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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Industrialisierung ist in der Geschichte der Sowjetunion in besonderem Masse mit den unter Josef Stalin getroffenen rucksichtslosen und brutalen staatlichen Zwangsmassnahmen verbunden Wahrend des ersten Funfjahresplans der Jahre 1928 1932 erlebte die Sowjetunion dabei einen mit einem enormen Wirtschaftswachstum einhergehenden beispiellosen Transformationsprozess von einem nahezu reinen Agrarstaat zu einem Industriestaat Die rasante Umstrukturierung der Sowjetunion und die zu erzielenden hohen Arbeitsleistungen gingen mit der Zwangskollektivierung und Entkulakisierung des bauerlichen Grundbesitzes einher Arbeiter und Kolchosbauerin von W MuchinaDer Prozess der Industrialisierung begann bereits nach der Oktoberrevolution unter Lenin der das Vorhaben mit dem Ausspruch Kommunismus gleich Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes pointierte Mit der wirtschaftlichen Entfaltung ging ein Aufstieg der Sowjetunion zu einer Weltmacht einher Dazu gehorte die massive Aufrustung der Streitkrafte die in den 1930er Jahren vor dem Beginn des Zweiten Weltkrieges bereits ihren Anfang nahm Die Geschichte der Industrialisierung stellte eine der wichtigsten ideologischen Saulen des sowjetischen Staates dar Nach dem Zerfall der Sowjetunion ist die geschichtliche Bedeutung der Industrialisierung Gegenstand verschiedener Untersuchungen geworden Dabei werden Ziele Methoden Mittel und die historisch bisher genannten Ergebnisse kritisch untersucht Inhaltsverzeichnis 1 Diskussionen in der Zeit der NEP 2 Der erste Funfjahresplan 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseDiskussionen in der Zeit der NEP BearbeitenBis 1928 verfolgte die Fuhrung der Sowjetunion eine verhaltnismassig liberale okonomische Politik die unter der Bezeichnung NEP Neue Okonomische Politik russ NEP Nowaja ekonomitscheskaja politika bekannt ist Die Schwerindustrie das Transportwesen die Banken der Gross und der Aussenhandel waren verstaatlicht Die Landwirtschaft der Einzelhandel der Dienstleistungssektor die Nahrungsmittel und die Leichtindustrie waren dagegen noch privatwirtschaftlich organisiert Mit der NEP wurde zeitweilig von der eigentlichen kommunistischen Ideologie abgewichen um die nach dem Burgerkrieg vollig darniederliegende Wirtschaft des Landes zu regenerieren Die Sowjetunion war bis zum Beginn der 1930er Jahre aussenpolitisch weitgehend isoliert und musste nach Ansicht Stalins mit militarischen Angriffen von aussen rechnen 1 Die zugige Modernisierung der Streitkrafte die unmittelbar von der Leistungsfahigkeit der sowjetischen Schwerindustrie abhing war eines der vorrangigen Ziele der Staatsfuhrung Einer der wichtigsten Grunde fur diese Situation war nach Ansicht der Staatsfuhrung die katastrophale Nahrungsmittelversorgung der stadtischen Bevolkerung die mit der mangelnden Bereitschaft der Bauern erklart wurde ausreichende Mengen an Nahrungsmitteln zu niedrigen Preisen fur die Stadtbevolkerung herzustellen Zur Losung dieser Problemlage wurden auf dem XIV Parteitag der WKP B und dem III Volksdeputiertenkongress im Jahre 1925 eine Umverteilung der Ressourcen zwischen dem Land und der Stadt zu Gunsten der Schwer Industrie beschlossen Die Vorgehensweise zur Umsetzung dieses Beschlusses war in der Fuhrung der Sowjetunion in den Jahren 1926 bis 1928 umstritten So vertraten die Befurworter der genetischen Sicht W Basarow W Groman N Kondratjew die Aufstellung eines Industrialisierungsplanes auf der Basis einer objektiven Bestandsaufnahme der aktuellen Situation in der Gesamtwirtschaft Die Anhanger der teleologischen Sicht G Krschischanowski W Kuibyschew S Strumilin stellten den Plan selbst als ein wichtiges formendes und strukturierendes Werkzeug fur die Weiterentwicklung der sowjetischen Volkswirtschaft dar das sich in erster Linie von den zu erreichenden Zielen leiten lassen sollte siehe auch Planwirtschaft Unter den fuhrenden Parteifunktionaren der KP vertrat vor allem Nikolai Bucharin die evolutionare Herangehensweise der einflussreichste Vertreter der anderen Herangehensweise war Leo Trotzki der auf einer beschleunigten Industrialisierung bestand Der Generalsekretar der WKP B Josef Stalin ubernahm anfanglich die genetische Sicht anderte seine Position aber nach dem Parteiausschluss Trotzkis Der erste Funfjahresplan BearbeitenUber den ersten vom 1 Oktober 1928 bis 1 Oktober 1933 gultigen Funfjahresplan wurde auf der XVI Konferenz der WKP B im April 1928 als uber einen genau durchdachten und realisierbaren Aufgabenkomplex berichtet Gemass dem ersten Funfjahresplan wurden nach seiner Bestatigung durch den V Volksdeputiertenkongress der Sowjetunion im Mai 1929 eine Reihe okonomischer politischer organisatorischer und ideologischer Massnahmen eingeleitet die der Industrialisierung den Status der wichtigsten staatlichen Doktrin verliehen und den Beginn der Epoche des Grossen Umbruches markierten Weil diese Industrialisierung weder durch Ausbeutung von Kolonien noch durch die Aufnahme von Krediten im Ausland zu finanzieren sei habe die Bauernschaft einen Tribut zu entrichten so Stalin Trotz Getreideknappheit exportierte die Sowjetunion das Getreide um sich mit den durch die Ausfuhrerlose generierten Geldmitteln Maschinen sowie technische Anlagen und Vorrichtungen kaufen zu konnen sogenannte Hungerexporte Die Bauern selbst sollten fur die bei ihnen akquirierten Agrarprodukte kein volles Aquivalent erhalten 2 Stalin machte damit den ruralen Raum quasi zu einer internen Kolonie aus der das notwendige Kapital fur die Wirtschaftsentwicklung herauszuziehen sei 3 Die durch die Kollektivierung und Entkulakisierung massgeblich mitausgeloste Hungersnot der Jahre 1932 33 Holodomor kostete nach Schatzungen des britischen Historikers Robert Conquest bis zu 14 5 Millionen Menschen das Leben 4 Laut Stephen Kotkin spalteten sich die Arbeiter in die die an den propagierten Traum vom Aufbau einer besseren Zukunft glaubten und solche die es nicht taten Der amerikanische Schriftsteller John Scott der beim Bau des Stahlwerkes in Magnitogorsk mitarbeitete berichtete dass Magnitogorsk mit einem historisch beispiellosen Massenheroismus aufgebaut wurde und jedermann fuhlte er konne Geschichte machen Kotkin urteilt das dieser Pathos echt und weit verbreitet war jedoch wurden solche die sich uber die schlechten Lebens und Arbeitsbedingungen beschwerten ungeachtet ihrer tatsachlichen Herkunft als Kulaken und Klassenfeinde gebrandmarkt und diskriminiert 5 Emil Lederer der sehr kritisch gegenuber dem Bolschewismus war und ihn ablehnte war 1932 nach einer Reise in die Sowjetunion beeindruckt von der Kraftentfaltung des sowjetischen Volkes die Industrialisierung gegen fast unuberwindliche Widerstande durchzufuhren etwas das andere Lander nur im Krieg und somit fur die Zerstorung entfaltet haben Er traf allen Ortens auf eine grenzenlose Begeisterung fur die Technik 6 Die Maschinen wurden mit dem Pjatakov Abkommen hauptsachlich in Deutschland gekauft Andererseits trug der erste Funfjahresplan wesentlich dazu bei dass die Sowjetunion den Deutsch Sowjetischen Krieg gewann Durch die Industrialisierung konnten viel mehr Waffen produziert werden und es entstanden Fabriken in Gegenden der Sowjetunion die trotz der anfanglichen Erfolge des Unternehmens Barbarossa ausserhalb der Reichweite deutscher Truppen lagen 7 Laut dem Okonom Andreas Predohl war die aus militarpolitischen Grunden erfolgte Verschiebung der Industrieansiedlungen in das ostliche Hinterland wirtschaftlich ineffizient 8 und Hans Heinrich Nolte meint wenn die sowjetische Fuhrung Angriffsplane auf Westeuropa gehabt hatte hatte sie stattdessen den Donbass und Tula entwickeln mussen und sie hat die wahren Machtverhaltnisse bei der Entscheidung vermutlich angemessen eingeschatzt 9 Siehe auch BearbeitenGOELRO Staatsplan zur Elektrifizierung RusslandsLiteratur BearbeitenStefan Creuzberger Stalin Machtpolitiker und Ideologe 1 Auflage Kohlhammer Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3170 2321 12 William G Rosenberg Hrsg Social dimensions of Soviet industrialization Schriftenreihe Indiana Michigan series in Russian and Eastern European studies Bloomington u a Indiana University Press 1993 ISBN 025 334 993 1 Einzelnachweise Bearbeiten Leonid Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion Von Lenin bis Jelzin Pustet Regensburg 2000 ISBN 3 7917 1687 5 S 264 f Leonid Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion Von Lenin bis Jelzin Pustet Regensburg 2000 ISBN 3 7917 1687 5 S 265 Zur Rede Stalins vom Tribut der Bauern siehe Lynne Viola The unknown Gulag The lost world of Stalin s special settlements Oxford University Press Oxford u a 2007 ISBN 978 0 19 538509 0 S 15 f Lynne Viola Viktor P Danilov Nikolai A Ivnitskii Denis Kozlov Hrsg The War against the Peasantry 1927 1930 The Tragedy of the Soviet Countryside Yale University Press New Haven CT u a 2005 ISBN 0 300 10612 2 S 64 Hellmuth Vensky Stalins Jahrhundertverbrechen In Die Zeit online vom 1 Februar 2010 Stephen Kotkin Magnetic Mountain Stalinism as a Civilization Berkeley 1995 S 92 f Hans Speier Emil Lederer Leben und Werk In Jurgen Kocka Hrsg Kapitalismus Klassenstruktur und Problem der Demokratie in Deutschland 1910 1940 Gottingen 1979 S 257 David R Stone The First Five Year Plan and the Geography of Soviet Defence Industry In Europe Asia Studies 57 Jahrgang Nr 7 2006 ISSN 0966 8136 S 1047 1063 doi 10 1080 09668130500302756 Andreas Predohl Die Industrialisierung Russlands In Weltwirtschaftliches Archiv 36 1932 Wiedergegeben nach Gunnar Take Forschen fur den Wirtschaftskrieg Das Kieler Institut fur Weltwirtschaft im Nationalsozialismus Berlin Bosten 2019 S 352 Hans Heinrich Nolte Eisen und Stahl im Zarenreich und in der Sowjetunion In Martin Aust Hrsg Globalisierung imperial und sozialistisch Russland und die Sowjetunion in der Globalgeschichte 1851 1991 Frankfurt am Main 2013 S 289 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Industrialisierung der Sowjetunion amp oldid 235058162