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Die Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik Kasachische SSR war nach der Russischen SFSR die flachenmassig zweitgrosste Unionsrepublik der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken Kasachische Sozialistische SowjetrepublikҚazak Kenestik Socialistik Respublikasy Kazahskaya Sovetskaya Socialisticheskaya RespublikaQazaq Kengestik Sozialistik RespublikassyKasachskaja Sowjetskaja Sozialistitscheskaja Respublika1936 1991Flagge WappenAmtssprache de jure keine de facto Kasachisch und RussischHauptstadt Alma AtaFlache 2 717 300 km Einwohnerzahl 16 711 900Bevolkerungsdichte 6 1 Einwohner pro km Wahrung Sowjetischer Rubel SUR Errichtung 6 Dezember 1936Endpunkt 1991Zeitzone UTC 4 bis UTC 6Vorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Kirgisische ASSR 1 2 Kasakische ASSR 1 3 Gebietsentwicklung 2 Existenzzeitraum 3 Ethnische Zusammensetzung der Bevolkerung 4 Administrative Gliederung 1991 5 Generalsekretare der kommunistischen Partei der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenKirgisische ASSR Bearbeiten Ab 1920 wurden entsprechend der Politik des Volkskommissars fur Nationalitatenfragen Josef Stalin autonome Regionen innerhalb Sowjetrusslands geschaffen So wurde am 26 August 1920 innerhalb der RSFSR die gesamte von Kasachen bewohnte Nordhalfte Turkestans von der Turkestanischen ASSR abgetrennt und neben dieser zur Kirgisischen Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik ASSR Die Namensgebung war darauf zuruckzufuhren dass im Russischen traditionell die Kasachen als Kirgisen bezeichnet wurden obwohl diese sich selbst Qasaq nennen was im Russischen wiederum Kosak zu ahnlich klang und auch in anderen Sprachen verwechselt wurde Die eigentlichen Kirgisen wurden im Russischen Kara Kirgisen schwarze Kirgisen bezeichnet im Gegensatz zu den eigentlichen Kasachen Kirgisen die als Nachkommen der Weissen Horde galten Kasakische ASSR Bearbeiten Trotzdem erfolgte 1925 in Anlehnung an die Eigenbezeichnung der Ethnie auch im Russischen die Umbenennung in Kasakische ASSR Kazakskaya ASSR Der Name Kirgisische ASSR wurde dagegen 1926 auf die 1924 gebildete Karakirgische Autonome Oblast ubertragen Teil der Turkestanischen ASSR welche spater zur Kirgisischen SSR wurde heute Republik Kirgisistan Gebietsentwicklung Bearbeiten Bis 1925 war Orenburg Kasakstans erste Hauptstadt dann wurde die Stadt und das umliegende Gebiet an die RSFSR abgetreten heute etwa die Oblast Orenburg Russlands Von 1925 bis 1929 war stattdessen Ksyl Orda Hauptstadt 1929 erhielt die Kasakische ASSR von der aufgelosten Turkestanischen ASSR das Gebiet von Alma Ata das zur neuen Hauptstadt wurde 1932 verlor die Kasakische ASSR wiederum Karakalpakistan und das Kysylkum Gebiet um Navoiy welches zunachst als eigene ASSR ausgegliedert und 1936 von der RSFSR an die Usbekische SSR ubergeben wurde Existenzzeitraum BearbeitenEbenso wie Usbekistan und Kirgisistan wurde 1936 aber auch Kasakstan in der neuen Schreibweise Kasachstan aus der RSFSR ausgegliedert und selbststandige Unionsrepublik Die Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik entstand mit der Verfassung von 1936 am 6 Dezember 1936 Die dominierende politische Partei war die Kommunistische Partei Kasachstans 1990 erklarte Kasachstan seine Souveranitat innerhalb der UdSSR Im Rahmen eines neuen Unionsvertrages war der kasachische Republikchef Nasarbajew von Gorbatschow mit dem Posten eines sowjetischen Vizeprasidenten gekodert worden doch nach dem Augustputsch 1991 erklarte Kasachstan schliesslich seine Unabhangigkeit und den Austritt aus der UdSSR Ethnische Zusammensetzung der Bevolkerung BearbeitenDas offizielle Staatsvolk die Kasachen machten beim ersten Zensus 1926 eine knappe Mehrheit der Bevolkerung aus Danach stieg der Bevolkerungsanteil von Russen und Ukrainern begunstigt durch eine inoffizielle Politik der Russifizierung deutlich an Beim Zensus 1926 pflegte die Mehrheit der Kasachen noch eine nomadische Lebensweise Die Sowjetmacht betrieb eine Politik der zwangsweisen Sesshaftmachung der Nomadenvolker die zu drastischen Bevolkerungsverlusten bei den Kasachen durch Hungersnote insbesondere die Hungersnot von 1932 33 fuhrte Die Effekte dieser Politik und der Politik der Zwangskollektivierung beispielsweise in der Ukraine zeigten sich beim Zensus 1937 derartig drastisch dass dessen Durchfuhrung abgebrochen wurde Zahlreiche Zensusbeamte wurden des Nationalismus beschuldigt und politisch verfolgt In den 1930er und 1940er Jahren wurden die zentralasiatischen Unionsrepubliken und insbesondere Kasachstan zu einer Art Sammellager fur politisch missliebige Nationalitaten 1937 dekretierte Stalin die Deportation von 95 241 ethnischen Koreanern aus den fernostlichen Regionen der UdSSR nach Kasachstan Nach dem Uberfall des nationalsozialistischen Deutschland auf die Sowjetunion 1941 wurde die Wolgadeutsche Republik aufgelost und 1941 42 wurden etwa 444 000 Wolgadeutsche nach Kasachstan deportiert 1944 wurden zehntausende muslimische Kaukasier vor allem Mescheten und mehr als 150 000 Krimtataren nach Kasachstan deportiert Die Verluste an Menschenleben waren aufgrund der Bedingungen unter denen die Deportationen stattfanden und der ungenugenden Vorbereitung in den Aufnahmeregionen extrem hoch Im Jahr 1949 belief sich die Zahl der in Kasachstan lebenden Deportierten auf 820 165 darunter 302 526 Tschetschenen und Inguschen 33 088 Karatschaier 28 130 Polen 28 497 Mescheten und 17 512 Balkaren 1 Wahrend der durch Nikita Chruschtschow initiierten Neuland Kampagne stromten 1954 bis 1956 etwa 640 000 Siedler aus den slawischen und baltischen Republiken ins Land Beim Zensus von 1959 war der Bevolkerungsanteil der Kasachen auf weniger als ein Drittel abgesunken Etwa ab Anfang der 1970er Jahre bis zum Ende der Sowjetunion versiegte der Zustrom von slawischen Zuwanderern aufgrund der verschlechterten wirtschaftlichen Situation der zentralasiatischen Republiken Der Anteil der Kasachen nahm ab den 1960ern vor allem bedingt durch eine hohere Geburtenrate kontinuierlich zu so dass diese beim Zerfall der Sowjetunion 1989 bis 1991 knapp die zahlenmassig starkste Nationalitat bildeten 1 Ethnien in Kasachischen SSR nach offiziellen Angaben 1 Jahr Kasachen Russen Ukrainer Deutsche Andere Gesamt bevolkerungZahl Prozent Zahl Prozent Zahl Prozent Zahl Prozent Zahl Prozent1926 3 627 612 58 5 1 275 055 20 6 860 201 13 9 51 094 0 8 382 394 0 6 2 6 196 3561939 2 327 625 37 8 2 458 687 40 0 658 319 10 7 92 571 1 5 613 900 10 0 6 151 1021959 2 707 309 30 0 3 974 229 42 7 762 131 0 8 2 658 698 7 1 1 192 374 12 8 9 294 7411970 4 234 166 32 6 5 521 917 42 4 933 461 0 7 2 857 077 6 6 1 462 105 11 2 13 008 7261979 5 289 349 36 0 5 991 205 40 8 897 964 0 6 1 900 207 6 1 1 605 559 10 9 14 684 2841989 6 534 616 39 7 6 227 549 37 8 896 240 0 5 4 957 518 5 8 1 848 541 11 2 16 464 464Administrative Gliederung 1991 Bearbeiten nbsp Verwaltungsgliederung im Jahr 1959 Regionen bzw Oblaste Zum Zeitpunkt des Zerfalls der Sowjetunion gliederte sich die Kasachische SSR in 19 Oblaste Aktjubinsk Alma Ata Dschambul Dscheskasgan Gurjew Karaganda Ksyl Orda Koktschetaw Kustanai Mangyschlak Nord Kasachstan Ost Kasachstan Pawlodar Semipalatinsk Taldy Kurgan Tschimkent Turgai Uralsk ZelinogradGeneralsekretare der kommunistischen Partei der Kasachischen Sozialistischen Sowjetrepublik BearbeitenLewon Mirsojan 5 Dezember 1936 3 Mai 1938 Nikolai Skworzow 3 Mai 1938 14 September 1945 Schumabai Schajachmetow 14 September 1945 6 Marz 1954 Panteleimon Ponomarenko 6 Marz 1954 8 Mai 1955 Leonid Breschnew 8 Mai 1955 6 Marz 1956 Iwan Jakowlew 6 Marz 1956 26 Dezember 1957 Nikolai Beljajew 26 Dezember 1957 19 Januar 1960 Dinmuchamed Kunajew 19 Januar 1960 26 Dezember 1962 Ismail Jussupow 26 Dezember 1962 7 Dezember 1964 Dinmuchamed Kunajew 7 Dezember 1964 16 Dezember 1986 Gennadi Kolbin 16 Dezember 1986 22 Juni 1989 Nursultan Nasarbajew 22 Juni 1989 28 August 1991 Literatur BearbeitenDinmohammed Kunayev Kazakhstan Seven Year Plan for Prosperity Soviet Booklets London 1959 PDF 30 MB englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Bhavna Dave Peter Sinnott Demographic and language politics in the 1999 Kazakhstan census Hrsg The National Council for Eurasian and East European Research Watson Institute Brown University 30 Januar 2002 S 3 5 22 englisch PDF Unionsrepubliken der Sowjetunion Armenische SSR Aserbaidschanische SSR Estnische SSR Georgische SSR Kasachische SSR Kirgisische SSR Lettische SSR Litauische SSR Moldauische SSR Russische SFSR Tadschikische SSR Turkmenische SSR Ukrainische SSR Usbekische SSR Weissrussische SSRzeitweilig Abchasische SSR 1921 1931 Karelo Finnische SSR 1940 1956 Transkaukasische SFSR 1922 1936 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kasachische Sozialistische Sowjetrepublik amp oldid 236031900