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Andreas III genannt der Venezianer ungarisch III Andras kroatisch Andrija III Mlecanin um 1265 14 Januar 1301 in Ofen Konigreich Ungarn aus dem Geschlecht der Arpaden war ab 1290 Apostolischer Konig von Ungarn und Kroatien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Politischer Aufstieg 1 3 Regierungszeit 1 4 Das Ende der Arpaden 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten nbsp Andreas III von UngarnAndreas III war der Enkel von Konig Andreas II und seiner dritten Ehefrau Beatrix von Este Seine Eltern waren der jungste Sohn von Andreas II Stephan Posthumus 1236 in Wehrda Marburg 10 April 1271 in Venedig Herzog von Slawonien und dessen zweite Ehefrau die Venezianische Patriziertochter Thomasina Morosini um 1250 um 1300 1 Politischer Aufstieg Bearbeiten Vor seiner Thronbesteigung war Andreas unter Konig Ladislaus IV dem Kumanen Herzog von Slawonien Dalmatien und Kroatien Nachdem der jungere Bruder von Konig Ladislaus IV Andreas 1278 gestorben war und Ladislaus keine legitimen Nachkommen hatte war er der einzige noch lebende Sprossling des Konigsstammes der Arpaden Nach dem Tode von Ladislaus IV war er als letzter mannlicher Arpade der einzige legitime Pratendent auf den ungarischen Konigsthron und wurde aus Italien nach Ungarn geholt Mehrere Konkurrenten versuchten ihm jedoch die Krone streitig zu machen Zu seinen Widersachern gehorte hauptsachlich Albrecht von Osterreich der Sohn von Rudolf I der Ambitionen auf den ungarischen Konigsthron hatte 2 Auf Geheiss von Albrecht wurde Andreas auf seiner Reise von Italien nach Ungarn gefangen gesetzt Inzwischen wurde Andreas jedoch von den ungarischen Standen als letzter Spross des Hauses der Arpaden der ersten Herrscher Dynastie Ungarns deren Herkunft von den legendaren Turul abgeleitet wurde zum Konig gewahlt Seinen Getreuen gelang es Andreas in einer Monchskutte verkleidet zu befreien und nach Ofen zu bringen wo er bereits als Konig empfangen wurde Trotz dieser Hindernisse wurde er als Andreas III in der Basilika von Stuhlweissenburg am 23 Juli 1290 zum Apostolischen Konig von Ungarn gekront 1 In Zusammenhang mit dieser Kronung ist erstmals in den Chroniken von der Heiligen St Stephanskrone ung Szent Istvan Korona bzw Szent Korona die Rede 3 Andreas grosster Widersacher war Karl Martell der Sohn der Schwester von Ladislaus IV Maria 1245 1323 welche mit Karl II von Anjou Konig von Sizilien verheiratet war Karl Martell wurde in Sizilien vom papstlichen Gesandten der im Auftrag des Papstes Nikolaus IV handelte in Neapel zum Titular Konig gekront In Italien Sizilien Kroatien und Dalmatien wurde er als Konig auch anerkannt Nach dem unerwarteten Tode Nikolaus IV 1292 verlor Karl Martell seinen grossten Unterstutzer Im Jahre 1292 wurde Karl Martell in der Schlacht bei Agram von Andreas geschlagen und zur Flucht nach Neapel gezwungen wo er 1295 starb Regierungszeit Bearbeiten Nachdem die aussenpolitischen Streitereien beigelegt waren begann Andreas seine Regierungszeit mit zahlreichen Konsolidierungsplanen innerhalb des Konigreiches In der Zeit seines Vorgangers herrschten in Ungarn nahezu anarchistische Zustande hauptsachlich beim Adel und der ungarischen Oberschicht die es zu befrieden galt Mit den bedeutsamer gewordenen Oligarchen die eine offene Opposition gegen die Konigsmacht darstellten sollte ein Kompromiss eines Zusammenlebens gefunden werden was letztlich nicht ganzlich gelang 1298 berief Andreas einen Landtag nach Ofen ein in welchem uber das weitere Schicksal des Landes beraten werden sollte Im Konigreich Ungarn kehrten ruhigere Zeiten ein Aufbauarbeiten machten im ganzen Land Fortschritte und wenn auch kleinere Unruhen im Lande fuhlbar waren verstand es doch Andreas sie zu unterdrucken bevor sie unheilvolle Formen annehmen konnten Er war jedenfalls seinen Vorgangern weitaus uberlegen und verstand es sich durch Gewahrung verschiedener Freiheiten und Begunstigungen die Achtung seiner Burger zu gewinnen So erteilte er bereits im Jahre 1291 der Stadt Pressburg einen Freiheitsbrief in dem der Stadt die Stadtrechte verliehen wurden 4 Wahrend seiner Regierungszeit erhielt er vom Erzbischof von Gran und Primas von Ungarn Lodomerius ung Ladomer 1279 1298 und der katholischen Geistlichkeit namhafte Unterstutzung Lodomerius empfahl ihm auch die Heirat mit der polnischen Furstentochter Fenena von Kujawien die jedoch bereits nach funfjahriger Ehe starb Aus dieser Verbindung ging nur eine Tochter Elisabeth 1293 1336 hervor die Nonne im Dominikanerinnenkloster Toss bei Winterthur wurde In zweiter Ehe war er mit der Habsburgerin Agnes von Osterreich der Tochter seines fruheren Widersachers Albrecht vermahlt Die Trauung fand am 13 Februar 1296 in Wien statt Die Ehe blieb jedoch kinderlos Obwohl ihm Agnes eine treue Unterstutzen und Lebensgefahrtin war blieb seine Hauptberaterin seine Mutter Thomasina Morosini die bereits 1293 nach Ungarn kam und ihm unterstutzte und in politischen Angelegenheiten beriet Andreas blieb seinen Landsleuten gegenuber ziemlich misstrauisch vermutlich lag das an seiner italienischen Erziehung und Bildung In einem ihm letztlich doch ziemlich fremden Land war er nicht in der Lage zu seinen ungarischen Landsleuten ein wirkliches Vertrauensverhaltnis aufzubauen Deshalb traute er uberwiegend seiner Mutter und deren aus Italien mitgebrachten Hofleuten Nach der Heirat mit Agnes unterstutzte Andreas auch seinen Schwiegervater Herzog Albrecht von Osterreich In der Schlacht von Gollheim schickte er auch Truppen die dazu beitrugen dass Albrecht diese Schlacht gewann und zum Konig des Heiligen Romischen Reiches gewahlt werden konnte Das Ende der Arpaden Bearbeiten Auch wenn sich der mittlere und der Kleinadel an das Konigshaus der Arpaden das fur viele auch weiterhin das sagenumwobene Turul Geschlecht darstellte klammerten schienen die Tage dieses Herrscherhauses das ohne mannliche Nachkommen blieb gezahlt zu sein Andreas war der letzte Arpade in der mannlichen Linie gehorte aber selbst bereits zu einem Seitenzweig der Familie Angesichts des abzusehenden Endes der Arpaden Dynastie herrschte im Lande eine gewisse Unsicherheit und Betrubnis Im Oktober 1300 starb ganz plotzlich und unerwartet die Mutter und Beraterin des Konigs Thomasina Morosini fur Andreas ein furchtbarer Schlag da er in ihr seine engste Vertraute und Beraterin verlor Andreas begann hierauf ein unstetiges Leben mit Alkohol und in Frauen versuchte er Trost und Vergnugen zu finden Am 14 Januar 1301 schloss der letzte mannliche Spross von Konig Stephan dem Heiligen seine Augen Der damalige Palatinus von Ungarn Stephan um 1267 1315 aus dem Geschlecht Akos schrieb zu Andreas Tode Folgendes Meghalt Andras Magyarorszag jeles kiralya az utolso aranyagacska amely atyai agon Szent Istvan kiralynak a magyarok elso kiralyanak a nemzetsegebol torzsebol es verebol sarjadt Halalat mint Rachelet siratvan meg az orszag nepei azon gondolkodtak hogyan es mikeppen talalhatnanak maguknak az isteni kegyelem gondoskodasa folytan a szent kiraly verebol szarmazo uj uralkodot Es starb Andreas der bedeutende Konig Ungarns das letzte Goldzweiglein welches in vaterlicher Linie von dem Heiligen Stephan dem Konig der Ungarn abstammte Er entspross dem Geschlecht Stamme und Blute des ersten ungarischen Konigs Seinen Tod beweinen wir wie Rachel und die Volker des Reiches denken daruber nach wie finden wir mit Gottes Gnade und dessen Fursorge einen Nachfolger der aus dem Blut des Heiligen Konigs stammt Andreas wurde am Burgberg von Ofen heute Teil von Budapest in der damaligen Minoritenkirche bestattet An dessen Stelle wurde spater das ehemalige Karmeliterkloster von Ofen heute Amtssitz des ungarischen Ministerprasidenten gebaut 3 Nach dem Tode des Konigs lebte seine Witwe Agnes ab 1317 bis zu ihrem Tod in Konigsfelden bei Windisch und fuhrte dieses von den Habsburgern gegrundete Kloster zur wirtschaftlichen Blute Literatur BearbeitenDezso Dummerth Az Arpadok nyomaban Auf den Spuren der Arpaden Budapest 1977 ISBN 963 243 224 X ungarisch S 494 ff Dolinay Gyula Magyar Kiralyok es hosok arczkepcsarnoka Lebensbilder ungarischer Konige und Helden Reprint Budapest 1883 ISBN 963 7765 16 6 ungarisch 1995 Magyarorszag uralkodoi Redaktion Gyula Szvak Budapest 2003 ISBN 963 9252 60 3 ungarisch S 122 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andreas III von Ungarn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien J A Fessler Geschichten der Ungern Leipzig 1815Einzelnachweise Bearbeiten a b Magyarorszag uralkodoi S 123 S 267 Ahnentafel 1290 wollte Rudolf seinen Sohn auf den Thron Ungarns setzen das nach der Ermordung Ladislaus IV als heimgefallenes Lehen angesehen wurde Doch Rudolfs Tod 1291 vereitelte diesen Plan a b Dummerth Az Arpadok S 497 S 503 Siehe Literaturverzeichnis zitiert bei Emil Portisch Geschichte der Stadt Pressburg Pressburg Bratislava 1932 Bd 1 S 54VorgangerAmtNachfolgerLadislaus IV III Konig von Ungarn 1290 1301Ladislaus V Ladislaus IV III Konig von Kroatien Dalmatien und Rama 1290 1301Karl I Normdaten Person GND 120007533 lobid OGND AKS LCCN n2004029867 VIAF 232000771 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Andreas III ALTERNATIVNAMEN Andreas der VenezianerKURZBESCHREIBUNG Konig von UngarnGEBURTSDATUM um 1265STERBEDATUM 14 Januar 1301STERBEORT Ofen Konigreich Ungarn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andreas III Ungarn amp oldid 238043357