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Hans Speier 3 Februar 1905 in Berlin 17 Februar 1990 in Sarasota Florida war ein US amerikanischer Soziologe deutscher Herkunft Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 In Deutschland bis zur Emigration 1 2 Nach der Emigration in den USA 2 Das soziologische Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Deutschland bis zur Emigration Bearbeiten Speier besuchte das Helmholtz Realgymnasium in Berlin Friedenau wo er 1923 das Reifezeugnis erhielt 1 Auf Drangen seines Vaters der durch die Inflation verunsichert war begann er vor dem eigentlich beabsichtigten Studium eine Ausbildung zum Bankkaufmann wahrend der er nur mittags Vorlesungen an der Friedrich Wilhelms Universitat horte Nach einem Jahr brach er die Banklehre ab gab Nachhilfeunterricht in Mathematik und hielt sich die Vormittage fur das Studium von Philosophie Politik und Geschichte frei Ab 1925 studierte Speier dann an der Universitat Heidelberg die Hauptfacher Soziologie und Nationalokonomie sowie die Nebenfacher Philosophie und Geschichte und wurde bereits nach sechs Semestern 1929 mit einer Dissertationsschrift uber die Geschichtsphilosophie Lassalles promoviert Er war der erste Doktorand des Soziologen Karl Mannheim studierte aber uberwiegend beim Nationalokonomen Emil Lederer dessen Assistent er bereits als Student wurde und dann noch einmal 1932 33 in Berlin Mit Unterstutzung von Rudolf Hilferding einem Studienfreund von Lederer bekam Speier 1929 eine Anstellung als Redakteur fur Sozialwissenschaften beim Ullstein Verlag in Berlin 1931 wurde er Dozent fur Soziologie an der Deutschen Hochschule fur Politik und war zudem in der Arbeiterbildung der SPD tatig 1932 wurde er ausserdem Assistent Emil Lederers an der Friedrich Wilhelms Universitat Nach der Machtubernahme der Nationalsozialisten wurde die Deutsche Hochschule fur Politik geschlossen Speiers Ehefrau Lisa Griesbach verlor ihre Stellung als Fursorgearztin in Berlin Wedding weil sie judischer Herkunft war Im September 1933 emigrierte er in die USA und folgte damit seinem Lehrer Emil Lederer Seine Frau folgte mit der Tochter 2 im Oktober 1933 Im Jahr 1939 bekamen sie noch einen Sohn Nach der Emigration in den USA Bearbeiten In den USA war er von 1933 bis 1942 und von 1947 bis 1948 Professor fur Politische Soziologie an der New School for Social Research in New York Wahrend des Zweiten Weltkrieges und in den ersten Nachkriegsjahren arbeitete er erst als Propagandaspezialist und dann als Deutschlandexperte fur die US amerikanische Regierung Speier lehrte auch an der University of Illinois 1941 und der University of Michigan 1941 1948 wurde er der erste Direktor der sozialwissenschaftlichen Abteilung der RAND Corporation eine Position die er knapp 15 Jahre innehatte 1959 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Von 1969 bis 1973 war er schliesslich Robert M MacIver Professor of Sociology and Government an der University of Massachusetts in Amherst 1976 kehrte er als Gastprofessor an die New School for Social Research zuruck Er wohnte in Hartsdale New York und starb wahrend eines Florida Urlaubs Das soziologische Werk BearbeitenSpeier war zeit seines akademischen Lebens mit Fragen der Wissenssoziologie und der Intellektuellensoziologie befasst insbesondere mit der Marx schen Konzeption des Intellektuellen In den 1930er Jahren arbeitete er zudem im Sinne Emil Lederers an einer Angestelltensoziologie die den fuhrungsbedingten Opportunismus von Angestellten infolge der hierarchischen Organisation der Arbeit analysierte Seine Untersuchung Die Angestellten vor dem Nationalsozialismus konnte aber 1933 nicht mehr veroffentlicht werden einige Kapitel erschienen 1939 als hektographierte Ausgabe in englischer Ubersetzung Das vollstandige Buch wurde erst 1977 in Deutschland publiziert eine englische Ubersetzung erschien 1986 Nach der Emigration beschaftigte sich Speier zunehmend mit Fragen des Militarismus und legte Beitrage zur Soziologie des Krieges vor Schriften Auswahl BearbeitenDie Geschichtsphilosophie Lassalles in Archiv fur Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 61 1929 S 103 127 Dissertation Teildruck Betrachtungen zur Erfassung der sozialen Struktur In Archiv fur Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 69 1933 H 6 S 707 725 Social Order and the Risks of War Papers in Political Sociology New York Stewart 1952 Divided Berlin The anatomy of Soviet political blackmail New York Praeger 1961 deutsch Die Bedrohung Berlins Eine Analyse der Berlin Krise von 1958 bis heute Koln Kiepenheuer amp Witsch 1961 Force and Folly Essays on Foreign Affairs and the History of Ideas Cambridge Mass M I T Press 1969 Witz und Politik Essay uber die Macht und das Lachen Osnabruck Zurich Edition Interfrom 1975 ISBN 3 7201 5058 5 Die Angestellten vor dem Nationalsozialismus Ein Beitrag zum Verstandnis der deutschen Sozialstruktur 1918 1933 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1977 ISBN 3 525 35979 9 englisch German White Collar Workers and the Rise of Hitler New Haven Yale University Press 1986 ISBN 0 300 03701 5 From the Ashes of Disgrace A Journal from Germany 1945 1955 Amherst University of Massachusetts Press 1981 ISBN 0 87023 135 9 The Truth in Hell and Other Essays on Politics and Culture 1935 1987 New York Oxford University Press 1989 ISBN 0 19 505875 5 darin Introduction Autobiographical Notes S 3 32 mit Bibliographie auf S 30 32 Die Intellektuellen und die moderne Gesellschaft Herausgegeben und eingeleitet von Robert Jackall Graz Wien Nausner amp Nausner 2007 ISBN 978 3 901402 41 8 Inhaltsverzeichnis mit Schriftenverzeichnis von Hans Speier Literatur BearbeitenJ Maier Speier Hans in Wilhelm Bernsdorf Horst Knospe Hrsg Internationales Soziologenlexikon Bd 2 Enke 2 Aufl Stuttgart 1984 S 813 M Rainer Lepsius In memoriam Hans Speier 3 2 1905 17 2 1990 in Kolner Zeitschrift fur Soziologie und Sozialpsychologie 42 1990 S 597 599 Dirk Kaesler Speier Hans In Neue Deutsche Biographie NDB Band 24 Duncker amp Humblot Berlin 2010 ISBN 978 3 428 11205 0 S 651 f Digitalisat Daniel Bessner Democracy in Exile Hans Speier and the Rise of the Defense Intellectual Cornell University Press Ithaca 2018 ISBN 978 0 8014 5303 8 Speier Hans in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1098 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Speier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Speier Papers Website mit Biographie und Bibliographie bei der Bibliothek der State University of New York Albany englisch Nachruf in der The New York Times vom 23 Februar 1990 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Biografiche Angaben beruhen auf Hans Speier Nicht die Auswanderung sondern der Triumph Hitlers war die wichtigste Erfahrung in ders Die Intellektuellen und die moderne Gesellschaft herausgegeben und eingeleitet von Robert Jackall Graz Wien 2007 S 353 376 Robert Jackall S 9 34 Barten Sybil Dorothy in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 S 54Normdaten Person GND 117482781 lobid OGND AKS LCCN n79090127 VIAF 19782019 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Speier HansKURZBESCHREIBUNG deutsch amerikanischer SoziologeGEBURTSDATUM 3 Februar 1905GEBURTSORT Berlin DeutschlandSTERBEDATUM 17 Februar 1990STERBEORT Sarasota Florida Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Speier amp oldid 239415279