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Die Woten Eigenbezeichnungen vadjalain vadjakko russische Bezeichnung Vodj vod sind ein sehr kleines den Esten verwandtes ostseefinnisches Volk dessen Kerngruppe im aussersten Westen des Leningrader Gebietes in der Russischen Foderation lebt Die verbliebenen 73 Angehorigen 2010 der wotischen Volksgruppe werden als direkte Nachfahren der mittelalterlichen Bevolkerung gleichen Namens betrachtet Gegenwartig sind Bemuhungen fur den Erhalt der nahezu ausgestorbenen wotischen Sprache im Gange Die traditionelle Religion der Woten war das orthodoxe Christentum FlaggeWoten in Nationaltracht Inhaltsverzeichnis 1 Die altere Geschichte der Woten 2 Watland 3 Die Woten in der der jungeren Geschichte und in der Gegenwart 3 1 Bevolkerungsruckgang und sowjetische Periode 3 2 Nach dem Ende der Sowjetunion 4 Krievini die Woten Sudlettlands 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDie altere Geschichte der Woten BearbeitenArchaologische und sprachwissenschaftliche Forschungen lassen den Schluss zu dass die Vorfahren der Woten etwa zwischen dem 1 und 4 Jahrhundert aus dem ostseefinnischen Siedlungsgebiet in Estland uber den Fluss Narva kommend nach Osten in die kustennahen Gebiete der historischen Landschaft Ingermanland einwanderten Die Nestorchronik aus dem 12 Jahrhundert erwahnt die Vertreibung und spatere Berufung der Warager durch slawische und finnische Stamme des nordlichen Osteuropa die 862 stattgefunden haben soll Die Woten werden in dieser historisch keineswegs exakten Quelle nicht genannt Vielmehr ist in den verschiedenen Versionen des Geschichtswerkes von den Tschuden die Rede ein Sammelbegriff fur verschiedene ostseefinnische Volker der die Vorfahren der Woten eingeschlossen haben konnte Das ostslawische historische Ethnonym Vodj vod Vod Woten wird erstmals in einem Nowgoroder Verwaltungstext aus der Zeit Jaroslaw des Weisen Mitte des 11 Jahrhunderts und im Bezug auf das Jahr 1069 im Zusammenhang mit militarischen Auseinandersetzungen zwischen Nowgorod und dem Polozker Fursten Vseslav erwahnt Aus derselben Zeit stammt auch der Name Narova Tschuden nach dem Fluss Narva der sich vermutlich ebenfalls auf die Woten bezieht Fur das Jahr 1149 nehmen Historiker die erstmalige aber noch nicht endgultige Einbeziehung der Woten in das Herrschaftsgebiet des Nowgoroder Staates an Die Integration des so genannten Wotischen Funftels Vodskaja Pjatina als Verwaltungsbezirk in die Republik Nowgorod scheint jedoch im 13 Jahrhundert ihren Abschluss gefunden zu haben Auch von einer nominellen orthodoxen Christianisierung der Woten zu diesem Zeitpunkt ist auszugehen Allerdings beklagen die Nowgoroder Bischofe noch im 16 Jahrhundert das vermeintliche Heidentum der Woten Die 1255 entsandte katholische Mission zu den pagani Watlandiae Watland Heiden war nicht erfolgreich Im gesamten Mittelalter waren die Woten als Grenzbewohner von zahlreichen mindestens 37 schweren kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der Republik Nowgorod den im Baltikum expandierenden Ritterorden Schwertbruderorden Deutscher Orden und Schweden betroffen Watland BearbeitenIn westlichen mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Quellen findet in unterschiedlicher Schreibung das nach den Woten benannte Watland Erwahnung Es kommen auch Formen wie Vatland Watlandia mittelalterliche lateinische Texte Wattlande oder sogar Waadtland nicht zu verwechseln mit dem Schweizer Kanton vor Dieses Gebiet fiel 1478 zusammen mit der gesamten Nowgoroder Republik an das Grossfurstentum Moskau und 1617 in Loslosung vom Moskauer Zarenreich an Schweden Wahrend der schwedischen Herrschaft setzte sich der Name Ingermanland fur ein uber das eigentliche Watland hinausgehendes grosseres Gebiet ostlich der Narva bis zum Ladogasee und auch fur den Suden der Karelischen Landenge durch Seit 1702 war Land der Woten Teil des Russischen Kaiserreichs Die Wotenforscherin O I Kon kova verweist darauf dass auch im Mittelalter keineswegs nur die namensgebende wotischsprachige Bevolkerung auf diesem Gebiet siedelte Um diese von den anderen Einwohnern des Wotischen Funftels bzw der Wotischen Erde Votskaja Zemlja abzuheben verwendete die Nowgoroder und die Moskauer Verwaltung wiederum den vieldeutigen Begriff Tchud Tschuden Heute wird Begriff Watland Vatland Vatljandia Russisch vatland vatlyandiya von der wotischen Kulturbewegung aufgegriffen um die engere territoriale Heimat der Woten oder auch wotische Ressourcen im Internet zu bezeichnen Die Woten in der der jungeren Geschichte und in der Gegenwart BearbeitenBevolkerungsruckgang und sowjetische Periode Bearbeiten Nach 1917 lagen die Siedlungsgebiete der Woten auf sowjetrussischem Gebiet Sie erhielten im Gegensatz zu vielen anderen ethnischen Minderheiten in den 1920er Jahren keine Autonomie und anders als ihre Nachbarn die sprachlich verwandten Ischoren keine Unterstutzung bei der Entwicklung eines eigenen Schulwesens und einer eigenen Schriftsprache Eine Ursache dafur war offenbar der fortschreitende Verlust der Wotischen Sprache Auch die Zahl der Woten war stark zuruckgegangen 1848 wurden 1548 gezahlt 1926 waren es noch 705 1937 wurde im Zuge stalinistischer Politik das Volk der Woten bei der Volkszahlung nicht mehr berucksichtigt In Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg erfuhren die Woten ein schweres Schicksal Am Ende der Besetzung ihres Siedlungsgebietes durch deutsche Truppen wurden 1943 etwa 800 Woten nach Finnland evakuiert Der Friedensschluss Finnlands mit der Sowjetunion 1944 ermoglichte zwar ihre Ruckkehr aber sie wurden verstreut ausserhalb ihres historischen Siedlungsgebietes zwangsangesiedelt und konnten erst wahrend der Entstalinisierung 1956 in ihre Heimat zuruckkehren Nach dem Ende der Sowjetunion Bearbeiten Nach dem Ende der Sowjetunion wurde 1996 die Gesellschaft der Ischoren und Woten gegrundet die 2000 in ein Zentrum der Indigenen Volker des Petersburger Landes umgewandelt wurde Vom Zentrum wurde das so genannte Wotische Projekt die jetzige Wotische Kulturgesellschaft etabliert die der kulturellen Entwicklung Bildung Information und Sprachpflege dient Allerdings gelang es erst 2008 die Anerkennung der Woten als indigenes Volk mit geringer Bevolkerungszahl durch die Regierung der Russischen Foderation zu erreichen Nunmehr hat die kleine Gemeinschaft der Woten das formelle Recht auf besondere Forderung Krievini die Woten Sudlettlands BearbeitenZwischen 1440 und 1450 wurden im Zuge militarischer Auseinandersetzungen mit Nowgorod etwa 3000 Woten und Ischoren vom Deutschen Orden in das heutige Lettland zwangsumgesiedelt Dort bildeten sie unter der Bezeichnung krievini Krewinen Lettisch wortlich Russen eine eigene ethnische Gemeinschaft Das Krewinische ein Dialekt der wotischen Sprache war in der Gegend um Bauska noch bis zum Beginn des 19 Jahrhunderts in Gebrauch 1 Literatur BearbeitenGina Vieglina Valliete Pa votu un selu pedam zemgale Jumava ISBN 978 9934 11 535 6 O I Kon kova Vod Istorija i Kultura Woten Geschichte und Kultur auf russisch PDF 12 MB Weblinks BearbeitenMichail Pawlow Die Woten Reportage auf Stimme Russlands vom 31 Oktober 2010 Umfassende Infoseite der Wotischen Kulturgesellschaft auf Russisch Geschichtsseite des Wotischen Projekts auf Russisch VAĐĐA TODAY is an open project run as a NGO aimed to popularize Votes culture among the Internet community Einzelnachweise Bearbeiten Eberhardt Winkler Krewinisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Woten amp oldid 236367499