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59 85 31 3 Koordinaten 59 51 N 31 18 OSubjekt der Russischen Foderation Oblast Leningrad Leningradskaya oblast Flagge WappenFlagge WappenFoderationskreis NordwestrusslandFlache 83 908 km 1 Bevolkerung 1 716 868 Einwohner Stand 14 Oktober 2010 2 Bevolkerungsdichte 20 Einw km Verwaltungszentrum GattschinaOffizielle Sprache RussischEthnischeZusammensetzung Russen 89 6 Ukrainer 2 5 Belarussen 1 6 Stand 2002 Gouverneur Alexander DrosdenkoGegrundet 1 August 1927Zeitzone UTC 3Telefonvorwahlen 7 813xxPostleitzahlen 187000 188999Kfz Kennzeichen 47OKATO 41ISO 3166 2 RU LENWebsite www lenobl ruLage in RusslandDie Oblast Leningrad russisch Leningradskaya oblast Leningradskaja oblast ist eine Oblast im nordwestlichen Teil Russlands Das Gebiet umschliesst die unter fruherem Namen Leningrad bis 1991 namensgebende Stadt Sankt Petersburg die aber selbst nicht zur Oblast gehort sondern ein eigenstandiges Foderationssubjekt bildet Dort befand sich ausschliesslich der Sitz der Verwaltungsorgane der Oblast bis 2021 Gattschina als Verwaltungszentrum festgelegt wurde Seither Stand 2022 zieht die Verwaltung etappenweise nach Gattschina um Im Gegensatz zur Stadt hat die Oblast nach einem Beschluss des dortigen Gebietssowjets ihren aus sowjetischer Zeit stammenden Namen beibehalten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Wirtschaft 3 Geschichte 4 Bevolkerung 5 Verwaltungsgliederung und Stadte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Oblast umfasst den Grossraum Sankt Petersburg und reicht von der finnischen und der estnischen Grenze uber die Sudhalfte des Ladogasees bis zum Onegasee Die West Ost Ausdehnung betragt 450 km die maximale Nord Sud Ausdehnung 320 km Die wichtigsten Flusse sind Newa und Wolchow Auf dem Territorium der Oblast Leningrad befinden sich 1 800 Seen Unter ihnen sind mit dem Ladogasee und Onegasee der grosste und der zweitgrosste Susswassersee Europas Festung SchlusselburgWirtschaft Bearbeiten Wyborg Kloster in TichwinDie Wirtschaft ist vielfaltig zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen zahlen Maschinenbau Holzverarbeitung chemische Industrie und Energiegewinnung Auch der Tourismus spielt eine Rolle Die Stadt Sankt Petersburg zahlt zu den meistbesuchten Orten Russlands viele Touristen zieht es dabei auch in die Umgebung der Stadt und damit in die Oblast Leningrad Geschichte Bearbeiten Im 17 Jahrhundert gehorte das heutige Gebiet der Oblast Leningrad zum Schwedischen ReichDas Gebiet am Finnischen Meerbusen war als Ingermanland bekannt und lange Zeit von finno ugrischen Volkern bewohnt Mit den Wepsen Woten und Ischoren Ingriern leben noch kleine Reste dieser Volker in der Region Im 8 Jahrhundert n Chr liessen sich die Slawen auf diesem Territorium fest nieder Die Slawen ruckten entlang der wichtigsten Wasserstrassen der Ostsee und des Ladogasees vor und erschlossen das Land Die Beziehungen der Ostslawen zu den weniger zahlreichen Ureinwohnern hatten einen friedlichen Charakter In diese Zeit fallt die Entstehung von Alt Ladoga am Ufer des Flusses Wolchow der altesten Siedlung in Nordwestrussland Im 9 und 10 Jahrhundert bildete Alt Ladoga als politisches und wirtschaftliches Zentrum bei der Herausbildung des altrussischen Staates eine bedeutende Rolle Ein damit verbundenes Ereignis ist die 862 erfolgte Einladung der waragischen Dynastie der Rjuriks mit Brudern und Gefolge nach Alt Ladoga die die Streitigkeiten unter den Stammen nach dem Tod des letzten Angehorigen der lokalen slawischen Stammesfursten beenden sollten Dieses Ereignis gilt als Grundungsdatum des russischen Staates vgl Geschichte Russlands Das Territorium des heutigen Gebiets Leningrad gehorte von 1136 bis 1478 zu den Landern der Republik Nowgorod Im 13 und 14 Jahrhundert wurden diese Lander zum Kampfplatz bei der Abwehr der Angriffe des Meistertums Livland und Schwedens Im Jahre 1240 fand die beruhmte Schlacht an der Newa statt in der die russischen Truppen unter dem Kommando des Fursten Alexander Newski die Schweden zuruckschlugen Im Januar 1478 endete die Existenz der Nowgoroder Republik Ihre Lander gingen an das Grossfurstentum Moskau uber In der Zeit der Wirren im fruhen 17 Jahrhundert ging das Gebiet an Schweden Russlands Versuch in den Jahren 1656 1658 die eingebussten Territorien auf militarischem Wege zuruckzuerobern scheiterte zunachst Anfang des 18 Jahrhunderts wahrend des Grossen Nordischen Krieges wurde das Gebiet von Peter I zuruckerobert Um Russland den Zugang zur Ostsee zu sichern grundete Peter I am 16 Mai 1703 auf einer Insel im Newadelta die neue Festung St Petersburg die dann zur Hauptstadt des Russischen Kaiserreiches wurde Historischer Vorganger der Oblast war das Gouvernement Ingermanland spater Gouvernement Sankt Petersburg Petrograd Leningrad das 1708 gebildet wurde Die Oblast Leningrad wurde am 1 August 1927 gebildet allerdings mit einem sehr viel grosseren Gebietsumfang als heute Erst nach 1945 erhielt sie im Wesentlichen ihren heutigen Zuschnitt Nach dem Winterkrieg 1939 1940 verlor Finnland einige Territorien an die Sowjetunion Dadurch wurde die Oblast Leningrad vergrossert Seit dem Juli 1941 bis zum August 1944 fanden hier erbitterte Schlachten des Zweiten Weltkriegs statt Der Kampf um Leningrad zahlt zu den wichtigsten Schlachten 900 Tage und Nachte hielten die Soldaten der Leningrader und der Wolchow Front die Truppen der Wehrmacht und finnische Truppen auf den Zugangswegen zu Leningrad auf Wahrend der Leningrader Blockade verlief auf dem Territorium des Gebiets die Strasse des Lebens die einzige Verbindungslinie zwischen der belagerten Stadt und dem Hinterland Der Krieg hat der Oblast Leningrad riesigen Schaden zugefugt In den besetzten Bezirken war die Industrie fast vollig vernichtet 16 Stadte und gut 4 000 Siedlungen wurden verwustet Im Januar 1945 zahlte die Oblast nur noch 483 000 Einwohner im Vergleich zu den 1 258 000 Einwohnern vor dem Krieg Bis 1978 wurde die Flache der Stadt Leningrad um die Satellitenstadte Kolpino Puschkin Lomonossow Kronstadt Peterhof und angrenzende Vororte erweitert Diese Stadte gelten jetzt als Stadtbezirke von Sankt Petersburg und gehoren daher administrativ und territorial nicht mehr zur Oblast Nach dem Zerfall der Sowjetunion blieb die Oblast von vielen Problemen des post sowjetischen Raums wie etwa einem Bevolkerungsruckgang verschont Bevolkerung BearbeitenBei den letzten russischen Volkszahlungen in den Jahren 2002 und 2010 gab es eine Bevolkerungszahl von 1 669 205 respektive 1 716 868 Bewohnern Somit stieg die Einwohnerzahl in diesen acht Jahren um 47 663 Personen 2 86 In Stadten wohnten 2010 1 127 551 Menschen Dies entspricht 65 67 der Bevolkerung in Russland 73 Bis zum 1 Januar 2014 stieg die Einwohnerschaft weiter auf 1 763 924 Menschen Die Verteilung der verschiedenen Volksgruppen sah folgendermassen aus Piskarjowskoje Gedenkfriedhof St PetersburgBevolkerung der Oblast nach Volksgruppen Nationalitat VZ 1989 Prozent VZ 2002 Prozent VZ 2010 ProzentRussen 1 502 901 90 88 1 495 295 89 58 1 485 905 86 55Ukrainer 49 182 2 97 41 842 2 51 31 769 1 85Belarussen 33 704 2 04 26 290 1 58 16 830 0 98Tataren 7 757 0 47 9 432 0 57 8 693 0 51Armenier 1 761 0 11 5 518 0 33 7 072 0 41Usbeken 1 188 0 07 1 001 0 06 6 717 0 39Aserbaidschaner 1 920 0 12 3 855 0 23 4 574 0 27Finnen 11 833 0 72 7 930 0 48 4 366 0 25Zigane 4 215 0 25 4 573 0 27 3 885 0 23Wepsen 4 273 0 26 2 019 0 12 1 380 0 08Karelier 3 371 0 20 2 057 0 12 1 345 0 08Juden 3 587 0 22 1 734 0 10 1 206 0 07Ischoren 276 0 02 177 0 01 169 0 01Einwohner 1 653 723 100 00 1 669 205 100 00 1 716 868 100 00Anmerkung die Anteile beziehen sich auf die Gesamtzahl der Einwohner Sie schliesst den Personenkreis ein der keine Angaben zu seiner ethnischen Zugehorigkeit gemacht hat 2002 39 028 resp 2010 114 747 Personen Die Bevolkerung des Gebiets besteht zu rund 90 aus Russen Die Ukrainer und Belarussen sind die einzigen nennenswerten ethnischen Minderheiten in der Oblast Leningrad Ihre Zahl wie auch die Anzahl der Finnen Wepsen Karelier und Juden sinkt in Folge von Assimilation allerdings stark Die einheimischen und einst dominierenden finno ugrischen Volker Wepsen Karelier Finnen Ischoren und Woten sind kulturell ebenfalls weitgehend assimiliert und heute fast vollstandig verschwunden Noch um 1800 gab es mehr als 100 000 Wepsen Mittel und Sud Wepsen Ischoren und Woten im damaligen Ingermanland Bereits beim Zensus 1959 lag ihr Anteil bei nur noch wenigen Prozentpunkten Aus dem Transkaukasus und Zentralasien dagegen sind seit dem Ende der Sowjetunion zahlreiche Menschen zugewandert Die meisten von ihnen liessen sich aber in Sankt Petersburg selbst und nicht in der Oblast nieder Verwaltungsgliederung und Stadte Bearbeiten Hauptartikel Verwaltungsgliederung der Oblast Leningrad Die Oblast ist in 17 Rajons und einen Stadtkreis Sosnowy Bor unterteilt Insgesamt gibt es 31 Stadte und 32 Siedlungen stadtischen Typs Grosste Stadte Name Russisch Einwohner 14 Oktober 2010 2 Gattschina Gatchina 92 937Wyborg Vyborg 79 962Sosnowy Bor Sosnovyj Bor 65 788Wsewoloschsk Vsevolozhsk 59 704Tichwin Tihvin 58 459Kirischi Kirishi 52 309Siehe auch Liste der Stadte in der Oblast LeningradWeblinks Bearbeiten Commons Oblast Leningrad Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Oblast Leningrad Reisefuhrer Offizielle Website der Oblast Leningrad LenoblinformEinzelnachweise Bearbeiten Administrativno territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda Administrativ territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Foderation zum 1 Januar 2010 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Tom 1 Cislennostʹ i razmescenie naselenija Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Band 1 Anzahl und Verteilung der Bevolkerung Tabellen 5 S 12 209 11 S 312 979 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation Sowet roschdjonny wetrom peremen Memento vom 21 Januar 2012 im Internet Archive auf gazetavesti rf abgerufen am 5 Februar 2013 Foderationssubjekte Russlands Republiken Adygeja Altai Baschkortostan Burjatien Chakassien Dagestan Inguschetien Kabardino Balkarien Kalmuckien Karatschai Tscherkessien Karelien Komi Mari El Mordwinien Nordossetien Alanien Sacha Jakutien Tatarstan Tschetschenien Tschuwaschien Tuwa UdmurtienRegionen Krai Altai Chabarowsk Kamtschatka Krasnodar Krasnojarsk Perm Primorje Stawropol TransbaikalienGebiete Oblast Amur Archangelsk Astrachan Belgorod Brjansk Irkutsk Iwanowo Jaroslawl Kaliningrad Kaluga Kemerowo Kirow Kostroma Kurgan Kursk Leningrad Lipezk Magadan Moskau Murmansk Nischni Nowgorod Nowgorod Nowosibirsk Omsk Orenburg Orjol Pensa Pskow Rjasan Rostow Sachalin Samara Saratow Smolensk Swerdlowsk Tambow Tjumen Tomsk Tscheljabinsk Tula Twer Uljanowsk Wladimir Wolgograd Wologda WoroneschStadte mit Subjektstatus Moskau Sankt PetersburgAutonome Oblaste Judische Autonome OblastAutonome Kreise Chanten und Mansen 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