad Kosice und Warschau bekannt In der Presover Region teilte sich diese Route in ostliche Richtung entlang der Topľa nach Norden Richtung Bardejov nach Westen in die Zips und in nordwestliche Richtung nach Sabinov und Plavec Fruhzeit Bearbeiten Presov ist ein alter Siedlungsplatz Altsteinzeit Jungsteinzeit Bronzezeit keltische Siedlung germanische Siedlung Siedlungen aus der Volkerwanderungszeit Mittelalter Bearbeiten Die Nordostslowakei zahlt im Mittelalter zu jenen Gebieten der Slowakei die am Ende der Volkerwanderungszeit als erste von Slawen besiedelt wurden Seit Ende des 5 Jahrhunderts ist in der Region um Presov eine slawische Besiedlung mit Keramik des Prager Typs nachweisbar nach neueren Forschungen ist in dieser Region sogar eine slawische Besiedlung im 3 und 4 Jahrhundert wahrscheinlich Seit dem Ende des 8 bis zum 12 Jahrhundert gab es hier mehrere nachweisbar kontinuierlich besiedelte slawische Siedlungen einige Reste davon kann man heute noch in der Slovenska ulica sehen die diesen Namen schon im Mittelalter trug Platea Sclavorum Sclauorum Diese Siedlung war auch Bestandteil des Neutraer Furstentums und dann 833 bis etwa 907 von Grossmahren Im Zuge der schrittweisen Ubernahme der heutigen Slowakei durch die Ungarn wurde die Region um 1100 in das Konigreich Ungarn eingegliedert und es kamen Ungarn und ihre militarische Prasenz in die alte slawische Siedlung Im Laufe des 12 Jahrhunderts grundeten die Ungarn zwei weitere Siedlungen neben der bereits bestehenden slowakischen Marktsiedlung die eine sudwestlich der slowakischen Siedlung die andere war die St Ladislaus Siedlung so benannt nach einer Kirche am Fusse des Villec hurka Berges Die ersten deutschen Kolonisten Sachsen siedelten sich sudlich der slowakischen Marktsiedlung an Sie kamen gleich nach den Verwustungen durch die Mongoleneinfalle von 1241 1242 auf Einladung des Konigs Bela IV um die entvolkerten Landstriche wieder zu beleben Sie erhielten wahrscheinlich bereits zu diesem Zeitpunkt die Stadtrechte die dann 1299 bestatigt wurden Die deutsche Siedlung breitete sich langsam in westlicher Richtung entlang der slowakischen Siedlung aus und im 14 Jahrhundert entstand zwischen den beiden Siedlungen ein Marktplatz der heute als Hlavna ulica bezeichnete lange Zentralplatz der Stadt Bereits im 14 Jahrhundert entstand auf diesem Platz die St Nikolaus Kirche die Zentralkirche der Stadt Seit dem 13 Jahrhundert wurde Presov von drei verschiedenen Nationalitaten den Slowaken Ungarn und Deutschen bewohnt welche im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder unterschiedlich starken Einfluss auf die Geschicke der Stadt hatten und zu ihrem Reichtum beitrugen Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen uber Presov sind auf das Jahr 1247 datiert In einem Dokument der Zisterzienser von Bardejov beschweren sich diese uber die Zerstorung ihrer Grenzmarkierungen und den Raub von Teilen ihres Eigentums durch Deutsche Teutonen Presov wird als Epuries bezeichnet und diente damals der Verteidigung der nordlichen Grenze des ungarischen Konigreiches Salz wurde in diesem Gebiet seit Menschengedenken abgebaut 1261 wurde Solivar Salzburg seit 1973 Stadtteil von Presov als Souuvar zum ersten Mal erwahnt In diesem alten Siedlungsplatz Altsteinzeit Wandalen soll es aber bereits vorher zwei Burgen gegeben haben Die eine noch ubrig gebliebene Burg wurde 1715 vollstandig zerstort Vor der Erteilung der Stadtrechte war Presov der Burg Saris Scharosch d h dem Leiter des Saris Komitats das wohl vor 1241 Bestandteil des Komitats Novum Castrum war unterstellt Konig Andreas III verlieh bestatigte Presov 1299 das Stadtrecht ebenso Veľky Saris und Sabinov Damit verbunden waren nun auch die Rechte auf eine eigene Stadtverwaltung einen Burgermeister und einen Stadtrat Die Stadt erlangte auch wirtschaftliche Unabhangigkeit da die Einwohner nun freie Burger mit Land und Grundstucksbesitz waren Somit konnten sie sich auf Handwerk und Handel konzentrieren vor allem die deutschen Einwohner nutzen diese Rechte ausgiebig Im Jahre 1374 wurde die Stadt vom Konig zu einer koniglichen Freistadt erhoben und erhielt somit auch das Recht auf eine Stadtmauer Im selben Jahr wurde die erste Handwerkerzunft die Schuhmachergilde begrundet Regelmassige Markttage zeugten von der intensiven Entwicklung des Handels in dieser Zeit die Presover Burger handelten vor allem mit Textilien und landwirtschaftlichen Erzeugnissen wobei vor allem der Handel mit Wein ertragreich war 1455 wurde Presov durch Konig Ladislaus Postumus ein Stadtwappen zuerkannt Die Prosperitat der Stadt in jener Zeit zeigt sich sehr gut an der sich schnell vergrossernden Einwohnerzahl von 2 000 im Jahr 1425 auf 3 300 im Jahr 1492 1441 wurde die Stadt von den Polen belagert und angezundet 1480 wurde die Stadt Mitglied des ostslowakischen Stadtebundes Pentapolitana Levoca Kosice Bardejov Sabinov Presov 16 Jahrhundert Bearbeiten Die Reformation die von Deutschland und der Schweiz ausging fand auch bei den deutschen Einwohnern von Presov und Umgebung grossen Zuspruch Infolgedessen entstand die erste evangelische Kirchengemeinde hier schon 1531 1548 fand in Presov die erste belegte Synode der Slowakei statt auf der die Protestanten das Augsburger Bekenntnis annahmen 1549 wurde nach dem Vorbild des Confessio Augustana von Leonhard Stockel die Bekenntnisschrift gemassigte protestantische Religion Confessio Pentapolitana verfasst um Vorwurfen der Ketzerei zu begegnen Adel und Aristokratie jedoch forderten ab den 1570er Jahren die Gegenreformation bzw die Rekatholisierung die in vielen anti habsburgischen Aufstanden auf dem Gebiet der heutigen Slowakei mundete 1604 1711 in denen Presov meist auf der Seite der Aufstandischen stand Mitte des Jahrhunderts siedelten sich auch Zigeuner an Sie siedelten im Gebiet des heutigen Namestie mieru Friedensplatz wo sie das sogenannte neuagyptische Viertel begrundeten Zu dieser Zeit lag die Zahl der Einwohner bei etwa 4 000 Die Bedeutung von Presov als Handelszentrum uberflugelte sogar angeblich die von Kosice In Solivar Salzburg wurde 1572 der Leopold Schacht angelegt 1573 wurde der Ort zur Bergbaustadt erhoben und 1592 wurde die Salzherstellung vom Staat ubernommen 17 Jahrhundert Bearbeiten Im 17 Jahrhundert waren die meisten Einwohner von Presov Protestanten Die anhaltenden anti habsburgischen Aufstande sowie die Prasenz der turkischen Besatzer an den Grenzen des Habsburgerreiches veranlassten die Habsburger vorubergehend toleranter mit neuen Religionen im habsburgischen Koniglichen Ungarn d h in der Slowakei im Burgenland und in Nordkroatien umzugehen Belagerung der Stadt Eperies wahrend der Turkenkriege1667 wurde in Presov ein evangelisches Kollegium das ein wichtiges Bildungszentrum fur Oberungarn so hiess damals die Ostslowakei darstellte eroffnet Die hier tatigen Gelehrten waren wesentlich von den Lehren Johann Amos Comenius beeinflusst welcher im Fruhling 1650 in Presov weilte Zu der sich schnell vergrossernden wirtschaftlichen Macht der Stadt kam auch die politische Starke hinzu So wurde 1647 das Verwaltungszentrum des Komitat Scharosch das oft seinen Sitz wechselte in die Stadt verlegt Im 17 Jahrhundert hatten die Adligen aus der Familie Rakoczi die Funktion des Komitatsvorsitzenden Gespans inne 1671 liess sich in der Stadt der Franziskaner Orden nieder zwei Jahre spater auch der Jesuiten Orden Die Unterstutzung seitens der Stadt fur den anti habsburgischen Aufstand unter Emmerich Thokoly hatte 1687 schwerwiegende Konsequenzen Aufgrund einer Entscheidung von Kaiser Leopold I wurde in der Stadt das sogenannte Eperieser Blutgericht unter der Fuhrung von Antonio Caraffa abgehalten in dessen Verlauf vom 5 Marz bis zum 12 September 1687 24 prominente protestantische Burger und Adlige zum Tode verurteilt und ihr Vermogen eingezogen wurde Weitere Schaden verursachten die Pestepidemie von 1696 durch die die Halfte der Stadtbevolkerung ums Leben kam und der Aufstand von Franz Rakoczi II 1703 1711 18 Jahrhundert Bearbeiten Das erste Viertel des 18 Jahrhunderts warf die Stadt dann noch weiter zuruck Zusatzlich zu den Belastungen durch die anti habsburgischen Aufstande und anti turkischen Kriege wurde die Bevolkerung 1710 wieder durch die Pest und die Stadt durch Feuersbrunste heimgesucht Dadurch sank die Einwohnerzahl auf unter 2 000 Das ehemalige evangelische Kollegium wurde 1711 von den Jesuiten ubernommen Es bedurfte einiger Jahrzehnte bis sich die Stadt wieder von diesen Belastungen erholt hatte Handwerk und Handel lebten langsam wieder auf hinzu kamen auch Manufakturen In dieser Zeit kam es zu wichtigen Entdeckungen durch ansassige Gelehrte Die meistbeachtete war die Herstellung einer Impfung gegen Pocken durch Jan Adam Rayman Rajman Seit der Mitte des 18 Jahrhunderts stieg die Bevolkerungsanzahl wieder an und erreichte 6 000 Ein fur die in der Stadt ansassigen Juden wichtiges Jahr war 1780 als sich hier der erste Jude Markus Hollander ansiedelte Eine Feuersbrunst im Jahr 1788 hielt die Stadt abermals in ihrer Entwicklung auf Im Februar 1752 wurde die Salzmine in Solivar uberflutet und riss alle Bergarbeiter mit in den Tod Seit dieser Zeit wurde Salz nur noch durch Verdampfung von Salzwasser Lake gewonnen 19 Jahrhundert Bearbeiten Im fruhen 19 Jahrhundert wurde die Stadt zum Sitz des Scharosch Komitats erhoben bis 1922 die Verwaltung des Komitats gab es hier aber bereits seit 1647 Diese Zeit war auch durch die Pionierarbeit des unterschatzten Wissenschaftlers Jan Gertinger gekennzeichnet welcher als erster in Mitteleuropa Kristallzucker herstellte Nachdem 1817 die griechisch katholische Kirche in der Stadt ihre Diozese eroffnet hatte kam es zu einer Zuwanderung von Ruthenen in die Stadt Am Anfang des 19 Jahrhunderts machten die Slowaken durch Zuwanderung aus den benachbarten slowakischen Dorfern bereits die uberwiegende Mehrheit der Stadtbevolkerung aus 1831 beteiligten sich viele Einwohner an einem grossen Bauernaufstand 1849 wurde die Stadt im Zuge der Revolution vorubergehend von slowakischen Freiwilligentruppen besetzt Ab 1838 erschien das deutsch und bis 1867 auch ungarischsprachige Kaschau Eperieser Kundschaftsblatt das nach 1872 als Kaschauer Zeitung bis 1914 fortgefuhrt wurde Am Kollegium studierten einige wichtige Vertreter der slowakischen Nationalbewegung Pavol Orszagh Hviezdoslav Jonas Zaborsky und andere Nach dem osterreichisch ungarischen Ausgleich von 1867 begann das Konigreich Ungarn mit einer systematischen Magyarisierung der nichtungarischen Bevolkerung in Ungarn Infolge dieser Politik stieg der Anteil der Ungarn in der Stadt rapide Die Wirtschaft von Presov fing wieder an zu stagnieren dies konnte auch nicht durch den Bau von Eisenbahnstrecken nach Kosice Plavec und Bardejov aufgehalten werden Wahrend dieser Zeit fiel die Wirtschaft der Stadt auch wieder hinter die von Kosice zuruck 658 Burger verliessen zwischen 1870 und 1888 die Stadt 79 182 Menschen wanderten innerhalb von drei Jahrzehnten 1880 1910 aus dem gesamten Scharosch Saris Komitat aus was zirka die Halfte der Bevolkerung ausmachte Am 6 Mai 1887 fiel ein Grossteil der Stadt einer schweren Feuersbrunst zum Opfer 20 Jahrhundert Bearbeiten Luftaufnahme von PresovNachdem in der Stadt 1919 die kurzlebige Slowakische Raterepublik Slowakische Sowjetrepublik ausgerufen worden war wurde sie im gleichen Jahr definitiv Bestandteil der neu gegrundeten Tschechoslowakei Wieder kam es zu grossen Veranderungen in der Bevolkerungsstruktur Tschechen spater Slowaken besetzten nun die wichtigen Posten in der Verwaltung der Stadt 1921 hatte die Stadt 17 577 Einwohner Der grosste Industriebetrieb die Masaryk Salzwerke nahm 1925 in seinem neuen Werksgebaude in der Nahe des Bahnhofs die Arbeit auf Die Einrichtung eines slowakischen Theaters 1944 gab der Stadt wichtige Impulse fur das kulturelle Leben Wahrend des Slowakischen Nationalaufstands am 20 September 1944 wurde die Stadt bombardiert und ein Jahr spater am 19 Januar 1945 durch die Sowjetarmee und das 1 tschechoslowakischen Armeekorps von deutschen Besatzungstruppen befreit Der Krieg endete mit einer Katastrophe fur die judische Bevolkerung die vor dem Krieg 20 der Einwohner stellten denn 90 der Juden wurden wahrend des Krieges in Konzentrationslagern umgebracht In der Nachkriegszeit entwickelte sich Presov ab 1948 unter den Bedingungen des Sozialismus Die nun einsetzende starke Industrialisierung der gesamten Slowakei bedeutete eine eindrucksvolle Entwicklung der Industrie welche sich nun stark an den ostlichen Markten orientierte und eine starke Mechanisierung Automatisierung der Produktionsablaufe Nach dem Zweiten Weltkrieg verzeichnete die Stadt durch Zuzug von Bevolkerung aus den benachbarten eher armen Regionen der Slowakei ein ausserordentliches Wachstum der Einwohnerzahl 1950 hatte die Stadt 27 846 Einwohner 1970 schon 51 917 1991 87 765 Bewohner und 1999 schliesslich 95 760 Somit ist Presov die drittgrosste Stadt der Slowakei geworden 1922 1938 war die Stadt kein ubergeordneter Verwaltungsort 1938 1945 war sie Sitz des Gaus Sarissko Zemplinska zupa in der ersten Slowakischen Republik 1946 1960 und seit 1996 Sitz des Landschaftsverbandes Presovsky kraj Am 2 Juli 1995 wurde die Stadt mit dem Besuch des Papstes Johannes Paul II geehrt Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verlieh Presov 2017 den Ehrentitel Reformationsstadt Europas 1 Namen und Wappen Bearbeiten Presov Eperjes Eperies Bearbeiten Nach gangiger Auffassung 2 geht der Ortsname Presov auf ungarisch eper Erdbeere und das zugehorige Adjektiv eperjes zuruck von dem der slowakische und der deutsche Name abgeleitet sind 3 Der Historiker Ferdinand Ulicny vertritt die Ansicht dass ein slowakischer Personenname Pres oder Pras mit der Possessivendung ov versehen wurde und daraus ungarische und deutsche Ableitungen zu eper und eperjes entstanden um der Form eine Bedeutung zu geben 4 Kritiker wenden ein dass der Personenname Pres nicht auf eine unbekannte slawische Form Presa 5 zuruckgehe sondern ein Lehnwort aus deutsch Trauben Presse sei Deutsche aber erst nach der Etablierung des ungarischen Namens Eperjes zuwanderten Zudem sei die Region ein traditionell ertragreiches Anbaugebiet auch fur Erdbeeren Die Uneinigkeit in der Geschichtsschreibung spiegele die Konflikte zwischen Slowaken und Ungarn um die Deutungshoheit uber die Geschichte der Slowakei als historisches Oberungarn wider 2 Preschau Bearbeiten Ab 1938 tritt auch die Ortsbezeichnung Preschau auf Sie wurde von dem Volkskundler Herbert Weinelt eingefuhrt Er fuhrte historisch und regional verstreute Funde an ohne sie zu belegen Zwar sei der Name unter den Deutschen in Presov nicht mehr gelaufig Aber so Weinelt das volksbewusste Deutschtum will von der madjarischen Namensform Eperies nichts wissen weil damit nur Erinnerungen an nicht begrundete madjarische Forderungen wach werden Man werde daher gut tun die Form Preschau wieder aufzugreifen die nicht erfunden sondern gewachsen sei 6 Preschau gilt daher als moderner Neologismus aus der Zeit der slowakisch deutschen Freundschaft nach Hitlers Zerschlagung der CSR im Jahr 1938 3 als eine durch nichts zu rechtfertigende Verdeutschung des slowakischen Namens eine Neukonstruktion die selbst die Deutschen Stimmen erst im Jahre 1939 verwendeten kommentierte der Landeskundler Ernst Hochberger 7 Die Deutschen Stimmen waren eine Parteizeitung der nationalsozialistisch ausgerichteten Deutschen Partei in der Slowakei Diese Eindeutschung tritt bis in die Gegenwart auf Wappen Bearbeiten Wappen der Stadt Presov Blasonierung In Silber zwei rote Balken und an der Stelle des Schildhauptes drei rote Rosen mit goldenen Butzen Wappenbegrundung Ihr Wappen erhielt die Stadt im Jahr 1433 oder 1455 dann von Konig Ladislaus Postumus verliehen 1548 und 1558 wurde es modifiziert 8 Bevolkerung BearbeitenGemass der Volkszahlung 2011 wohnten in Presov 91 782 Einwohner davon 74 769 Slowaken 1 562 Roma 1 455 Russinen 543 Ukrainer 443 Tschechen 126 Magyaren 66 Russen 45 Mahrer und jeweils 41 Deutsche und Polen andere Ethnien hatten entweder weniger als 40 Angehorigen oder waren nicht gesondert in den Statistiken erfasst 12 669 Einwohner machten bezuglich zur Ethnie keine Angaben 50 799 Einwohner bekannten sich zur romisch katholischen Kirche 7 477 Einwohner zur griechisch katholischen Kirche 3 717 Einwohner zur evangelischen Kirche A B 1 387 Einwohner zur orthodoxen Kirche 225 Einwohner zur Bruderkirche 180 Einwohner zu den Zeugen Jehovas und 138 Einwohner zur reformierten Kirche Calvinisten weitere Einwohner bekannten sich entweder zu einer weniger als 100 Angehorigen zahlenden Konfession oder zu einer nicht gesondert in Statistiken aufgefuhrten Konfession 11 420 Einwohner waren ohne Bekenntnis und bei 15 751 Einwohnern wurde die Konfession nicht ermittelt 9 10 Ergebnisse nach der Volkszahlung 2001 92 786 Einwohner Nach Ethnie 93 67 Slowaken 0 1 43 Roma 0 1 20 Russinen 0 1 12 Ukrainer 0 0 84 Tschechen 0 0 22 Magyaren Nach Konfession 66 77 romisch katholisch 13 57 konfessionslos 0 8 92 griechisch katholisch 0 4 82 evangelisch 0 2 98 keine Angabe 0 1 68 evangelischSehenswurdigkeiten BearbeitenDie Stadt hat eine historisch bedeutende Altstadt Ein bedeutendes Baudenkmal ist die St Nikolaus Kirche eine spatgotische Hallenkirche Mit ihrem Bau wurde in der Mitte des 13 Jahrhunderts begonnen aber erst 1515 konnte man sie vollenden Die erste evangelische Kirche entstand 1647 das evangelische Kollegium 1666 1668 beide im Renaissance Stil Aufgrund ihrer vielen historischen Bauwerke und ihrer grossen Bedeutung fur die Kultur und Bildung wird die Stadt manchmal auch das Athen an der Torysa genannt Neologe Synagoge erbaut 1887 Orthodoxe Synagoge erbaut 1897 98 Klaus Synagoge erbaut 1934 35Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Presov Nizna Sebastova Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Presov Presov A F Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Presov Presov H Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Presov Presov J Z Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Presov SolivarTourismus BearbeitenDurch Presov verlauft der Bergwanderweg Eisenach Budapest sowie der Weg der Helden des Slowakischen Nationalaufstandes Sport BearbeitenDer Fussballclub 1 FC Tatran Presov spielt in der erstklassigen Fortuna liga Ein weiterer Proficlub der Stadt ist der Eishockeyverein HC 07 Presov der mehrere Jahre in der Extraliga gespielt hat und mittlerweile in der zweitklassigen 1 Liga antritt Der Handballverein HT Tatran Presov mehrmals slowakischer Landesmeister spielt auch in internationalen Wettbewerben Verkehr Bearbeiten Bahnhof PresovPresov ist einer der bedeutendsten Verkehrsknotenpunkte der Ostslowakei Hier kreuzen sich die Strassen 1 Ordnung 18 Zilina Presov Michalovce 20 Presov Kosice und 68 Polen Presov Die Strasse 2 Ordnung 545 zweigt im nahen Kapusany Richtung Bardejov ab und die Strasse 2 Ordnung 546 fuhrt nach Margecany Die Anbindung an das hochrangige Strassennetz ist teilweise fertiggestellt die Autobahn D1 E 50 umgeht die Stadt sudwestlich mit dem 2 2 km langen Presov Tunnel und wurde nach vierjahriger Bauzeit am 28 Oktober 2021 dem Verkehr freigegeben Diese Autobahnumgehung verbindet die schon fruher angelegten Teilstrecken Richtung Kosice einerseits sowie Richtung Poprad und Zilina andererseits Die fehlenden Teilstrecken nach Bratislava durch die Nordslowakei sind teilweise in Bau Als Kuriosum verband die kurze Strasse 1 Ordnung 80 das Autobahnteilstuck nach Kosice mit ubrigem Strassennetz Die Schnellstrasse R4 die einmal die Nordumgehung bilden wird und danach weiter Richtung Svidnik und Ostpolen verlaufen soll ist vom Knotenpunkt Presov zapad mit der D1 bis zur Anschlussstelle Presov sever mit der Strasse 1 Ordnung 68 zusammen mit dem 1 15 km langen Bikos Tunnel bis voraussichtlich 2023 in Bau die 10 2 km lange Weiterfuhrung bis Kapusany inklusive des 1 9 km langen Okruhliak Tunnels ist noch in Planung Durch die Stadt verlauft die Bahnstrecke Kysak Muszyna die in Kysak an die Hauptbahn Zilina Kosice angebunden ist Hier zweigt die Strecke nach Strazske sowie im nahen Kapusany eine nach Bardejov ab Der Hauptbahnhof befindet sich sudlich des Stadtzentrums an der Strasse Kosicka zugleich nahe dem stadtischen Busbahnhof Weitere Haltestellen sind Presov mesto westlich des Stadtzentrums sowie der Bahnhof Sarisske Luky auf dem Gemeindegebiet von Ľubotice gelegen Nach dem Fahrplan 2015 16 gab es taglich mehrere Nahverkehrsverbindungen mit umliegenden Gemeinden und Stadten sowie wenige Schnell IC und Expresszuge Richtung Kosice Humenne Bratislava und Prag Weitere Verbindungen sind durch Umsteigen am Bahnhof Kysak zu erreichen 11 Der innerstadtische OPNV Betrieb wird vom stadtischen Unternehmen Dopravny podnik mesta Presov a s kurz DPMP organisiert Der Omnibusverkehr besteht aus 31 Buslinien und zwei Nachtlinien Seit 1962 ist ein O Bus Netz in Betrieb das aus sieben Linien besteht alle Angaben Stand Juni 2021 12 Der kleine Flugplatz im Nordosten wird hauptsachlich militarisch genutzt Partnerstadte BearbeitenItalien Brugherio Italien Griechenland Keratsini Griechenland Frankreich La Courneuve Frankreich Ungarn Nyiregyhaza Ungarn Polen Nowy Sacz Polen Ukraine Mukatschewo Ukraine Vereinigte Staaten Pittsburgh Vereinigte Staaten Tschechien Prag 10 Tschechien Deutschland Remscheid Deutschland Israel Rischon LeZion Israel Bulgarien Gabrowo BulgarienSohne und Tochter der Stadt BearbeitenJan Bayer 1630 1674 Philosoph Johannes Sartorius 1656 1729 Padagoge und Schriftsteller Jakub Bogdani 1660 1724 Maler Johann Matthias Korabinsky 1740 1811 Lehrer Topograph und Schriftsteller Ferenc Pulszky 1814 1897 Archaologe Theodor Fuchs 1842 1925 osterreichischer Geologe Palaontologe und Museumskustos Jan Borodac 1892 1964 Regisseur Rose Pauly 1894 1975 Sangerin Leopold Lahola 1918 1968 Dramatiker und Filmregisseur Ladislav Pavlovic 1926 2013 Fussballspieler Dusan Martincek 1936 2006 Komponist und Musikpadagoge Ivan Lefkovits 1937 Immunologe Juraj Kukura 1947 Schauspieler Martin Vrabel 1955 Langstreckenlaufer Iris Szeghy 1956 Komponistin Igor Liba 1960 Eishockeyspieler Martin Mrva 1971 Schachmeister und Schachjournalist Maros Kolpak 1971 Handballspieler und trainer Peter Hlinka 1978 Fussballspieler Peter Singlar 1979 Fussballspieler Katarina Knechtova 1981 Sangerin Stanislav Sestak 1982 Fussballspieler Ľubomir Pistej 1984 Tischtennisspieler Jana Griacova 1986 Fussballspielerin Martina Velickova 1989 Eishockeyspielerin Monika Potokarova 1992 2019 Schauspielerin Simon Bartko 1996 Biathlet Matej Baloga 1997 Biathlet Adam Jakubech 1997 Fussballspieler Alex Molcan 1997 Tennisspieler Ľubomir Tupta 1998 Fussballspieler Adam Griger 2004 FussballspielerSiehe auch BearbeitenPresover KurzgeschichtenwettbewerbLiteratur BearbeitenMichal Danilak Maria Gojdicova Mesto Presov Mestsky narodny vybor Kosice 1988 OCLC 908968428 englisch Weblinks Bearbeiten Commons Presov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Stadt slowakisch Luftaufnahmen uber der Stadt ungarisch Einzelnachweise Bearbeiten Reformationsstadt Presov Heidelberg des Ostens In reformation cities org abgerufen am 8 September 2017 a b Karin Rogalska Eperies Presov In Online Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im ostlichen Europa Carl von Ossietzky Universitat Oldenburg Institut fur Germanistik 2013 Stand 29 Oktober 2015 abgerufen am 3 Juli 2018 a b Ondrej R Halaga Meno Mesta Presova vo svetle jazykovych a historickych suvistlosti dt Der Name der Stadt Presov im Licht der sprachlichen und geschichtlichen Zusammenhange In Jazykovedny Casopis dt Sprachwissenschaftliche Zeitschrift Jg 16 Band 2 1965 S 165 savba sk PDF 7 4 MB abgerufen am 26 April 2021 Peter Svorc Sprievodca po historickom Presove dt Fuhrer durch das historische Eperies Presov 1997 S 14 so Marcela Domenova Presov In Martin Stefanik Jan Lukacka u a Lexikon stredovekych miest na Slovensku Bratislava 2010 S 331 ISBN 978 80 89396 11 5 forumhistoriae sk PDF 8 9 MB abgerufen am 3 Juli 2018 Herbert Weinelt Preschau Ostslowakei Eine deutsche Namensform In Fritz Valjavec Hrsg Sudost Forschungen Jg 4 1939 S 808 809 urn nbn de bvb 12 bsb00093063 0 digitale sammlungen de abgerufen am 3 Juli 2018 Zu Weinelt siehe Hans Joachim Beyer H Weinelt In Historische Zeitschrift 168 Jg 1943 S 674 Ernst Hochberger Slowakei Reisehandbuch und Kunstfuhrer Sinn Hessen 1990 S 685 Michal Danilak Maria Gojdicova Mesto Presov Kosice 1988 S 23 240 Ladislaus Wappen war achtfach silbern rot geteilt Volkszahlung 2011 nach Ethnie Memento vom 6 Oktober 2014 im Internet Archive PDF 394 kB S 58 slowakisch Volkszahlung 2011 nach Konfession Memento vom 7 September 2012 im Internet Archive PDF 622 kB S 122 slowakisch Fahrplan 2015 2016 Memento vom 8 September 2017 im Internet Archive In zsr sk abgerufen am 8 September 2017 slowakisch Cestovne poriadky In imhd sk abgerufen am 20 Juni 2021 slowakisch Stadtteile von Presov Cemjata Kysla Voda Nizna Sebastova Presov Solivar Salgovik VydumanecGemeinden im Okres Presov Abranovce Bajerov Bertotovce Brestov Bretejovce Brezany Bzenov Celovce Cervenica Demjata Drienov Drienovska Nova Ves Dulova Ves Fintice Fricovce Fulianka Geraltov Gregorovce Haniska Hendrichovce Hermanovce Hrabkov Chmeľov Chmeľovec Chminany Chminianska Nova Ves Chminianske Jakubovany Janov Janovik Kapusany Kendice Klenov Kojatice Kokosovce Krizovany Kvacany Lada Lazany Lemesany Lesicek Licartovce Lipniky Lipovce Lucina Ľubotice Ľubovec Maly Slivnik Maly Saris Medzany Miklusovce Mirkovce Mosurov Nemcovce Okruzna Ondrasovce Ovcie Petrovany Podhorany Podhradik Presov Proc Pusovce Radatice Rokycany Ruska Nova Ves Sedlice Seniakovce Sucha Dolina Svinia Sarisska Poruba Sarisska Trstena Sarisske Bohdanovce Sindliar Siroke Stefanovce Teriakovce Terna Trnkov Tuhrina Tulcik Varhanovce Veľky Slivnik Veľky Saris Vitaz Vysna Sebastova Zaborske Zahradne Zlata Bana Zehna Zipov Zupcany Normdaten Geografikum GND 4313241 8 lobid OGND AKS LCCN n82024583 VIAF 132541301 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Presov amp oldid 234109926