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Gosplan russisch Gospla n IPA gʌˈsplan war im System der Zentralverwaltungswirtschaft der Sowjetunion das Komitee fur die Wirtschaftsplanung vergleichbar mit der Staatlichen Plankommission in der DDR Das Wort Gosplan ist ein Akronym Der volle Name der Einrichtung anderte sich des Ofteren zumeist im Zusammenhang mit wechselnder Unterstellung des Komitees Grundbestandteil war jedoch von 1923 bis 1948 sowie 1955 bis 1957 Gossudarstwennaja planowaja komissija russisch Gosudarstvennaya planovaya komissiya wortlich Staatliche Plankommission von 1948 bis 1955 sowie von 1957 bis 1991 Gossudarstwenny planowy komitet russisch Gosudarstvennyj planovyj komitet wortlich Staatliches Plankomitee Die Hauptaufgaben lagen in der Erarbeitung der Funfjahresplane der UdSSR Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Funfjahresplane 3 Vorsitzende des Gosplans 4 Institute beim Gosplan der UdSSR 5 Kommissionen des Gosplan 6 Siehe auch 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenDas Gosplan wurde per Dekret des Rates der Volkskommissare der RSFSR am 22 Februar 1921 gegrundet Das ursprungliche Ziel der neu geschaffenen Organisation war die Verwirklichung des Elektrifizierungsplans GOELRO und die Neustrukturierung der Volkswirtschaft In den ersten Jahren wurden die Aufgabengebiete um die Erstellung von Planen fur die Entwicklung des Aussenhandels und des Transportwesens erganzt Mit der Zeit wurde aus einer nur als Provisorium gedachten Institution eine fest etablierte Struktur der Staatsverwaltung deren Hauptaufgabe ab 1927 die Erarbeitung des Funfjahrplans der UdSSR war Zu diesem Zweck wurde innerhalb des Gosplan eine Zentralkommission fur die kunftigen Planungen gegrundet die von fuhrenden Wirtschaftsfachleuten geleitet wurde Im gleichen Jahr wurden dem Zentralgosplan in Moskau alle ahnlichen Organisationen anderer Sowjetrepubliken unterordnet Von 1930 bis 1948 ubernahm Gosplan zusatzlich zu seinen ubrigen Aufgaben die Durchfuhrung von statistischen Erhebungen und ab 1939 bis 1948 die Kontrolle uber die Innovations und Rationalisierungsmassnahmen in der Wirtschaft Wahrend des Zweiten Weltkriegs leitete Gosplan alle Plane zur Mobilisierung und Umstellung der Wirtschaft auf Kriegsproduktion und koordinierte die Verlegung von hunderten Betrieben aus den vom deutschen Vormarsch betroffenen Westgebieten der Sowjetunion in die ostlichen Gegenden nach Zentralasien und Sibirien Gosplan war fur die Verteilung von strategisch wichtigen Ressourcen zustandig und ubernahm oft die direkte Kontrolle uber besonders wichtige Fabriken und Werke Ab August 1943 beschaftigte es sich mit den Planen fur die Rekonstruktion von zerstorten Gebieten und der Ruckverlegung von evakuierten Betrieben Seit 1957 war Gosplan die allein zustandige Behorde fur die laufenden und kunftigen Wirtschaftsplanungen Wahrend der Reformen die Mitte der 1960er Jahre vom damaligen Regierungschef der Sowjetunion Kossygin eingeleitet wurden musste Gosplan sowohl die territorialen als auch die produktionsbezogenen Planungen durchfuhren und entwickelte ein Schema fur die gleichmassige Verteilung verschiedener Industriezweige uber das ganze Gebiet der Sowjetunion Gleichzeitig versuchte man eine wirtschaftlich langfristige Planung voranzutreiben wobei man als Ziel die mogliche Vorhersehbarkeit fur die nachsten 20 Jahre ausgab und den besonderen Augenmerk auf die in dieser Hinsicht unterentwickelten Gebiete des Landes zu richten Innerhalb des Gosplan wurden in dieser Zeit mehrere halbautonome Kommissionen geschaffen wie z B die Staatliche Expertenkommission in der alle fuhrenden Okonomen des Landes tatig waren das Wirtschaftsinstitut das Institut fur Planung und Normierung das Institut fur die komplexen Transportprobleme das Zentrale Rechenzentrum das die Planungskapazitaten fur die ganze Sowjetunion ausrechnete Das Bestreben alles zu kontrollieren und bis ins kleinste Detail zu planen fuhrte zu unnotiger Zentralisierung der Wirtschaft und nahm den Betriebsleitern vor Ort jegliche Initiative und Einflussmoglichkeit Die Verburokratisierung hatte die Ineffizienz und Ressourcenverschwendung zur Folge was wiederum zu Engpassen bei der Versorgung mit Konsumgutern fuhrte Gosplan anderte mehrere Male seine offizielle Bezeichnung So fungierte es von 1921 bis 1923 unter der Bezeichnung Staatliche gesamtplanerische Kommission beim Rat fur Arbeit und Verteidigung und von 1923 bis 1946 als Staatliche Plankommission beim Rat der Volkskommissare Zwischen 1955 und 1957 wurde Gosplan in zwei selbstandige Organisationen geteilt Das Staatswirtschaftskomitee fur die laufende Planung der Volkswirtschaft und das Staatskomitee fur die kunftige Planung der Volkswirtschaft Ab 1962 trug es den Namen Gosplan der bis zum Zerfall der Sowjetunion nicht mehr geandert wurde Die Vorsitzenden von Gosplan waren Mitglieder der jeweiligen Regierung der UdSSR und seit 1938 fast ausnahmslos auch Stellvertretende oder Erste Stellvertretende Vorsitzende des Rats der Volkskommissare oder des Ministerrats Funfjahresplane BearbeitenDieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung nbsp Sowjetische Losung Der Plan ist Gesetz Seine Erfullung ist Pflicht Seine Ubererfullung ist uns Ehre Ab 1928 erarbeitete und uberwachte Gosplan die Funfjahresplane Russisch pjatiletka die von den jeweiligen Parteitagen der Kommunistische Allunions Partei Bolschewiki ab 1952 Kommunistische Partei der Sowjetunion KPdSU genehmigt wurden Von 1959 bis 1965 galt ein Siebenjahresplan 1 Funfjahresplan von 1928 bis 1932 genehmigt 1927 vom XV Parteitag 2 Funfjahresplan von 1933 bis 1937 genehmigt 1934 vom XVII Parteitag 3 Funfjahresplan von 1938 bis 1942 genehmigt 1939 vom XVIII Parteitag 4 Funfjahresplan von 1946 bis 1950 genehmigt 1946 vom Obersten Sowjet 5 Funfjahresplan von 1951 bis 1955 genehmigt 1952 vom XIX Parteitag 6 Funfjahresplan von 1956 bis 1960 genehmigt 1956 vom XX Parteitag 7 Funfjahresplan von 1959 bis 1965 genehmigt 1959 vom XXI Parteitag 8 Funfjahresplan von 1966 bis 1970 genehmigt 1966 vom XXII Parteitag 9 Funfjahresplan von 1971 bis 1975 genehmigt 1971 vom XXIV Parteitag 10 Funfjahresplan von 1976 bis 1980 genehmigt 1976 vom XXV Parteitag 11 Funfjahresplan von 1981 bis 1985 genehmigt 1981 vom XXVI Parteitag 12 Funfjahresplan von 1986 bis 1990 genehmigt 1986 vom XXVII Parteitag 13 Funfjahresplan von 1991 bis 1995 nicht mehr realisiertSiehe auch Industrialisierung der Sowjetunion Funfjahresplane SowjetunionVorsitzende des Gosplans Bearbeiten nbsp Briefmarke von KrzyzanowskiGleb Krschischanowski Februar 1921 11 Dezember 1923 Alexander Zjurupa 11 Dezember 1923 18 November 1925 Gleb Krschischanowski 20 November 1925 10 November 1930 Walerian Kuibyschew 10 November 1930 25 April 1934 Waleri Meschlauk 25 April 1934 25 Februar 1937 Gennadi Smirnow 25 Februar 17 Oktober 1937 Waleri Meschlauk 17 Oktober 1 Dezember 1937 Nikolai Wosnessenski 1 Dezember 1937 10 Marz 1941 Maxim Saburow 10 Marz 1941 8 Februar 1942 Nikolai Wosnessenski 8 Februar 1942 5 Marz 1949 Maxim Saburow 5 Marz 1949 5 Marz 1953 Grigori Kosjachenko 5 Marz 1953 29 Juni 1953 Maxim Saburow 29 Juni 1953 25 Mai 1955 Nikolai Baibakow 25 Mai 1955 3 Mai 1957 Iosif Kusmin 3 Mai 1957 20 Marz 1959 Alexei Kossygin 20 Marz 1959 4 Mai 1960 Wladimir Nowikow 4 Mai 1960 17 Juli 1962 Wenjamin Dymschitz 17 Juli 24 November 1962 Pjotr Lomako 24 November 1962 2 Oktober 1965 Nikolai Baibakow 2 Oktober 1965 14 Oktober 1985 Nikolai Talysin 14 Oktober 1985 5 Februar 1988 Juri Masljukow 5 Februar 1988 14 Januar 1991 Institute beim Gosplan der UdSSR BearbeitenWirtschaftsinstitut 1955 1991 Rat fur die Erforschung von Wirtschaftskraften 1960 1991 Institut fur komplexe Transportprobleme 1954 1991 Institut fur komplexe Energie und Treibstoffprobleme 1974 1991 Institut fur die Planung und Normierung 1960 1991 Institut fur Wirtschaftsforschung 1929 1938 Zentralinstitut fur technische Information der Kohleindustrie 1957 1959 Institut fur die Projektierung von Betrieben der Buntmetallurgie Giprozwetmet 1957 1960Kommissionen des Gosplan BearbeitenSonderkommission fur die Angelegenheiten der Trust Verwaltung 1923 1925 Staatliche Expertenkommission Die interministerielle Kommission fur die Wirtschaftsreformen Das Komitee fur die Konzessionsvergabe Der Rat fur technisch wirtschaftliche Gutachten Siehe auch BearbeitenPlanwirtschaft Staatliche Plankommission der DDR Statni planovaci komise CSSR Literatur BearbeitenArtikel uber Gosplan in Grosse Russische Enzyklopadie russ Bolschaja rossijskaja enziklopedija Bd 7 Moskau 2008 Spuler Regenten und Regierungen der Welt Minister Ploetz Bd 4 u 5 1964 und 1972 ISBN 3 87640 026 0 Michail Gorbatschow Erinnerungen Siedler Verlag Berlin 1995 ISBN 3 88680 524 7 GlossarWeblinks BearbeitenArtikel Gossudarstwenny planowy komitet in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D012165 2a 3DGossudarstwenny 20planowy 20komitet 2b 3DGossudarstwenny 20planowy 20komitet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gosplan amp oldid 234105839