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Sowjetarmee russisch Sovetskaya armiya SA Sowjetskaja armija war die offizielle Bezeichnung fur den Grossteil der Streitkrafte der Sowjetunion von 1946 bis 1991 Bis 1946 hiess sie Rote Armee Sowjetarmee Sowjetskaja armija Mutzenemblem fur Wehrpflichtige 1973 1 Aktiv 26 Februar 1946 bis 25 Dezember 1993Staat Sowjetunion SowjetunionStreitkrafte Streitkrafte der SowjetunionTeilstreitkraft Strat RaketentruppenLandstreitkrafteMarineLuftverteidigungLuftstreitkrafteStarke gesamte Streitkrafte 1955 5 763 000 Mann1960 3 623 000 Mann 2 Unterstellung Ministerium fur Verteidigung GeneralstabBekannteste Oberbefehlshaberu a Schukow Konew Rokossowski Woroschilow Tuchatschewski Budjonny Baghramjan und UstinowNach eigenem Verstandnis galt die Sowjetarmee als das wichtigste bewaffnete Machtorgan der Sowjetunion Sie war im Kalten Krieg Bestandteil sowie Hauptkraft der Warschauer Vertragsorganisation und damit des sogenannten Ostblocks Sie umfasste die funf Teilstreitkrafte Strategische Raketentruppen Landstreitkrafte Luftstreitkrafte Luftverteidigung und Marine Die Sowjetarmee ubernahm beim Ungarnaufstand 1956 und dem Prager Fruhling 1968 die Funktion die Herrschaft der Kommunistischen Partei in verbundeten Ostblockstaaten zu sichern Beim Afghanistankrieg 1979 bis 1989 unterstutzte sie den dortigen Satellitenstaat gegen die vom Westen unterstutzten islamistischen Gruppen von Mudschahedin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte und Grundung 1 2 1950er Jahre 1 3 Schwierigkeiten ab den 1960er Jahren 1 4 Afghanistan Krieg 1 5 Die sowjetischen Streitkrafte beim Zerfallsprozess 1 6 Der Ubergang zur GUS Armee nach dem August Putsch 1 7 Reformprozesse innerhalb der Streitkrafte 1 8 Herausbildung einer russischen Armee 1 9 Nach dem Ende der Sowjetunion 2 Fuhrung 3 Entwicklung 3 1 Allgemeine Entwicklung 3 2 Im Ausland stationierte Truppenkontingente 4 Starke der Armee 4 1 Personal und Gerat 4 2 Mobilmachung 4 3 Militarbezirke 5 Einsatze 5 1 Einmarsch in Ungarn 1956 Tschechoslowakei 1968 5 2 Asien und Ubersee 6 Besonderheiten 7 Symbole der Sowjetarmee 7 1 Armelabzeichen 8 Auflosung der Sowjetarmee 9 Siehe auch 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte und Grundung Bearbeiten Vorlauferorganisation der Sowjetarmee war die gemass Dekret des Rates der Volkskommissare vom 15 Januar 1918 nach dem Freiwilligenprinzip ab Mai 1918 abgelost durch die allgemeine Wehrpflicht aufgestellte Rote Arbeiter und Bauernarmee kurz Rote Armee RA 3 Als Grundungstag feierte sie den 23 Februar 1918 an dem die junge Armee der Legende nach bei Narva und Pskow die Truppen des deutschen Ostheeres bei ihrem Vormarsch gegen St Petersburg zum Stehen gebracht haben soll 4 1950er Jahre Bearbeiten 1950 war die Sowjetarmee die zahlenmassig starkste Armee der Welt Sie zahlte 170 Infanterie 35 Panzer und 58 Artillerie Divisionen mit einer Friedensstarke von knapp viereinhalb Millionen Soldaten Das Reservepotential der Sowjetarmee soll die ideologisch paramilitarischen Formationen der Werktatigen eingeschlossen fast 30 Millionen Mann gross gewesen sein 5 Bis 1955 waren die aktiven sowjetischen Streitkrafte auf etwa 5 7 Millionen Mann vergrossert worden Die offizielle Auflosung der sowjetischen Kavallerie erfolgte mit Ablauf des Jahres 1953 1955 kam die erste sowjetische Atomkriegsvorschrift heraus Ahnlich wie in den USA ging man zu dieser Zeit davon aus dass die Einfuhrung dieser neuartigen Massenvernichtungswaffen bedeutende Einsparungen im Umfang der herkommlichen Militarmacht ermoglichen wurde Im sowjetischen Fall wirkte sich dazu ab Mitte der 1950er Jahre bedingt durch den momentanen eigenen Vorsprung eine gewisse Raketeneuphorie aus Unter Chruschtschow wurde das sowjetische Militar aufgrund dieser Rahmenbedingungen bis 1960 auf weniger als vier Millionen Mann reduziert Die damit verbundene Entlassung zehntausender Offiziere hatte allerdings bereits fuhlbaren Unmut zur Folge Kennzeichnend fur jene Jahre war die Umschichtung von Ressourcen zur Aufstellung der neuen Teilstreitkraft Strategische Raketentruppen Die Sowjetunion setzte ab Anfang der 1960er Jahre erneut auf eine vehemente Aufrustung die im Grunde bis zu ihrem Ende weiterbetrieben werden sollte Grosste Anstrengungen verwandte die Sowjetunion zunachst darauf im Rustungswettlauf gegen die USA eine nuklearstrategische Paritat herzustellen 6 Neben stationaren Interkontinentalraketen Verbanden waren auch die mit nuklearen Mittelstreckenraketen ausgerusteten Einheiten Teil der mehrere hunderttausend Mann starken Strategischen Raketentruppen der Sowjetarmee Dazu gehorte auch das im Westen als SS 20 bezeichnete mobile System dessen Stationierung den NATO Doppelbeschluss von 1979 motivierte Schwierigkeiten ab den 1960er Jahren Bearbeiten nbsp Sowjetische Soldaten verschiedener VolkszugehorigkeitDer in den 1960er Jahren beginnende schleichende wirtschaftliche und soziale Verfall machte auch vor den zu grossen Teilen aus Wehrpflichtigen bestehenden Streitkraften nicht Halt Neben der hohen Anzahl Wehrpflichtiger war fur das sowjetische Militar andererseits eine mit westlichen Armeen kaum vergleichbare kopflastige Fuhrungsstruktur charakteristisch So war 1978 ein Viertel des gesamten Personalbestands im Offiziersrang auf 700 Mann aller Range kam ein General bzw Admiral Seit den 1970er Jahren war wie an der Spitze von Staat und Partei auch eine zunehmende Uberalterung der obersten Fuhrungskader von Sowjetarmee und Warschauer Pakt unubersehbar Weltkriegsveteranen blieben bis weit jenseits des 60 Lebensjahres im Dienst So war der Stabschef des Warschauer Pakts Anatoli Gribkow 1989 im 71 Lebensjahr Verteidigungsminister Dmitri Ustinow amtierte bis zu seinem Tod im Alter von 76 Jahren 1984 Ab den 1970er Jahren verfestigte sich eine Selbstrekrutierung des Offizierskorps 1970 waren 54 der Generale bauerlicher Herkunft Zur selben Zeit rekrutierten sich Hauptleute und Leutnante aus Offiziersfamilien die haufig eine Militarschule besucht hatten Ende 1980 stellten Offiziersfamilien die grosste Gruppe der Offizierskandidaten Das Offizierskorps wurde in der sowjetischen Gesellschaft einerseits als professionell und mit Prestige verbunden angesehen Andererseits entwickelte es sich nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer in sich abgeschlossenen Kaste Ab der Mitte den 1980er Jahren verfiel sowohl durch mangelnde Bezahlung und mangels zur Verfugung stehendem Wohnraum der Lebensstandard des Offizierskorps In dieser Zeit mussten sich 165 000 auf eigene Kosten mangels Offizierswohnungen bei Zivilisten einquartieren Ebenso verfiel das die Offiziersfamilien versorgende Sozial und Gesundheitssystem In Einheiten innerhalb der Sowjetunion entwickelten sich Defizite in der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Konsumgutern Der Verfall des Lebensstandard befeuerte Korruption und Dienstverletzungen 7 Ein kompetentes Unterfuhrerkorps nach NATO Begriffen war praktisch nicht vorhanden Mit Aufgaben die im Westen qualifizierte Unteroffiziere ausfullten z B Panzerkommandant waren in der UdSSR in der Regel bereits Subalternoffiziere betraut Es gab eine sehr schmale Schicht langerdienender meist technischer Spezialisten die sogenannten Praporschtschiki vergleichbar mit Fahnrichen daneben nur wenige Starschina Feldwebel Die umfangreiche Dienstgradgruppe der Sergeanten hatte eine im Vergleich zu NATO Unteroffizieren unzureichende Ausbildung Sergeanten stellten eine Art Obergefreite dar die aus den alljahrlich zweimal einruckenden Wehrpflichtigen per Vorauswahl zum Beispiel DOSAAF Aktivisten entnommen waren Wahrend die Rekruten zuvor einmal im Jahr im Herbst einberufen wurden ging man mit dem Wehrpflichtgesetz von 1967 zu einer halbjahrlichen Rekruteneinberufung im Fruhjahr und Herbst uber Die Dienstzeit wurde von drei Jahren auf zwei Jahre verkurzt 8 Auf die sachgemasse Pflege und Instandhaltung der Technik wurde im Allgemeinen mehr Wert gelegt als auf Ausbildung Fuhrung und Betreuung des Personals Vergleichsweise gut versorgt waren Eliteverbande bei den Gruppierungen im Ausland oder Luftlandetruppen Auf sie richtete sich das besondere Augenmerk der Fuhrung sie standen auf hoher Bereitschaftsstufe bekamen besseren Mannschaftsersatz zugeteilt und konnten sich der Gefechtsausbildung widmen Die breite Masse der sonstigen Einheiten war demgegenuber unterprivilegiert Dort mussten Soldaten oft selbst Lebensmittel wie Ruben und Kartoffeln anbauen um die Versorgung der Truppen zu verbessern ganze Truppenteile wurden in die Wirtschaft abkommandiert So sollte Engpassen in der Kohleforderung oder beim Einbringen der Ernte abgeholfen werden Derartige Personalaushilfen waren bei samtlichen Streitkraften des Warschauer Pakts ublich und angesichts der zunehmenden okonomischen Probleme ab Mitte der 1970er Jahre immer haufiger zu beobachten Weitere Missstande kamen hinzu So die Praxis dass sich hohere Offiziere einen umfangreichen Stab personlicher Diener hielten der beispielsweise auch fur private Bauvorhaben eingesetzt wurde Die Reibungsverluste aufgrund gesamtgesellschaftlicher und binnenmilitarischer Unzulanglichkeiten Unfalle innersowjetischer Animositaten Nationalitatenkonflikte und der daraus resultierenden Kriminalitat Korperverletzungen Totungen sind kaum genau zu beziffern lagen aber sicher wesentlich hoher als in westlichen Streitkraften Dabei besteht der Eindruck dass die 1967 68 eingefuhrte halbjahrliche Rekruteneinberufung wesentlich zum Phanomen der sogenannten Dedowschtschina dem Schikanieren jungerer Rekruten durch dienstaltere Wehrpflichtige beigetragen hat Afghanistan Krieg Bearbeiten nbsp Sowjetische Spezialeinheit in Afghanistan 18 Februar 1988Im Afghanistan Krieg sah sich die 40 Armee der Sowjetarmee Begrenztes Kontingent der sowjetischen Truppen in Afghanistan in unwegsamem Gelande mit einem langwierigen fur sie ungewohnten Guerillakrieg konfrontiert Von 1979 bis 1989 dienten 642 000 sowjetische Militarangehorige in Afghanistan Die Zahl der zu einem Zeitpunkt eingesetzten Soldaten variierte zwischen 80 000 und 150 000 Soldaten Die Armee hatte rund 15 000 Tote zu beklagen davon rund 2 000 Offiziere Hinzu kamen rund 35 000 Verwundete von denen rund 10 700 Kriegsversehrte blieben Die Sowjetarmee trug bei einer Starke der verbundeten afghanischen Armee von 40 000 bis 80 000 die Hauptlast der Kampfe Rund 412 000 Soldaten erkrankten ernsthaft wahrend des Einsatzes Davon rund ein Viertel an infektioser Hepatitis Die hohe Zahl der Krankheitsfalle resultierte in dauerhafte Personalunterdeckungen der im Land befindlichen Einheiten von einem Viertel bis zu einem Drittel 9 Mit diesem Konflikt handelte sich die Supermacht Sowjetunion weitere moralische Probleme sowie starke materielle und personelle Abnutzungserscheinungen in ihren Streitkraften ein Zwar konnten die Interventionstruppen nahezu jedes grossere Gefecht gegen den von einheimischen und auslandischen Kraften getragenen Widerstand gewinnen und vor allem in der ersten Halfte des Krieges dank ihrer Hubschrauberflotte grosse Erfolge verbuchen 1988 beschloss die politische Fuhrung jedoch den Ruckzug der Truppen aus dem verwusteten Land einzuleiten der zu Beginn des Jahres 1989 abgeschlossen war Die afghanische Regierung wurde auch weiterhin von der Sowjetunion unterstutzt beispielsweise durch das Einfliegen von Waffen und Hilfsgutern Afghanistan versank in der Folge in einem jahrelangen blutigen Burgerkrieg Die sowjetischen Streitkrafte beim Zerfallsprozess Bearbeiten 1985 zur Zeit der Machtubernahme Gorbatschows entfielen 49 des Staatshaushalts auf den Militarisch Industriellen Komplex entsprechend 25 des Bruttoinlandprodukts der Sowjetunion Rund 40 der Industriearbeiter waren in der Rustungsindustrie beschaftigt 10 Der Umfang der sowjetischen Streitkrafte betrug 1985 zwischen 3 7 und 5 Millionen Soldaten hinzurechnen muss man noch 570 000 Mann Grenz und Sondertruppen die dem KGB bzw dem Innenministerium unterstellt waren Die Sowjetarmee stand nach der Implosion des Staates auf den sie vereidigt war vor chaotischen Zustanden Zunachst ging die Befehlsgewalt von der Sowjetunion auf die GUS uber und spater zur Russischen Foderation Die Russische Foderation ubernahm als Nachfolgestaat der Sowjetunion das strategische Militarpotenzial sowie den Grossteil der Truppen was das Problem der Stationierung russischer Truppen im Nahen Ausland mit sich brachte Ab 1989 wurde in Lettland Armenien und Georgien die Wehrdienstverweigerung ein Massenphanomen In der gesamten Sowjetunion erschienen nur 79 der Wehrpflichtigen zum Dienst Ein Teil der Erschienenen desertierte im Verlauf 1990 wurden von drei Millionen Wehrpflichtigen nur die Halfte eingezogen Nach Angaben des Verteidigungsministerium fehlten im Juli 1990 536000 Wehrpflichtige bei der Truppe Im Zuge der Wirtschaftsreformen fiel die Kaufkraft von Berufssoldaten auf unter 30 des Durchschnittslohns einer Arbeiterfamilie Durch die Einschrankung der standortgebundenen Sozialprogramme waren 1991 rund die Halfte der Offiziersfrauen von Arbeitslosigkeit betroffen Neben der wirtschaftlichen Not litt das Prestige des Militars auch durch Gewalteinsatz gegen die Bevolkerung unabhangigkeitswilliger Teilrepubliken 11 Der Ubergang zur GUS Armee nach dem August Putsch Bearbeiten Infolge des fehlgeschlagenen Putsches vom August 1991 bei dem sich die Sowjetarmee fur den Erhalt der Sowjetunion starkgemacht hatte radikalisierte sich die politische Agenda der Republiken Die Unabhangigkeitserklarungen der Ukrainischen SSR spater auch der Moldauischen SSR der Georgischen SSR der Aserbaidschanischen SSR und der baltischen Republiken hatten auch unmittelbare Konsequenzen fur die Armee Ziel des Generalstabs war die vereinigten Streitkrafte moglichst lange und moglichst komplett zu erhalten Angesichts der Tatsache dass das Verteidigungsministerium der UdSSR ab 1992 uber keine eigenen finanziellen Mittel mehr verfugte musste dieses Vorhaben jedoch aufgegeben werden Auf dem ersten Gipfel der GUS im Dezember 1991 einigte man sich auf die Unterstellung der strategischen Streitkrafte unter ein einheitliches Kommando der GUS Dislozierung der sowjetischen Interkontinentalraketen 1991 Land ICBM MBRRussland Sozialistische Foderative Sowjetrepublik nbsp Russische SFSR 1066Ukraine Sozialistische Sowjetrepublik nbsp Ukrainische SSR 176Kasachstan Sozialistische Sowjetrepublik nbsp Kasachische SSR 104Weissrussland Sozialistische Sowjetrepublik nbsp Belarussische SSR 54Reformprozesse innerhalb der Streitkrafte Bearbeiten Der Reformdruck innerhalb der Streitkrafte erhohte sich Die Armee musste sich in den Randrepubliken entscheiden ob sie auf der Seite der Zentralregierung oder auf der Seite der nach Unabhangigkeit strebenden Republiksregierungen stand Dadurch konnten die Offiziere starken politischen Einfluss ausuben wie im Falle der 14 Armee wahrend des Transnistrien Konflikts Der Erhalt des Unionsstaates lag in doppelter Hinsicht im Interesse der Armee da sie sowohl auf die Union als Ganzes vereidigt war als auch der Zerfall der Sowjetunion wie der KPdSU die Versorgungssituation der Streitkrafte zunehmend verschlechterte Die Auflosung der Oberbefehlsstrukturen die bis 1991 die Streitkrafte kontrolliert hatten fuhrte zum zunehmenden Kontrollverlust der politischen als auch der militarischen Fuhrung auf die bewaffneten Einheiten sodass sie zunehmend unter den Einfluss lokaler Offiziere gerieten Herausbildung einer russischen Armee Bearbeiten Die russischen Streitkrafte waren der Rechtsnachfolger der sowjetischen Streitkrafte und befanden sich Anfang 1992 angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Versorgungslage der anstehenden Ruckkehr von 500 000 Soldaten auf russischen Boden und der anhaltenden negativen Stimmung gegenuber dem Militar in einem Zustand des organisatorischen und psychologischen Chaos Das Verteidigungsministerium der Russischen Foderation war bemuht sich moglichst jene Teile aus der Erbmasse des sowjetischen Militarpotenzials anzueignen die Russland langfristig den Status einer militarischen Weltmacht sicherten Dazu gehorte vor allem die Kontrolle uber die Atomwaffen Am 7 Mai 1992 veranlasste Boris Jelzin die Schaffung einer eigenen russischen Armee mit etwa 1 5 Millionen Mann aus dem Erbe der Sowjetarmee die in ihrer neuen Doktrin die veranderte Sicherheitslage die immense territoriale Reduktion und den Zerfall des Sowjetterritoriums berucksichtigen sollte Nach dem Ende der Sowjetunion Bearbeiten nbsp Militarparade auf dem Roten Platz in Moskau am 18 September 1990Nach dem Ende der Sowjetunion wurde der Niedergang der nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges machtigsten konventionellen Streitkraft auch in der breiten Offentlichkeit deutlich insbesondere im Ersten Tschetschenienkrieg Die nationalistischen Freischarler brachten den russischen Streitkraften empfindliche Niederlagen bei insbesondere in der ersten Schlacht um die Hauptstadt Grosny Die russischen Streitkrafte waren schlecht ausgebildet und ausgestattet die Truppenfuhrung war vollig verfehlt Dies gipfelte letztendlich in einem vorubergehenden Ruckzug Nach der Ara Jelzin haben die aus grossen Teilen der Sowjetarmee formierten russischen Streitkrafte einen hohen Stellenwert fur die politische Fuhrung Russlands die damit ihre weiterhin vorhandenen Anspruche einer internationalen Grossmacht legitimieren will Es wird versucht durch Reformen und einen hoheren Militaretat eine Renaissance einzuleiten Vielfach wird die einstige Grosse und der Ruhm der Roten Armee beschworen Der Niedergang konnte bislang jedoch nur in Teilbereichen aufgehalten werden Fuhrung BearbeitenDie spezielle Verantwortung fur alle Belange der Landesverteidigung sowie den Aufbau und die Fuhrung der Sowjetarmee trug das Ministerium fur Verteidigung der UdSSR an dessen Spitze der Minister fur Verteidigung stand Ihm waren der Generalstab sowie die Haupt und Zentralverwaltung der Streitkrafte unterstellt Der Chef des Generalstabs war auch zugleich erster Stellvertreter des Ministers 12 Entwicklung Bearbeiten nbsp Rotarmisten in Deutschland bei einem Freizeitausflug 1948Siehe auch Warschauer Vertragsorganisation Allgemeine Entwicklung Bearbeiten Hauptartikel Sowjetische Angriffsdoktrin Kalter Krieg Die im Zweiten Weltkrieg erprobten Strategien und Taktiken pragten und bestimmten bis zum Ende des Kalten Krieges und der Sowjetunion die Militardoktrin der Sowjetarmee Starke und zahlenmassig uberlegene vor allem mit Panzern ausgerustete konventionelle Stossarmeen sollten auch im Zeitalter der nuklearen Waffenarsenale durch konzentrierte Vorstosse den Krieg auf dem Territorium des Gegners entscheiden wobei insbesondere der Koordination von Bodentruppen und Luftstreitkraften erhebliche Bedeutung zugemessen wurde Die in der SBZ bzw DDR stationierte Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland verfugte zu diesem Zweck uber mehrere schlagkraftige Armeen die fur die gegenuberstehenden NATO Verbande den potentiellen Gegner darstellten Organisatorisch standen Armee und Flotte erstmals seit 1946 gemeinsam unter einem Volkskommissariat bzw Ministerium fur die Streitkrafte der UdSSR Episode blieb eine erneute Trennung zwischen 1950 und 1953 in ein Kriegsministerium sowie ein Ministerium fur die Seekriegsflotte der UdSSR Nach Stalins Tod im Fruhjahr 1953 wurden beide endgultig zum Ministerium fur Verteidigung der UdSSR zusammengefasst Der Generalstab das eigentliche und wichtigste Fuhrungsorgan hiess ab Fruhjahr 1946 Generalstab der Streitkrafte der UdSSR Nach dem Krieg wurden die Fuhrungen der Fronten aufgelost und teilweise in Militarbezirke umgewandelt Die Demobilisierung war 1948 abgeschlossen von uber elf Millionen Mann 1945 verblieben noch knapp drei Millionen In den ersten Nachkriegsjahren begann die Anpassung der Streitkrafte an die Bedingungen der Revolution im Militarwesen der sowjetische Sprachgebrauch fur die vom rapiden technischen Fortschritt gekennzeichnete neue Rustungsphase Es fand eine umfassende Motorisierung Mechanisierung und Kampfwertsteigerung der Sowjetarmee statt Die Luftstreitkrafte wurden auf die neu entwickelten Strahlflugzeuge umgestellt Im Ausland stationierte Truppenkontingente Bearbeiten In Polen stand bis 1990 93 die Nordgruppe der Sowjetarmee In der Tschechoslowakei war von 1968 bis 1991 die Zentralgruppe der Sowjetarmee In der sowjetischen Besatzungszone in Osterreich waren bis 1955 Truppen stationiert In Ungarn war bis 1990 91 die Sudgruppe der Sowjetarmee In der DDR bzw den spateren Neuen Bundeslandern und Berlin war bis 1994 die Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland stationiert In Rumanien standen sowjetische Truppen der Sudgruppe bis 1958 Der Grossteil davon 400 000 500 000 Mann entfiel auf die DDR gefolgt von der Tschechoslowakei 80 000 Ungarn mehr als 60 000 und Polen unter 50 000 Starke der Armee BearbeitenPersonal und Gerat Bearbeiten nbsp Militarparade zu Ehren der Grossen Sozialistischen Oktoberrevolution am 7 November 1983Uber den personellen Umfang der sowjetischen Streitkrafte bzw der Sowjetarmee kursierten teilweise widerspruchliche Zahlen uber weite Strecken der 1960er und 1970er Jahre ging man von knapp vier Millionen Soldaten aus 13 In westlichen Veroffentlichungen aus den nochmals angespannten 1980er Jahren wurde angegeben das sowjetische Militar weise eine Gesamtstarke von deutlich mehr als funf Millionen Personen auf 14 An solchen Angaben wurde auch Kritik geubt Im Interesse einer etwa in den USA politisch erwunschten Hervorhebung des sowjetischen Bedrohungspotentials rechneten eigene Geheimdienstanalysen offenbar auch unbesetzte Planstellen in die Iststarke ein 15 Zudem gingen die Ansichten daruber auseinander ob bestimmte Formationen wie Bau oder Eisenbahntruppen und weitere paramilitarische Teile nun zu berucksichtigen waren oder nicht Waffenbestand der Sowjetarmee 1965 1991 16 Waffenart 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1991Panzer 38000 42000 50000 52600 41700 54400Artillerie Granatwerfer Raketenwerfer 21000 26100 29900 50200 64200 64200strategische Flugabwehrraketen 9800 9500 10000 9600 8650 8650Schutzenpanzer 30000 38000 62000 70000 86000 86000Armeehubschrauber 800 1550 2000 4300 4500 4500Jagdflugzeuge der Luftstreitkrafte 2850 3550 5000 5900 4335 4905Jagdbomber 895 825 518 500 390 410Grosse Uberwasserschiffe 221 236 289 289 227 218Jagd U Boote 240 265 257 203 242 221Strategische Bomber 118 157 157 157 160 128 100landgestutzte Interkontinentalraketen 281 1472 1469 1338 1371 1378 1006landgestutzte Atomsprengkopfe 281 1472 2169 5362 6813 6938 6106Strategische U Boote 25 44 73 85 78 60 55seegestutzte Interkontinentalraketen 75 317 771 990 980 908 832seegestutzte Atomsprengkopfe 72 287 828 1558 2264 2900 2792Atomsprengkopfe insgesamt 882 2327 3565 7488 9997 11252 10164Mobilmachung Bearbeiten Die Mobilisierung fur den Kriegsfall wurde in der Sowjetunion wie insgesamt im Warschauer Pakt als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden die weit uber die Streitkrafte hinausgreifen sollte Nach der Demobilisierung grosser Teile der Streitkrafte und ihres Materials nach dem Zweiten Weltkrieg begann 1953 der systematische Aufbau von Mobilisierungsstrukturen fur den Fall eines erneuten Krieges In diesem Jahr wurde im Gosplan eine Mobilmachungsgruppe innerhalb der 1 Abteilung zustandig fur die Rustungsindustrie eingerichtet Zum Jahresende legte diese Gruppe der Partei und Staatsfuhrung einen Bericht uber einen erheblichen Ruckgang der Moglichkeiten zur militarischen Mobilisierung seit 1945 vor Im folgenden Jahr richtete Gosplan eine Kriegs und Mobilisierungsverwaltung mit 105 Mitarbeitern ein 17 Die Zustandigkeiten wechselten in den folgenden Jahren aber 1956 lag ein erster Mobilisierungsplan fur die gesamte Volkswirtschaft vor der von einem angenommenen ersten Kriegsjahr 1957 ausging Demnach sollte die Rustungsindustrie im Vergleich zum Vorjahr ihre Produktion von 6 3 auf 23 8 Milliarden Rubel erhohen Im Verlauf dieses Jahres sollten unter anderem 14 500 Flugzeuge 16 300 Panzer und 2 7 Millionen Handfeuerwaffen herstellen Das stellte allerdings nur einen Bruchteil des erwarteten Bedarfs in der Sowjetarmee und den verbundeten Streitkraften dar Das galt auch fur vorhandene Rohstoffe sowie fur Betriebsstoffe wie Kohle und Erdol 18 Angesichts dieser Zahlen und der Berlin Krise baute die Sowjetunion ihre Rustungsindustrie von 1959 bis 1962 massiv aus Dadurch wurde der errechnete Ausstoss von Panzern Selbstfahrlafetten und Schutzenpanzern vom fiktiven ersten Kriegsjahr 1957 bis zur entsprechenden Annahme fur 1966 mehr als verdoppelt Der Ausstoss an Flugzeugen blieb in etwa gleich aber die Flugtechnik war in der Zwischenzeit erheblich aufwandiger geworden Es blieb trotz der Produktionssteigerung allerdings bei einer nur teilweisen Erfullung des berechneten Bedarfs im Kriegsfall Die verbundeten Armeen hatten nur mit einem Bruchteil ihres Bedarfs ausgestattet werden konnen 19 Der Personalansatz fur die voll mobilisierte Sowjetarmee lasst sich aufgrund der immer noch bestehenden Geheimhaltung betreffender damaliger Dokumente nicht genau bestimmen Anhand der Hochrechnung aus Mengenangaben von bestimmten Versorgungsgutern lasst er sich aber mit rund zehn Millionen Mann veranschlagen 20 Beim Zivilschutz ordnete der Ministerrat der UdSSR 1953 die Errichtung von Schutzraumen und die Einlagerung von Schutzausrustung in 179 Grossstadten an die als Ziele moglicher Nuklearschlage angesehen wurden 21 Im Herbst 1961 bestanden zwar 49 500 Schutzbauten aber nur Platze fur 13 5 Prozent der Bevolkerung von Grossstadten und Industriezentren Zudem wurden rund 20 000 Bunker zu anderen Zwecken genutzt und 60 Prozent boten keinen ausreichenden Schutz gegen Kernwaffen Der Vorrat an Schutzmasken und kleidung unterschritt den Bedarf noch starker 22 Der Zivilschutz wurde in den fruhen 1960er Jahren nach dem Vorbild des Militars organisiert 1966 bestanden im Zivilschutz neun Regimenter und 23 selbststandige Bataillone Dazu kamen 27 Millionen freiwillige Zivilschutzhelfer die allerdings nur uber eine sehr bescheidene Ausstattung und zum Teil auch Ausbildung verfugten Flankierend zum Schutz gegen Angriffe in Bunkern sollten Menschen im grossen Stil aus besonders gefahrdeten Stadten evakuiert werden Mitte der 1960er Jahre war eine Evakuierung von 44 7 Millionen Menschen innerhalb von vier Tagen geplant Ein vorgesehene Entzerrung von Industrieanlagen durch einen raumlich weiter verteilten Neubau wurde kaum umgesetzt 23 Militarbezirke Bearbeiten Im Jahr 1945 gab es mehr als 30 Militarbezirke ihre Zahl verringerte sich bis Mitte der 1970er Jahre auf 16 Bezirke die bis zum Ende der Sowjetunion bestanden Leningrader Militarbezirk Baltischer Militarbezirk Belorussischer Militarbezirk Karpaten Militarbezirk Odessaer Militarbezirk Transkaukasischer Militarbezirk Turkestanischer Militarbezirk Mittelasiatischer Militarbezirk Moskauer Militarbezirk Kiewer Militarbezirk Nordkaukasischer Militarbezirk Wolga Militarbezirk Ural Militarbezirk Sibirischer Militarbezirk Transbaikal Militarbezirk Fernostlicher MilitarbezirkEinsatze BearbeitenZusammen mit Verbanden des MWD MGB und der Grenztruppen der UdSSR bekampfte die Rote Armee Sowjetarmee auch nach 1945 bis in die 1950er Jahre hinein bewaffnete Separatisten in der Ukraine und im Baltikum Mehrere tausend Armeeangehorige starben bei diesen internen Einsatzen Einmarsch in Ungarn 1956 Tschechoslowakei 1968 Bearbeiten Die bedeutsamsten Auslandsoperationen der Sowjetarmee zwischen 1945 und 1979 waren die beiden Interventionen von 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei Die Niederschlagung des Prager Fruhlings war das umfangreichste Militarunternehmen in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg 24 Nach Einschatzung der NATO war sie unter rein militarischen Gesichtspunkten betrachtet gut geplant und durchgefuhrt worden Schwachen zeigten sich in der Durchhaltefahigkeit der Verbande was der im Vergleich zu westlichen Verbanden eher unterentwickelten Logistik und Versorgung der Sowjetarmee geschuldet war Zudem leiteten tschechoslowakische Eisenbahner im zivilen Ungehorsam Nachschubzuge auf Abstellgleise 25 Sowjetische wie auch Ostblock Heeresdivisionen umfassten zwar nur etwa zwei Drittel der Personalstarke westlicher Divisionen hatten allerdings einen deutlich hoheren Anteil an Soldaten mit Kampfaufgaben Asien und Ubersee Bearbeiten Am Koreakrieg nahmen nur in sehr begrenztem Umfang sowjetische Militarangehorige teil vor allem Piloten der Luftstreitkrafte Sie erprobten verdeckt auf nordkoreanischer Seite eingesetzt die neuartigen dusengetriebenen Jagdflugzeuge im Kampfeinsatz Die Operation Anadyr 1962 war wohl die komplizierteste Operation die jemals von den sowjetischen Streitkraften durchgefuhrt wurde wenn auch weniger Personal beteiligt war als bei den grossen Interventionen zur Niederschlagung der Widerstandsbewegungen in den sozialistischen Bruderstaaten Im Jahre 1969 lieferten sich Einheiten der Sowjetarmee und der Grenztruppen kurzzeitig Gefechte mit der Chinesischen Volksbefreiungsarmee am Grenzfluss Ussuri in Sibirien was den Hohepunkt einer seit Anfang der 1960er Jahre schwelenden Krise in den Beziehungen der beiden sozialistischen Grossmachte darstellte Seit Anfang des Jahrzehnts hatte die Sowjetarmee viele Verbande sowie nukleare Mittelstreckenraketen in den Grenzbereich zu China verlegt Allein in der befreundeten Mongolischen Volksrepublik standen bis zum Ende des Kalten Krieges rund 70 000 Sowjetsoldaten Besonderheiten Bearbeiten nbsp Wolga mit CA KennzeichnungSeit ihrer Grundung waren die sowjetischen Streitkrafte eng mit der Kommunistischen Partei verzahnt Ihren Mitgliedern kam eine Vorbildfunktion zu sie galten als Verkorperung der ideologischen Standfestigkeit der Streitkrafte Noch straffer als in den ubrigen Bereichen der Gesellschaft waren die Parteimitglieder innerhalb der Armee von der untersten Einheitsebene an in Parteigruppen organisiert Ab dem Zweiten Weltkrieg stieg die Anzahl der Parteimitglieder innerhalb der Armee standig Der Organisationsgrad nahm mit der Rangebene zu in den letzten Jahrzehnten der Sowjetunion waren schliesslich so gut wie alle Offiziere Mitglieder der KPdSU Den Militarraten gehorten Politfunktionare an In den ersten Jahrzehnten stand fur die Macht der Partei innerhalb des sowjetischen Militars der bekannte Begriff des Politkommissars der in der Blutezeit des Stalinismus gleichberechtigt oder sogar uber dem jeweiligen militarischen Leiter stand Auch wenn die Organisation und Befugnisse der Politorgane in den Streitkraften mehrmals geandert wurden so schaffte man 1955 den Politoffizier auf Kompanieebene ab 26 blieb die Fuhrungsrolle und Kontrollfunktion der Partei innerhalb der Armee immer unangefochten die Wichtigkeit standiger parteikommunistischer Agitation der Truppe stand nie in Frage Weil das sowjetische Militar der Partei klar nachgeordnet war wollte die Fuhrung Gefahren wie der Bildung von Offizierscliquen oder einem eventuellen Bonapartismus vorbeugen Bezeichnend fur ihre diesbezugliche Vorsicht war etwa die Kaltstellung Marschall Schukows Auch nach auslandischer Einschatzung hatte die KPdSU ihr Militar gut unter Kontrolle Der hohe Anteil von Offizieren am Gesamtpersonalbestand war auch auf die eigentlich militarfremde umfangreiche Organisationsstruktur der Parteiarbeiter innerhalb der Armee zuruckzufuhren Sie unterstand der Politischen Hauptverwaltung der Armee und Flotte In den ubrigen Ostblock Streitkraften war die parteipolitische Indoktrination dem sowjetischen Vorbild entsprechend organisiert Seit 1967 bis zum Ende der Sowjetarmee gab es ab Einheitsebene Kompanie Batterie usw wieder Politstellvertreter neben den jeweiligen militarischen Fuhrern Was den politisch moralischen Zustand der Einheiten anging kam ihnen eine nicht zu unterschatzende Bedeutung zu denn mancherorts fullten sie gleichsam die Funktion von Betreuungsoffizieren aus Eine weitere Besonderheit war die zuletzt der Dritten Hauptverwaltung des KGB unterstehende militarinterne Geheimdienststruktur Jede Einheit wurde von verdeckt agierenden KGB Offizieren uberwacht die sich fur ihre Aufgaben eines Zutragersystems innerhalb der Truppe bedienten Daraus resultierte ein allgemeines Klima des Misstrauens mit entsprechenden negativen Folgen In der Endphase der Sowjetunion wurde es mit zunehmender Erosion der Ideologie dadurch abgeschwacht dass diese Organe leichter korrumpierbar wurden und der Druck insoweit nachliess Von den beiden Sonderstrukturen Partei und Geheimdienst noch beforderte systemtypische Schwachen wie Karrierismus und eine auf reine Sundenbocksuche bzw das Vertuschen von Problemen gerichtete Mentalitat waren und blieben typisch fur die sowjetischen Streitkrafte Symbole der Sowjetarmee Bearbeiten nbsp Fahrzeugemblem nbsp Emblem der Sowjetarmee nbsp Wehrdienstausweis nbsp GardeabzeichenArmelabzeichen Bearbeiten Armelabzeichen symbolisierten die Zugehorigkeit zu Waffengattungen Spezialtruppen Diensten oder Verwendungen Die Trageerlaubnis beschrankte sich auf die Dienstgradgruppen der Unteroffiziere Kursanten und Fahnriche Praporschtschik Mitschman Armelabzeichen wurden als Aufnaher am Uniformmantel der Ausgang oder Paradeuniform aber auch an bestimmten Felddienstuniformen beispielsweise Grenzdienstuniform Afghanistaneinsatz etc getragen An der Spezialbekleidung wie beispielsweise dem Overall der Panzerbesatzungen oder Fallschirmjager wurden spezielle Armelabzeichen getragen Auswahl von Armelabzeichen nbsp Motorisierte Schutzen Motostrelkowye woiska nbsp Panzertruppen Tankowye woiska nbsp Overall Panzerbesatzung nbsp Raketentruppen und Artillerie Raketnye woiska i artillerija nbsp Luftstreitkrafte und Luftverteidigung Woenno wosduschnye sily i awiazija PWO nbsp Luftlandetruppen Wosduschno desantnye woiska nbsp Nachrichten amp Funktechnische Truppen Woiska swjasi amp Radiotechnitscheskie woiska nbsp Kraftfahrtruppe amp Strassenbaupioniere Awtomobilnye i doroschnye woiska nbsp Baupioniere Woenno stroitelnye woiska nbsp Pioniertruppen 1991 Inschenernye woiska nbsp Pipeline Truppen Truboprowodnye woiska nbsp Militarmusikkorps Woenno orkestrowaja sluschba Auflosung der Sowjetarmee BearbeitenBereits seit Ende 1991 wurden Teile der Sowjetarmee auf das Territorium der RSFSR verlegt Die in der Ukraine und Belarus stationierten Truppen wurden in nationale Streitkrafte uberfuhrt Den Berufssoldaten wurde der Verbleib in der Sowjetarmee oder die Ubernahme in die nationale Streitkrafte freigestellt Nach Auflosung der Sowjetunion im Dezember 1991 wurden bis 1993 die letzten Strukturen der Sowjetarmee ausser Dienst gestellt Rechtsnachfolger wurden die Streitkrafte der Russischen Foderation Die auf den Territorien der betreffenden ehemaligen Sowjetrepubliken dislozierten Streitkrafte verblieben in der Regel an den jeweiligen Standorten wurden umstrukturiert und waren fortan Verbande nationaler Streitkrafte Bis 1994 wurden die im Ausland stationierten Streitkrafte wie beispielsweise die Westgruppe der Truppen in Deutschland zuruckgefuhrt und grosstenteils aufgelost Die Berufssoldaten wurden bis auf wenige Ausnahmen entlassen Hiervon waren auch Soldaten in Spitzenverwendungen nicht ausgenommen Grundsatzlich entlassen wurden alle Soldaten die im Rahmen der Abzugsverhandlungen Kontakte zum westlichen Militarbundnis hatten Siehe auch BearbeitenDienstgrade der sowjetischen Streitkrafte 1943 1955 Dienstgrade der sowjetischen Streitkrafte 1955 1992Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Sowjetarmee Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Anlage 1 zum Befehl 250 des Verteidigungsministeriums der UdSSR aus dem Jahre 1973 bezuglich Trageweise der Uniform Teil III Trageweise von Uniform Bestandteilen Kapitel 1 Kopfbedeckung Archivierung unter Quellennachweis 30 Mai 2013 Sandor Rado Bearb Welthandbuch Internationaler politischer und wirtschaftlicher Almanach Corvina Budapest 1962 S 1120 Siehe Dekret des Rates der Volkskommissare uber die Grundung der Roten Arbeiter und Bauernarmee 15 Januarjul 28 Januar 1918greg Januar 1918 Information unter Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte bei 1000dokumente de Kollektiv der Militarakademie Friedrich Engels der Nationalen Volksarmee Hrsg Deutsches Militarlexikon Militarverlag der Deutschen Demokratischen Republik Berlin 1973 2 Aufl S 356 Nikolaus Eck Die Rote Kriegsmacht droht und rustet In Die Zeit 9 Marz 1950 Torsten Diedrich Rudiger Wenzke Die getarnte Armee Geschichte der Kasernierten Volkspolizei der DDR 1952 1956 Berlin 2001 S 99 ff Siegfried Fischer Otfried Nassauer Satansfaust Das nukleare Erbe der Sowjetunion Berlin 1992 S 133ff William E Odom The Collapse of the Soviet Military Yale University Press 1998 S 39 ff Roger R Reese The Soviet Military Experience New York 2000 S 143 148 Sowjetunion Gesetzliche Wehrpflicht DRV Roger R Reese The Soviet Military Experience New York 2000 ISBN 978 0 203 01185 0 S 166f Roger R Reese The Soviet Military Experience New York 2000 S 143 Roger R Reese The Soviet Military Experience New York 2000 S 174f Worterbuch zur deutschen Militargeschichte 1 Aufl Liz 5 P189 84 LSV 0547 B Nr 746 635 0 Militarverlag der DDR VEB Berlin 1985 S 931 Z B Friedrich Wiener Die Armeen der Warschauer Pakt Staaten Wien 1974 S 20 21 99 Z B Streitkrafte 1985 86 Die Military Balance des Internationalen Instituts fur Strategische Studien London Koblenz 1986 S 62 Z B Erwin Muller Rustungspolitik und Rustungsdynamik Fall USA Baden Baden 1985 S 76 Christopher Davis The Defence Sector in the Economy of a Declining Superpower Soviet Union and Russia 1965 2000 In Defence and Peace Economics Volume 13 Nr 3 Online Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 345f abgerufen am 15 Juni 2021 Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 347f abgerufen am 15 Juni 2021 Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 348ff 356 abgerufen am 15 Juni 2021 Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 353 abgerufen am 15 Juni 2021 Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 360 abgerufen am 15 Juni 2021 Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 361f abgerufen am 15 Juni 2021 Matthias Uhl Die Mobilmachungs und Kriegsvorbereitungen der Sowjetunion in den 1950er und 1960er Jahren pdf In Militargeschichtliche Zeitschrift Band 79 Heft 2 3 Dezember 2020 S 343 370 hier 364f abgerufen am 15 Juni 2021 Friedrich Wiener Die Armeen der Warschauer Pakt Staaten 6 Aufl Wien 1974 S 45 Roland Vogt Widerstandsformen in der CSSR als Antwort auf die Intervention der Warschauer Pakt Truppen vom 21 August 1968 In Soziale Verteidigung Jg 3 1971 Heft 9 10 S 60 70 hier S 69 Raymond L Garthoff Sowjetstrategie im Atomzeitalter Dusseldorf 1959 S 48 Streitkrafte der Sowjetunion nbsp Heer nbsp Luftstreitkrafte nbsp Luftverteidigung nbsp Stratg Raketentruppen nbsp Marine nbsp Grenztruppen nbsp Innere Truppen Normdaten Korperschaft GND 1044473 7 lobid OGND AKS VIAF 149461875 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sowjetarmee amp oldid 236714489