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Die Objedinjonnoje gossudarstwennoje polititscheskoje uprawlenije russisch Obedinyonnoe gosudarstvennoe politicheskoe upravlenie Vereinigte staatliche politische Verwaltung OGPU ublicherweise abgekurzt zu GPU war seit 1922 die Bezeichnung der Geheimpolizei der Sowjetunion Sie ging 1934 im Volkskommissariat fur innere Angelegenheiten NKWD auf Die GPU war die Nachfolgeorganisation der Tscheka und eine Vorlauferin des KGB Inhaltsverzeichnis 1 Allgemein 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAllgemein BearbeitenDie von Felix Dserschinski im Auftrage Lenins am 20 Dezember 1917 gegrundete Tscheka nannte sich Ausserordentliche Gesamtrussische Kommission zur Bekampfung der Konterrevolution Spekulation und Sabotage und wurde fur Massenerschiessungen Verhaftungen und Folterungen von Klassenfeinden politische Gegner Menschewiki Sozialrevolutionare burgerliche Demokraten Kleriker Kosaken Kulaken sowie fur die Durchfuhrung von Deportationen in Besserungslager eingesetzt Am 8 Februar 1922 wurde die Tscheka dann zur GPU umgebaut aber von den Strukturen her nicht verandert Dserschinski blieb der Chef der GPU auch unter Stalin Nach Dserschinskis Tod trat W R Menschinski an dessen Stelle Wie schon 1921 von der Tscheka angedacht baute die GPU in Europa ein Agentennetz auf Damit sollten der Chef der Spionageabwehr Artur Artusow und der Leiter des Auslandsnachrichtendienstes Meir Trillisser die weisse Emigration zerschlagen vor allem die von General Kutepow angefuhrte Russische All Militarische Union 1 Die GPU war unter anderem fur die Aufdeckung sogenannter Schadlingstatigkeit in sowjetischen Betrieben und fur die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft 1929 1933 zustandig Bis zur Zerschlagung der Linken Opposition in der UdSSR hatte die GPU keinerlei Befugnisse gegenuber der Partei und dem Staatsapparat Parteimitglieder konnten erst nach ihrem Ausschluss aus der Partei verfolgt werden Ab September 1927 konnte die GPU auch innerhalb der Partei und des Staatsapparates tatig werden 2 Gleichfalls ab September 1927 setzte der intensive Aufbau von GPU Militareinheiten ein die die Armee kontrollieren sollten 2 Die bei ihrer Tatigkeit in grosser Zahl anfallenden Haftlinge wurden in GPU eigenen Lagern zur Zwangsarbeit eingesetzt unter anderem zum Bau des Weissmeer Ostsee Kanals ab 1931 und von Teilstrecken der Baikal Amur Magistrale 1934 ging die OGPU unter G G Jagoda im neugebildeten NKWD auf 1936 bis 1938 fuhrte das NKWD den Grossen Terror durch wahrend dessen echte und vermeintliche Gegner Stalins massenhaft hingerichtet wurden 1941 wurde die eigentliche Geheimpolizei vom NKWD abgetrennt unter der Bezeichnung Volkskommissariat fur Staatssicherheit NKGB 1946 in Ministerium fur Staatssicherheit MGB umbenannt Nach dem Tode Stalins und Lawrenti Berias wurde daraus 1953 54 das KGB Die sowjetischen Geheimdienste NKWD MWD und Smersch fuhrten ab 1945 in der SBZ in Anwendung des geheimen Befehls 00315 Massenverhaftungen gefahrlicher Deutscher zwecks Einlieferung in Speziallager durch Im deutschen Sprachgebrauch hiessen die Dienste allgemein GPU Die Bezeichnung war durch den Propagandafilm GPU von Karl Ritter aus dem Jahr 1942 popular 3 Die von den Sowjets meist in den Kellern von beschlagnahmten Wohnhausern Villen Kasernen und Amtsgebauden zur Unterbringung der Verhafteten eingerichteten Gefangnisse nannte der Volksmund daher GPU Keller Zentrale war das Kellergefangnis in Berlin Hohenschonhausen das U Boot genannt wurde Das Kurzel GPU wurde von der ostdeutschen Bevolkerung sarkastisch als Grotewohl Pieck Ulbricht aufgelost 4 sowie als Grauen Panik Untergang 5 Literatur BearbeitenAlexander Solschenizyn Der Archipel Gulag Versuch einer kunstlerischen Bewaltigung Scherz Verlag Bern 1973 Joseph Douillet Moskau ohne Maske Verlag fur Kulturpolitik Berlin 1929 Alexandra Anzerowa Aus dem Lande der Stummen Bergstadtverlag Breslau 1936 Wiktor Krawtschenko Ich wahlte die Freiheit E Kaiser Klagenfurt 1949 Iwan Solonewitsch Die Verlorenen Essen 1937 Jan Valtin Tagebuch der Holle Aus dem Amerikanischen von Werner Krauss Kiepenheuer amp Witsch Koln 1957 Jonathan R Adelman Hrsg Terror and Communist Politics The Role of the Secret Police in Communist States Boulder Co Westview Press 1984 ISBN 0 86531 293 1 George Leggett The Cheka Lenin s Political Police Oxford Clarendon Press 1981 ISBN 0 19 822552 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Joint State Political Directorate USSR OGPU Sammlung von Bildern Geschichte der sowjetischen Geheimdienste 1917 1931 russisch Einzelnachweise Bearbeiten Michail Kusmitsch Ryklin Leben ins Feuer geworfen Die Generation des Grossen Oktobers Eine Recherche Aus dem Russischen von Sabine Grebing und Volker Weichsel Suhrkamp Verlag Berlin 2019 S 144 f a b Michal Reiman Die Geburt des Stalinismus Seite 69f Zur Bezeichnung und zum Folgenden siehe Peter Erler GPU Keller Arrestlokale und Untersuchungsgefangnisse sowjetischer Geheimdienste in Berlin 1945 1949 Bund der Stalinistisch Verfolgten Berlin 2005 S 12 Anmerkungen 2 und 3 Uwe Pries Als Thalmann Pionier auf Du und Du mit Iwan Als Europa 1948 in Schutt und Asche lag war Detlev Crusius sechs Jahre alt Da hatte er bereits eine mehrmonatige Flucht vor der Roten Armee hinter sich Jetzt plantschte er mit russischen Soldaten im See und bekam einen Haarschnitt erster Gute verpasst 18 November 2008 archiviert vom Original am 9 Januar 2010 abgerufen am 25 Dezember 2014 1945 Not Archiviert vom Original am 24 September 2008 abgerufen am 25 Dezember 2014 Nachrichtendienste in der Sowjetunion InnenministeriumTscheka GPU SMERSch NKWD NKGB MGB selbststandiges Ministerium KGB selbststandiges Ministerium PGU Erstes Direktorat Auslandsabteilung VerteidigungsministeriumGRU Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gossudarstwennoje polititscheskoje uprawlenije amp oldid 233230082