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Johann Mathias Korabinsky 23 Februar 1740 in Eperies 23 Juni 1811 in Pressburg war ein Lehrer Topograph und Schriftsteller Johann Matthias Korabinsky um 1800 Kupferstich von Putz nach einer Radierung von Ferdinand Ruscheweyh Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJohann Mathias Korabinsky ungarisch Janos Matyas Korabinszky slowakisch Jan Matej Korabinsky deutsche moderne Schreibweise Johann Matthias erblickte in der Stadt Eperies heute Presov in der Slowakei in der Scharoscher Gespanschaft des Konigreiches Ungarn das Licht der Welt Zunachst absolvierte er das Gymnasium an seinem Geburtsort und setzte nachdem er fruh verwaist war ab 1756 seine Schulbildung am evangelischen Lyzeum in Pressburg heute Bratislava fort An dieser traditionsreichen Bildungsstatte erhielt er nach Abschluss seines Studiums im Jahre 1759 auch eine Anstellung als Lehrer Neben seiner Lehrtatigkeit am Lyzeum grundete er bald ein Madcheninstitut in dem Tochter der hoheren Stande vielseitigen Unterricht erhielten und in dem der Lehrplan der Schulerinnen auch die Aneignung der ungarischen und franzosischen Sprache eine sehr wichtige Rolle spielte Nach sieben Jahren musste Korabinsky angesichts durftiger Teilnehmerzahlen und seiner schlechten Finanzsituation die Bildungsanstalt aufgeben Daraufhin unternahm er ab dem Jahre 1769 eine Studienreise durch Deutschland Auf dieser Reise besuchte er zunachst einige soziale Institutionen und etliche fortschrittliche Bildungseinrichtungen Alsdann verweilte er bei seinem in der Grafschaft Oldenburg lebenden Onkel und folgte schliesslich der Einladung seines Landsmannes des an der Alma Ernestina in Rinteln lehrenden Gottfried Schwarz Korabinsky richtete sich hier nun fur einen langeren Studienaufenthalt ein und ubernahm dazu eine Erzieher und Hauslehrerstelle beim einheimischen Freiherrn von Hammerstein Neben seiner Arbeit besuchte er die Universitat und studierte Theologie Geschichte und Philosophie bei den Herren Schrader Muller und Winpacher ferner genoss er die Gesprache mit seinem Mentor Doktor Schwarz Nach einem zweijahrigen Studium zog es ihn jedoch wieder heimwarts nbsp Korabinsky Titelblatt Beschreibung der konigl ungarischen Haupt Frey und Kronungsstadt Pressburg von 1784 Nach Pressburg zuruckgekehrt nahm er zunachst eine Erzieherstelle im Hause des Herrn von Voros an Danach beteiligte er sich an der Buchhandlung und Druckerei des Verlegers Johann Michael Landerer dem Herausgeber der seit 1764 erscheinenden Pressburger Zeitung Ab 1774 ubernahm Korabinsky die Schriftleitung des renommierten Blattes und pragte nun als verantwortlicher Redakteur bis 1784 den Stil dieser Zeitung Ebenso gelang es ihm in jener Epoche etliche seiner literarischen Werke zu publizieren Im Jahre 1780 erwarb Korabinsky fur 1000 Gulden eine Bibliothek die von der Stadt Pressburg zu Gunsten des Pupillenamtes beschlagnahmt und zum Kauf angeboten wurde Fur diese betrachtliche Summe fur die sich auch sein Schwager verburgte musste er schliesslich seinen gesamten Besitz der Stadt Pressburg als Sicherheit abtreten Ebenfalls 1780 stellte er ein Ansuchen zur Bewilligung der Buchhandelsfreiheit fur die Stadt Pressburg Seine Bewerbung blieb jedoch erfolglos Zu Beginn des Jahres 1785 begab sich Korabinsky abermals auf eine langere Bildungsreise die ihn erneut durch die deutschen Lander fuhrte Dabei besuchte er die Freimaurer Schule in Dresden das Philanthropinum in Dessau die Landschule des Herrn von Rochow in Reckahn sowie die Handlungsschule in Magdeburg Grosses Interesse zeigte er auch fur das Taubstummeninstitut des Samuel Heinicke in Leipzig das Waisenhaus in Halle und das grosse Potsdamer Militarwaisenhaus Nach einem Aufenthalt in Berlin bei dem er neben der Singschule auch das Schullehrerseminar begutachtete wandte er sich wieder seiner Heimatstadt Pressburg zu Zu Hause angekommen beteiligte er sich als Gesellschafter am aufstrebenden Geschaft des Buchdruckers Simon Peter Weber der seit 1783 in der Michaelergasse in Pressburg eine kleine Buchdruckerei fuhrte und die Eroffnung einer Buchhandlung beabsichtigte Im Weber und Korabinskyschen Verlag erschien dann Korabinskys Hauptwerk das Producten Lexikon Ungarns und andere seiner Arbeiten Nachdem sich Kontroversen in der Zusammenarbeit einstellten beendeten Korabinsky und Weber zum Jahresende 1787 ihre Geschaftsbeziehungen Im Laufe des Jahres 1788 geriet Korabinsky in enorme wirtschaftliche Schwierigkeiten Nachdem er mit den Tilgungen aus dem Bibliothekenkauf gegenuber der Stadt Pressburg in Ruckstand geriet und sein Schwager ebenfalls auf Ruckzahlung der Burgschaft drangte musste er sich im August 1789 der Vollstreckung unterwerfen Es wurde sein Gewolb und seine ganze Habschaft gesperrt und so seinem burgerlichen Daseyn in Pressburg ein trauriges Ende bereitet 1 nbsp Korabinsky Titelblatt Atlas des Konigreichs Ungarn 1804 Nachdem Korabinsky sein gesamtes Vermogen eingebusst und auch die Pressburger Burgerrechte verloren hatte emigrierte er im Oktober 1789 nach Wien und fand bei einem guten Freund Unterkunft Hier in Wien war sein grosstes Bestreben Geldgeber zu finden um seine in Manuskriptform vorliegenden Ausarbeitungen publizieren zu konnen Anfangs unterstutzte ihn der Prafekt der Kaiserlichen Hofbibliothek Gottfried van Swieten mit Rat und Tat Fur das Buch Lexikon des Konigreichs Croatien und Slavonien fand er schliesslich mit dem Wiener Buchhandler Oehler einen Geschaftsmann der den Druck ubernehmen wollte Als jedoch die Druckkosten nicht mehr gedeckt waren stellte Oehler nach dem 18 Druckbogen die Arbeiten ein Korabinsky nahm nun im Hause der Wiener Fabrikantenfamilie Hornbostel die Stelle eines Hauslehrers an Diese Position erlaubte es ihm neben der Unterrichtung der Kinder seine literarischen Tatigkeiten weiterzufuhren In diesen Jahren entstand der Handatlas von Ungarn und die Wasser und Producten Karte Ungarns dessen Drucklegung durch die beiden ungarischen Magnaten Nicolaus Forgacz und Ferenc Szechenyi finanziell gefordert wurde Als im Juni 1809 Christian Gottlieb Hornbostel verstarb und Korabinsky dadurch seine Lehrerstelle verlor zog er zu seiner Tochter nach Pressburg und lebte in deren Haushalt in bescheidenen Verhaltnissen Ab dem Jahre 1810 erhielt er dann durch Erzherzog Josef Anton dem ungarischen Palatin eine jahrliche Pension in Hohe von 400 Gulden Diese Rente konnte Korabinsky allerdings nicht mehr allzu lange geniessen denn bereits im Juni 1811 verstarb er 71 jahrig in Pressburg Werke Auswahl BearbeitenAlmanach von Ungarn auf das Jahr 1778 Wien und Pressburg 1778 Beschreibung der konigl ungarischen Haupt Frey und Kronungsstadt Pressburg erster Teil Pressburg 1784 Geographisch historisches und Producten Lexikon von Ungarn Mit einer Postkarte Pressburg 1786 Abbildungen verschiedener Familienwappen in Ungarn erstes Hundert Pressburg 1787 Versuch eines kleinen turkischen Worterbuchs mit beigesetzten deutsch ungrisch und bohmischen Bedeutungen nebst einer kurz gefassten turkischen Sprachlehre Pressburg 1788 Digitalisat via EOD Mahrische Landesbibliothek in Brunn Digitalbuch Atlas regni Hungariae portatilis Neue vollstandige Darstellung des Konigreiches Ungarn auf LX Tafeln Wien 1804 Literatur BearbeitenSamuel Bredetzky Johann Mathias Korabinszky in Annalen der Literatur und Kunst in dem Oesterreichischen Kaiserthume Jahrgang 1811 Band 4 Verlag Anton Doll Wien 1811 Samuel Bredetzky Etwas von den Lebens Umstanden des Herrn Johann Mathias Korabinsky Verfassers des geographisch historischen Producten Lexicons von Ungarn in Samuel Bredetzky Hg Beytrage zur Topographie des Konigreiches Ungern Band 2 Wien 1803 Constantin von Wurzbach Korabinski auch Korabinssky Johann Mathias In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 446 449 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Bredetzky Korabinsky Annalen der Literatur S 227Normdaten Person GND 123981883 lobid OGND AKS LCCN n2018041964 VIAF 55068733 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Korabinsky Johann MatthiasALTERNATIVNAMEN Korabinszky Janos Matyas Korabinsky Jan MatejKURZBESCHREIBUNG Lehrer Topograph und SchriftstellerGEBURTSDATUM 23 Februar 1740GEBURTSORT Eperies Konigreich UngarnSTERBEDATUM 23 Juni 1811STERBEORT Pressburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Matthias Korabinsky amp oldid 213870772