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Die Entkulakisierung russisch raskulachivanie raskulatschiwanije gelegentlich auch Dekulakisierung oder Kulakendeportation war eine politische Repressionskampagne in der Sowjetunion die sich wahrend der Diktatur Josef Stalins von 1929 bis 1933 gegen sogenannte Kulaken richtete Verhaftungen Enteignungen Exekutionen und Massendeportationen kennzeichneten diese Politik Aufmarsch im Rahmen der Entkulakisierung Die Banner lauten Wir werden die Kulaken als Klasse liquidieren und Alles fur den Kampf gegen die Saboteure der Landwirtschaft Insbesondere als wohlhabend geltende bauerliche Familien aber auch so genannte Mittelbauern samt ihren Angehorigen sowie jene Landbewohner welche die Politik der Kommunistischen Partei der Sowjetunion KPdSU tatsachlich oder vermeintlich ablehnten waren Ziel der gewaltsamen Unterdruckung Rund 30 000 Personen wurden erschossen Etwa 2 1 Millionen Menschen wurden in entfernte unwirtliche Regionen deportiert 1 8 Millionen davon von 1930 bis 1931 1 Weitere 2 bis 2 5 Millionen Personen wurden in ihrer Heimatregion auf schlechtere Boden zwangsumgesiedelt 2 Experten schatzen dass die Entkulakisierung durch Hunger Krankheiten und Exekutionen 530 000 bis 600 000 Menschenleben kostete 3 Die Bauern reagierten insbesondere 1930 mit erheblichem Widerstand gegen die Gewaltkampagne des Staates Zeitweise furchteten Partei und Staatsfunktionare der bauerliche Widerstand konne sich zu einem landesweiten Aufstand ausweiten Die Entkulakisierung bedrohte die Bauernschaft durch physische Vernichtung Deportation und Enteignung Auf diese Weise sollte sie der Zwangskollektivierung zum Durchbruch verhelfen Im Ergebnis unterwarfen Entkulakisierung und Kollektivierung die gesamte Bauernschaft der staatlichen Kontrolle und trugen wesentlich dazu bei die tradierte landliche Sozialverfassung radikal zu verandern Zugleich legte die Entkulakisierung den Grundstein fur die Ausweitung des Gulag Systems Die Kombination von Entkulakisierung Zwangskollektivierung und weiteren repressiven Massnahmen fuhrte in vielen Regionen der Sowjetunion insbesondere in traditionellen agrarischen Uberschussregionen zum Zusammenbruch der Landwirtschaft Dieser Kollaps war eine der Ursachen fur den Holodomor eine epochale Hungerkatastrophe mit etwa funf bis sieben Millionen Toten in der Ukraine 4 und einer Hungersnot in anderen Teilen der Sowjetunion Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Vorgeschichte 1 1 Bauern und Bolschewiki 1 2 Struktur der Bauernschaft 1 3 Forcierte Industrialisierung 1 4 Kollektivierung der Landwirtschaft 1 5 Versorgungskrise 2 Verlauf 2 1 Ankundigung und Beschluss 2 2 Rolle der OGPU 2 3 Erste Phase 2 4 Widerstand 2 5 Taktische Pause 2 6 Zweite Phase 2 7 Deportationen 2 8 Sondersiedler 3 Auswirkungen und Rezeption 3 1 Opferzahlen 3 2 Folgen 3 3 Forschung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHintergrund und Vorgeschichte BearbeitenBauern und Bolschewiki Bearbeiten Die Oktoberrevolution 1917 legitimierte mit dem Dekret uber Grund und Boden die von den Bauern in Eigenregie vorgenommene Enteignung von Staats und Gutsbesitz Kirchen und Klosterlandereien sowie die durch die Dorfgemeinschaft Mir russisch mir vorgenommene Aufteilung dieses Landes nach dem Subsistenzprinzip Bis zum Ende des Burgerkriegs 1921 bedeutete dies jedoch nicht die Befreiung von Krieg und Zwang da die Bauern fur Verbande der Roten Armee der Weissen Truppen oder fur bauerliche Aufstandsarmeen siehe beispielsweise Bauernaufstand von Tambow rekrutiert wurden Zugleich litten sie unter den umfangreichen Zwangsrequirierungen landwirtschaftlicher Erzeugnisse welche die Bolschewiki zur Absicherung ihrer Macht vornahmen Burgerkrieg roter und weisser Terror Aufstande Requirierungen und die Vernachlassigung landwirtschaftlicher Aufgaben fuhrten in Stadt und Land zu einer Hungersnot die 1921 22 rund 30 Millionen Menschen betraf und funf Millionen Menschenleben kostete 5 Die Neue Okonomische Politik NEP eine politische Hinhalteaktion fur eine zukunftige okonomische Revolution 6 lautete eine goldene Zeit fur Dorf und Landwirtschaft 7 ein und beruhigte die Spannungen zwischen Bolschewiki und Bauern ohne sie jedoch ganzlich beseitigen zu konnen Die politischen Machthaber ersetzten die Praxis der Requirierungen durch Natural und spater durch Geldsteuern Ferner gestanden sie die Re Etablierung von Marktmechanismen bei der Allokation agrarischer Produkte zu ebenso bremsten sie ihre Initiativen ab die Wirtschaftsguter der Bauern die damals 85 Prozent der Gesamtbevolkerung stellten 8 zu sozialisieren Trotz ihrer anders gearteten ideologischen Vorstellungen waren die Bolschewiki gezwungen die Okonomie dieser Jahre halbstaatlich und halbkapitalistisch zu gestalten 9 Mit dem Abzug der bolschewistischen Requirierungskommandos und der Terroreinheiten der Tscheka aus den Dorfern zeigte sich dass die Kommunisten ausserhalb der Stadte ohne jede Basis waren 10 Das Sowjetregime blieb fur die Mehrheit der Bauern eine auswartige und fremde Macht 11 Fur die Parteifunktionare wurde das Land eine gefahrliche terra incognita mit einem Milieu zu dem sie keinen Zugang hatten 12 Das Dorf galt ihnen als Chiffre der Ruckstandigkeit als Sinnbild des alten Russlands der Ikonen und Kakerlaken Trotzki 13 Eine Reihe fuhrender Funktionare hatte einen ausgepragten Hass auf Bauern Zu ihnen gehorten Josef Stalin Lasar Kaganowitsch Grigori Ordschonikidse Anastas Mikojan Kliment Woroschilow und Wjatscheslaw Molotow 14 Das Dorf selbst haufig abgeschnitten von allen Kommunikationsmitteln und wegen zur Zivilisation war gepragt vom Gerucht von Analphabetismus von Glaube und Aberglaube von Alkohol und Gewalt 15 Die Dorfgemeinschaft verwaltete sich selbst mit Hilfe der Dorfversammlung shod s chod 16 Die von den Kommunisten geforderte Institution des Dorfsowjet blieb dagegen praktisch ohne Bedeutung 17 Die Revitalisierung der bauerlichen Wirtschaftsweise durch die NEP konservierte auch die mit dieser Agrarokonomie einhergehenden Herrschaftsverhaltnisse 18 All das hatte nichts zu tun mit dem was die Bolschewiki fur Fortschritt hielten Mental politisch kulturell und okonomisch verweigerte sich die Mehrheit der Bauern der neuen Staatsmacht und urbanen Lebensformen Die Bolschewiki misstrauten darum den Bauern und hielten sie fur potentielle Restauratoren des Kapitalismus 19 Insbesondere Kulaken galten ihnen als Feinde 20 Struktur der Bauernschaft Bearbeiten In den Jahren der NEP nahm der Anteil der Landbewohner an der Gesamtbevolkerung ab 1924 lebten 83 7 aller Sowjetburger im Dorf 1930 waren es 80 7 Die absolute Zahl der Dorfbewohner stieg jedoch auch nach Abzug der Landflucht blieb ein Zuwachs von 4 2 Millionen Menschen Zugleich war die Dorfbevolkerung jung Eine Zahlung von 1926 zeigte dass uber 50 der Dorfbewohner keine 20 Jahre alt waren 21 Die marxistische Vorstellung von klar unterscheidbaren Klassen fand in den materiellen Verhaltnissen auf dem Land keine Basis Die Tradition der regelmassigen Neuverteilung von Dorffeldern durch die russischen Dorfgemeinschaften an die Bauernhaushalte nach deren wechselndem Bedarf verhinderte eine Verstetigung der Besitzverhaltnisse Einzelgehofte ausserhalb der Dorfgemeinschaften die erst seit den stolypinschen Agrarreformen existierten und zur Zeit der NEP zunahmen fielen noch kaum ins Gewicht ihre Bewohner waren zudem nicht immer wohlhabend 22 Dorfbewohner ubernahmen im Jahreslauf mehrere okonomische und soziale Rollen Sie waren im Sommer Bauern im Winter Wanderarbeiter oder im Heimgewerbe tatig je nach Jahreszeit Wanderhandler oder Tagelohner wahrend der Ernte Die soziale Differenzierung hatte sich nicht zu Klassen verfestigt 23 Dennoch unterteilten die marxistischen Okonomen und Statistiker der Sowjetunion mit ihrem weitgehenden Deutungsmonopol 24 die Dorfbewohner in soziale Grossgruppen Zum einen gab es demnach die Gruppe der landlosen agrarischen Arbeitskrafte batraki Dazu gehorten Hirten Tagelohner oder Knechte Viele Mitglieder dieses Personenkreises waren jung und schieden nach Eintritt in eine neue Lebensphase oft nach der Heirat aus dieser Gruppe aus 23 Als Arme wurden jene bezeichnet deren Land nicht ausreichte um eine Familie zu ernahren Im Regelfall besassen sie keine Zugtiere Sie waren gezwungen ihre Arbeitskraft ausserhalb der eigenen Wirtschaft anzubieten als Knechte Tagelohner oder Saisonarbeiter 25 Zusammengenommen machten nach dem Burgerkrieg die Landlosen und Armen rund 35 bis 40 der Landbevolkerung aus 26 Als eine weitere Gruppe wurden die Mittelbauern identifiziert Sie stellten die grosse Masse der Landbewohner ihr Anteil wurde nach Ende des Burgerkriegs auf 55 bis 60 taxiert 26 Der Mittelbauer war Besitzer einer Wirtschaft die er mit eigener Kraft bestellte Die Ertrage waren nicht uppig reichten aber zum Leben seiner Familie und zum Verkauf der geringfugigen Uberschusse Seinen Apparat an Geratschaften musste er gelegentlich erganzen durch Ausleihe weiteren Inventars und er verlieh auch selbst Gerat Haufig verfugte er uber einen geringen Viehbestand Im Winter betatigten sich die Angehorigen auch dieser Grossgruppe heimgewerblich Sie stellten beispielsweise Bastschuhe Textilien und Spielsachen her Als Hauptproduzenten von Getreide waren die Mittelbauern wesentlich fur die Versorgung der Stadte verantwortlich und deshalb die Hauptadressaten der neuen okonomischen Politik NEP 27 In der Perspektive zeitgenossischer sowjetischer Marxisten die sich mit den Verhaltnissen auf dem Land befassten galt der Kulak als Inhaber der grossten okonomischen Potenz und gehorte somit zu den wohlhabendsten Bauern Der Begriff hatte dabei eine abwertende Bedeutung und sollte den Ausbeuter auf dem Dorf markieren Welches Kriterium einen Bauer jedoch zum Kulaken machte blieb stets unklar die Definition des Begriffs Kulak war so verschwommen dass sie nahezu auf jeden passte 28 Denkbar war beispielsweise der Verleih von Geraten und Zugpferden oder die Beschaftigung von Tagelohnern Phanomene die im realen Dorfleben keineswegs nur auf die Kulaken zutrafen 29 Zu dieser Kategorie gehorten hochstens eine halbe Million Wirtschaften dies entsprach einer Anzahl von etwa drei Millionen Personen oder zwei Prozent aller Haushalte 30 Forcierte Industrialisierung Bearbeiten Mit dem Entschluss zur forcierten Industrialisierung der Sowjetunion hatte Stalin einen entscheidenden Markstein der Grossen Wende gesetzt Seit Lenins Tod im Januar 1924 war nicht nur die linke Opposition in der KPdSU besiegt auch die Parteirechte um Nikolai Bucharin die fur ein gemassigtes Tempo des Modernisierungsprozesses pladiert hatte war ausgeschaltet Im 1928 bewilligten ersten Funfjahresplan 1928 1932 fanden die Vorstellungen einer rasanten Industrialisierung ihren Ausdruck die den Anschluss an das wirtschaftliche und technologische Niveau der Industrielander innerhalb nur eines Jahrzehnts sicherstellen sollte Einen solch grossen Entwicklungsschub hielt Stalin wie er im Februar 1931 betonte 31 auch deswegen fur zwingend geboten weil die Nachbarlander seiner Ansicht nach auf die Zerstorung der Sowjetunion hinarbeiteten 32 Konsequenterweise stand der Aufbau der Schwerindustrie im Vordergrund weniger die Entwicklung der Konsumguterindustrie 33 Weil diese Industrialisierung weder durch Ausbeutung von Kolonien noch durch die Aufnahme von Krediten im Ausland zu finanzieren sei habe die Bauernschaft einen Tribut zu entrichten so Stalin Mit Getreideausfuhren sollten die notwendigen Anlagen und Guter zum Aufbau der Industrie finanziert werden Die Bauern selbst sollten fur die bei ihnen akquirierten Agrarprodukte kein volles Aquivalent erhalten 34 Stalin machte damit die Bauernschaft quasi zu einer internen Kolonie aus der das notwendige Kapital fur die Wirtschaftsentwicklung herauszuziehen sei 35 Kollektivierung der Landwirtschaft Bearbeiten Hauptartikel Zwangskollektivierung in der Sowjetunion Der Entschluss zur forcierten Industrialisierung des Landes korrespondierte mit den verstarkten Bemuhungen die Landwirtschaft zu kollektivieren Trotz erheblicher Propagandabemuhungen und vielfaltigen administrativen Drucks war die Kollektivierung bis Ende der 1920er Jahre kaum vorangekommen 1926 existierten in der UdSSR nur 18 000 solcher genossenschaftlicher Zusammenschlusse Insbesondere jene Bauern die nichts zu verlieren hatten fluchteten sich in diese Kolchosen Die staatlichen Sowchosen waren noch unbedeutender 36 1929 belief sich der Anteil der Bauern die auf ihr individuelles Eigentum verzichtet hatten auf 7 6 37 Die Parteifuhrung um Stalin versprach sich von der Kollektivierung deutliche Steigerungen der landwirtschaftlichen Ertrage Zugleich hielt sie die traditionellen Formen der landwirtschaftlichen Okonomie fur veraltet lehnte sie aus ideologischen Motiven ab und sah auch auf diesem Gebiet staatliche Planung und Lenkung vor Die Parteikonferenz vom April 1929 die den ersten Funfjahresplan beschloss ging noch davon aus dass Ende 1932 rund 23 aller landwirtschaftlichen Betriebe kollektiviert sein wurden Wenige Monate spater anlasslich des zwolften Jahrestages der Oktoberrevolution veroffentlichte Stalin einen Artikel mit dem Titel Das Jahr des grossen Umschwungs 38 Er behauptete die Mittelbauern traten in grossen Massen in die Kollektivwirtschaften ein Die Sollziffern fur die Kollektivierung wurden anschliessend deutlich heraufgesetzt Das Ziel einer vollstandig kollektivierten Landwirtschaft sei nicht erst in einigen Jahren erreichbar sondern schon in wenigen Monaten Am 5 Januar 1930 beschloss das Politburo der Kommunistischen Partei der Sowjetunion darum die vollstandige Kollektivierung in agrarischen Kernregionen bis Herbst 1930 spatestens aber Herbst 1931 39 Diesem Beschluss 40 folgten Agitation und Zwang auf dem Lande Die Erfolgsmeldungen schienen alle Anstrengungen zu bestatigen Bereits Anfang Februar 1930 taxierten die Statistiker den sowjetunionweiten Anteil der kollektivierten Bauernwirtschaften auf 31 7 am 1 Marz betrug dieser Wert 57 2 Fur die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik wurden am 1 Marz 60 8 gemeldet fur das Gebiet der mittleren und unteren Wolga lag er bei 60 70 fur die Zentrale Schwarzerde Region wurden 83 3 angegeben 41 Versorgungskrise Bearbeiten Die Beschaffung ausreichender Getreidemengen blieb fur die Bolschewiki auch in den Jahren der NEP ein dauerhaftes Problem Im Herbst 1925 liess die Parteifuhrung die Ankaufpreise anheben als nicht genugend Getreide aufzutreiben war und sorgte so fur eine Entspannung der Versorgungssituation Im Winter 1927 28 entschied sie sich fur die gegenteilige Strategie sie setzte auf Zwang und ausserordentliche Massnahmen Stalin beschuldigte die Kulaken sie horteten Getreide um auf diese Weise hohere Preise zu erzwingen Die Bolschewiki versuchten daraufhin die armen Bauern gegen die Kulaken aufzuwiegeln In der Propaganda wurden die Kulaken der verbotenen Spekulation bezichtigt ihre Denunziation gefordert und harte Strafen drei bis funf Jahre Freiheitsentzug angedroht Die Staatsorgane konfiszierten Getreidevorrate und zahlten hohe Finderlohne von einem Viertel des angenommenen Wertes an den jeweiligen Informanten Diese Zwangsmassnahmen knupften gezielt an jene des Burgerkrieges an 42 Dennoch blieben die Erfolge insgesamt bescheiden Mitte 1928 ruckte die Parteifuhrung vom repressiven Kurs ab und setzte erneut auf Marktmechanismen Diese ambivalente Politik der Bolschewiki die zwischen Zwang und Anreizen schwankte bestarkte die Bauern in ihrem Argwohn Die Parteifuhrung entschied sich fehlendes Getreide im Ausland zu kaufen der traditionelle Getreideexporteur trat somit erstmals seit Jahren als Importeur auf Im Herbst 1928 musste Brot rationiert werden eine Premiere seit dem Ende des Burgerkrieges 43 1929 griff die Parteifuhrung jedoch erneut zu Repressionsmitteln um Getreide zu beschaffen 44 Dies war umso leichter da der innerparteiliche Einfluss der Parteirechten die fur ein gemassigtes Entwicklungstempo pladierten nun endgultig auf ein Minimum reduziert war Stalin war jetzt in der Lage seinen Einfluss ohne nennenswerten Widerstand geltend zu machen Die Palette der Zwangsmassnahmen wurde um eine scheinbar volkstumliche erganzt die ural sibirische Methode benannt nach den Regionen ihrer erstmaligen Anwendung Ein wesentliches Merkmal dieser Methode war Dorfversammlungen aus Armen und Mittelbauern entscheiden zu lassen welchen Anteil die Kulaken zur Erfullung der dorflichen Getreideablieferungspflicht leisten sollten Dies sollte die Unterstutzung fur die Anti Kulaken Politik der Bolschewiki suggerieren und zugleich Anlasse schaffen Kulaken zu bestrafen die ihren hohen Lieferverpflichtungen nicht nachkamen Die Strafen reichten von drastisch erhohten Abgabepflichten fur saumige Kulaken uber deren Enteignung bis hin zu Deportationen 45 Die Ernte blieb knapp unter dem Niveau von 1928 obgleich bereits das Bild einer deutlich verbesserten Versorgungslage propagiert worden war Zur Vermeidung des drohenden Gesichtsverlustes wurden nun erhohte Beschaffungsquoten festgelegt Fur jedes Dorf wurde eine monatliche Abgabemenge festgesetzt Requisitionsaktivisten aus den Stadten trieben diese Mengen ein 46 Der passive und aktive Widerstand der Bauern blieb nicht aus Viele schlachteten ihr Vieh und vergruben ihr Korn oder verbrannten es Bauern griffen jene an die ihnen das Getreide abpressen wollten oder legten Brande 47 Diese Gegenwehr blieb jedoch erfolglos Fuhrende Bolschewiki verkundeten bereits im Dezember 1929 dass die Beschaffungsvorgaben fur den Winter 1929 30 fast erreicht worden seien Es blieb allerdings ein Pyrrhussieg Die Krafte der Bauern waren uberschatzt worden Rucklagen fur das kommende Wirtschaftsjahr kaum vorhanden Vielfach gaben Bauern ihre Wirtschaft auf um in den expandierenden Stadten industrielle Beschaftigung zu suchen Auch die Weltmarktpreise fur Getreide waren infolge der Weltwirtschaftskrise stark rucklaufig sodass die Bolschewiki nicht im gewunschten Masse die dringend fur den Aufbau der Industrie benotigten Anlagen und Maschinen erwerben konnten 48 Verlauf BearbeitenAnkundigung und Beschluss Bearbeiten Auf einer Konferenz vor Agrarfachleuten am 27 Dezember 1929 kritisierte Stalin alle Uberlegungen scharf Kulaken in die neuen Kolchosen zu integrieren Stattdessen kundigte er die Liquidierung des Kulakentums als Klasse an Er rief zur Offensive gegen die kapitalistischen Elemente des Dorfes auf und entfachte damit einen regelrechten Krieg gegen die Bauern beziehungsweise gegen das Dorf 49 Zunachst war unklar wie diese Liquidierung vonstattengehen sollte es blieb Aufgabe der lokalen Autoritaten die Ankundigung Stalins zu deuten und umzusetzen Trotz des Fehlens klarer Anweisungen aus Moskau begann im Januar 1930 in vielen Gegenden die massenhafte Entkulakisierung so zum Beispiel im Ural in Transkaukasien in der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik und in der Oblast Rjasan nahe Moskau 50 Die Kampagne gewann rasch an Dynamik und fuhrte landesweit zu erheblichen Wirren 51 Unter dem Vorsitz von Wjatscheslaw Molotow einem der engsten Vertrauen Stalins nahm am 15 Januar 1930 eine Kommission ihre Arbeit auf welche die Entkulakisierungskampagne in ihren Grundzugen regeln sollte Das Politburo der KPdSU hatte die Molotow Kommission bereits im November 1929 mit dieser Aufgabe betraut Dem Gremium gehorten alle Parteisekretare der wichtigen Weizenanbauregionen sowie ihre Kollegen aus jenen Territorien an die als Ziele anstehender Kulakendeportationen auserkoren waren Zu den Mitgliedern gehorten ebenfalls Genrich Jagoda Vizechef der OGPU Sergei Syrzow 52 Vorsitzender des Rats der Volkskommissare Jakow Jakowlew Nikolai Muralow Moissei Kalmanowitsch Volkskommissariat fur die Sowchosen Tichon Jurkin Leiter des Zentralny organ uprawlenija kollektiwnymi chosjaistwami des Zentralorgans zur Leitung der Kollektivwirtschaften Grigori Kaminski sowie Karl Bauman Erster Parteisekretar in der Oblast Moskau 53 54 Am 30 Januar 1930 billigte das Politburo die Kommissionsvorschlage mit der Direktive Uber Massnahmen zur Eliminierung von Kulakenhaushalten in Gebieten mit vollstandiger Kollektivierung 55 In den Gegenden die im Nordkaukasus sowie an der mittleren und unteren Wolga fur die zugige Totalkollektivierung vorgesehen waren sollten alle Kulakenhofe liquidiert werden Das Wirtschaftsgut der Kulaken wurde enteignet dies betraf alle Arbeits und Betriebsmittel die Vorrate an Futter und Saatgut das Vieh die Wirtschaftsgebaude und Wohngebaude sowie die Verarbeitungsbetriebe 56 Der Beschluss des Politburos teilte die betroffenen als Kulaken stigmatisierten Bauern ausserdem in drei Kategorien ein 57 Die erste Kategorie bildeten Angehorige des sogenannten konterrevolutionaren Kulaken Aktivs Hiermit waren Bauern gemeint die sich der Kollektivierung widersetzten Der Beschluss nannte hier die Zahl von 60 000 Personen Sie sollten auf unbestimmte Zeit in Konzentrationslager verbracht werden Wenn Angehorige dieses Personenkreises sich an Aufstanden beteiligt hatten waren die hochsten Repressivmassnahmen vorgesehen Erschiessung ohne Gerichtsverfahren Die Verantwortung fur Angehorige dieser Kategorie lag bei der OGPU der Nachfolgeorganisation der Tscheka Mit Kategorie zwei etikettierten die Bolschewiki all jene die sie als die reichsten Kulaken und Halb Gutsbesitzer betrachteten Diese sollten mitsamt ihren Angehorigen insgesamt 150 000 Familien in unwirtliche und menschenleere Gebiete des hohen Nordens 70 000 Familien Sibiriens 50 000 Familien des Urals und Kasachstans je 20 000 25 000 Familien deportiert werden Das Mitfuhren einiger Produktionsmittel und bescheidener Vorrate war gestattet Wer zu diesen Deportierten gehorte bestimmte der Kreissowjet auf der Basis von Beschlussen des Komitees der Dorfarmut und der Kolchosen Die dritte Kategorie umfasste jene Personen die man in der Heimatregion umsiedeln wollte sie wurden von den Kolchosen in Landstriche mit schlechten Boden abgedrangt Das Eigentum dieser Bauern wurde teilkonfisziert Die Zahl der Betroffenen ist unklar sie schwankt zwischen 396 000 und 852 000 Haushalten Die lokalen Sowjets und Parteiorgane sollten die Kontrolle uber die Menschen dieser dritten Kategorie ausuben die fur Urbarmachung Forstarbeiten Strassenbau und ahnliche Tatigkeiten vorgesehen waren Der Beschluss vom 30 Januar 1930 setzte einen engen Zeitrahmen Bis zum 15 April 1930 mussten mindestens die Halfte der nach Kategorie eins Enteigneten und Inhaftierten beziehungsweise der nach Kategorie zwei Enteigneten und Deportierten an ihrem Bestimmungsort eingetroffen sein bis Ende Mai 1930 die Ubrigen Auch Personal und Kostenfragen wurden geregelt Es erging die Weisung die OGPU Einheiten in den Oblasten Moskau Leningrad Iwanowo Nischni Nowgorod Charkow und im Donbass um 1100 Mann zu erhohen Ausserdem seien 2500 Parteimitglieder fur die Entkulakisierung zu mobilisieren Der Rat der Volkskommissare sollte innerhalb von drei Tagen einen Kostenplan fur die Errichtung neuer Lager im hohen Norden und in Sibirien vorlegen Die OGPU hatte binnen funf Tagen einen Fahrplan fur die Deportationszuge aufzustellen die die Vertriebenen an ihre Bestimmungsorte verbringen sollten 58 Ende Februar 1930 spornte Molotow auf einer speziell fur die Umsetzung der Entkulakisierungskampagne einberufenen geheimen Konferenz hoher Parteifunktionare aller Sowjetrepubliken und Parteikomitees die Anwesenden zu Hochstleistungen an indem er unterstrich dass Stalin Lasar Kaganowitsch und er selbst die Verantwortung fur die Kampagne trugen Den zur Verschwiegenheit verpflichteten Zuhorern verdeutlichte er dass rucksichtslose und todliche Gewalt notwendig sei Ich muss im Vertrauen sagen dass als mich auf dem November Plenum 1929 einzelne Genossen fragten was mit den Kulaken werden soll ich gesagt habe wenn es einen geeigneten Fluss gibt ertrankt sie Nicht uberall gibt es einen Fluss das heisst dass die Antwort unzureichend war Mir scheint es steht ausser jedem Zweifel dass es ohne repressive Massnahmen nicht gehen wird Wir sind gezwungen sie zu erschiessen Zuruf aussiedeln Nummer eins erschiessen Nummer zwei aussiedeln Es ist offenkundig dass wir gezwungen sind ordentlich repressive Massnahmen anzuwenden Ohne Aussiedlung einer ordentlichen Menge von Leuten an verschiedenen Enden wird es nicht gehen Wohin schicken wir sie Zuruf Zu Eiche In Konzentrationslager wenn es sie bei Eiche gibt dann zu Eiche 59 Unmittelbar vor Ort forderten Anfuhrer von Entkulakisierungskommandos ebenfalls keine Rucksicht zu nehmen Ein solcher Verantwortlicher scharfte seinen Untergebenen ein Wenn ihr angreift dann gibt es keine Gnade Denkt nicht an die hungrigen Kulakenkinder im Klassenkampf ist Philanthropie fehl am Platz 60 Auch Stalin bezeichnete 1930 die Auseinandersetzung mit den Kulaken als todlichen Kampf 61 Vulgare Propaganda begleitete den Angriff des Staates auf eine Gruppe von Menschen die imaginierter Verbrechen bezichtigt wurden Ein Plakat zeigte unter der Uberschrift Wir werden die Kulaken als Klasse zerstoren einen Kulaken unter den Radern eines Traktors einen zweiten als einen Getreide hortenden Affen und einen dritten der mit seinem Mund Milch direkt aus den Zitzen einer Kuh saugt Die Botschaft war deutlich Kulaken waren keine Menschen sondern Tiere 62 Das druckte sich nicht nur in der Bildsprache aus sondern auch in Worten Die bauerlichen Gegner waren keine Menschen mehr sondern Insekten Bakterien Unkraut und Abfall 63 Rolle der OGPU Bearbeiten Mit der Entkulakisierung scharfte die vereinigte staatliche politische Verwaltung OGPU seit 1922 die Geheimpolizei der Sowjetunion erneut wie seinerzeit die Tscheka in der Revolutions und Burgerkriegszeit ihr Profil als revolutionarer und repressiver Arm von Partei und Staat 64 Zugleich war die Entkulakisierung ihre wichtigste Aufgabe seit 1921 65 Die OGPU als politische Polizei der Sowjetunion stand vor Herausforderungen die uber jene der Vorjahre deutlich hinausgingen gross angelegte Razzien militarische Feldzuge gegen bauerlichen Widerstand Transport von Deportierten sowie die Ausweitung der OGPU Aktivitaten auf die Dorfer 64 Die vorbereitenden Arbeiten dazu verliefen zeitgleich mit den Beratungen der Molotow Kommission Eine fuhrende Rolle hatte dabei Jefim Jewdokimow ein hochdekorierter Rivale Jagodas im Geheimdienst und enger Vertrauter Stalins 66 Am 2 Februar 1930 drei Tage nach dem Politburo Beschluss zur Entkulakisierung lag der OGPU Befehl Nr 44 21 Uber die Liquidierung des Kulakentums als Klasse vor 67 Er ordnete die unverzugliche Bildung von Troikas bei den regionalen OGPU Vertretern an Ein solches Dreiergremium Terrorinstanz par excellence in der Geschichte der sowjetischen Massenrepressionen vom Burgerkrieg bis zu den Morden von Katyn 68 setzte sich aus dem lokalen Reprasentanten des Geheimdienstes dem ersten Sekretar des Parteikomitees sowie dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees der Sowjets zusammen 69 Es verurteilte die Kulaken der Kategorie eins in gerichtsahnlichen Kurzverfahren zu Gefangnisstrafen Lagerhaft oder zur Erschiessung ohne Bezugnahme auf ordentliche Gerichte oder rechtsformige Prozeduren 70 Die Behandlung von Kulaken der Kategorie eins war gemass OGPU Befehl ohne Zeitverzug abzuwickeln Uberdies waren Sammelpunkte fur den reibungslosen Transport der Deportierten zu bilden 71 Der Befehl wies die OGPU Dienststellen zudem an alle Briefe an Soldaten der Roten Armee und ins Ausland zu kontrollieren 72 Erste Phase Bearbeiten Die lokalen Parteigremien setzten den Beschluss des Politburos konsequent und zugig um Ebenso verhielten sich die lokalen OGPU Angehorigen mit den Anweisungen der Moskauer OGPU Zentrale Der erste Bericht vom 6 Februar 1930 an Jagoda vermeldete 15 985 Verhaftungen drei Tage spater waren es 25 245 Am 15 Februar 1930 belief sich die gemeldete Gesamtzahl aller Verhaftungen auf 64 389 die Sollzahl von 60 000 war damit bereits uberschritten 73 Auch andere Personengruppen wurden Opfer der Repressionen Die Verhaftungswelle erfasste ebenfalls fruhere Polizisten der Zarenzeit fruhere Offiziere der Weissen Bauern mit Handwerksbetrieben Vertreter der dorflichen Intelligenzija fruhere Handler und andere 74 Immer wieder gingen die Aktivisten der Kollektivierung und Entkulakisierung insbesondere gegen die Vertreter der Geistlichkeit vor In den Dorfern wurden Priester Pastoren Rabbis oder Mullahs verhaftet enteignet und verbannt Vielfach wurden zudem Sakralbauten geschlossen Die Aktivisten entfernten viele Kirchenglocken und organisierten die offentliche Verbrennung von Ikonen der russisch orthodoxen Kirche 75 In einem Bericht vom 15 Februar 1930 forderte Jagoda deutliche Korrekturen die Schlage seien gezielt gegen die Kulaken zu richten 76 In Berichten der OGPU spiegelte sich das Ausmass der Gewalt Angehorige der Dorfarmut und der landlosen Bauern trieben die Entkulakisierten nackt auf die Strasse schlugen sie organisierten Saufgelage in ihren Hausern schossen uber ihre Kopfe hinweg zwangen sie sich ihr eigenes Grab zu schaufeln zogen Frauen aus und durchsuchten sie stahlen Wertgegenstande Geld usw 77 Die Entkulakisierer nahmen den reichen Bauern ihre Winterkleider und warme Unterwasche und als erstes ihre Schuhe Sie liessen den Kulaken in der Unterhose stehen und nahmen alles auch die alten Schuhe aus Gummi die Frauenkleider den Tee fur 50 Kopeken Schurhaken Kruge Die Brigaden konfiszierten alles auch die kleinen Kissen auf denen die Kinder ihren Kopf liegen hatten Sie holten die Kascha d h Buchweizengrutze vom Herd und schutteten sie uber die zerbrochenen Ikonen 78 Hausrat und ganze Gebaude gingen oftmals fur einen Bruchteil ihres Wertes an neue Eigentumer statt vorschriftsgemass dem Unverausserlichen Fonds der Kolchosen ubertragen zu werden Die Enteignungen wurden so zu Plunderungen und zur Abrechnung mit alten Gegnern 79 Vielfach wurden Frauen bei Entkulakisierungsaktionen vergewaltigt 80 Durch die Berichterstattung aus der Provinz war die Parteifuhrung in Moskau uber die exzessive Gewalt informiert sie schritt aber nicht ein im Gegenteil Lasar Kaganowitsch Grigori Ordschonikidse Anastas Mikojan und Wjatscheslaw Molotow machten sich vor Ort selbst ein Bild uber die Zustande und forcierten die Gewaltmassnahmen gegen die Kulaken 81 Widerstand Bearbeiten Die Bauern widersetzen sich nicht nur passiv indem sie ihre Habe vorab verkauften oder eigenhandig zerstorten und ihr Vieh in grossem Umfang schlachteten Im Verlauf des Jahres 1930 wurden die Behorden geradezu uberschwemmt von Beschwerden und Petitionen in denen die Absender sich uber Entrechtungen Enteignungen und Verbannungen beklagten und eine Rucknahme dieser Massnahmen forderten 82 Betroffene schrieben ihren in der Roten Armee dienenden Ehemannern Sohnen und Brudern uber die Gewalt in den Dorfern gelegentlich suchte die Dorfbevolkerung direkt die Kasernen auf und forderte Schutz 83 Viele Soldaten und Armeeoffiziere lehnten Kollektivierung und Dekulakisierung entschieden ab die Armee war in dieser Hinsicht nicht die erhoffte Stutze der Partei 84 In einer Reihe von Regionen weigerten sich auch Angehorige der lokalen Parteiorgane und der ortlichen Miliz sich an Massnahmen der Entkulakisierung zu beteiligen Die OGPU Zentrale behauptete viele lokale Amts und Machttrager hatten zu enge beziehungsweise familiare Beziehungen zu feindlichen Elementen 85 Viele Bauern griffen auch zur offenen Gewalt gegen die Aktivisten der Kollektivierung und Entkulakisierung Mitarbeiter der OGPU berichteten von einer steigenden Anzahl offener bauerlicher Widerstandsaktionen Fur Januar 1930 wurden laut Geheimdienst 402 Revolten und Massenkundgebungen gezahlt Im Februar waren es 1048 im Folgemonat 6528 86 Fur die Jahre 1929 und 1930 nannte die OGPU eine Gesamtzahl von 22 887 terroristischen Akten bei denen rund 1100 Vertreter von Staat und Partei ums Leben kamen 87 Vor den Entkulakisierungskommandos geflohene Dorfbewohner schlossen sich vielfach zu Banden zusammen die in der Folgezeit immer wieder Kolchosen bedrohten und uberfielen 88 In einigen Regionen beispielsweise im heutigen Aserbaidschan brach ausserhalb der Provinzhauptstadte die staatliche Ordnung zusammen Bauernverbanden gelang es dort ganze Stadte wie etwa Quba Ordubad und Naxcivan unter ihre Kontrolle zu bringen 89 Der sich zuspitzende Konflikt zwischen dem Regime und der Bauernschaft liess Spitzenfunktionare wie Handelskommissar Anastas Mikojan von einer ausserst gefahrlichen Lage sprechen 90 Nachrichten uber den massiven Widerstand der Bauern in der Ukraine Kasachstan der zentralen Schwarzerde Region oder Sibirien schurten auch die Angste anderer hoher Parteifunktionare 91 Taktische Pause Bearbeiten Am 2 Marz 1930 veroffentlichte die Prawda Stalins Artikel Vor Erfolgen von Schwindel befallen 92 Damit reagierte der Parteifuhrer vordergrundig auf die landesweiten bauerlichen Unruhen Um die Gefahr einer Regimekrise durch sich ausbreitende Bauernaufstande abzuwenden kritisierte Stalin Verstosse und Verzerrungen Das Tempo der Kollektivierung sei zu hoch und der administrative Druck auf die Bauern eine Verfehlung Zu Sundenbocken machte Stalin ausschliesslich die lokalen Machthaber Zugleich hob er die angebliche Freiwilligkeit der Kollektivierung hervor Den Bauern schien er auf diese Weise Verstandnis und Entgegenkommen zu signalisieren 93 Millionen Bauern widerlegten Stalins Erfolgsmeldungen Sie interpretierten Stalins Artikel als Freibrief fur eine Massenflucht aus den Kolchosen Die Zahl der kollektivierten Haushalte sank deutlich Am 1 Marz 1930 galten landesweit 57 aller Haushalte als kollektiviert Zwei Monate spater waren es nur noch 28 In der zentralen Schwarzerde Region fiel der entsprechende Wert von 83 auf 18 94 in der Oblast Moskau von 73 6 Februar 1930 auf 12 3 April 1930 95 Die Unruhen auf dem Land nahmen nicht ab denn die Bauern forderten die Herausgabe ihrer fruheren Habe die Rucknahme der Kollektivierung und Entkulakisierung sowie das Ende der antireligiosen Kampagne Rund 20 der enteigneten Familien erhielten nach juristischen Klagen ihr Eigentum tatsachlich zuruck 96 In erheblichem Umfang versuchten die Enteigneten auch ihre Anspruche mit Gewalt durchzusetzen Die OGPU zahlte in jenen Monaten 6500 Massenkundgebungen 800 davon seien mit Waffengewalt niedergeschlagen worden 1500 Funktionare seien dabei verprugelt verletzt oder getotet worden 97 Die Teilnehmerzahlen an lokalen Unruhen nahmen deutlich zu Lagen sie im Januar 1930 bei uber 109 000 Personen so stieg die Zahl im Februar 1930 auf mehr als 214 000 im Marz 1930 zahlten die Mitarbeiter des politischen Zwangsapparats schliesslich mehr als 1 4 Millionen Teilnehmer 98 Zweite Phase Bearbeiten Der Prawda Artikel Stalins vom 2 Marz 1930 die Massenflucht aus den Kolchosen sowie die Ausweitung des bauerlichen Widerstands erwiesen sich jedoch als kurzlebige Erfolge der Bauern Nach der Ernte im Spatsommer 1930 begann die zweite Welle der Entkulakisierung In den Augen der fuhrenden Bolschewiki waren die Kulaken als Hauptfeinde bereits besiegt Der Angriff sei nun gegen die neuen Kulaken zu fuhren die Halb beziehungsweise Unterkulaken Seit Dezember 1930 kam es bei dieser Kampagne wieder zu Zwangsmassnahmen 99 Fur die Koordinierung der zweiten Phase der Entkulakisierung richtete das Politburo im Marz 1931 die so genannte Andrejew Kommission ein benannt nach Andrei Andrejew damals unter anderem Leiter der Arbeiter und Bauerninspektion In diesem Gremium dominierten hochrangige OGPU Funktionare zu denen auch Jagoda gehorte 100 Bereits am 20 Februar 1931 hatte das Politburo die OGPU angewiesen die Verbannung von weiteren 200 000 bis 300 000 Bauernfamilien vorzubereiten 101 eine Zahl die vom Politburo am 5 April 1931 auf 120 000 gesenkt wurde 102 Nach OGPU Statistiken wurden 1931 tatsachlich 265 795 Familien beziehungsweise 1 243 860 Personen deportiert 95 544 Familien wurden in den Ural verschickt 54 360 nach Westsibirien 49 455 nach Kasachstan 14 508 nach Ostsibirien 11 648 in die nordlichen Territorien sowie 5 778 in den Fernen Osten der Sowjetunion 103 Die Andrejew Kommission empfahl am 10 April 1932 bis zum Jahresende weitere 30 000 bis 35 000 Kulakenfamilien auszusiedeln das Politburo erhohte diese Zahl am 16 April 1932 auf 38 000 Familien 104 1933 sollten mehr als eine halbe Million Menschen deportiert werden Der entsprechende Beschluss des Politburos vom 5 Juli 1933 lautete In Abanderung der Anordnung des ZK vom 17 Juni dieses Jahres sind in Ubereinstimmung mit den Instruktionen des ZK und des Rates der Volkskommissare vom 8 Mai im Laufe des Jahres 1933 neben den schon ausgesiedelten sich bereits am Ort oder auf dem Weg befindlichen 124 000 zusatzlich 426 000 Personen in die Arbeitssiedlungen trudposelki in Westsibirien und Kazachstan zu verschicken 105 Die Andrejew Kommission wurde Ende 1932 aufgelost Am 8 Mai 1933 stoppten Stalin und Molotow per Anweisung an die OGPU die Justizbehorden und die Parteikomitees endgultig die Kampagne gegen die Kulaken Die Macht des Klassenfeinds auf dem Dorf sei gebrochen eine Fortsetzung der Entkulakisierung konne den Einfluss der Bolschewiki auf dem Lande endgultig unterminieren 106 Der bauerliche Widerstand gegen die zweite Welle der Entkulakisierung und Kollektivierung fiel deutlich schwacher aus als der gegen die erste Welle denn die Bauern waren durch die fortgesetzten massiven staatliche Repressionen sowie vor allem durch Hunger und die Furcht vor einer uberregionalen grossen Hungerkatastrophe entscheidend geschwacht 107 Deportationen Bearbeiten nbsp Kulakendeportationen 1930 1931Die zur Deportation ausgesonderten Bauern wurden zunachst zu Sammelpunkten 108 und anschliessend zu Bahnhofen verbracht Dort mussten sie in unbeheizte Guterwagen steigen die zu Deportationszugen zusammengestellt wurden Ab Mitte Februar 1930 traten sie die teils mehr als zwei Wochen dauernde Fahrt ins Kulakenexil an Der Plan der OGPU sah fur die erste Phase der Entkulakisierung 240 Zuge mit je 53 Wagons vor 44 dieser Wagons waren fur die ausgesonderten Menschen vorgesehen nach Plan 40 Personen pro Wagon Haufig verzogerte sich die Verschleppung was zu langeren Aufenthalten in Rangierbahnhofen fuhrte Die einheimische Bevolkerung wurde so zum Zeugen der Deportationen und prangerte die unmenschlichen Zustande der Transporte zum Teil in Gemeinschaftsbriefen nach Moskau an 109 Haufig wurden den Menschen vor Fahrtantritt alle Wertgegenstande abgenommen sodass die erlaubte Mitnahme von 30 Pud Gepack und Proviant sowie 500 Rubel in bar pro Familie Theorie blieb Aus OGPU Berichten geht hervor dass die Enteignungen Plunderungen und Diebstahle auch wahrend der Fahrt fortgesetzt wurden Sehr oft kamen die Deportierten an den Zielbahnhofen ohne ausreichende Kleidung Werkzeuge und Hausrat an 110 In der Hektik der Ankunft ging mitgefuhrtes Gepack haufig verloren Die deportierten Familien wurden in der Regel getrennt arbeitsfahige Manner ins Landesinnere verbracht die nicht arbeitsfahigen Familienmitglieder Mutter und Kinder unter 16 sowie Altere in Nahe der Zielbahnhofe in Transitlager und behausungen eingewiesen Sofern dort Zwischenunterkunfte fehlten transportierte man die Familien ebenfalls umgehend ins Landesinnere weiter Viele OGPU Berichte machten deutlich dass in den Zielregionen haufig jedwede organisatorische Vorbereitung auf den Zustrom dieser aus ihrer Heimat vertriebenen Bauern unterblieben war 111 Inspekteure des Volkskommissariats fur Inneres sowie des Volkskommissariats fur Gesundheit kritisierten die Zustande in den Transitbehausungen diese seien schmutzig dunkel kalt und kolossal uberbelegt 112 Die Versorgung der Deportierten mit Nahrungsmitteln blieb durchweg mangelhaft sodass sich rasch Hunger ausbreitete Die Kombination von Mangel und Unterernahrung extremen Temperaturen und unhygienischen Verhaltnissen fuhrte zum Ausbruch von Krankheiten wie Scharlach Masern Typhus Meningitis Diphtherie oder Lungenentzundung die insbesondere Kinder trafen Die Krankheitsrate der Sondersiedler ubertraf die der normalen Bevolkerung um das Funffache Diese Lebensbedingungen verursachten die hohen Sterblichkeitsraten besonders unter Kindern 113 Der Weg von den Transitlagern zu den endgultigen Siedlungsorten im Landesinneren diese mussten abseits der Verkehrswege liegen konnte mehrere Hundert Kilometer lang sein Diese letzte Etappe der Deportation von Kulaken der Kategorie zwei glich der Deportation von Kulaken der Kategorie drei die innerhalb ihrer Ursprungsregion umgesiedelt wurden Solche Siedlungspunkte lagen in Sibirien oder im Ural uber Hunderttausende von Quadratkilometern verstreut Im Winter wurde die Strecke auf Schlitten im Sommer per Karren und zu Fuss zuruckgelegt 114 Sondersiedler Bearbeiten nbsp Bau des Ostsee Weissmeer Kanals Auf dieser Grossbaustelle wurden auch Sondersiedler als Zwangsarbeiter eingesetzt 1932 Sofern die Betroffenen nicht erschossen wurden mussten Kulaken der Kategorie eins versuchen in Gefangnissen oder in Arbeitslagern des Gulag zu uberleben Ihre Familien gehorten zu den Deportierten Kulaken der Kategorie zwei und drei sollten an den Zielen der Deportationstrecks produktiver Arbeit zugefuhrt werden Walder roden Boden urbar machen Strassen und Kanale bauen Gleichzeitig wurden sie auf Grossbaustellen des Stalinismus eingesetzt wie etwa beim Bau des Weissmeer Ostsee Kanals oder der Stadt Magnitogorsk 115 Die Produktivitat der Sondersiedler auch Arbeitssiedler oder Arbeitskolonisten genannt 116 blieb weit hinter den Erwartungen Beispielsweise waren im April 1931 von den rund 300 000 in den Ural Deportierten nur 8 mit Holzsagen oder anderen produktiven Arbeiten beschaftigt 117 Die ubrigen Manner bauten sich Behausungen oder waren in sonst irgendeiner Weise mit dem Uberleben beschaftigt 118 Weil Platze fur die Ansiedlungen haufig vollig willkurlich ausgewahlt wurden und zum Leben und Wirtschaften nicht geeignet waren blieb die Hoffnung eines sich selbst tragenden Siedlungswesens eine Wunschvorstellung Statt Selbstversorgung waren diese Siedlungen deren Zahl auf uber 2000 geschatzt wird 119 auf die Unterstutzung von aussen angewiesen Lieferung von Baumaterial Werkzeugen und Maschinen sowie von Lebensmitteln Die Prioritat des Aufbaus von Industrien und Kolchosen Desinteresse Unaufmerksamkeit burokratisches Chaos Rivalitaten zwischen beteiligten Institutionen und Diebstahl fuhrten dazu dass solche Lieferungen ausblieben Der Aufbau der Sondersiedlungen kam unter diesen Umstanden nur sehr schleppend voran In den Augen der lokalen Machthaber waren daran die Deportierten selbst schuld diese seien faul feindlich oder antisowjetisch eingestellt Die Sondersiedlungen sollten alle bis zum 30 September 1930 errichtet sein Tatsachlich war zu diesem Zeitpunkt erst ein Bruchteil der geplanten Gebaude fertig gestellt 120 Aufgrund der Lebensbedingungen in den Siedlungen flohen viele Deportierte bereits im Februar 1931 meldete die OGPU 72 000 fluchtige Sondersiedler Die Zahl der Menschen die in Sondersiedlungen lebten nahm im Laufe der 1930er Jahre kontinuierlich ab 1931 zahlte die OGPU 1 803 392 Sondersiedler Anfang 1933 waren es noch 1 317 000 Personen unmittelbar vor Beginn des Zweiten Weltkrieges lag die Zahl bei 930 000 121 Auswirkungen und Rezeption BearbeitenOpferzahlen Bearbeiten Die Entkulakisierung forderte mehr als vier Millionen Opfer 122 Rund 30 000 Menschen wurden erschossen etwa 2 1 Millionen als Kulaken der Kategorie eins und zwei in entfernte unwirtliche Regionen deportiert 123 2 bis 2 5 Millionen weitere Personen waren in ihrer Heimatregion als Kulaken der Kategorie drei von Zwangsumsiedlungen auf schlechtere Boden betroffen 2 Die Zahl der Todesopfer belauft sich auf 530 000 bis 600 000 Menschen Sie starben wahrend der Transporte in den Transitbehausungen oder in den Sondersiedlungen an Krankheiten und Hunger 124 Zudem entzogen sich mehr als eine Million Bauern den Kollektivierungs und Entkulakisierungskommandos durch Selbstentkulakisierung sie flohen vorab in die Stadte und versuchten dort sich eine neue Existenz aufzubauen 125 Folgen Bearbeiten Kollektivierung und Entkulakisierung erzwangen die Unterwerfung der Bauern unter die Machtanspruche von Staat und Partei Die gesamte Bauernschaft hatte fortan den von Stalin geforderten Tribut fur den Aufbau von Staat und Industrie zu leisten Landwirtschaftliche Produkte waren als Exportgut und fur die Versorgung der Stadte sowie der Roten Armee zu liefern Unterwerfung und Kontrolle der Bauernschaft sollten auch die moglichst reibungslose Ausbeutung von Ressourcen sicherstellen Getreide Arbeitskraft Rohstoffe Rekruten fur die Armee 126 Als erste und grosste Deportationsmassnahme in der stalinistischen Sowjetunion 127 sorgten die Kulakendeportationen dabei fur die Errichtung einer von Zwangsarbeit gepragten Kolonie im Inneren und damit fur den Aufstieg des Gulag Systems durch die Errichtung von Sondersiedlungen in lebensfeindlichen Landstrichen Mit der Zeit sollten in diese Siedlungen andere verfolgte Gruppen nachfolgen sozial fremde Elemente also marginalisierte Personengruppen aus den Stadten sowie jene Ethnien die Stalin wahrend des Zweiten Weltkriegs im Landesinneren zu Hunderttausenden zwangsumsiedeln liess 128 nbsp Ausgehungerte in Charkiw 1933 Die versuchte Vernichtung der tradierten Strukturen von Arbeit und Leben im Dorf trieb die Landwirtschaft der Sowjetunion in den Ruin 129 Als die Bolschewiki im Winter 1932 33 das Land mit einer erneuten starren und rucksichtslosen Getreidebeschaffungskampagne uberzogen folgte unmittelbar der Holodomor eine Hungerkatastrophe mit mindestens 25 bis 30 Millionen Hungernden 130 und etwa funf bis sieben Millionen Toten 131 Insbesondere die Menschen in den traditionellen Getreideuberschussregionen waren vom Hungertod betroffen Die Gewalteskalation im Zuge der Entkulakisierung sowie der weit verbreitete bauerliche Widerstand gegen die bolschewistische Politik und seine Akteure liessen das Klima des Burgerkrieges auferstehen Sie schurte bei den politischen Machthabern zudem die Angst vor einer allgegenwartigen Verschworung die fur alle Probleme des Alltags und der Wirtschaft verantwortlich sei 132 Auch nach dem Ende der Entkulakisierung blieben die als Kulaken diffamierten Bauern nicht von Unterdruckung und todlicher Gewalt verschont Anfang 1933 wurden Inlandspasse eingefuhrt Eine Stossrichtung dieser Massnahme war den Zuzug von Bauern und von geflohenen Sondersiedlern in Regimestadte zu unterbinden 1937 erfolgte der zweite grosse Angriff auf die Kulaken Im Zuge des Grossen Terrors legitimierte die oberste Fuhrung der Sowjetunion mit dem NKWD Befehl Nr 00447 die sogenannte Kulakenoperation Von August 1937 bis November 1938 wurden dabei 800 000 bis 820 000 Personen verhaftet davon mindestens 350 000 eventuell bis zu 445 000 erschossen die ubrigen in Straflager des Gulag eingewiesen Fast 40 aller Personen im Kulakenexil waren junger als 16 Jahre 133 Sofern sie ihre Verbannung uberlebten kampften sie ein Leben lang mit dem Stigma Kulaken zu sein oder von ihnen abzustammen Die Betroffenen verschwiegen ihre Herkunft und Erfahrungen spater oft selbst im engsten Familienkreis 134 Forschung Bearbeiten Erst die russische Archivrevolution Anfang der 1990er Jahre ermoglichte der Forschung den Zugang zu wichtigen Quellen aus denen die Hintergrunde beziehungsweise Details der Kollektivierung und der Entkulakisierung hervorgingen Von 1999 bis 2003 wurde zu diesem Themenkomplex eine funfbandige Dokumentensammlung in russischer Sprache publiziert sie umfasst die Zeitspanne von 1927 bis 1939 135 Ein Auszug aus diesem Quellenbestand ist mit einfuhrenden Erlauterungen in die englische Sprache ubersetzt worden 136 Die Forschungen verdeutlichten dass die Entkulakisierung ein wichtiges Antriebsmittel der Kollektivierung gewesen ist Sie funktionierte als eine reale Bedrohung des Dorfes um die Mehrheit der Bauern in die Kolchosen zu zwingen Das Eigentum der deportierten Kulaken diente ausserdem zur Bereitstellung von Sachmitteln fur die Kolchosen Die als Feinde gebrandmarkten Kulaken wurden daruber hinaus durch die Massendeportationen raumlich isoliert Die Kulakendeportationen konnen somit als ein erstes radikales Experiment des Social Engineering im Stalinismus begriffen werden 137 In der Geschichte der Sowjetunion bildet die Entkulakisierung eine wesentliche Wegmarke des stalinistischen Terrors Zugleich weist sie uber die Geschichte der UdSSR hinaus Der Historiker und Stalinismus Experte Jorg Baberowski bezeichnet mit Blick auf die Kulakendeportationen staatlich organisierte Deportationen und Massentotungen stigmatisierter Menschengruppen als ein Phanomen des 20 Jahrhunderts Es sei erstmals von den Bolschewiki in der Sowjetunion praktiziert worden 138 Auch Manfred Hildermeier sieht in den Deportationskampagnen Vorboten kommender Ereignisse Die Schilderungen der von den Kulakendeportationen betroffenen Wolgadeutschen warfen den tiefen Schatten jener morderischen Grasslichkeiten von Nacht und Nebelaktionen voraus zu denen die Geheimpolizei in den verschiedensten Regimen der dreissiger Jahre griff und die insbesondere im Zweiten Weltkrieg im Zusammenhang mit wahnwitzigen demografischen Flurbereinigungen und der Endlosung der Judenfrage traurige Bekanntheit erreichten 139 Der amerikanische Historiker Norman M Naimark betrachtet die Entkulakisierung als genozidale Politik Er schlagt eine Erweiterung des konventionellen Volkermord Begriffs vor der geeignet ware mehrere der grossen Gewaltkampagnen der sowjetischen Geschichte neben der Entkulakisierung zahlten zu ihnen der Holodomor die ethnisch motivierten Deportationen wahrend des Zweiten Weltkrieges und der Grosse Terror als Genozid zu charakterisieren 140 Diese Erweiterung des Genozid Begriffs ist jedoch auf deutliche Kritik gestossen 141 Literatur BearbeitenJorg Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas Bd 46 1998 S 572 595 Jorg Baberowski Entweder fur den Sozialismus oder nach Archangel sk Stalinismus als Feldzug gegen das Fremde In Osteuropa 50 2000 Nr 6 S 617 637 Jorg Baberowski Der rote Terror Die Geschichte des Stalinismus Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2003 ISBN 3 421 05486 X Jorg Baberowski Der Feind ist uberall Stalinismus im Kaukasus Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2003 ISBN 3 421 05622 6 Robert Conquest Ernte des Todes Stalins Holocaust in der Ukraine 1929 1933 Originaltitel The Harvest of Sorrow Soviet Collectivization and the Terror Famine Oxford University Press Oxford 1986 ISBN 0 19 505180 7 ubersetzt von Enno von Loewenstern Langen Muller Munchen 1988 ISBN 3 7844 2169 5 Stefan Creuzberger Stalin Machtpolitiker und Ideologe Kohlhammer Stuttgart 2009 ISBN 978 3 17 018280 6 Robert W Davies The socialist offensive The collectivisation of Soviet agriculture 1929 1930 In The industrialisation of Soviet Russia Vol 1 Macmillan London u a 1980 ISBN 0 333 26171 2 Sheila Fitzpatrick Stalin s Peasants Resistance and Survival in the Russian Village after Collectivization Oxford University Press New York Oxford 1994 ISBN 0 19 510459 5 Paul R Gregory Terror by quota 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Dekulakisation Europe Asia Studies Vol 59 No 7 Nov 2007 S 1163 1177 Leonid Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion Von Lenin bis Jelzin Pustet Regensburg 2000 ISBN 3 7917 1687 5 Norman M Naimark Stalin und der Genozid Aus dem Amerikanischen von Kurt Baudisch Suhrkamp Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 518 42201 4 Pavel M Poljan Against their will The history and geography of forced migrations in the USSR CEU Press Budapest New York 2004 ISBN 963 924173 3 Roger R Reese Red Army Opposition to Forced Collectivization 1929 1930 The Army Wavers In Slavic Review Vol 55 No 1 Spring 1996 S 24 45 David R Shearer Policing Stalin s socialism Repression and social order in the Soviet Union 1924 1953 The Yale Hoover series on Stalin Stalinism and the Cold War Yale University Press New Haven u a 2009 ISBN 978 0 300 14925 8 Lynne Viola The best sons of the fatherland Workers in the vanguard of Soviet collectivization Oxford University Press New York u a 1987 ISBN 0 19 504134 8 Lynne Viola Peasant 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Gauck und Ehrhard Neubert Aus dem Franzosischen von Irmela Arnsperger Bertold Galli Enrico Heinemann Ursel Schafer Karin Schulte Bersch Thomas Woltermann Piper Munchen Zurich 1998 S 51 295 und S 898 911 ISBN 3 492 04053 5 Weblinks BearbeitenNicolas Werth Dekulakisation as mass violence In Online Encyclopedia of Mass Violence Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen nach Hildermeier Stalinismus und Terror S 595 und Werth Ein Staat gegen sein Volk S 165 a b Hildermeier Stalinismus und Terror S 595 Siehe hierzu Hildermeier Die Sowjetunion S 38 f Wolfgang Zank Stille Vernichtung Zeit Online 3 Dezember 2008 Zahl der Todesopfer nach Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 160 sowie Werth Ein Staat gegen sein Volk S 140 Zahl der vom Hunger betroffenen bei Werth Ein Staat gegen sein Volk S 140 Zur Requirierungspolitik der Bolschewiki siehe Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 146 f Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62184 0 S 33 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 253 Zur Lage der Landwirtschaft in den Jahren der NEP siehe ebenda S 253 262 Davies The socialist offensive S 4 38 sowie Viola best sons S 19 23 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 149 Heinert Feindbild Kulak S 364 Baberowski Der rote Terror S 61 Davies The socialist offensive S 54 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 150 Baberowski Der rote Terror S 123 Baberowski Der Feind ist uberall S 669 Siehe auch Baberowski Der rote Terror S 125 Hierzu Baberowski Der rote Terror S 62 66 Zu ihrer Bedeutung siehe Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 287 f Baberowski Der rote Terror S 67 f Baberowski Der rote Terror S 69 Heinert Feindbild Kulak S 364 f Fitzpatrick Stalin s Peasants S 29 Absolute und relative Zahlen nach Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 284 Siehe hierzu Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 287 292 a b Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 290 Das alternative Betrachtungsmodell der neopopulistischen Schule der Agrarokonomie um Alexander Tschajanow ist kurz erlautert bei Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 293 und bei Fitzpatrick Stalin s Peasants S 29 Ausfuhrlicher Gerd Spittler Tschajanow und die Theorie der Familienwirtschaft Abruf am 31 Oktober 2014 In Alexander Tschajanow Die Lehre von der bauerlichen Wirtschaft Versuch einer Theorie der Familienwirtschaft im Landbau Mit einer Einleitung von Gerd Spittler Nachdruck der Ausgabe Berlin Parey 1923 Campus Verlag Frankfurt M u a 1987 ISBN 3 593 33846 7 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 290 f a b Fitzpatrick Stalin s Peasants S 30 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 291 Anne Applebaum Der Gulag Aus dem Englischen von Frank Wolf Siedler Munchen 2003 S 87 ISBN 3 88680 642 1 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 292 Heinert Feindbild Kulak S 367 371 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 393 Josef Stalin Uber die Aufgaben der Wirtschaftler Rede auf der ersten Unionskonferenz der Funktionare der sozialistischen Industrie 4 Februar 1931 in Stalin Werke Bd 13 online http stalinwerke de band12 b12 013 html Memento vom 24 September 2017 im Internet Archive Abruf am 4 Februar 2011 Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 264 f Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 266 f Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 265 Zur Rede Stalins vom Tribut der Bauern siehe Viola The unknown Gulag S 15 f Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 64 Hildermeier Stalinismus und Terror S 381 Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 254 Josef Stalin Das Jahr des grossen Umschwungs Zum 12 Jahrestag des Oktober in Stalin Werke Bd 12 online Memento vom 23 September 2017 im Internet Archive Abruf am 3 Februar 2011 Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 254 f Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 389 391 In englischer Ubersetzung abgedruckt bei Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 201 204 Zahlen nach Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 391 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 379 f Siehe hierzu auch Heinert Feindbild Kulak S 372 378 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 380 383 Fitzpatrick Stalin s Peasants S 38 f Zur ural sibirischen Methode siehe Conquest Ernte des Todes S 118 f sowie Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 119 122 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 384 386 Vgl Fitzpatrick Stalin s Peasants S 42 f Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 121 Zur grundsatzlichen Bedeutung von Brandstiftungen in der bauerlichen Protestkultur siehe Viola Peasant rebels under Stalin S 121 124 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 386 f Josef Stalin Zu Fragen der Agrarpolitik in der UdSSR Rede auf der Konferenz marxistischer Agrarwissenschaftler 27 Dezember 1929 In Stalin Werke Bd 12 online Memento vom 23 September 2017 im Internet Archive Abruf am 4 Februar 2011 Zum Krieg gegen die Bauern siehe u a Luks Geschichte Russlands und der Sowjetunion S 255 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 165 Baberowski Der rote Terror S 122 Baberowski Der Feind ist uberall S 674 grundlegend Viola et al Eds The War Against the Peasantry Viola The unknown Gulag S 23 und S 204 Anmerkung 41 Viola The unknown Gulag S 22 Biografische Angaben bei Sidney I Ploss The roots of perestroika The Soviet breakdown in historical context McFarland amp Co Inc Jefferson 2009 S 56 f ISBN 978 0 7864 4486 1 Angabe zu Baumans Stellung wahrend der Entkulakisierung nach Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 265 Angaben zu den Mitgliedern nach Davies The socialist offensive S 232 Siehe hierzu auch Baberowski Der Feind ist uberall S 679 Anm 31 In englischer Ubersetzung abgedruckt bei Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 228 234 Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 577 Hierzu beispielsweise Davies The socialist offensive S 233 237 Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 577 f Creuzberger Stalin S 118 Viola The unknown Gulag S 22 f Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 392 f Polian Against their will S 71 Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 578 Zitiert nach Creuzberger Stalin S 119 Erstmals bei Baberowski Entweder fur den Sozialismus oder nach Archangel sk S 618 f Zitiert nach Heinert Feindbild Kulak S 379 Zitiert nach Davies The socialist offensive S 228 Beschreibung nach Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62184 0 S 47 Das Plakat ist hier Memento des Originals vom 30 Dezember 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot s002 radikal ru online Jorg Baberowski Zivilisation der Gewalt Die kulturellen Ursprunge des Stalinismus In Historische Zeitschrift Band 281 Heft 1 August 2005 S 59 102 hier S 78 a b Shearer Policing Stalin s socialism S 130 Hagenloh Stalin s Police S 55 Zu Jewdokimows Karriere und Bedeutung siehe Stephen G Wheatcroft Agency and Terror Evdokimov and Mass Killing in Stalin s Great Terror in Australian Journal of Politics and History Bd 53 2007 S 20 43 PDF 1 2 MB Abruf am 10 Februar 2011 In englischer Ubersetzung abgedruckt bei Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 238 245 Rolf Binner Marc Junge Wie der Terror gross wurde PDF 671 KB Cahiers du monde russe Jg 42 H 2 4 2001 S 557 613 archiviert vom Original am 27 Dezember 2014 abgerufen am 3 Dezember 2021 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 166 Shearer Policing Stalin s socialism S 9 Paul R Gregory Philipp J H Schroder Konstantin Sonin Dictators Repression and the Median Citizen An Eliminations Model of Stalin s Terror Data from the NKVD Archives S 6 PDF 303 kB Memento vom 27 Dezember 2014 im Internet Archive Abruf am 10 Februar 2011 Gregory Terror by quota S 175 Alle Zahlen nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 169 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 169 f Baberowski Der Feind ist uberall S 677 Vergleiche hierzu Fitzpatrick Stalin s Peasants S 59 62 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 169 f Zitiert nach Naimark Stalin und der Genozid S 63 Zitiert nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 167 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 166 f Siehe auch Fitzpatrick Stalin s Peasants S 56 f Beispiele aus Aserbaidschan bei Baberowski Der Feind ist uberall S 700 f Baberowski Der Feind ist uberall S 680 f Hierzu Fitzpatrick Stalin s Peasants S 67 Ausfuhrlich zu Formen von bauerlicher Renitenz und passivem Widerstand Viola Peasant rebels under Stalin S 68 99 Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 268 Reese Red Army Opposition S 33 f Hierzu umfassend Reese Red Army Opposition Shearer Policing Stalin s socialism S 108 und S 112 115 Zahlen nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 167 Zu Formen und zur regionalen Verbreitung des Widerstands siehe Davies The socialist offensive S 255 261 Zahlen nach Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 395 Die OGPU Statistik uber Motive Formen zeitliche Entwicklung und raumliche Verteilung dieser Terrorakte siehe die entsprechenden Ubersichten bei Viola Peasant rebels under Stalin S 103 105 und S 108 110 Dort S 105 Tabelle 4 3 wird die Zahl der Ermordeten mit rund 1200 angegeben Zum Bandenwesen nach der Entkulakisierung siehe Viola Peasant rebels under Stalin S 176 179 Baberowski Entweder fur den Sozialismus oder nach Archangel sk S 632 Baberowski Der Feind ist uberall S 706 708 Zitiert nach Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 395 Fitzpatrick Stalin s Peasants S 63 Viola Peasant rebels under Stalin S 134 Josef Stalin Vor Erfolgen von Schwindel befallen Zu den Fragen der kollektivwirtschaftlichen Bewegung Abruf am 1 Marz 2011 Zur Bedeutung des Stalin Artikels siehe die entsprechende Einfuhrung auf der Website www 1000dokumente de Abruf am 1 Marz 2011 Alle Angaben nach Fitzpatrick Stalin s Peasants S 63 Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 264 Zahl nach siehe Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 396 Zahlen nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 168 Zahlen nach Viola Peasant rebels under Stalin S 140 Vgl dort auch Tabelle 5 uber die Anzahl der Unruhen pro Region sowie die jeweiligen Teilnehmerzahlen Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 397 siehe auch Davies The socialist offensive S 379 Viola The unknown Gulag S 96 Viola The unknown Gulag S 115 Siehe Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 578 und S 593 Tabelle 4 Angaben nach Viola The unknown Gulag S 115 Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 578 Zitiert nach Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 578 Arbeitssiedlung ist die spatere Bezeichnung fur Sondersiedlung Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 578 f Viola Peasant rebels under Stalin S 176 Zur oft chaotischen Situation dort siehe Viola The unknown Gulag S 38 f Angaben nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 171 und Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 269 Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 269 Viola The unknown Gulag S 43 f Viola The unknown Gulag S 44 Eine ungefilterte Schilderung der Zustande in den Transitunterkunften aus der Sicht eines Deportierten der an Michail Kalinin schrieb findet sich bei Viola The Other Archipelago S 745 Vgl Viola The unknown Gulag S 48 51 Viola The Other Archipelago S 743 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 172 Naimark Stalin und der Genozid S 66 Baberowski Stalinismus von oben Kulakendeportation in der Sowjetunion 1929 1932 S 581 f Zum Einsatz von Sondersiedlern in Magnitogorsk siehe kurz Robert W Davies Forced Labour under Stalin the Archive Revelations in New Left Review No 214 1995 S 76 online Abruf am 5 August 2015 sowie Werth Ein Staat gegen sein Volk S 177 Viola The Other Archipelago S 732 Anm 7 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 175 Polian Against their will S 76 So ein Bericht einer Untersuchungskommission zitiert nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 175 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 175 Polian Against their will S 76 Ausfuhrlich dazu Viola The unknown Gulag S 73 88 und Viola The Other Archipelago Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 275 Baberowski Der Feind ist uberall S 684 Hildermeier Stalinismus und Terror S 595 und Werth Ein Staat gegen sein Volk S 165 Siehe hierzu Hildermeier Die Sowjetunion S 38 f Baberowski Der Feind ist uberall S 684 Baberowski Der Feind ist uberall S 684 Viola et al Eds The War Against the Peasantry S 319 Viola The unknown Gulag S 32 Viola The Other Archipelago S 732 Baberowski Der Feind ist uberall S 684 f Poliar Against their will S 87 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 399 Wolfgang Zank Stille Vernichtung Zeit Online 3 Dezember 2008 Vgl Viola Peasant rebels under Stalin S 179 f Zur Rhetorik einer allgegenwartigen Verschworung siehe Gabor T Rittersporn The Omnipresent Conspiracy On Soviet Imagery of Politics and Social Relations in the 1930s In Nick Lampert and Gabor T Rittersporn Hrsg Stalinism Its nature and aftermath Essays in honor of Moshe Lewin M E Sharpe Armonk N Y 1992 ISBN 0 87332 876 0 S 101 120 Kaznelson Remembering the Soviet State S 1164 Kaznelson Remembering the Soviet State S 1173 1176 Tragedija sovetskoj derevni kollektivizacija i raskulacivanie dokumenty i materialy v 5 tomach 1927 1939 Rosspen Moskau 1999 2003 Viola et al Eds The War Against the Peasantry Viola The Other Archipelago S 731 Baberowski Entweder fur den Sozialismus oder nach Archangel sk S 617 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 394 Siehe Naimark Stalin und der Genozid S 57 74 insbes S 64 f Siehe dort auch S 136 Siehe Jurgen Zarusky Rezension von Norman M Naimark Stalin und der Genozid Frankfurt M Suhrkamp Verlag 2010 in sehepunkte 11 2011 Nr 5 15 Mai 2011 nbsp Dieser Artikel wurde am 1 Mai 2011 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entkulakisierung amp oldid 233348554