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67 175 Koordinaten 67 0 N 175 0 OSubjekt der Russischen Foderation Autonomer Kreis der Tschuktschen Chukotskij avtonomnyj okrug russisch Chukotkaken avtonomnyken okrug tschuktschisch Flagge WappenFlagge WappenFoderationskreis Ferner OstenFlache 721 481 km 1 Bevolkerung 50 526 Einwohner Stand 14 Oktober 2010 2 Bevolkerungsdichte 0 07 Einw km Verwaltungszentrum AnadyrOffizielle Sprachen Tschuktschisch RussischEthnischeZusammensetzung Russen 51 9 Tschuktschen 23 5 Ukrainer 9 22 Eskimos v a Yupik 2 85 Ewenen 2 61 Stand 2002 Gouverneur Roman KopinGegrundet 10 Dezember 1930Zeitzone UTC 12Telefonvorwahlen 7 427xxPostleitzahlen 689000 689999Kfz Kennzeichen 87OKATO 77ISO 3166 2 RU CHUWebsite www chukotka orgLage in RusslandBlick auf die Winterlandschaft im Norden des KreisesDer Autonome Kreis der Tschuktschen russisch Chukotskij avtonomnyj okrug Tschukotski awtonomny okrug tschuktschisch Chukotkaken avtonomnyken okrug kurz auch Tschukotka genannt ist eine Verwaltungseinheit in Russland Als Autonomer Kreis ist er ein Foderationssubjekt der Russischen Foderation im Foderationskreis Ferner Osten Im dunn besiedelten Tschukotka welches im aussersten Nordosten Russlands liegt leben auf einer Flache mehr als doppelt so gross wie die der Bundesrepublik Deutschland weniger als 50 000 Menschen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Bevolkerung 3 Verwaltungsgliederung 4 Stadte und stadtische Siedlungen 5 Geschichte 6 Politik 7 Wirtschaft 8 Kultur 9 Trivia 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenTschukotka umfasst den aussersten Nordosten Russlands Es wird durch die an der schmalsten Stelle nur 82 km breite Beringstrasse von Alaska getrennt Die Oberflache ist vorwiegend bergig und besitzt Mittelgebirgscharakter An den Kusten gibt es mehr oder weniger ausgedehnte Tieflander z B das Tschaun Tiefland Die Berglander rechnet man zum Ostsibirischen Bergland Sie umfassen unter anderem den Nordteil des Korjakengebirges das Anjuigebirge das Anadyrgebirge bis zur Tschuktschen Halbinsel wo im Kap Deschnjow der ostlichste Punkt Russlands bzw Asiens liegt Zum Kreis gehoren auch mehrere grossere Inseln wie das UNESCO Weltnaturerbe Gebiet Wrangelinsel und die Insel Aion Der Kreis liegt fast vollstandig nordlich der Baumgrenze und wird von Tundra bedeckt In den hoheren Bergregionen geht sie in eine Frostschuttwuste uber Lediglich in den sudlichsten Gebieten des Kreises findet man in geschutzten Lagen niedrig wachsende Baume Das Klima ist rau Die Jahresdurchschnittstemperaturen liegen zwischen 5 und 10 C Der Winter beginnt im September und endet erst im Mai Warmster Monat ist der Juli mit etwa 9 C kaltester der Januar mit 25 C Tiefsttemperaturen von unter 40 C sind moglich Sturme sind zu jeder Jahreszeit moglich und erreichen oft Orkanstarke Bevolkerung BearbeitenTschukotka ist abgelegen und ausserst dunn besiedelt Infolge des Ruckgangs des Goldabbaus hat es seit 1989 fast 70 1989 2010 69 2 seiner Einwohner vor allem Russen durch Abwanderung nach Zentralrussland verloren Auch die fruher stark vertretenen Einwanderergruppen der Ukrainer Weissrussen und Tataren sind massenhaft weggezogen Die indigenen Ethnien sind jedoch wie in den meisten Gebieten Sibiriens und des Fernen Osten trotzdem noch in der Minderheit Die folgende Tabelle zeigt die Zeitentwicklung der Gesamtbevolkerung und ihrer Zusammensetzung nach Nationalitaten Volksgruppe VZ 1939 VZ 1959 VZ 1970 VZ 1979 VZ 1989 VZ 2002 VZ 2010 1Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Anzahl Tschuktschen 12 111 56 3 9 975 21 4 11 001 10 9 11 292 8 1 11 914 7 3 12 622 23 5 12 772 25 3 Tschuwanen2 944 0 6 951 1 8 897 1 8 Russen 5 183 24 1 28 318 60 7 70 531 69 7 96 424 68 9 108 297 66 1 27 918 51 9 25 068 49 6 Ukrainer 571 2 7 3 543 7 6 10 393 10 3 20 122 14 4 27 600 16 8 4 960 9 2 2 869 5 7 Eskimos3 k Ang 1 064 2 3 1 149 1 1 1 278 0 9 1 452 0 9 1 534 2 9 1 529 3 0 Ewenen 817 3 8 820 1 8 1 061 1 0 969 0 7 1 336 0 8 1 407 2 6 1 392 2 8 Weissrussen 60 0 3 578 1 2 1 669 1 6 2 448 1 7 3 045 1 9 517 1 0 364 0 7 Tataren 48 0 2 504 1 1 1 607 1 6 1 995 1 4 2 272 1 4 534 1 0 451 0 9 Jukagiren4 k Ang k Ang k Ang 109 0 08 144 0 09 185 0 3 198 0 4 Andere 2 734 12 7 1 887 4 0 3 773 3 7 5 307 3 8 6 930 4 2 3 196 5 9 4 986 9 9 Einwohner 21 524 100 46 689 100 101 184 100 139 944 100 163 934 100 53 824 100 50 526 100 1 2 770 Personen konnten keiner Volksgruppe zugeteilt werden Diese Leute verteilen sich vermutlich anteilmassig gleich wie die ethnisch zugeschiedenen Einwohner 3 2 1939 1979 zu den Tschuktschen gezahlt 3 1939 unter ubrige sibirische Volker 4 1939 1970 unter ubrige sibirische Volker Verwaltungsgliederung Bearbeiten nbsp Verwaltungsgliederung seit 2008 Nummern der Rajons in der ersten Tabellenspalte Von 2008 bis 2015 war der Autonome Kreis in einen Stadtkreis und sechs Rajons gegliedert nachdem am 30 Mai die vormaligen Rajons Iultin und Schmidtowski mit der Wrangelinsel zum Rajon Wostotschny Ostrajon und die Rajons Anadyrski und Beringowski zum Rajon Zentralny Zentralrajon vereinigt wurden Am 18 November 2008 erhielten die beiden Rajons wieder die Namen jeweils eines der alten Rajons der Ostrajon wurde zum Rajon Iultin und der Zentralrajon zum Rajon Anadyr Den Rajons waren ab 2008 insgesamt 7 Stadt und 37 Landgemeinden unterstellt 2010 wurden zwei Landgemeinden aufgelost 2015 wurden drei der Rajons in Stadtkreise umgewandelt jeweils benannt nach ihrem Verwaltungssitz der Iultinski rajon in den Stadtkreis Egwekinot der Prowidenski rajon in den Stadtkreis Prowidenija und der Tschaunski rajon in Stadtkreis Pewek Dabei wurden alle Stadt und Landgemeinden dieser Rajons aufgelost und deren Ortschaften sowie die zuvor auf gemeindefreiem Gebiet gelegenen Ortschaften den jeweiligen Stadtkreisen direkt unterstellt Den verbliebenen drei Rajons sind seit 2015 insgesamt 3 Stadt und 20 Landgemeinden unterstellt A 1 Rajon Stadtkreis Ein wohner 2 Flache km Bevolkerungs dichte Ew km Stadt bevolkerung 2 Land bevolkerung 2 Verwaltungs sitz A 2 Weitere Orte A 3 AnzahlStadt gem AnzahlLand gem Anadyr 13 517 21 644 13 045 472 Anadyr Tawaiwaam 1 Anadyrski rajon 9 436 287 509 0 03 4 769 4 667 Anadyr A 4 Alkatwaam Beringowski Chatyrka Kantschalan Lamutskoje Markowo Meinypilgyno Sneschnoje Tschuwanskoje Ugolnyje Kopi Ust Belaja Wajegi 2 102 Bilibinski rajon 7 866 174 652 0 05 5 506 2 360 Bilibino Anjuisk Ilirnei Omolon Ostrownoje 1 43 Egwekinot ex Iultinski rajon A 5 5 587 143 600 0 04 3 282 2 305 Egwekinot Amguema Konergino Mys Schmidta Nutepelmen Ryrkaipij Uelkal Wankarem 4 Prowidenija ex Prowidenski rajon 3 923 27 286 0 14 1 970 1 953 Prowidenija Enmelen Janrakynnot Nowoje Tschaplino Nunligran Sireniki 5 Pewek ex Tschaunski rajon 5 359 58 091 0 09 4 162 1 197 Pewek Aion Billings Janranai Rytkutschi 6 Tschukotski rajon 4 838 30 247 0 16 4 838 Lawrentija Enurmino Intschoun Lorino Neschkan Uelen 6Anmerkungen Nummer des Rajons Stadtkreises in alphabetischer Reihenfolge der Namen im Russischen Stadte fett Siedlungen stadtischen Typs kursiv zugleich Gemeindesitz Gemeindesitze in Rajons Stadtgemeindesitze kursiv alle bewohnten Orte in Stadtkreisen gehort selbst nicht zum Rajon sondern zum gleichnamigen Stadtkreis einschliesslich Wrangelinsel auf der Karte nicht gezeigt Stadte und stadtische Siedlungen Bearbeiten nbsp Ein Junge des Tschuktschen Volkes mit Wal Skeletten im Autonomen Kreis der Tschuktschen 1982 Im Autonomen Kreis der Tschuktschen gibt es drei Stadte und funf Siedlungen stadtischen Typs Stadt Stadt Siedlung Russisch Rajon Einwohner 14 Oktober 2010 2 Anadyr Anadyr Stadtkreis 13 045Beringowski Beringovskij Anadyr 1 401Bilibino Bilibino Bilibino 5 506Egwekinot Egvekinot Iultin 2 790Mys Schmidta Mys Shmidta Iultin 492Pewek Pevek Tschaunski 4 162Prowidenija Provideniya Prowidenija 1 970Ugolnyje Kopi Ugolnye Kopi Anadyr 3 368Die in den 1990er Jahren noch existierenden stadtischen Siedlungen vorwiegend Bergarbeitersiedlungen Aliskerowo Baranicha Iultin Komsomolski Krasnoarmeiski Leningradski Schachtjorski Walkumei und Wstretschny sind inzwischen von ihren Bewohnern verlassen und somit zu Geisterstadten geworden Geschichte BearbeitenDie russische Besiedlung begann im 17 Jahrhundert gegen heftigen Widerstand der Tschuktschen der bis ins fruhe 20 Jahrhundert anhielt Am 10 Dezember 1930 wurde der Nationale Kreis der Tschuktschen im Bestand des Fernostlichen Krais gegrundet Provisorisches Verwaltungszentrum war zunachst die Kulturbasis der Tschuktschen das heutige Lawrentija Am 10 Februar 1934 wurde das Verwaltungszentrum nach Anadyr verlegt Der Nationale Kreis wurde am 22 Juli 1934 in die Oblast Kamtschatka eingegliedert die bis 1938 Teil des Fernostlichen Krais und anschliessend Teil der Region Chabarowsk war Vom 18 Mai 1951 bis zum 3 Dezember 1953 war er direkt der Region Chabarowsk unterstellt und war anschliessend Teil der Oblast Magadan Durch die sowjetische Verfassung von 1977 wurde der Name in Autonomer Kreis der Tschuktschen geandert Am 17 Juni 1992 folgte die Ausgliederung aus der Oblast Magadan Der Autonome Kreis der Tschuktschen ist seitdem der einzige Autonome Kreis der keinem anderen Foderationssubjekt angehort Bei der Schaffung der Foderationskreise 2000 wurde er dem Foderationskreis Ferner Osten unterstellt 4 Politik BearbeitenIm Dezember 2000 wurde Roman Abramowitsch mit 92 aller Stimmen zum neuen Gouverneur gewahlt und im Oktober 2005 in diesem Amt bestatigt Er begann selbstfinanzierte Lebensmittel Fertighauser aus Kanada und Treibstoff in den Autonomen Kreis zu verschiffen Wahrend sich Abramowitsch bei der einheimischen Bevolkerung aufgrund dieser Massnahmen hoher Beliebtheit erfreute sicherte sein Amt dem in London lebenden Oligarchen den Schutz vor Strafverfolgung politische Immunitat In neuen russischen Presseberichten uber den reichsten Mann des Landes heisst es aber auch vielfach dass der damalige Prasident Wladimir Putin ihn gebeten habe sich auf diese Weise um die ruckstandige Region zu kummern Allein die jahrlich entrichteten Steuern von Abramowitsch wurden den Regionalhaushalt um ein Vielfaches ubersteigen Im Juli 2008 trat Abramowitsch als Gouverneur von Tschukotka zuruck als Nachfolger wurde Roman Kopin ernannt Als Grenzgebiet zu den Vereinigten Staaten ist Tschukotka fur Auslander nur mit Sondergenehmigung zu bereisen Diese muss vom Gouverneur erteilt werden Liste der Gouverneure 5 6 Name AmtszeitAlexander Nasarow 1991 2000Roman Abramowitsch 2001 2008Roman Kopin seit 2008Wirtschaft BearbeitenWichtigster Wirtschaftszweig ist immer noch der Goldabbau obwohl dieser in den letzten Jahren zuruckgegangen ist Die derzeit laufenden Investitionen von Kinross Gold einer kanadischen Bergbaufirma werden in den nachsten Jahren wahrscheinlich wieder zu einem Anstieg der Goldproduktion fuhren Die traditionellen Wirtschaftszweige der Tschuktschen und anderen indigenen Ethnien sind Rentierzucht Pelzfang und auch die Jagd auf Meeressaugetiere Kultur BearbeitenEiner der wenigen im Ausland bekannten Intellektuellen war der 1930 in Uelen geborene und 2008 verstorbene Schriftsteller Juri Rytcheu dessen Werke eine Vorstellung vom Leben der indigenen Volker geben Trivia BearbeitenDer Asteroid des inneren Hauptgurtels 2509 Chukotka wurde nach dem Autonomen Kreis der Tschuktschen benannt 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tschukotka Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Autonomer Kreis der Tschuktschen Reisefuhrer Offizielle Internetseite von Tschukotka Fototour durch Sibirien Weisse Holle im Abendrot Artikel von Michael Martin in Spiegel Online 24 April 2012 Fotoreise nach Sibirien Kochkunst mit Lotlampe Artikel von Michael Martin in Spiegel Online 3 Mai 2012 Fotoreise nach Sibirien Angeln mit Panzer Artikel von Michael Martin in Spiegel Online 17 Mai 2012Einzelnachweise Bearbeiten Administrativno territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda Administrativ territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Foderation zum 1 Januar 2010 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation a b c d e Cislennostʹ naselenija gorodskich naselennych punktov selʹskich naselennych punktov po Cukotskomu avtonomnomu okrugu Bevolkerungszahl der stadtischen Ortschaften der landlichen Ortschaften im Autonomen Kreis der Tschuktschen Download von der Website des Territorialorgans Autonomer Kreis der Tschuktschen des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation Bevolkerung der russischen Gebietseinheiten nach Nationalitat 2010 russisch Zeilen 1118 1130 Archivierte Kopie Memento vom 1 Juni 2012 im Internet Archive Herwig Kraus Die Sowjetunion und ihre Nachfolgestaaten 2011 S 321 doi 10 1515 9783110954050 Novaya glava Lyudmila Ajnana Bolshoj gorod Moskovskie novosti 18 Marz 2018 archiviert vom Original am 18 Marz 2018 abgerufen am 6 Januar 2023 R Kopin vstupil v dolzhnost gubernatora Chukotki Politika RosBiznesKonsalting 23 Juni 2015 archiviert vom Original am 23 Juni 2015 abgerufen am 6 Januar 2023 Lutz D Schmadel Dictionary of Minor Planet Names Fifth Revised and Enlarged Edition Hrsg Lutz D Schmadel 5 Auflage Springer Verlag Berlin Heidelberg 2003 ISBN 3 540 29925 4 S 186 doi 10 1007 978 3 540 29925 7 2510 englisch 992 S Originaltitel Dictionary of Minor Planet Names Erstausgabe Springer Verlag Berlin Heidelberg 1992 1977 NG Discovered 1977 July 14 by N S Chernykh at Nauchnyj Foderationssubjekte Russlands Republiken Adygeja Altai Baschkortostan Burjatien Chakassien Dagestan Inguschetien Kabardino Balkarien Kalmuckien Karatschai Tscherkessien Karelien Komi Mari El Mordwinien Nordossetien Alanien Sacha Jakutien Tatarstan Tschetschenien Tschuwaschien Tuwa UdmurtienRegionen Krai Altai Chabarowsk Kamtschatka Krasnodar Krasnojarsk Perm Primorje Stawropol TransbaikalienGebiete Oblast Amur Archangelsk Astrachan Belgorod Brjansk Irkutsk Iwanowo Jaroslawl Kaliningrad Kaluga Kemerowo Kirow Kostroma Kurgan Kursk Leningrad Lipezk Magadan Moskau Murmansk Nischni Nowgorod Nowgorod Nowosibirsk Omsk Orenburg Orjol Pensa Pskow Rjasan 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