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Die Ungarischen Kleinkonigtumer waren Territorialherrschaften in Ungarn zu Beginn des 14 Jahrhunderts Als 1301 mit Konig Andreas III der letzte der mannlichen Linie des Geschlechts der Arpaden starb zerfiel das bis dahin einheitliche Ungarn in mehrere Kleinkonigtumer Herrscher uber diese Kleinkonigtumer waren die Oligarchen und Oligarchenfamilien Matthaus Csak Joachim Gutkeled Omodej von Aba Jakob Borsa Kopasz Ladislaus Kan Stefan Akos Nikolaus Pok und die Herren von Guns In den 1320er Jahren beendete Konig Karl I Robert in einer Reihe von Feldzugen die Macht der Oligarchen und stellte die Zentralmacht wieder her Die ungarischen Kleinkonigtumer zu Beginn des 14 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Zeit der Oligarchen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenEnde des 12 Jahrhunderts begann die Einwanderung einer grossen Zahl von Bauern nach Ungarn Die ungarischen Dorfer wurden nach deutschem Recht organisiert was die Ertrage des Grossgrundbesitzes und damit die Macht der Aristokratie erhohte Die Burgen des Landes gehorten zu dieser Zeit mit wenigen Ausnahmen dem Konig und wurden von seinen Gespanen comites verwaltet Nach dem Mongolensturm 1241 forderte Konig Bela IV den Burgenbau durch die Aristokraten Zwischen 1242 und 1270 wurden mindestens 70 neue Burgen erbaut davon 55 von den Aristokraten 1 Damit erhohte sich zusatzlich der politische und militarische Einfluss der aristokratischen Grossgrundbesitzer Ab 1262 kam es zu kriegerischen Feindseligkeiten zwischen Konig Bela IV und seinem Sohn Stephan V und damit zu einem stetigen Zerfall der Zentralmacht des Konigs Um sich machtige Anhanger zu sichern schenkten Vater und Sohn Guter an die Aristokraten was diesen zusatzlichen Machtgewinn einbrachte Zumeist waren die Begunstigten unmittelbare Mitarbeiter des Konigs und seines Sohnes die Landesamter und Hofamter bekleideten wie die Palatine und Gespane Zunachst gab es Dutzende Aristokraten die mehr als eine Burg besassen 2 Da nach ungarischem Rechtsbrauch die Guter nach dem Tod des Vaters unter den Sohnen aufgeteilt werden musste blieb der Besitz in der Familie Dieser Rechtsbrauch sowie der Ubergang von Burgen durch Kauf und gewalttatige Eroberungen bewirkte eine Konzentration der Macht auf immer weniger Familien 3 Zeit der Oligarchen Bearbeiten nbsp Schlacht Konig Karl I Robert gegen den Oligarchen Matthaus Csak bei Kassa 1312 Der grosste Teil Ungarns war in Komitate aufgeteilt an deren Spitze ein Gespan stand der ein Drittel der koniglichen Einkunfte aus dem Komitat bekam und Befehlshaber der Komitatsburg war Gewisse Gebiete wie Slawonien wurden demgegenuber einem vom Konig ernannten Vizekonig Palatine und Banusse unterstellt Die Vizekonige ubten alle koniglichen Funktionen als oberste Richter Verwalter und Feldherren aus Die Amtsinhaber durften grossteils auch ihre Vertreter auswahlen Die Amter waren in dieser Zeit nicht erblich Als Palatine Banusse Woiwoden und Gespane waren die Oligarchen Inhaber der hochsten Amter des Landes und hatten dadurch auch legitimierte Macht uber ihre Herrschaftsgebiete Sie fuhrten eine eigene Hofhaltung mit eigener Kanzlei und knupften diplomatische und Heiratsbeziehungen zu Aussenmachten Und obwohl sie sogar aussenpolitisch weitgehend unabhangig vom Konig agierten setzten diese ungarischen Kleinkonige keine Schritte um der Institution des Konigtums ein Ende zu setzen Den in der Geschichtsschreibung gelegentlich vermuteten Bestrebungen der Oligarchen nach eigenen Furstentumern setzt beispielsweise Fugedi folgendes entgegen In Ungarn war das Konigtum seit 300 Jahren verwurzelt und die Oligarchen hatten nicht ausreichend Zeit um das einheitliche Konigreich in Kleinstaaten aufzuteilen Die Ungarn waren daran gewohnt stets einen Konig unter der Stephanskrone zu haben und die Oligarchen brauchten den Konig um ihre Amtstitel zu legitimieren Bei Konflikten mit dem Konig suchten sie entweder einen Ausgleich oder sie suchten einen anderen Monarchen von dem sie hofften ihn leichter beeinflussen zu konnen Ausserdem waren die Oligarchen haufig in kriegerische Auseinandersetzungen untereinander verstrickt und bedienten sich dabei immer wieder des Konigs Konig Karl I Robert unternahm eine Reihe von Feldzugen gegen die Oligarchen Einen entscheidenden Sieg errang er im Jahr 1316 gegen die besonders aufstandischen Gunser Herren Er zerstorte Somogyvar bezwang die Festungen Nyek Tamasi und Tolnavar und nahm danach Koszeg die Hauptfestung der Gunser ein Bis dahin war der Machtbereich des Konigs im Wesentlichen auf den Sudteil des Konigreichs von Pozsega bis Siebenburgen begrenzt Anderswo zum Beispiel um Ofen und in der Zips hatte er nur entfernte und isolierte Stutzpunkte In den 1320er Jahren stelle Karl I Robert die Zentralmacht des Konigtums schliesslich wieder her Literatur BearbeitenDie Gussinger Ergebnisse der Symposien im Rahmen der Schlaininger Gesprache 1986 1987 Hrsg Burgenlandisches Landesmuseum Eisenstadt Eisenstadt 1989 Majoros Bela Kiskiralyok Magyarorszagon in ungarischer Sprache dt Ungarische Kleinkonigtumer 2013 ISBN 978 615 5358 01 2 LeseprobeWeblinks BearbeitenKarte Das Oligarchische Ungarn 1301 1310 auf der Elektronischen ungarischen Bibliothek http mek niif hu abgerufen am 27 Oktober 2010Einzelnachweise Bearbeiten Erik Fugedi Castle and society in medieval Hungary 1000 1437 Budapest 1986 S 50 99 Erik Fugedi Var es tarsadalom a 13 14 szazadi Magyarorszagon dt Burg und Gesellschaft in Ungarn im 13 und 14 Jahrhundert Budapest 1977 S 31 Erik Fugedi Die Herrschaft der Gussinger in sozialgeschichtlicher Hinsicht in Die Gussinger Ergebnisse der Symposien im Rahmen der Schlaininger Gesprache 1986 1987 Hrsg Burgenlandisches Landesmuseum Eisenstadt Eisenstadt 1989 S 23 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ungarische Kleinkonigtumer amp oldid 148247113