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Der Grosse Terror russisch Bolshoj terror wissenschaftliche Transliteration Bol soj terror auch als Grosse Sauberung russisch Bolshaya chistka Bolschaja tschistka oder Jeschowschtschina russisch ezhovshina Jeschow Herrschaft bezeichnet war eine von Herbst 1936 bis Ende 1938 dauernde umfangreiche Verfolgungskampagne in der Sowjetunion Die Durchfuhrung dieser von Josef Stalin veranlassten und vom Politburo gebilligten Terrorkampagne lag bei den Organen des Innenministeriums der UdSSR NKWD unter Leitung von Nikolai Jeschow Der Terror richtete sich vor allem gegen mutmassliche Gegner der stalinistischen Herrschaft und als unzuverlassig angesehene Elemente oder Gruppen Gedenktafel fur koreanische Opfer des Grossen Terrors auf dem Gelande der Hinrichtungsstatte Butowo 2007 Als Zeit des Grossen Terrors im engeren Sinn werden die Monate von Juli 1937 bis Mitte November 1938 verstanden Allein in diesem Zeitraum kam es zur Verhaftung von etwa 1 5 Millionen Menschen von denen etwa die Halfte erschossen die anderen bis auf wenige Ausnahmen in die Lager des Gulag gebracht oder in Gefangnissen inhaftiert wurden Die Massenrepressionen gelten als Hohepunkt einer Kette von Sauberungswellen der Stalin Ara Die fur den Terror Verantwortlichen inszenierten anfangs eine Serie von Schauprozessen zu deren bekanntesten die Moskauer Prozesse gehoren vorrangig gegen Angehorige der Eliten in Politik Militar Wirtschaft Verwaltung Wissenschaft und Kultur Die geheimen Massenoperationen ab Mitte 1937 von denen sogenannte Kulaken sozial schadliche und sozial gefahrliche Elemente sowie ethnische Minderheiten betroffen waren forderten allerdings eine weit grossere Opferzahl 1956 drei Jahre nach dem Tod Stalins berichtete der damalige Erste Sekretar des Zentralkomitees Nikita Chruschtschow wahrend einer Geheimrede auf dem XX Parteitag der KPdSU uber fruhere politische Sauberungen gegen Parteimitglieder Die Massenoperationen blieben weiterhin ein Staatsgeheimnis Durch die Veroffentlichung des historisch literarischen Werkes Archipel Gulag des russischen Schriftstellers Solschenizyn im Jahre 1973 erhielt die Weltoffentlichkeit tiefe Einblicke in das sowjetische Terrorsystem Erst seit dem Ende der Sowjetunion machten umfangreiche Archivfunde und studien Art und Ausmass des Terrors deutlich In der Forschung zum Grossen Terror gab es lange Zeit Kontroversen hauptsachlich uber die Zahl seiner Opfer und seine Ursachen Deutungen im Rahmen der Totalitarismustheorie standen Deutungen gegenuber die die Hauptursachen in den Widerspruchen der sowjetischen Gesellschaft sowie in politischen Konflikten zwischen Zentrum und Peripherie sehen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund und Vorgeschichte 1 1 Umbruchgesellschaft 1 2 Tradition des Terrors und der Schauprozesse 1 3 Ermordung Kirows 1 4 Repressionsmassnahmen 2 Verfolgung Verurteilung Verbannung Vernichtung 2 1 Sauberungen von Kadern und Eliten 2 1 1 Moskauer Schauprozesse 2 1 2 Schauprozesse in der Provinz 2 1 3 Weitere Sauberung der Partei 2 1 4 Sauberung der Roten Armee 2 1 5 Sauberungen weiterer Eliten 2 2 Massenoperationen 2 2 1 Kulakenoperation 2 2 2 Ethnische Sauberungen 2 2 3 Verfolgung durch Miliztroikas 2 2 4 Sippenhaft 2 3 Mechanismen und Merkmale 2 3 1 Ruckgriff auf Registraturen 2 3 2 Troika Dwoika und Albummethode 2 3 3 Tater 2 3 4 Todesraten und Risikofaktoren 2 3 5 Technik des Totens 2 3 6 Situation im Gulag 2 4 Ende des Grossen Terrors 2 4 1 Beschluss zur Beendigung des Terrors 2 4 2 Repression von Tatern 3 Folgen 3 1 Kaderrevolution 3 2 Zeitgenossische intellektuelle Rezeption 3 3 XX Parteitag der KPdSU 3 4 Revisionsverfahren und Rehabilitation 3 5 Erinnerungskultur 4 Entwicklung und Kontroversen der Forschung 4 1 Totalitarismus und Revisionismus 4 2 Ursachen Motive Charakter 4 3 Opferzahlen Eliten und Massen 5 Anhang 5 1 Literatur 5 2 Weblinks 5 3 EinzelnachweiseHintergrund und Vorgeschichte BearbeitenUmbruchgesellschaft Bearbeiten Seit 1914 durchlief die Gesellschaft Russlands beziehungsweise ab Ende 1922 die Gesellschaft der Sowjetunion dramatische und von Gewalt gepragte Umbruchphasen Innerhalb von rund 20 Jahren durchlitt sie den Ersten Weltkrieg die Februar und anschliessend die Oktoberrevolution 1917 sowie den Burgerkrieg Auf eine kurze Phase der Erholung in Gestalt der Neuen Okonomischen Politik NEP folgten nun bereits unter Stalins Regie die forcierte Industrialisierung die Entkulakisierung und die Zwangskollektivierung Die Ende der 1920er Jahre beschlossene schnelle Industrialisierung und die Zwangskollektivierung Anfang der 1930er Jahre veranderten die gesamte Sozialstruktur grundlegend Waren im Jahr 1928 erst acht Prozent aller Berufstatigen in der Industrie und im Bauwesen beschaftigt so verdreifachte sich dieser Anteil bis 1937 auf 24 Prozent Die Schwerindustrie erzeugte weit mehr als die Halfte der gesamten Industrieproduktion 1 Der Anteil der in der Land und Forstwirtschaft Tatigen nahm hingegen im gleichen Zeitraum von 80 Prozent auf 56 Prozent ab 2 Hinzu kam eine Landflucht die weltgeschichtlich bis dahin ohne Beispiel war Von 1926 bis 1939 zogen mindestens 23 Millionen Menschen vom Land in die Stadt Ende der 1930er Jahre waren 40 Prozent aller Stadtbewohner erst in den letzten zehn Jahren aus landlichen Gebieten zugezogen 3 Die stadtische Bevolkerung hatte sich von 1926 bis 1937 von 26 Millionen auf 51 9 Millionen Menschen verdoppelt 4 In Anlehnung an Moshe Lewin sprechen viele Historiker von einer Flugsandgesellschaft um die sowjetische Migrationsdynamik jener Jahre zu charakterisieren Tradition des Terrors und der Schauprozesse Bearbeiten Der Terror als politisches Kampfinstrument wurde von Lenin nach der Oktoberrevolution wiederholt eindringlich propagiert 5 Er befand sich dabei im Einklang mit seiner Partei der Kommunistischen Partei Russlands 6 Zum zentralen Organ terroristischer Gewalt entwickelten sich dabei die Tscheka beziehungsweise ihre Nachfolgeorganisationen GPU 1922 bis 1934 OGPU und NKWD Zu den wichtigsten Wegmarken des Massenterrors gehorten bis 1936 der Rote Terror der Burgerkriegsjahre 1917 1921 die rucksichtslose Politik der Eintreibung von Naturalsteuern bei den Bauern zu Zeiten des Kriegskommunismus diese Politik fuhrte 1921 22 zu rund funf Millionen Hungertoten und weiteren rund 25 Millionen Hungernden 7 sowie die Zwangskollektivierung und Entkulakisierung Anfang der 1930er Jahre 8 welche die Deportation von zwei Millionen Bauern mit sich brachte und den Holodomor eine Hungerkatastrophe mit vier bis sechs Millionen Toten 9 Im Zuge der Entkulakisierung wurde auf ein Instrument zuruckgegriffen das bereits im Burgerkrieg angewendet worden war In jedem Distrikt des Landes entschieden Gremien aus jeweils drei Personen aussergerichtlich daruber wer als Kulak zu internieren oder bei Widerstand zu erschiessen war wer nach Konfiszierung seines Eigentums in entfernte und unwirtliche Gegenden deportiert wurde und wer innerhalb seiner Ursprungsregion umgesiedelt wurde Diese sogenannten Troikas setzten sich Anfang der 1930er Jahre aus dem ersten Sekretar des Parteikomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion KPdSU dem lokalen Vertreter der OGPU und dem Vorsitzenden des Exekutivkomitees des jeweiligen Sowjets zusammen 10 Troikas mit ahnlicher Personalstruktur spielten in den Monaten des Grossen Terrors eine zentrale Rolle als geheime Standgerichte die vor Ort in Hunderttausenden von Fallen de facto uber Leben und Tod entschieden Bis Mitte der 1930er Jahre inszenierten die Staatsorgane der Sowjetunion zudem mehrfach Schauprozesse Bereits Mitte 1922 veranlassten die Bolschewiki einen solchen gegen 34 Sozialrevolutionare der mit Todesurteilen gegen elf Angeklagte endete 11 1928 standen 53 burgerliche Spezialisten aus der Schachty Region des Donezbeckens vor Gericht zumeist Ingenieure und Bergbaudirektoren Der Vorwurf im sogenannten Schachty Prozess lautete auf Sabotage im Auftrag auslandischer Machte Die Verhandlung endete fur elf Angeklagte mit dem Todesurteil funf von ihnen wurden hingerichtet 12 Im Marz 1930 fanden sich 35 ukrainische Politiker und Intellektuelle in einem Schauprozess dem Vorwurf ausgesetzt sie betrieben heimlich die Herauslosung der Ukraine aus der UdSSR sowie die Wiedereinfuhrung des Kapitalismus 13 Ende 1930 fand der Schauprozess gegen die sogenannte Industriepartei statt Acht der Angeklagten gaben dabei an ein konspiratives Netz von 2000 Spezialisten aufgebaut zu haben und dabei von auslandischen Botschaften unterstutzt worden zu sein Das Ziel sei gewesen die sowjetische Wirtschaft zu untergraben 14 Im Marz 1931 standen die vorgeblich subversiven Aktivitaten eines Unionsburos der Menschewiki im Mittelpunkt eines weiteren Schauprozesses der sich vor allem gegen Mitarbeiter der staatlichen Planungsbehorde Gosplan richtete Neben der Storung von wirtschaftlichen Ablaufen sei einer geplanten auslandischen Intervention zugearbeitet und der Sturz der Sowjetregierung vorbereitet worden 15 Ermordung Kirows Bearbeiten Stalin war es nach dem Ende der NEP und bei der Festlegung auf den Kurs der forcierten Industrialisierung gelungen seine innerparteilichen Gegner an den Rand zu drangen Es begann eine Politik fur die sich spater die Bezeichnung Stalinismus durchsetzte und die Stalins personliche Macht sicherte Die linke Opposition um Trotzki war seit Mitte der 1920er Jahre ausgeschaltet dennoch beschwor die sowjetische Propaganda immer wieder Trotzkismus als fundamentale Gefahr fur den Bestand der Sowjetunion und als Quelle zahlreicher Verschworungen 1929 erlitten die Wortfuhrer der Parteirechten um Bucharin und Rykow die fur eine Fortsetzung der NEP pladierten eine schwere Niederlage Sie wurden der Fraktionsbildung bezichtigt was seit dem X Parteitag der Kommunistischen Partei vom Marz 1921 verboten war und zeitweilig aus der Partei ausgeschlossen 16 Am 1 Dezember 1934 ermordete Leonid Nikolajew ein Arbeiter aus Leningrad den Ersten Sekretar der Leningrader Parteiorganisation Sergei Kirow Die Hintergrunde der Tat sind bis heute nicht vollstandig aufgeklart Chruschtschow behauptete spater Stalin sei in die Tat verwickelt gewesen Dieser so die Vermutung in vielen alteren Biografien sei erbost gewesen uber das Ergebnis das Kirow auf dem Parteitag von 1934 dem Parteitag der Sieger erzielt habe Kirow habe nur wenige der geheim abgegebenen Gegenstimmen erhalten wahrend auf Stalin und einige seiner engsten Getreuen jeweils uber hundert Gegenstimmen entfielen Aufgrund dieses uberraschenden Resultats das Stalin auf dem Delegiertentreffen nicht habe veroffentlichen sondern falschen lassen sei sein Entschluss gereift die alte Garde der Bolschewiki endgultig zu beseitigen Unwiderlegbare Beweise gibt es bislang weder fur die These der Wahlfalschung noch fur die These einer Beteiligung Stalins am Kirow Mord Unstrittig ist jedoch dass Stalin den Mord nutzte um mit dem Gesetz vom 1 Dezember umgehend Notstandmassnahmen anzuordnen die es ermoglichten auf alle Arten von Gegnern rasch zuzugreifen und sie zu bestrafen bis hin zur Erschiessung Diese Moglichkeiten wurden in den Monaten des Grossen Terrors ausgiebig genutzt Der Mord an Kirow schien die permanent wiederholte Behauptung einer Verschworung gegen die Fuhrung von Staat und Partei zu bestatigen und eignete sich darum besonders gut als Ausloser einer umfassenden Repressionswelle 17 Repressionsmassnahmen Bearbeiten Wenige Tage nach dem Mord an Kirow begann die Verhaftungswelle Sie erfasste am 16 Dezember 1934 auch Kamenew und Sinowjew die zuvor fur einige Jahre als Linksabweichler aus der KPdSU ausgeschlossen waren Die Anklage gegen einen weiten Kreis von Personen entfaltete das Szenario einer umfassenden Verschworung Geleitet von Kamenew und Sinowjew habe ein Leningrader Zentrum zusammen mit einem Moskauer Zentrum staatsfeindliche Aktivitaten durchgefuhrt zu denen auch die Ermordung Kirows gezahlt wurde 18 Noch im Dezember 1934 wurden in Leningrad als Reaktion auf den Kirow Mord 6501 Personen hingerichtet 19 Stalin wies die lokalen Behorden des Landes an erhohte Vorsicht all jenen gegenuber walten zu lassen die sich als Kommunisten in der Vergangenheit gegen seine Politik gestellt hatten oder als Andersdenkende aufgetreten waren Am 26 Januar 1935 unterzeichnete er einen Beschluss des Politburos der die Verbannung von mehreren Hundert 20 ehemaligen Anhangern Sinowjews aus Leningrad nach Nordsibirien und Jakutien anordnete Im ganzen Land wurden ferner Listen mit Personen erstellt die verdachtigt wurden zum trotzkistisch sinowjewistischen Block zu zahlen 21 Im Mai 1935 instruierte Stalin die lokalen Parteigliederungen uberdies alle Parteiausweise genau zu uberprufen Die Kampagne zur Ausweiskontrolle fuhrte zum Ausschluss von neun Prozent aller Parteimitglieder das waren etwa 250 000 Personen Ende Dezember 1935 berichtete Nikolai Jeschow Leiter der Ausweisprufungskampagne und zustandig fur die Fuhrungskrafte der Partei dem Plenum des Zentralkomitees der KPdSU dass von den ausgeschlossenen Mitgliedern der KPdSU 15 218 verhaftet worden seien Er machte in seinem Bericht vor allem auf den Widerstand lokaler Parteifuhrer gegen die Zusammenarbeit mit dem NKWD aufmerksam der dazu gefuhrt habe dass nur vergleichsweise wenige Trotzkisten und Sinowjewisten entlarvt worden seien Dieser Hinweis Jeschows zeigte Stalin deutlich wo zukunftig die Hebel anzusetzen waren 22 Die Repressionen unmittelbar nach dem Mord an Kirow trafen nicht allein Parteimitglieder sondern fuhrten auch zu ethnischen Sauberungen Am 27 Dezember 1934 beschloss das Politburo die Umsiedlung von 2000 antisowjetischen Familien aus den Grenzgebieten der Ukraine Am 15 Marz 1935 folgte der Beschluss unzuverlassige Elemente aus den Grenzgebieten des Leningrader Gebietes und der Karelischen ASSR auszuweisen Sie seien in Gebiete Kasachstans und Westsibiriens zu deportieren Etwa 10 000 Personen zumeist Finnen waren aufgrund ihrer Volkszugehorigkeit von dieser Massnahme betroffen Im Fruhjahr schloss sich eine zweite Welle der Deportation an Sie erfasste 15 000 polnische und deutsche Familien die in der Ukraine lebten zusammen rund 50 000 Personen Als Deportationsziel fur diese Menschen wurden Orte im Gebiet Karaganda oder in Kasachstan bestimmt 23 Verfolgung Verurteilung Verbannung Vernichtung BearbeitenAm 29 Juli 1936 ging ein geschlossener Brief des Zentralkomitees der KPdSU an alle Parteiorganisationen in den Republiken und autonomen Gebieten der Sowjetunion In diesem Schreiben das Stalin selbst mitformuliert hatte wurde vor Volksfeinden gewarnt die uberall in der Gesellschaft subversiv arbeiten wurden Der Volksfeind wirke in der Regel zahm und harmlos und stelle sich als Unterstutzer des Sozialismus dar In Wahrheit sei er jedoch dessen gefahrlicher Feind und wenn der Volksfeind sich bedroht fuhle greife er zum aussersten Mittel Gleichzeitig begann in der sowjetischen Presse eine Kampagne gegen Spione Verrater Morder Diversanten die trotzkistische Bande der Restauratoren des Kapitalismus In der Gesellschaft wurde so der Eindruck einer Bedrohung erzeugt ein entscheidender Kampf stehe unmittelbar bevor 24 Das Konzept des Volksfeinds russ vrag naroda wrag naroda ein Begriff den bereits Lenin beim Verbot der Kadettenpartei im November 1917 benutzt hatte wurde grundlegend fur den nun beginnenden Grossen Terror Mit ihm wurde jeder Kritik jeder Opposition die Legitimation entzogen Wer gegen die Fuhrung von Staat und Partei seine Stimme erhob war als Feind definiert und musste ausgeloscht werden Ein Vorteil gegenuber dem marxistischen Konzept des Klassenfeinds das bis 1936 verwendet worden war bestand darin dass nun auch Mitglieder der kommunistischen Partei selbst verfolgt werden konnten 25 Sauberungen von Kadern und Eliten Bearbeiten Moskauer Schauprozesse Bearbeiten Prominente fruhere Kritiker Stalins wurden von 1936 bis 1938 in den drei grossen Moskauer Schauprozessen angeklagt Diese Prozesse endeten fur die Hauptangeklagten mit Todesstrafen in wenigen Ausnahmen auch mit langen Haftstrafen Die Urteile basierten nicht auf materiellen Beweisen sondern standen von vornherein fest Stalin selbst fuhrte im Hintergrund Regie Im Mittelpunkt der Prozesse standen die Selbstbezichtigungen und Gestandnisse der Beklagten Diese waren durch Erpressungen Folter Sippenhaft und falsche Versprechungen gewonnen worden Ziel war nicht die Bestrafung nachgewiesener Gesetzesbruche Adressaten der Inszenierungen waren vielmehr die nationale und internationale Offentlichkeit Der Schauprozess gegen Sinowjew und Kamenew sowie weitere 14 Funktionare 26 viele von ihnen waren enge Mitstreiter Lenins gewesen dauerte vom 19 bis 24 August 1936 Angeklagt wurde ein trotzkistisch sinowjewistisches terroristisches Zentrum das eine breite Palette an Kapitalverbrechen begangen und weitere geplant habe unter anderem Beteiligung am Mord an Kirow Sabotage Schadlingsarbeit Spionage Terror Verrat und Verschworung Immer wieder uberzog der Chefanklager Andrei Wyschinski die Angeklagten mit schweren Beleidigungen Seine verbalen Grobheiten wechselten mit Phasen in denen die Verhandlungen eher politischen Zwiegesprachen von Anklage und Beschuldigten glichen Im Rahmen des Prozesses wurden weitere Personen der Planung und Ausfuhrung von Verbrechen bezichtigt und so das angebliche Netz der Verschworer gegen Partei Staat und Gesellschaft nach allen Seiten erweitert Alle Angeklagten wurden am 24 August zum Tode verurteilt und noch vor Ablauf der Gnadenfrist im Keller der Moskauer Geheimdienstzentrale Lubjanka erschossen 27 nbsp Wyschinski Mitte verliest die Anklageschrift im zweiten Moskauer ProzessDer zweite Moskauer Schauprozess begann am 23 Januar und endete am 30 Januar 1937 Die Anklageschrift beschuldigte 17 Personen sich zu einem sowjetfeindlichen trotzkistischen Zentrum verschworen zu haben Diesem gehorten laut Anklage Georgi Pjatakow Karl Radek Grigori Sokolnikow Leonid Serebrjakow und 13 weitere Funktionare der KPdSU an Zehn der 17 Angeklagten waren ehemalige Leitungskrafte der wichtigsten Volkskommissariate Angeklagte des Schauprozesses von 1936 hatten diese Gruppierung zuvor als Reservezentrum des Hochverrats bezeichnet Schwerpunkt der Vorwurfe und Gestandnisse waren Sabotageakte in Wirtschaft Transportwesen und Industrie Der Prozess endete mit 13 Todesurteilen Radek und Sokolnikow gehorten zu den wenigen die mit Freiheitsstrafen von zehn Jahren davonkamen Beide wurden wenige Jahre spater in der Haft erschlagen 28 Der dritte Prozess prasentierte dem Publikum vom 2 bis 13 Marz 1938 eine Reihe prominenter Bolschewiki Nikolai Bucharin Alexei Rykow Nikolai Krestinski Wladimir Iwanow Christian Rakowski Genrich Jagoda Fayzulla Xoʻjayev und 14 weitere Funktionare Sie bildeten laut Anklage den Block der Rechten und Trotzkisten dem vor allem Terror Spionage und umfangreiche Machenschaften zur Wiedereinfuhrung des Kapitalismus vorgeworfen wurde Dieser Prozess galt als Hohepunkt der Schauprozesse unter anderem weil drei der Angeklagten zu Lebzeiten Lenins Mitglieder des Politburos gewesen waren Krestinski pladierte zum Prozessauftakt auf nicht schuldig Bucharin widersprach haufig konkreten Aussagen mit denen Zeugen oder Wyschinski ihn belasteten Zugleich bestatigte er den Vorwurf des Hochverrats wenn dieser abstrakt formuliert blieb Wie auch in den beiden vorangegangenen Schauprozessen lieferten die Anklage und die Prozessberichterstattung in der sowjetischen Presse der Bevolkerung Sundenbocke fur alle erdenklichen Unzulanglichkeiten und Beschwernisse des Wirtschafts und Alltagslebens Wie bei den vorhergehenden Prozessen forderten von Partei und Staat organisierte Massendemonstrationen auch diesmal den Tod aller Angeklagten Der Prozess endete mit 18 Todesurteilen drei Angeklagte erhielten langjahrige Haftstrafen 29 Schauprozesse in der Provinz Bearbeiten Neben den Moskauer Prozessen gab es im ganzen Land Hunderte von Schauprozessen die sich in Ablauf und Funktion glichen Diese Schauprozesse fanden insbesondere zwischen September und Dezember 1937 statt und waren ebenfalls von Stalin angeregt worden Sie bezogen die lokale Bevolkerung in die Sauberungskampagne ein beziehungsweise suggerierten eine solche Partizipation Wie ihre Moskauer Vorbilder waren die lokalen Prozesse begleitet von Demonstrationen und Resolutionen unterschiedlichster Arbeitskollektive gegen die Angeklagten lokale und regionale Funktionare denen Machtmissbrauch Korruption und Misswirtschaft vorgeworfen wurde Der Staat reklamierte durch diese Prozesse Interventionen zum Schutz des Volkes das zuvor unter diesen Funktionaren angeblich oder wirklich gelitten hatte 30 Prozesse dieser Art gab es beispielsweise in Sibirien in der Weissrussischen SSR oder in der Oblast Jaroslawl 31 Weitere Sauberung der Partei Bearbeiten Die ranghochsten KPdSU Mitglieder unter den Opfern waren die funf gegenuber Stalin loyalen Mitglieder und Kandidaten des Politburos Robert Eiche Stanislaw Kossior Pawel Postyschew Jan Rudsutak und Wlas Tschubar 32 Von 139 Mitgliedern des Zentralkomitees wurden 98 Opfer des Grossen Terrors von den 1966 Delegierten des XVII Parteitages der KPdSU 1934 genannt Parteitag der Sieger waren es 1108 Auch der Komsomol der Jugendverband der Partei war betroffen 72 von 93 Mitgliedern des Zentralkomitees dieser Organisation wurden verhaftet von den 385 Regionalsekretaren waren es 319 von den 2750 Distriktsekretaren 2210 33 Die personellen Veranderungen infolge des Terrors waren enorm Von den 32 000 Kadern die 1939 zur Nomenklatura gehorten waren 70 Prozent in den zwei Jahren seit 1937 ernannt worden 34 Von bestimmten Regionen der Sowjetunion ist bekannt dass die Partei besonders stark unter den Repressionen litt Dies traf beispielsweise fur Leningrad zu Die dortige Parteiorganisation galt als suspekt weil Sinowjew ihr lange vorgestanden hatte 90 Prozent aller Leningrader Parteikader wurden inhaftiert Ahnlich umfassend war die Drangsalierung der ukrainischen Parteikader nachdem Nikita Chruschtschow 1938 dort den Vorsitz der Kommunistischen Partei der Ukraine ubernommen hatte Nur drei der 200 Mitglieder des ukrainischen Zentralkomitees uberlebten 35 In allen Landesteilen der Sowjetunion bildeten die Repressionen gegen Parteikader jedoch nur einen kleinen Teil des Grossen Terrors Lediglich etwa zehn Prozent seiner Opfer waren Parteimitglieder 36 wobei ihr Anteil nur ca 1 4 Prozent der Gesamtbevolkerung war Parteimitglied uberproportional hoch war Sauberung der Roten Armee Bearbeiten nbsp Die funf Marschalle der Sowjetunion im November 1935 von links nach rechts Michail Tuchatschewski Semjon Budjonny Kliment Woroschilow Wassili Blucher Alexander Jegorow Nur Woroschilow und Budjonny uberlebten die Sauberung Am 11 Juni 1937 meldete die sowjetische Presse dass ein Militargericht in geheimer Sitzung Michail Tuchatschewski Marschall der Sowjetunion und stellvertretender Volkskommissar fur Verteidigung zusammen mit sieben anderen Generalen zum Tode verurteilt habe Der Vorwurf lautete auf Hochverrat und Spionage insbesondere zugunsten des nationalsozialistischen Deutschland Zusammen mit Tuchatschewski waren im Sommer 1937 weitere ranghohe Militars festgenommen und unter Folter zu Gestandnissen gezwungen worden Innerhalb von neun weiteren Tagen verhafteten die Staatsorgane 980 hohe Offiziere und Politkommissare 1937 und 1938 wurden von den rund 178 000 militarischen Fuhrungskraften etwa 33 000 bis 35 000 37 verhaftet Zu diesen Militarpersonen zahlten 3 von 5 Marschallen 13 von 15 Armeebefehlshabern 3 von 5 KomandArm I und alle 10 KomandArm II Ranges 8 von 9 Admiralen 50 von 57 Korpsgeneralen 154 von 186 Divisionsgeneralen alle 16 den Armeen zugeordneten Politkommissare sowie 25 der 28 den Armeekorps zugehorigen Politkommissare 38 Bis in die 1980er Jahre wurde in der Geschichtswissenschaft immer wieder die These vertreten die Ausschaltung der Spitze der Roten Armee sei auf eine deutsche Intrige zuruckgegangen 39 40 41 Um die Sowjetunion militarisch zu schwachen habe der Chef des Sicherheitsdienstes des Reichsfuhrers SS SD Reinhard Heydrich Dokumente falschen lassen wonach Tuchatschewski einen Staatsstreich gegen Stalin plane und uber den tschechoslowakischen Prasidenten Edvard Benes nach Moskau gespielt Neuere Forschungen auf der Grundlage sowjetischer Archivdokumente zeigen dass die Fiktion einer bevorstehenden Militarinsurrektion der Roten Armee von Stalin selbst stammte der einen glaubhaften Vorwand brauchte um gegen Tuchatschewski und die anderen Generale vorgehen zu konnen Uber den Doppelagenten Nikolai Skoblin wurden die Falschmeldungen nach Berlin gespielt wo weitere angebliche Beweise gefalscht und uber den franzosischen Ministerprasidenten Edouard Daladier nach Moskau gemeldet wurden Wahrend der SD glaubte er hatte Stalin erfolgreich manipuliert und zur Enthauptung seiner eigenen Armee veranlasst hatte er sich vielmehr zu dessen Werkzeug gemacht Die gefalschten Dokumente wurden in dem Geheimprozess auch gar nicht vorgelegt die Verurteilungen erfolgten auf der Grundlage der erfolterten Gestandnisse 42 43 44 Die Rote Armee verlor in den beiden Jahren der Sauberungen etwa doppelt so viele Generale wie im gesamten Zweiten Weltkrieg In den folgenden Jahren ging der Umfang der Repressionen zwar zuruck doch sie horten bis zum Angriff durch das Deutsche Reich im Sommer 1941 nicht auf 45 Ahnlich verhielt es sich mit den Seestreitkraften Auch deren Fuhrung wurde durch die sogenannten Sauberungen erheblich geschwacht Ende November 1935 bestand deren Fuhrungsspitze aus Flotten Flaggoffizier 1 Ranges W M Orlow Chef der Seestreitkrafte der Roten Armee Flotten Flaggoffizier 1 Ranges M W Wiktorow Kommandeur der Pazifikflotte Flotten Flaggoffizier 2 Ranges L M Galler Kommandeur der Baltischen Flotte Flotten Flaggoffizier 2 Ranges I K Koschanow Kommandeur der Schwarzmeerflotte Flaggoffizier 1 Ranges I M Ludri Stellvertretender Kommandeur der Seestreitkrafte Flaggoffizier 1 Ranges K I Duschenow Kommandeur der Nordmeerflottille Flaggoffizier 1 Ranges I N Kadatski Rudnew Kommandeur der Amurflottille und Flaggoffizier 1 Ranges G P Kirejew Stellvertretender Kommandeur der Pazifikflotte Von diesen Offizieren uberlebte einzig Galler die Jahre des Grossen Terrors Die nachruckenden jungeren Offiziere verfugten kaum uber genugend Erfahrung So war zum Beispiel Konteradmiral A G Golowko bei seiner Ernennung zum Kommandeur der Nordflotte 1940 gerade einmal 34 Jahre alt und konnte auf nicht mehr als 13 Dienstjahre zuruckblicken 46 Etwa 11 000 Verhaftete wurden zwischen 1939 und 1941 wieder in den Militardienst ubernommen denn die umfangreichen Sauberungen der Roten Armee hatten deren Schlagkraft im Winterkrieg gegen Finnland 1939 40 und im Krieg gegen das nationalsozialistische Deutschland 1941 1945 erheblich geschwacht 47 Diese Schwachung lag unter anderem auch an der weniger guten Qualifikation der nachruckenden Offiziere In einem internen Bericht vom Dezember 1940 liess der Chef der Verwaltung Gefechtsausbildung mitteilen dass von 225 zu einem Lehrgang herangezogenen Regimentskommandeuren tatsachlich nur 25 die eigentliche Offiziersausbildung absolviert hatten alle anderen kamen aus Lehrgangen fur Unterleutnante oder Reservisten Kurz darauf kam es bedingt durch die Repressionen zu einer erneuten Beforderungswelle als am 7 und 8 Marz 1941 4 Armeebefehlshaber 42 Korpskommandeure und 117 Divisionskommandeure neu ernannt wurden Diesen blieben lediglich drei Monate Zeit um sich in die hoheren Dienstposten einzuarbeiten Zugleich wurde der Umfang der Streitkrafte weiter erhoht so dass der Bestand an Offizieren kontinuierlich abnahm Man versuchte dies durch die Einberufung von Reservisten und die Einrichtung weiterer Lehrgange zu beheben doch alle diese Massnahmen gingen zu Lasten der Kompetenz des Offizierskorps 1941 betrug der Fehlbestand in den Landstreitkraften noch 16 Prozent in den westlichen Grenzbezirken allein gerechnet waren es sogar 17 bis 25 Prozent Die Luftstreitkrafte verzeichneten einen Fehlbestand von 32 3 Prozent des flugtechnischen Personals und in der Flotte fehlten 22 4 Prozent des Personals Selbst von den vorhandenen Offizieren waren etwa 75 Prozent seit weniger als einem Jahr auf ihren Posten Sie mussten daher kurz nach der Ausbildung und ohne tiefergehende Fuhrungserfahrung auf den ihnen zugeteilten Positionen in den Krieg gegen das Deutsche Reich ziehen 48 Sauberungen weiterer Eliten Bearbeiten Der Grosse Terror erfasste auch Wissenschaftler Zu ihnen gehorten die beiden Luft beziehungsweise Raumfahrtingenieure Andrei Tupolew und Sergei Koroljow Tupolew wurde 1937 Koroljow 1938 verhaftet Verurteilt wurden sie wegen angeblichen Hochverrats bzw der Vorbereitung eines Attentats auf Stalin Spater mussten sie in einer Scharaschka arbeiten einem vom NKWD betriebenen Forschungszentrum 49 Dieser spezielle Lagertyp wurde von Solschenizyn in dem Roman Der erste Kreis der Holle aus eigener Erfahrung beschrieben Verhaftungen langjahrige Haftstrafen und Hinrichtungen trafen auch die sowjetischen Astronomen Mehr als zwei Dutzend ihrer fuhrenden Vertreter waren betroffen unter anderem viele Fachleute des Pulkowo Observatoriums bei Leningrad das von den Sauberungen tief in seiner Substanz getroffen wurde 50 Weil sie bei der Volkszahlung von 1937 Zahlen ermittelten die hinter vorherigen Erfolgsmeldungen Stalins zuruckblieben wurden die fur diesen Zensus verantwortlichen fuhrenden Statistiker der Sowjetunion verhaftet und exekutiert Die Volkszahlung wurde annulliert 51 nbsp NKWD Fotos des verhafteten Ossip Mandelstam 1938 nbsp Aufnahmen des verhafteten Nikolai Wawilow 1942 Auch die Gruppe der Schriftsteller Publizisten Journalisten und Theaterleute litt unter den Sauberungen Rund 2000 Mitglieder des sowjetischen Schriftstellerverbands wurden verhaftet und zur Zwangsarbeit im Gulag oder zum Tode verurteilt Zu den bekanntesten Opfern gehorten Ossip Mandelstam Boris Pilnjak Isaak Babel und Tizian Tabidse Der bekannteste Regisseur der im Zuge des Grossen Terrors hingerichtet wurde war Wsewolod Meyerhold Er hatte es zuvor abgelehnt offentlich Selbstkritik zu uben 49 Musiker waren ebenfalls von den Repressionen betroffen beispielsweise der Dirigent Ewgeni Mikeladse und der Komponist Nikolai Schiljajew 49 Die Jeschowschtschina erreichte auch die Geschichtswissenschaft Alle Schuler des bereits 1932 verstorbenen marxistischen Historikers Michail Pokrowski galten ab Mitte 1934 als Feinde des Volkes 52 Mehrere Hundert Biologen wurden Repressionen ausgesetzt weil sie den von Stalin gutgeheissenen Behauptungen des Lyssenkoismus nicht folgen wollten Bekanntestes Opfer war der Botaniker Nikolai Wawilow 53 Der Grosse Terror verursachte auch unter den Geologen des Landes einen tiefen Einschnitt Von Beginn bis Ende der Sowjetunion wurden insgesamt 968 Geologen Opfer von Verfolgung Rund 560 bis 600 dieser Repressionen entfielen auf die Jahre 1936 bis 1938 Die Strafe reichte dabei vom einfachen Verlust des Arbeitsplatzes bis hin zur Exekution Oftmals wurden gegen Geologen langjahrige Haftstrafen verhangt 54 Eine weitere Zielgruppe des Grossen Terrors waren Geistliche Diese galten als entschiedene Gegner des Sowjetsystems mit beachtlichem Einfluss auf die Bevolkerung Nach der annullierten Volkszahlung von 1937 bezeichneten sich 55 Millionen Menschen uber 16 Jahre als religios eine Quote von 57 Prozent Sogar 44 4 Prozent der 20 bis 29 Jahrigen gaben an sie seien glaubig Das waren Menschen die unter kommunistischer Herrschaft sozialisiert worden waren Jemeljan Jaroslawski der Vorsitzende des Verbands der kampfenden Gottlosen behauptete 1937 im Lande gebe es noch immer 39 000 religiose Organisationen mit rund einer Million Aktivisten 55 Partei und Staat holten daraufhin zu einem weiteren Schlag gegen das religiose Leben aus Allein im Jahr 1937 verhafteten NKWD Angehorige 136 900 russisch orthodoxe Priester 85 300 von ihnen wurden erschossen Allein auf dem NKWD Schiessplatz in Butowo wurden in den Monaten des Grossen Terrors 374 kirchliche Wurdentrager exekutiert vom Diakon bis hin zum Metropoliten 1936 standen rund 20 000 Kirchengebaude und Moscheen zum Zwecke der Religionsausubung offen bis 1941 sank diese Zahl auf unter 1000 1941 waren offiziell nur noch 5665 Geistliche registriert rund die Halfte von ihnen befand sich 1941 in Regionen die 1936 noch nicht zur Sowjetunion gehort hatten zum Beispiel in Ostpolen im Baltikum in Bessarabien oder in der nordlichen Bukowina 56 Massenoperationen Bearbeiten Kulakenoperation Bearbeiten Hauptartikel NKWD Befehl Nr 00447 nbsp NKWD Befehl Nr 00447Am 30 Juli 1937 unterzeichnete Nikolai Jeschow in seiner Funktion als Geheimdienst Chef den NKWD Befehl Nr 00447 57 Dieser von Jeschows Stellvertreter Michail Frinowski vorbereitete Befehl Uber die Operation zur Repression ehemaliger Kulaken Krimineller und anderer antisowjetischer Elemente wurde einen Tag spater vom Politburo der KPdSU abgesegnet 58 Ziel des im NKWD Jargon Kulakenoperation genannten Massenterrors war es alle Personen endgultig zu vernichten die als traditionelle Feinde der Machthaber galten In seiner einleitenden Bemerkung formulierte Jeschow dass diese ganze Bande antisowjetischer Elemente ohne die geringste Schonung zu zerschlagen sei Dem niedertrachtigen zersetzenden Treiben der zu Repressierenden sei ein fur allemal ein Ende zu setzen 59 Zur Zielgruppe der Kulakenoperation zahlten insbesondere aus der Verbannung nach Fristablauf zuruckgekehrte oder geflohene ehemalige Kulaken Mitglieder von fruheren Aufstandsorganisationen ehemalige Weissgardisten vormalige Mitglieder nicht bolschewistischer Parteien fruhere Angehorige zaristischer Straforgane ehemalige Beamte des Zarenreiches Dazu zahlten neben diesen Ehemaligen auch sozial schadliche Elemente wie kriminelle Wiederholungstater sogenannte Banditen Berufsschmuggler Spekulanten Rauber Vieh und Pferdediebe Anhanger von Sekten und Kirchenmitglieder andere vorgeblich konterrevolutionar eingestellte Personen denen nachgesagt wurde sich in Lagern aktiv gegen die Sowjetunion zu betatigen Auf Republiks Regions beziehungsweise Gebietsebene standen im ganzen Land bereits Troikas fest Sie entschieden uber die Bestrafung der Verhafteten und bestanden aus dem jeweiligen Parteisekretar dem Reprasentanten des NKWD und dem Staatsanwalt Fur jede der territorialen Einheiten nannte der Befehl genaue Opferquoten 75 950 Personen sollten demnach als Angehorige der Kategorie 1 erschossen werden Weitere 193 000 Elemente der Kategorie 2 seien zu acht bis zehn Jahren Lagerhaft zu verurteilen Die Operation sollte innerhalb von vier Monaten durchgefuhrt werden insgesamt dauerte diese Massenoperation bis November 1938 Im Laufe dieser Zeit baten die lokalen Partei und NKWD Fuhrer die Moskauer Zentrale immer wieder um die Erhohung der Quoten Auf der Grundlage des NKWD Befehls Nr 00447 wurden schliesslich insgesamt etwa 800 000 Menschen verfolgt 350 000 bis 400 000 von ihnen wurden erschossen 60 Ethnische Sauberungen Bearbeiten nbsp Beschluss des Politburos des ZK der KPdSU vom 31 Januar 1938 die sogenannten nationalen Operationen betreffend signiert von Stalin Molotow Kaganowitsch Woroschilow Mikojan und TschubarNeben der Kulakenoperation sind zwolf weitere Massenoperationen bekannt 61 die ebenfalls unter Ausschluss der Offentlichkeit durchgefuhrt wurden Uberwiegend waren sie gegen ethnisch definierte Personengruppen gerichtet und hatten Diaspora Nationalitaten im Blick Die sogenannten nationalen Operationen kannten keine Quoten beziehungsweise Limits Funf entsprechende Befehle sind neben dem NKWD Befehl Nr 00447 mittlerweile publiziert worden Bereits am 25 Juli 1937 also noch vor der Kulakenoperation wurde der geheime NKWD Befehl Nr 00439 in Kraft gesetzt eine Order mit dem offiziellen Titel Operation zur Ergreifung von Repressivmassnahmen an deutschen Staatsangehorigen die der Spionage gegen die UdSSR verdachtig sind 62 Die sogenannte Deutsche Operation richtete sich dem Befehlstext nach gegen Agenten und Spione des Deutschen Reiches insbesondere in Rustungsbetrieben und im Eisenbahnwesen Tatsachlich jedoch betrafen die Massnahmen Sowjetburger deutscher Abstammung deutsche Spezialisten die Anfang der 1930er Jahre in die Sowjetunion gekommen waren um beim sozialistischen Aufbau zu helfen Emigranten aus Deutschland auch Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands sowie jeden der berufliche oder personliche Beziehungen zu Deutschland oder Deutschen unterhielt Deutsche und Personen mit Kontakten nach Deutschland galten als verdachtig weil das nationalsozialistische Deutschland immer wieder seine antisowjetischen Absichten kundgetan hatte Das Deutsche Reich und damit potenziell alle Deutschen wurden in der Terminologie der die Massenoperationen begrundenden NKWD Befehle zum Hauptfeind der Sowjetunion 63 55 005 Personen wurden auf der Grundlage dieses Befehls verurteilt 41 898 von ihnen wurden erschossen 13 107 erhielten eine Haftstrafe zwischen funf und zehn Jahren 64 nbsp NKWD Befehl Nr 00485Am 11 August 1937 begann die sogenannte Polnische Operation durch die Unterzeichnung des NKWD Befehls Nr 00485 Uber die Liquidierung polnischer Sabotage und Spionage Gruppen und Organisationen der POW Polnische Militar Organisation Dieser Befehl dem ein 30 Seiten langer erlauternder Brief abgesegnet von Stalin und unterzeichnet von Jeschow beigefugt wurde unterstellte die Existenz einer entsprechenden in der Sowjetunion subversiv tatigen militarischen Organisation des polnischen Staates In der Realitat diente der Befehl zur massenhaften Repression von Sowjetburgern polnischer Herkunft oder mit polnisch klingenden Namen sowie von Sowjetburgern mit Arbeitskontakten oder privaten Verbindungen nach Polen Ausserdem waren Bewohner des sowjetisch polnischen Grenzgebiets besonders gefahrdet All diese Menschen gerieten in Verdacht weil Polen von der Fuhrung der Sowjetunion als Feind wahrgenommen wurde Die 14 Monate andauernde Polnische Operation war die weitaus grosste aller nationalen Operationen des NKWD Dabei wurden 143 810 Personen verhaftet 139 885 wurden verurteilt 111 091 Verurteilte wurden erschossen 65 Kurz darauf am 20 September 1937 folgte NKWD Befehl Nr 00593 66 Dieser Befehl mit dem Titel Uber Massnahmen im Zusammenhang mit terroristischen Aktivitaten sowie Sabotage und Spionage Tatigkeiten der japanischen Agentenschaft aus den Reihen der sogenannten Charbiner zielte auf die Personengruppe der Charbiner benannt nach der mandschurischen Stadt Harbin Dies waren Sowjetburger die ab 1935 nach dem Verkauf der Chinesischen Osteisenbahn durch die Sowjetunion an Japan in die Sowjetunion zuruckgekehrt waren Zuvor hatten sie als Ingenieure Angestellte oder Bahnarbeiter bei dieser Bahngesellschaft gearbeitet Das NKWD und die Fuhrungsriege der KPdSU unterstellten ihnen im Sold des japanischen Geheimdienstes zu stehen Im Rahmen dieser nationalen Operation wurden insgesamt 46 317 Menschen verurteilt davon 30 992 zum Tod durch Erschiessung 67 Das NKWD Rundschreiben Nr 49990 datiert vom 30 November 1937 Basierend auf dieser Order verfolgten NKWD Angehorige im Zuge der Lettischen Operation ab dem 3 Dezember 1937 Sowjetburger mit lettischen Wurzeln sowie lettische Emigranten unter dem Vorwand diese betrieben Spionage zugunsten Lettlands aus der Sicht der sowjetischen Staatsfuhrung ebenfalls ein Feindstaat 22 360 Personen wurden verurteilt gegen 16 573 von ihnen wurde die Todesstrafe verhangt 68 Wahrend des Grossen Terrors sind nicht nur die bereits genannten Gruppen Zielscheibe von NKWD Massenoperationen gewesen Ein Beschluss des Politburos des Zentralkomitees der KPdSU vom 31 Januar 1938 nannte insgesamt zwolf ethnisch definierte Operationen Neben Polen Letten und Deutschen waren auch Esten Finnen Griechen Iraner Charbiner Chinesen Rumanen Bulgaren und Mazedonier von ethnischen Sauberungen betroffen Im Mai 1938 wurden diese Operationen um ein afghanisches Kontingent erganzt 69 Eine weitere ethnische Gruppe wurde Opfer von Massenrepressionen Am 21 August 1937 beschloss das Politburo alle im russischen Fernen Osten lebenden Koreaner die sogenannten Korjo Saram zusammen mehr als 170 000 Personen zu verhaften und in kaum bewohnte Gegenden Zentralasiens zu deportieren Als Grund wurde in der entsprechenden Direktive der Schutz vor Aktivitaten des japanischen Geheimdienstes angegeben Stalin erteilte dem fur die Deportationsmassnahme verantwortlichen NKWD Funktionar direkte Anweisungen 70 Die Zahl der im Zuge nationaler Operationen ermordeten Personen wird auf 350 000 bis 365 000 geschatzt 71 Verfolgung durch Miliztroikas Bearbeiten Neben der Kulakenoperation und den nationalen Operationen betatigte sich auch die Miliz an den Verfolgungen Sie bildete ebenfalls Troikas die Burger der Sowjetunion verurteilten Oft galten die entsprechenden Personen als Kleinkriminelle oder Personen mit sozial abweichendem Verhalten sozialschadliche Elemente Die Miliztroikas durften allerdings keine Todesstrafen verhangen Die Zahl der Opfer dieser Dreiergremien deren Wirken bislang kaum erforscht ist wird auf 420 000 bis 450 000 geschatzt 72 Sippenhaft Bearbeiten nbsp Stalin und Dimitrow rechts in Moskau 1936 Die Massenoperationen des NKWD waren in vollem Gange als Stalin am 7 November 1937 anlasslich der Feiern zum zwanzigsten Jahrestag der Oktoberrevolution im Kreis hoher Funktionare die Vernichtung aller Feinde verkundete Auch deren Familien und Angehorige hatten dieses Schicksal zu teilen Georgi Dimitrow zitierte Stalin unter dem Datum vom 7 November in seinem Tagebuch Wir werden jeden dieser Feinde vernichten sei er auch ein alter Bolschewik wir werden seine Sippe seine Familie komplett vernichten Jeden der mit seinen Taten und in Gedanken einen Anschlag auf die Einheit des sozialistischen Staates unternimmt werden wir erbarmungslos vernichten Auf die Vernichtung aller Feinde ihrer selbst ihrer Sippe bis zum Ende Zustimmende Ausrufe Auf den grossen Stalin 73 Das Prinzip der Sippenhaft wurde nicht erst wahrend der Jeschowschtschina angewandt 74 es galt bereits seit 1921 Seither war das Ziel potenziell feindliche Aktivitaten von vornherein wirksam zu unterbinden Anfang der 1930er Jahre waren von Deportationen der Entkulakisierungskampagne stets ganze Familien betroffen Ab Anfang 1933 wurden nach der Einfuhrung von Inlandspassen ebenfalls ganze Familien aus Stadten mit Sonderstatus verbannt Am 20 Juli 1934 wurde Artikel 58 des Strafgesetzbuches der Russischen Sozialistischen Foderativen Sowjetrepublik RSFSR 75 um einen Passus erganzt der Familienmitgliedern von Volksfeinden mit Bestrafung drohte 76 Die ethnischen Sauberungen des Jahres 1935 in Grenzgebieten betrafen ebenfalls ganze Familien Nachdem der Befehl 00447 die Verfolgung von Familienangehorigen nur in Ausnahmefallen zugelassen hatte bekraftige das NKWD am 15 August 1937 das Prinzip der Sippenhaft durch den NKWD Befehl Nr 00486 Uber die Operation zur Repressierung der Ehefrauen und Kinder von Vaterlandsverratern 77 Zunachst galt dieser Befehl nur fur Angehorige von Personen die vom Militarkollegium und von Kriegsgerichten der UdSSR verurteilt worden waren er zielte damit vor allem auf die Familien verfolgter Kader und Eliten Die Order sah fur Ehefrauen oder Lebenspartnerinnen eine Lagerhaftstrafe von funf bis acht Jahren vor Jugendliche uber 15 Jahren waren zusammen mit ihren Muttern zu verhaften und ebenfalls zu verurteilen Kinder unter 15 Jahren wurden von ihren Eltern getrennt und zwecks Delokalisierung so der Behordenjargon 78 in weit entfernte Kinderkrippen oder Kinderheime eingewiesen Die politische Entwicklung dieser Kinder unterlag strenger Beobachtung Von Untersuchungshaft blieben Schwangere Stillende Schwerkranke und Greisinnen ausgenommen Sie wurden sofort in Sonderlager verbracht 79 Nach Statistiken des NKWD wurden mehr als 18 000 Ehefrauen auf Basis dieses Befehls verfolgt 80 Die Angaben und Schatzungen uber die betroffenen Kinder schwanken sie reichen von 20 000 81 uber Zehntausende 82 bis hin zu 150 000 und 300 000 83 Mechanismen und Merkmale Bearbeiten Ruckgriff auf Registraturen Bearbeiten Beim Aufspuren von realen und angeblichen Feinden griffen die NKWD Mitarbeiter auf Datenmaterial zuruck das seit Anfang der 1920er Jahre zusammengetragen worden war Jede regionale Abteilung des NKWD beziehungsweise seiner Vorgangerorganisationen verfugte uber ein Register mit feindlichen Kategorien Hier waren Personen erfasst die als zaristische Beamte tatig gewesen waren als Weissgardisten gekampft an Bauernaufstanden teilgenommen hatten die nach Russland remigriert oder aus politischen Grunden ins Land eingewandert aus osterreichisch ungarischer oder deutscher Kriegsgefangenschaft zuruckgekehrt als Geistliche verurteilt oder als entkulakisierte Bauern verhaftet worden waren Ausserdem waren Sowjetburger registriert die im Ausland gelebt hatten ferner von ihrem Deportationsort entflohene Kulaken und aus politischen Grunden Verbannte Auch Personen denen die Behorden das Wahlrecht entzogen hatten waren vermerkt sowie alle aus der KPdSU ausgeschlossenen Kommunisten 84 Troika Dwoika und Albummethode Bearbeiten Fur die Urteile wahrend der Kulakenoperation sorgten die lokalen Troikas deren Zusammensetzung das Politburo am 31 Juli 1937 abgesegnet hatte In ihnen spielte de facto der Vertreter des NKWD die entscheidende Rolle Oft entschied er allein uber die Verhangung der Todes beziehungsweise die Lange der Haftstrafe die anderen Mitglieder beschrankten sich haufig auf die Unterschrift unter die fertigen Urteile Eine Wurdigung der Einzelfalle fand nicht statt Vielfach erledigten Troikas ein Pensum von mehreren Hundert Fallen pro Sitzung Es kam vor dass uber tausend Falle in einer Verhandlung abgeurteilt wurden Eine Verteidigung der Angeklagten war nicht vorgesehen ein Berufungsrecht stand den Verurteilten ebenfalls nicht zu Den Verurteilten wurde das jeweilige Urteil nicht prasentiert 85 In den nationalen Operationen ubernahmen sogenannte Dwoikas aus zwei Personen auf lokaler Ebene diese Aufgabe 86 Sie bestanden aus dem NKWD Chef und dem Staatsanwalt einer Region Diese Gremien waren nicht befugt endgultige Urteile zu verhangen Ihre Strafvorschlage die in gleicher Weise zustande kamen wie die Urteile der durch NKWD Befehl Nr 00447 eingerichteten Troikas mussten von der sogenannten Grossen Dwoika 87 in Moskau bestatigt werden die aus Jeschow und Wyschinski bestand Jeder Fall den die lokalen Dwoikas der nationalen Operationen behandelten wurde darum in wenigen Zeilen zusammengefasst Diese Quintessenz enthielt knappe Angaben uber die Identitat des Beklagten sein angebliches Verbrechen und die vorgeschlagene Bestrafung Sie wurde kopiert und in ein spezielles Album ubertragen so die Begrifflichkeit des NKWD War ein Album voll brachte es ein NKWD Kurier nach Moskau Ein solches Album enthielt mehrere hundert Falle Weder Jeschow noch Wyschinski fanden die Zeit jeden Einzelfall zu bewerten Diese Arbeit ubernahmen stellvertretend hohe NKWD Funktionare In 99 Prozent aller Falle bestatigten sie die vorgeschlagenen Urteile Die Aufgabe von Jeschow und Wyschinski bestand in der Praxis lediglich darin die letzte Seite eines solchen Albums abzuzeichnen Dennoch bildete sich durch die Einbindung von Jeschow und Wyschinski ein enormer Bearbeitungsstau Im Juli 1938 harrten mehrere Hundert Alben mit zusammen mehr als 100 000 Fallen der Unterschrift Weil sich Beschwerden aus den Provinzen uber uberfullte Gefangnisse hauften untersagte das Politburo am 15 September 1938 die Albummethode und liess Sondertroikas einrichten An die Seite der Dwoika Mitglieder Staatsanwalt und lokaler Reprasentant des NKWD trat der lokale Parteisekretar Die personelle Besetzung dieser Sondertroikas benotigte keine Bestatigung durch das Politburo Die Aufgabe der Sondertroikas bestand darin den Ruckstau zugig abzuarbeiten der durch die Albummethode entstanden war Dafur raumte ihnen das Politburo eine Frist bis zum 15 November 1938 ein Uber 105 000 Personen wurden durch die Sondertroikas verurteilt uber 72 000 von ihnen wurden erschossen Nur 135 Menschen wurden aus der Haft entlassen 88 Im Grunde bestatigten die Sondertroikas nur die Empfehlungen die zwei ihrer Mitglieder als Dwoika zuvor gemacht hatten 89 Tater Bearbeiten nbsp Erste Seite einer Liste von 1940 mit den Namen von 346 zur Erschiessung vorgesehener Personen Als Nummer 12 ist der sowjetische Journalist und Schriftsteller Isaak Babel genannt Stalin bestatigt die Liste mit einem dafur und seiner Unterschrift Die zentrale Verantwortung fur die Massenoperationen und die Sauberungen kam dem Politburo der KPdSU zu Es erteilte die Anweisungen zur Durchfuhrung der Operationen bestatigte die entsprechenden NKWD Befehle und billigte die wichtigsten Schau und Geheimprozesse gegen hohe Funktionare Zudem bestatigte es die Urteile des Militarkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR und von Militartribunalen sowie weiteren Gerichten Ferner gab es den Troikas vor Ort durch die Vorgabe von Quoten und durch Genehmigung von Quotenerweiterungen einen Handlungsrahmen vor Hinzu kommt dass Mitglieder des Politburos umfangreiche Listen mit Todesurteilen und langen Haftstrafen personlich abzeichneten 90 Diese Listen mit etwa 44 500 Namen von Opfern befinden sich seit 1991 im Archiv des Prasidenten der Russischen Foderation 91 Die Unterschrift Stalins findet sich auf 383 solcher Listen Zwischen Februar 1937 und Oktober 1938 fanden sich auf diesen Listen die Namen von 44 477 fuhrenden Armeeoffizieren NKWD Fuhrern und Staatsfunktionaren 38 955 wurden ohne Gerichtsverfahren erschossen nachdem Stalin auf den Listen ihre Namen markiert hatte 92 Wjatscheslaw Molotow unterzeichnete 373 Kliment Woroschilow unterschrieb 195 Lasar Kaganowitsch 191 und Anastas Mikojan 62 Listen 93 Die besondere Verantwortung des Politburos zeigte sich auch in Reisen die Politburomitglieder in die Provinz unternahmen um die Durchfuhrungen der Massenaktionen zu uberwachen Kaganowitsch fuhr zu diesem Zweck nach Tscheljabinsk Jaroslawl Iwanowo und in den Donbass Andrei Schdanow begab sich nach Baschkirien Tatarien und in das Orenburger Gebiet Mikojan fuhr nach Armenien Andrei Andrejew nach Usbekistan Tadschikistan und in den Nordkaukasus 94 Auch Woroschilow Molotow Lawrenti Beria und Georgi Malenkow unternahmen solche Reisen 95 Stalin als der unangefochtene Woschd russ fur Fuhrer unterzeichnete nicht nur die meisten der Urteilslisten er war auch der Autor der meisten Beschlusse des Politburos die dem Grossen Terror zugrunde lagen Haufig entschied er damit verbundene Fragen im Alleingang 96 Jeschow der von der sowjetischen Propaganda als eiserne Faust gezeichnet wurde trieb das NKWD immer wieder zu vermehrten Anstrengungen im Kampf gegen Feinde an Zwar wurden Stadte Kolchosen und Betriebe nach ihm benannt doch blieb er in den Monaten des Grossen Terrors ein hochrangiger Funktionar der jederzeit von Stalin kontrolliert wurde 97 nbsp Am 26 April 1938 bitten die Irkutsker Vertreter von Partei und NKWD das Zentralkomitee in Moskau per Telegramm die Quote der Personen die gemass NKWD Befehl Nr 00447 erschossen werden sollen um 4000 Personen zu erhohen Dieser Bitte wird am 29 April 1938 vom Politburo entsprochen weiteres siehe Bildbeschreibung Im Rahmen dieser zentralen Steuerung hat es fur kommunistische Funktionare und NKWD Vertreter vor Ort immer wieder Moglichkeiten zur Gestaltung von Ausmass und Zielrichtung des Grossen Terrors gegeben Dies zeigte sich beispielsweise bei der Festlegung von Strafquoten fur den NKWD Befehl Nr 00447 Die regionalen Parteifuhrer schickten die entsprechenden Vorschlage im Juli 1937 nach Moskau Chruschtschow damals KP Sekretar von Moskau und Mitglied der Moskauer Troika meldete die hochsten Zahlen 8500 fur Kategorie 1 Erschiessung und 32 805 fur Kategorie 2 acht bis zehn Jahre Lagerhaft Er beabsichtigte zudem die Kulakenoperation zu einem Feldzug gegen Kriminelle zu machen denn das Verhaltnis von Kulaken und Kriminellen betrug in den Moskauer Listen ungefahr eins zu vier 98 Die Parteifuhrer baten ferner immer wieder um die Erhohung dieser Quoten 99 Auch NKWD Kader die sich haufig einen regelrechten Wettbewerb um Erfolgsmeldungen bei den Massenoperationen lieferten verfielen auf eigenwillige Losungen wenn ihnen nicht genug Opfer zur Verfugung standen Aktenkundig sind Falle bei denen neue numerische Zielvorgaben fur Verhaftungen einfach analog der Beschaftigungsstatistik auf die Bevolkerung umgelegt wurden 100 Der NKWD Leiter von Aschgabat griff zu einer noch simpleren Losung Er liess einen Markt absperren und samtliche Passanten und Einkaufer abfuhren 100 In Turkmenien nutzte ein NKWD Befehlshaber einen Fabrikbrand zur Erschliessung neuer Opfer der Jeschowschtschina indem er alle auf dem Fabrikgelande Anwesenden verhaften liess In Swerdlowsk nahmen die lokalen Behorden einen angeblich von weissgardistischen Kulaken gelegten Waldbrand zum Anlass um Moskau um die Aufstockung der Verurteilungsquote um 3000 Personen zu bitten 2000 Personen dieses zusatzlichen Kontingents waren zur Erschiessung vorgesehen 101 Die Fuhrungskrafte des NKWD als Transmissionsriemen zwischen der politischen und der geheimdienstlichen Zentrale in Moskau einerseits und den einfachen NKWD Angehorigen in Stadten und landlichen Regionen andererseits waren altgediente Tschekisten Ende 1936 hatten 70 Prozent der NKWD Fuhrungskrafte ihre Geheimdienst Laufbahn in den Jahren 1917 bis 1920 begonnen 102 Fast alle ubrigen waren in den Jahren 1922 bis 1925 eingetreten 103 Umfangreiche Gewalterfahrungen pragten ihre familiare und berufliche Entwicklung Aufgrund ihres Alters teilte die Mehrheit der NKWD Chefs die Erfahrungen des Ersten Weltkrieges der Revolution und des Burgerkrieges zerstorte Familien abgebrochene Bildungslaufbahnen traumatische Erfahrungen der Verwahrlosung und Verwilderung Sie hatte zudem an der Entkulakisierungskampagne teilgenommen in der die Vernichtung der Kulaken als Klasse Stalin gewaltsam ins Werk gesetzt wurde Sie kannte ferner die epochale Hungerkatastrophe des Holodomor 104 Dieser biografische Erfahrungshintergrund traf auf eine Situation in der auch eine Anstellung bei den Organen nicht mehr vor Repressionen und Exekutionen zu schutzen schien Jeschow der nicht im Geheimdienst Karriere gemacht hatte sauberte von 1936 bis 1938 auch den Staatssicherheitsdienst NKWD von angeblichen Feinden 105 Das markanteste Beispiel war die Verhaftung Verurteilung und Erschiessung Jagodas seines unmittelbaren Vorgangers Die NKWD Fuhrungskrafte dirigierten eine Mitarbeiterschaft von rund 23 000 Personen Diese verfugten uber wenig Bildung dafur aber gegenuber fast jedem Sowjetburger uber eine enorme Macht Nach internen NKWD Statistiken hatten am 1 Juli 1935 nur 1 6 Prozent aller NKWD Mitarbeiter einen Hochschulabschluss 23 8 Prozent hatten die Mittelschule besucht 74 6 Prozent aller Mitarbeiter gaben eine niedere Bildung an 106 Unter den NKWD Angehorigen gab es Uberzeugungstater Faktoren die ein erwartungskonformes Agieren bei den Verfolgungsmassnahmen forderten waren aber auch die Einubung in absoluten Gehorsam Anpassung und Anpassungsdruck psychische Deformationen ein internes Privilegiensystem clanartige Verflechtungen innerhalb der Organe sowie eine uber Jahre eingeubte Repressionspraxis 107 Auch Denunzianten wirkten am Grossen Terror aktiv mit etwa Ehefrauen von Volksfeinden Nach einer Anschwarzung ihrer Ehemanner waren sie ausdrucklich ausgenommen von Verfolgungen aufgrund des NKWD Befehls Nr 00486 76 Ferner gehorten bestellte Belastungszeugen zu den Mittatern Dabei handelte es sich vielfach um Angehorige der ortlichen Nomenklatura auf dem Land zum Beispiel Kolchosvorsitzende oder Mitglieder des Dorfsowjets 108 Zudem traten etatmassige Zeugen auf die vom Untersuchungsfuhrer fabrizierte Aussagen unterschrieben 109 Todesraten und Risikofaktoren Bearbeiten Knapp ein Prozent aller Sowjetburger insgesamt rund 1 5 Millionen Menschen sind in der Zeit des Grossen Terrors verhaftet worden Von ihnen erschossen NKWD Angehorige etwa 750 000 Personen rund 0 5 Prozent der Gesamtbevolkerung weitere starben in der Haft 110 Der KGB raumte wahrend der Entstalinisierung ein dass 681 692 Personen in den Jahren 1937 und 1938 erschossen wurden 111 Viele Historiker halten die vom KGB genannte Opferzahl fur zu niedrig Die Harte der Bestrafung unterschied sich deutlich je nachdem ob die Verfolgung im Rahmen der Kulakenoperation geschah oder im Rahmen der nationalen Operationen Wahrend 50 4 Prozent aller Urteile auf der Grundlage des NKWD Befehls Nr 00447 Todesurteile waren betrug dieser Wert wahrend der nationalen Operation gegen die Letten 74 1 Prozent gegen die Deutschen 76 2 Prozent Die Todesrate der polnischen Operation lag sogar bei 79 4 Prozent und war damit die hochste der grossen nationalen Operationen 112 Kleinere Operationen dieser Art hatten gelegentlich noch hohere Todesraten Die griechische Operation angestossen durch ein geheimes NKWD Rundschreiben vom 11 Dezember 1937 zog die Verhaftung von 11 261 Personen nach sich Von diesen wurden 9 450 Menschen zum Tode verurteilt 87 Prozent 113 Das Risiko als Pole 114 verurteilt zu werden war zwanzigmal beziehungsweise vierzigmal hoher als das eines Durchschnittsburgers jener Jahre 115 Uberdurchschnittliche Risiken hatten auch Deutsche Finnen Letten und Griechen 116 In bestimmten Regionen war der Verfolgungsdruck uberdurchschnittlich hoch Einwohner der Karelischen ASSR waren besonders gefahrdet Dieses Grenzland zwischen der Sowjetunion und Finnland war in den Augen der Moskauer Partei und Geheimdienstfuhrung ein Hort potenzieller Spione und Diversanten Zugleich galt es mit seinen Sondersiedlungen fur Deportierte und seinen Arbeitslagern des Gulag als Mullzone und als eine Gefahr fur Leningrad das zweite Schaufenster des Sozialismus Knapp drei Prozent der etwa 500 000 Einwohner der Karelischen ASSR wurden im Zuge des Grossen Terrors verhaftet Von diesen etwas mehr als 14 000 Personen wurden 90 Prozent hingerichtet 117 Ein weiterer regionaler Schwerpunkt des Grossen Terrors war Sibirien Weite Teile dieser Grossregion galten bei fuhrenden Funktionaren ebenfalls als Mullzonen Zugleich drohte dort in den Augen der Moskauer Zentrale ein Angriff Japans Angebliche und potenzielle Illoyale seien darum praventiv zu bekampfen 200 000 bis 210 000 Einwohner Sibiriens das entspricht einer Rate von rund 1 8 Prozent gemessen an der Gesamtbevolkerung von 11 Millionen sind verfolgt worden 118 Repressionsraten von 60 bis 20 Prozent uber dem Durchschnitt wiesen der Donbass die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen die Turkmenische Sozialistische Sowjetrepublik die Region Krasnodar und die Oblast Swerdlowsk auf 119 Im Durchschnitt lagen die Ukraine mit 265 000 bis 270 000 Verfolgten bei einer Gesamtbevolkerung von rund 28 Millionen Menschen Leningrad mit 65 000 bis 70 000 Verurteilten bei einer Einwohnerschaft von rund 6 8 Millionen sowie die Weissrussische Sozialistische Sowjetrepublik mit 52 000 Verurteilten bei einer Bevolkerung von 5 2 Millionen Menschen 120 Mit einer Verurteilungsrate von 0 4 bis 0 5 Prozent lagen einige Regionen deutlich unter dem Durchschnitt Zu ihnen gehorten Tatarien die Oblast Woronesch die Oblast Gorki die Oblast Iwanowo die Oblast Rjasan und die Oblast Jaroslawl Diese zentralrussischen Landesteile spielten weder in industrieller noch in landwirtschaftlicher Sicht eine strategische Rolle Wahrend der Kollektivierung gehorten sie ebenfalls nicht zu den vorrangigen Gebieten Der bauerliche Widerstand gegen die Bolschewiki war hier weniger lebendig Auch die Umbruche durch die forcierte Industrialisierung waren weniger ausgepragt Schliesslich galten diese Regionen auch nicht als Frontgebiete oder Mullzonen fur Deportierte 121 Die soziale Herkunft und der soziale Status der Verurteilten wurden in den Statistiken des NKWD manipuliert teilweise mehrfach auf ihrem Weg in die Moskauer Zentralen von Geheimdienst und Partei Ziel der Manipulationen war es zu demonstrieren dass der Terror die vorgesehenen Zielgruppen tatsachlich erreichte Zudem ist die Ungenauigkeit der Kategorien in die die Opfer der Verfolgung einsortiert wurden ein Faktor der es schwer macht die soziale Herkunft und den Status der Verfolgten genau zu bestimmen 122 Aus den Verfolgungsakten geht hervor dass Glaubige intensiverer Repression unterworfen waren sowohl Laien als auch Geistliche Die Verfolgung traf die orthodoxe Kirche und in der Sowjetunion als Sekten bezeichnete religiose Organisationen zum Beispiel Baptisten Evangelikale und Pfingstler 123 Besonders hart vom Grossen Terror betroffen waren die fruheren Mitglieder nicht bolschewistischer Parteien insbesondere vormalige Sozialrevolutionare 124 Auch Kulaken die Anfang der 1930er Jahre in Sondersiedlungen primitive Ansiedlungen in unwirtlichen Gegenden die Straf und Kolonisierungszwecken dienen sollten gezwungen worden waren bildeten eine besonders gefahrdete Gruppe In manchen der entsprechenden Siedlungszonen beispielsweise in der Oblast Perm oder in der Oblast Swerdlowsk verhafteten NKWD Mitarbeiter bis zu 20 Prozent der erwachsenen Manner 125 Auch Personen mit Vorstrafen waren in dieser Zeit auffallig haufig besonderen Repressionen ausgesetzt 126 Menschen die in der Rustungsindustrie beschaftigt waren litten ebenfalls unter erhohten Repressionsrisiken ebenso jene die in unfalltrachtigen Branchen Eisenbahnwesen Bergbau Metallindustrie Werftindustrie arbeiteten in denen jederzeit der Verdacht der Sabotage konstruiert werden konnte 127 Das Risiko einer Erschiessung hing ausserdem stark vom Zeitpunkt der Verhaftung ab Je spater sie in den Monaten des Grossen Terrors erfolgte desto wahrscheinlicher war ein Todesurteil weil im Gulag einfach kaum mehr Platz fur Neuankommlinge war 128 Technik des Totens Bearbeiten Lokale NKWD Mitarbeiter erschossen die zum Tode Verurteilten entweder in Gefangnissen oder auf dafur speziell ausgewahlten abgelegenen Platzen im Freien 129 Unbeteiligte Zeugen der Hinrichtungen sind nicht bekannt Nur NKWD Angehorige durften die Erschiessungen vornehmen Angehorigen der Miliz oder der Armee war dies strikt untersagt Bei den ortlichen NKWD Dienststellen beschrankte sich der Kreis der Exekutoren regelmassig auf wenige Personen Die Hinrichtung erfolgte in der Regel durch einen Schuss in den Hinterkopf Spuren auf dem Schiessplatz von Butowo bei Moskau ergaben dass die Opfer vermutlich mit Nagant Revolvern Pistolen des Typs Tokarew TT 33 und offenbar auch mit Hilfe von Degtjarjow Maschinengewehren exekutiert wurden Erschossene wurden in Gruben verscharrt die auch weitere Leichen enthielten Entsprechende Spuren zum Beispiel in Butowo lassen vermuten dass solche Gruben zuvor mit Baggern ausgehoben worden waren Die Todeskandidaten wurden bis zuletzt nicht daruber informiert wie das Urteil lautete NKWD Angehorige verschwiegen den Angehorigen der Opfer weisungsgemass dass eine Exekution durchgefuhrt worden war Stattdessen sprachen sie in Antwortschreiben auf entsprechende Anfragen von langen Haftstrafen ohne Recht auf Briefverkehr Situation im Gulag Bearbeiten Durch den Grossen Terror geriet auch das System der Gefangnisse Lager und Sondersiedlungen des Gulag in eine Krise Die Zahl der Insassen stieg erheblich von 786 595 am 1 Juli 1937 uber 1 126 500 am 1 Februar 1938 auf 1 317 195 am 1 Januar 1939 130 Die menschenfeindlichen Lebensbedingungen des Gulag verschlechterten sich dadurch weiter 1937 starben allein nach den amtlichen sowjetischen Statistiken 33 499 Personen in den Lagern Sondersiedlungen und Gefangnissen Ein Jahr spater waren es 126 585 Auch die Zahl jener Menschen die wahrend der Deportationstransporte und auf Transporten zwischen Gulag Stutzpunkten starben schnellte zwischen 1937 und 1938 um 38 000 nach oben 131 Die Statistiken wiesen ferner aus dass die Quote der aufgrund von Krankheit Invaliditat oder Auszehrung nicht arbeitsfahigen Insassen 1938 mehr als neun Prozent betrug mehr als 100 000 Personen 1939 waren rund 150 000 Insassen arbeitsunfahig Invaliden nicht eingerechnet 132 Der russische Historiker Oleg Chlewnjuk urteilt der Grosse Terror habe die sowjetischen Lager in Vernichtungszentren verwandelt und spricht ausdrucklich von Vernichtungslagern 133 Ende des Grossen Terrors Bearbeiten Beschluss zur Beendigung des Terrors Bearbeiten Ab August 1938 gab es Anzeichen dafur dass der Grosse Terror dem Ende entgegenging Lawrenti Beria ubernahm am 22 August das Amt des Stellvertreters von Jeschow Bereits im Fruhsommer wurden zwei ranghohe NKWD Mitarbeiter Jeschows verhaftet 134 Zudem konstituierte sich am 8 Oktober 1938 eine Kommission aus Jeschow Beria Wyschinski Georgi Malenkow und Nikolai Rytschkow dem Volkskommissar fur Justiz Das Gremium hatte den Auftrag binnen zehn Tagen eine Beschlussvorlage zu erarbeiten mit der die Verhaftungen die staatsanwaltliche Aufsicht und das Untersuchungsverfahren neu geregelt werden sollten Ausserdem besetzten Vertraute Berias vom 8 Oktober bis Mitte November 1938 Leitungsfunktionen des NKWD 135 Am 15 November 1938 billigte das Politburo die von der am 8 Oktober eingerichteten Kommission entworfene Direktive Diese sollte vom Rat der Volkskommissare und dem Zentralkomitee der Partei verabschiedet werden Deren Kernaussage war dass ab dem 16 November 1938 bis auf weiteres alle Verhandlungen von Strafsachen durch die Troikas die Militartribunale und das Militarkollegium des Obersten Gerichts der UdSSR einzustellen seien Dieser von Stalin und Molotow abgezeichnete Beschluss des Rates der Volkskommissare und des Zentralkomitees der Partei tragt das Datum vom 17 November 136 Er ging allen ortlichen Leitern des NKWD den Parteisekretaren sowie den leitenden Staatsanwalten aller territorialen Gliederungen der Sowjetunion zu einem Kreis von insgesamt etwa 14 000 Personen 137 In diesem Dokument stellten Stalin und Molotow zunachst die Erfolge der Repressionskampagnen heraus Anschliessend prangerten sie jedoch schwerste Fehler und Entstellungen an Dadurch sei der endgultige Sieg uber die Feinde verhindert worden Sie kritisierten ferner unbegrundete und illegale Massenverhaftungen den Verzicht auf materielle Beweise sowie Verletzungen elementarer Rechtsnormen in Untersuchungsverfahren Stalin und Molotow zufolge war es Feinden gelungen in das NKWD und in die Staatsanwaltschaft einzudringen und diese Institutionen so der Kontrolle der Partei zu entziehen Die Direktive sah ausserdem vor dass Verhaftungen zukunftig nur noch auf Basis eines Gerichtsbeschlusses oder mit staatsanwaltlicher Genehmigung rechtens waren Ein langer Katalog von Bestimmungen sollte fur den Schutz der Verhafteten vor Willkur der Untersuchungsleiter sorgen Im Ergebnis stoppte dieser zentral gefasste Beschluss nicht nur den Grossen Terror auch das NKWD wurde mit diesem Dokument von einer beauftragten Taterbehorde zum Sundenbock gemacht 138 139 Repression von Tatern Bearbeiten Das bekannteste Opfer der Sauberungen innerhalb des NKWD der seit dem 25 November 1938 von Beria gefuhrt wurde war Jeschow Er wurde am 10 April 1939 verhaftet und am 4 Februar 1940 von Wassili Blochin hingerichtet 140 Bereits Jeschow hatte unter den Mitarbeitern des NKWD Sauberungen durchgefuhrt Der Schwerpunkt lag dabei aber auf den unteren Rangen der Hierarchie obgleich sie auch Jeschows Vorganger Jagoda trafen 141 Dies anderte sich unter Beria der vor allem mit Suspendierungen statt mit Strafverfolgung arbeitete Im Jahr 1939 mussten 7273 Mitarbeiter ihren Dienst quittieren das entsprach 22 9 Prozent aller operativen Mitarbeiter Insgesamt sind 1364 NKWD Angehorige von Ende 1938 bis Ende 1939 verhaftet worden Ein wichtiger Eckpunkt der Massnahmen Berias war zudem die Auswechslung fast aller Leiter auf Republik und Gebietsverwaltungsebene 142 Insbesondere ranghohere NKWD Kader wurden erschossen 143 Beria baute das NKWD personell aus und veranderte die Prinzipien der Mitarbeiterauswahl 1939 nahmen 14 506 Personen ihre Tatigkeit beim NKWD auf das entsprach einer Quote von 45 1 Prozent des Bestands Die neuen Mitarbeiter kamen mit deutlicher Mehrheit aus speziellen NKWD Schulen aus der Partei und dem Komsomol 144 Die ethnische Zusammensetzung des NKWD anderte sich merklich Vor dem Grossen Terror war rund ein Drittel aller hohen NKWD Offiziere Juden Im November 1938 war dieser Anteil bereits auf etwa 20 Prozent gefallen Ein Jahr spater lag er bei nur noch 4 Prozent Russen profitierten am starksten von den Personalveranderungen nach dem Grossen Terror Sie besetzten jetzt etwa zwei Drittel aller hohen Offiziersposten Dieser Anteil uberstieg den Anteil der Russen an der sowjetischen Gesamtbevolkerung Die einzige Minderheit die nach dem Grossen Terror in den NKWD Reihen uberreprasentiert war war die Gruppe der Georgier Landsleute Stalins 145 Beria rehabilitierte einige Opfer der Ara Jeschow Gleichzeitig ging unter seiner Regie der Kampf gegen Schadlinge Verschworer und Feinde weiter und zwar mit den gleichen Methoden die anderen NKWD Mitarbeitern zum Vorwurf gemacht wurden Das Ausmass der Verfolgungen ging jedoch zuruck weil die Vorgaben der politischen Fuhrungsspitze um Stalin sich verandert hatten Zudem gab es keine Massenoperationen mehr 146 Auch ein Grossteil der Troika Mitglieder zahlte spater zu den Verfolgungsopfern Die Gesamtzahl aller Mitglieder dieser Dreiergremien wird auf etwa 350 Personen geschatzt Es liessen sich bislang 147 in 169 Fallen ausreichende biografische Daten ermitteln 47 NKWD Vertreter 67 Parteimitglieder und zwei Vertreter der Staatsanwaltschaft wurden zum Tode verurteilt 148 Folgen BearbeitenKaderrevolution Bearbeiten Die Jeschowschtschina fuhrte zum Verschwinden der Alten Garde der Bolschewiki die wahrend und unmittelbar nach der Oktoberrevolution fuhrende Posten bekleidet hatten Die freigewordenen Posten besetzten junge Aufsteiger Es kam in Partei Staat und Wirtschaft zu einer regelrechten Kaderrevolution von der zwischen dem XVII Parteitag Parteitag der Sieger 1934 und dem XVIII Parteitag 1939 mehr als eine halbe Million meist junge Menschen profitierten So waren im Jahre 1939 8 5 Prozent der Parteisekretare auf Gebiets Regional und Republikebene zwischen 26 und 30 Jahre alt 53 2 Prozent waren 31 bis 35 Jahre alt 29 4 Prozent waren im Alter von 36 bis 40 Jahren Die Parteijugend hat unter den Bedingungen der Massenrepressionen eine schwindelerregende Karriere gemacht und dies hat ihre Ergebenheit gegenuber dem Fuhrer und ihre Unterstutzung fur die Repressionen gegen die alten Garde gefestigt 149 Von den 32 899 staatlich wirtschaftlichen Leitern die in der Nomenklatura des ZK der KPdSU erfasst waren waren 426 junger als 25 Jahre 3331 Kader im Alter zwischen 26 und 30 Jahren und fast 59 Prozent im Alter zwischen 31 und 40 Jahren Ungefahr die Halfte dieser Kader entstammte der Arbeiter und Bauernschaft Viele von ihnen hatten jedoch im Unterschied zu Angehorigen der Alten Garde ein Hochschulstudium absolviert haufig fuhrte sie ihr Weg direkt von der Hochschule auf den Leitungsposten Mit dieser Kaderrevolution trat jene Generation an die die Sowjetunion in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts pragen sollte 150 Stalin selbst hatte die Kaderrevolution auf dem beruchtigten Februar Marz Plenum 151 des ZK der KPdSU das zwischen dem 23 Februar und dem 5 Marz 1937 tagte angekundigt 152 Das Ziel Stalins war erreicht Funktionare denen er nicht traute waren nicht mehr am Leben An ihre Stelle trat eine unterwurfige Aufsteigerelite 153 Zeitgenossische intellektuelle Rezeption Bearbeiten In den 1930er Jahren sind allein die Schauprozesse rezipiert worden in der sowjetischen Presse mit Zustimmung ebenso in der kommunistischen Parteipresse des Auslands Die Massenaktionen hingegen fanden kein Echo sie blieben Geheimsache Unter Intellektuellen losten die Moskauer Prozesse unterschiedliche Reaktionen aus Victor Serge der in der Sowjetunion selbst unter Verfolgungen gelitten hatte und das Land 1936 noch vor dem Beginn des Grossen Terrors verlassen konnte ging von erpressten Beweisen und von politischen Inszenierungen aus Auch Leopold Schwarzschild notierte in seiner Exil Zeitschrift Das neue Tage Buch man konne nicht uber Unrecht im nationalsozialistischen Deutschland klagen wenn man das in der Sowjetunion verschweige Ignazio Silone warnte offentlich die Rechtfertigung der Moskauer Prozesse mache Antifaschisten unglaubwurdig sie verwandelten sich dadurch in rote Faschisten 154 nbsp Cover der amerikanischen Erstausgabe von Darkness At Noon Sonnenfinsternis nbsp Cover von Feuchtwangers Moskau 19371940 veroffentlichte Arthur Koestler seinen Roman Sonnenfinsternis mit dem die KPdSU als gewaltbereite machtgierige verbrecherische prinzipienlose Organisation und ihre Mitglieder auch jene denen offentlich der Prozess gemacht wurde als orientierungslose Marionetten eines unmenschlichen Parteiwillens demaskiert werden sollten Der Roman wurde in viele Sprachen ubersetzt und erreichte nach 1945 hohe Auflagen 155 In der Exilzeitschrift Weltbuhne fiel das Urteil Heinrich Manns hingegen anders aus Verschworer so Mann mussten zum Nutzen der Revolution schnell und grundlich verschwinden 156 Lion Feuchtwanger fuhr auf dem Hohepunkt seines Ruhms nach Moskau und sprach unter anderem mit Stalin und Dimitrow uber die Prozesse In seinem Reisebericht Moskau 1937 fand sich kein Wort des Protests gegen die Inszenierungen 157 Beide Mann und Feuchtwanger waren politisch daran interessiert dass die Sowjetunion als wichtiger Bestandteil eines antifaschistischen Bundnisses betrachtet und nicht ausgegrenzt wurde 158 Ernst Bloch nannte die Prozesse in Moskau eine Verteidigung der Revolution vor Hasardeuren die sich mit dem faschistischen Teufel verbundet hatten Er hielt an dieser Position bis 1957 fest 159 Bertolt Brecht ausserte sich nie offentlich zum Thema In Briefen allerdings ging er davon aus dass die Angeklagten Verschworer seien Obwohl er das Unwahrscheinliche ihrer Gestandnisse konstatierte deutete er das vorgeblich verschworerische Tun und die Gestandnisse dennoch als Ausdruck sozialdemokratischer und damit negativer Gesinnungen Nach Brecht seien die Angeklagten im Verbund mit allem moglichen Gesindel zu Verbrechern geworden 160 hatten sich mit allem Geschmeiss des In und Auslandes gemeingemacht und alles Parasitentum Berufsverbrechertum und Spitzeltum habe sich bei ihnen eingenistet 161 Viele der im Moskauer Exil lebenden deutschsprachigen Intellektuellen machten sich die Vorgaben der sowjetischen Propaganda zu eigen Willi Bredel forderte den Tod fur die Agenten der Gestapo und der Trotzki Sinowjew Meute Franz Leschnitzer verglich Trotzki mit Adolf Hitler Johannes R Becher verfasste im Januar 1937 ein Gedicht auf den toll gewordenen Volksfeind 162 Die britische Sozialistin Beatrice Webb freute sich uber die Schauprozesse weil Stalin tote Aste entfernt habe 163 Auch in Ubersee fanden sich Kunstler die die Moskauer Vorgange verteidigten So unterzeichneten mehr als einhundert amerikanische Intellektuelle 1938 eine Erklarung in der die Rechtmassigkeit der Schauprozesse behauptet wurde Zu diesen gehorten beispielsweise die Schriftsteller Dashiell Hammett Lillian Hellman Dorothy Parker und Langston Hughes Auch der Pulitzer Preistrager Walter Duranty verteidigte die Prozesse 164 165 Kritik an den Schauprozessen fiel vielen Intellektuellen auch deswegen schwer weil die Sowjetunion unter der Regie Stalins ab Mitte 1934 die Sozialfaschismustheorie durch die Volksfrontideologie abgelost hatte und sie sich zugleich als Heimat des Antifaschismus darstellte Die sowjetische Unterstutzung der Republikaner im Spanischen Burgerkrieg sowie die Etablierung einer Volksfrontregierung in Frankreich schien die Sowjetunion zu einem starken Partner der Demokraten zu machen 166 XX Parteitag der KPdSU Bearbeiten Drei Jahre nach Stalins Tod hielt Nikita Chruschtschow am 25 Februar 1956 zum Abschluss des XX Parteitags der KPdSU eine Geheimrede Uber den Personenkult und seine Folgen Er rechnete mit Stalin ab und legte diesem eine Vielzahl von Fehlern und Verbrechen zur Last Bereits Anfang Marz 1956 beschloss er Kernpassagen seiner Enthullungen allen Parteimitgliedern verlesen zu lassen Eine Kopie der Rede gelangte uber den israelischen Geheimdienst Schin Bet an den CIA Die New York Times druckte sie am 4 Juni 1956 und machte sie so weltweit publik Zwei Tage spater verbreitete sie Le Monde Sendungen von Radio Free Europe Voice of America und der BBC machten sie in Osteuropa bekannt 167 Chruschtschow hatte in seinem Vortrag unter anderem den Umfang und Charakter der Repressionen gegen Parteimitglieder und kader in den Monaten der Jeschowschtschina angesprochen Er konzentrierte sich dabei aber darauf Stalin dafur die Alleinverantwortung zuzuweisen Die intensive Mitwirkung der Parteispitze sparte er aus ebenso seine eigene Rolle als stalintreuer Scharfmacher in Moskau und in der Ukraine Seine Rede legte trotz der ihm bekannten vorbereitenden Archivstudien des KGB nahe die Hauptstossrichtung der stalinistischen Verbrechen habe sich gegen die Eliten in Partei Wirtschaft und Armee gerichtet Den Massenterror mit seinen wesentlich hoheren Opferzahlen verschwieg er vollstandig 168 Revisionsverfahren und Rehabilitation Bearbeiten Erste Diskussionen um die Rehabilitation von Opfern des Grossen Terrors entstanden bereits in den Jahren 1939 bis 1941 ohne dass in den offiziellen Verlautbarungen und Dokumenten dieser Begriff aufgetaucht ware Es wurde allein die Frage thematisiert ob es Revisionsverfahren geben sollte und wie sie zu gestalten waren Entsprechende Befehle und Rundschreiben bestimmten dass die Entscheidung ob ein Urteil zu revidieren sei durch die vorherigen NKWD Tater zu treffen war Die Staatsanwaltschaft schaltete sich nur in wenige Verfahren ein um die Revisionen des NKWD zu prufen Im Lauf der Monate zwischen November 1938 und 1941 wurde die Entscheidung uber Revisionsbegehren immer starker zentralisiert sodass die einzelnen Wunsche aufgrund von Zeitmangel und Uberlastung der zustandigen Stellen kaum noch differenziert bearbeitet wurden Wenn einzelne Personen aus der Haft entlassen wurden wurden sie weiterhin durch die Organe uberwacht 169 Zur Verschleppung der Verfahren kamen weitere Probleme Die Revisionsverfahren fuhrten selten zur Erschliessung neuer Beweise Haufig wurden nur weitere Zeugen durch das NKWD befragt Deren Aussagen wurden uberwiegend als Bestatigung der Aktenlage gewertet Formfehler in den ursprunglichen Verhaftungs und Untersuchungsverfahren fuhrten nicht automatisch zur Annullierung des entsprechenden Urteils 170 Insgesamt blieben Revisionen der Urteile und Entlassungen aus der Haft die absolute Ausnahme 171 Unmittelbar nach dem Tod Stalins ordnete Beria eine Entlastung der uberfullten und unwirtschaftlichen Gulag Lager an Am 27 Marz 1953 wurden 1 2 Millionen Inhaftierte entlassen Politische Haftlinge kamen nicht in den Genuss dieser Amnestie sondern jene denen unterstellt wurde fur die Gesellschaft keine Gefahr mehr darzustellen und deren Haft mit Verstossen gegen allgemeine Rechtsbestimmungen der Sowjetunion begrundet worden war Nach der Verhaftung Berias am 26 Juni 1953 setzte die neue Fuhrungsriege um Chruschtschow diese Politik fort Ein Komitee unter Leitung des sowjetischen Oberstaatsanwalts prufte Akten derjenigen die wegen konterrevolutionarer Verbrechen verurteilt worden waren Auf Republikebene unterstutzten 15 Kommissionen die Arbeit dieses Gremiums Mitglieder dieser Komitees waren hohe Vertreter des Geheimdienstes und Angehorige der Staatsanwaltschaft beides Taterinstitutionen in den Monaten des Grossen Terrors Die Gutachter sahen 237 000 Akten von Personen durch die aufgrund von Artikel 58 des Strafgesetzbuches der RSFSR inhaftiert waren das entsprach einer Quote von 45 Prozent aller Inhaftierten die auf Basis dieser Regelung verfolgt worden waren 53 Prozent aller begutachteten Urteile wurden bestatigt 43 Prozent aller Strafen wurden reduziert sodass die Betroffenen aus der Haft entlassen wurden Vier Prozent aller Urteile wurden aufgehoben 172 In der zweiten Halfte des Jahres 1955 gab es Amnestien die auch die Politischen betrafen Am Jahresende lag die Gesamtzahl aller Gulag Haftlinge erstmals seit 20 Jahren wieder unter einer Million Kurz vor Beginn des XX Parteitages der KPdSU belief sich die Zahl der Politischen auf rund 110 000 Nach Ende des Parteitages prufte eine Kommission erneut die Urteile die auf Basis des Artikels 58 gefallt worden waren Bis Ende 1956 kamen so rund 100 000 Menschen aus dem Gulag frei Anfang 1957 sassen nur noch etwa 15 000 Personen aufgrund dieses Artikels ein Damit waren 20 Jahre nach seinem Ende die letzten inhaftierten Opfer des Grossen Terrors wieder in Freiheit Die Behorden hatten ihre Haftstrafen zuvor systematisch durch Verlangerungen ausgedehnt Angehorige von Personen die wahrend des Grossen Terrors hingerichtet worden waren erhielten bis in die 1980er Jahre hinein auf Nachfrage die Auskunft die betreffende Person sei im Arbeitslager verstorben 173 Auch wahrend und nach der Perestroika haben die Behorden die Urteile die in den Monaten des Grossen Terrors gefallt worden sind nicht generell als Unrecht aufgehoben Allein fur Haftlinge die aufgrund von politischen Verbrechen verurteilt worden sind gibt es nach dem russischen Rehabilitierungsgesetz vom 18 Oktober 1991 die Moglichkeit der Rehabilitierung Verurteilungen wegen krimineller Handlungen bleiben weitgehend unangetastet Bestenfalls wird das harte Strafmass als Unrecht klassifiziert Der enormen Ausdehnung des Kriminalitatsbegriffs in den 1930er Jahren wird damit nicht Rechnung getragen 174 Erinnerungskultur Bearbeiten Rund 70 Jahre nach Beginn des Grossen Terrors berichteten deutsche Medien im Jahr 2007 uber den Umgang mit diesen Geschehnissen Insbesondere Russland stand dabei im Mittelpunkt Eine Reihe von Beobachtern hob hervor dass die offizielle russische Geschichtspolitik kaum Interesse habe sich diesem Geschehen zu widmen Mehrfach wurde dabei auf Wladimir Putin verwiesen Putin habe zwar gemahnt das Jahr 1937 durfe nicht vergessen werden In der Geschichtsbetrachtung des eigenen Landes gebuhre den positiven Momenten aber stets Vorrang Russland durfe sich durch die Auseinandersetzung mit dem Grossen Terror und anderen Epochen der Sowjetzeit kein Schuldgefuhl einreden lassen Andere Lander hatten eine noch dunklere Vergangenheit Die Berichterstattung verwies in diesem Zusammenhang auf das positive Bild Stalins in der russischen Bevolkerung 175 176 Die Menschenrechtsorganisation Memorial formulierte im Jahr 2007 Thesen die einen Wandel im Umgang mit der historischen Erfahrung des Grossen Terrors forderten 177 Memorial verlangte eine umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit Dazu gehore die juristische Aufarbeitung des Grossen Terrors Zugangsbeschrankungen zu Archivmaterial seien abzuschaffen Der Grosse Terror musse an Schulen und Universitaten behandelt und zugleich regelmassig durch Fernsehsendungen thematisiert werden Ein nationales Museum zur Geschichte des Staatsterrors sei zu schaffen ebenso ein nationales Denkmal fur die Opfer begleitet von Gedenktafeln und Gedenkzeichen im ganzen Land Ortsbezeichnungen die auf Personen zuruckgehen die fur die Gewalttaten verantwortlich waren seien zu andern Ferner sei ein Programm zur Suche nach anonymen Bestattungsorten von Opfern aufzulegen An Fundstellen seien Gedenkstatten einzurichten Es musse dabei dafur eingetreten werden dass diese Aufarbeitung der Geschichte keine Angelegenheit allein Russlands und der Nachfolgestaaten der Sowjetunion bleibe sondern sich internationalisiere da der Grosse Terror wie Auschwitz oder Hiroshima Symbol der Bruchigkeit und Labilitat menschlicher Zivilisation sei Auf russischem Boden kummert sich die Organisation Memorial um die Errichtung und Aktualisierung von Gedenkstatten wie dem Donskoi Friedhof und Butowo Poligon in der Region Moskau und dem Lewaschowo Gedenkfriedhof in St Petersburg Der Heimatkundler Juri Dmitrijew Leiter von Memorial in Karelien entdeckte in einer 30 Jahre dauernden Suche in Archiven und mithilfe von Expeditionen grosse Massengraber von Opfern stalinistischer Verbrechen Er errichtete Gedenktafeln kleine Friedhofe und schrieb zwei Bucher Im Dezember 2016 wurde Dmitrijew verhaftet 178 Die russische Schriftstellerin und Oppositionelle Ljudmila Ulizkaja kritisierte das als politische Verfolgung 179 180 Offentlicher Druck fuhrte schliesslich Anfang 2018 zu seiner Freilassung 181 Der Prozess gegen ihn fuhrte uberdies zu einem Freispruch 178 Im Juni 2018 wurde er dennoch erneut verhaftet 182 183 Auf einem Gelande bei Sandarmoch auf dem Dmitrijew sterbliche Reste von Opfern des Grossen Terrors entdeckte hatte begann die Russische Militarhistorische Gesellschaft Ende August 2018 mit Grabungen Diese Gesellschaft die im Ruf steht Stalin rehabilitieren zu wollen 184 behauptete hier seien Rotarmisten bestattet worden die im Winterkrieg von Finnen erschossen worden seien Kritiker dieser Grabung befurchten die Umschreibung der Geschichte 185 186 187 nbsp Gedenkkirche der Russischen Neumartyrer und Bekenner an der ehemaligen Hinrichtungsstatte in Butowo 2007 nbsp Gedenktafel in Moskau fur Ekaterina Schelwatich im Rahmen des Projektes Letzte Adresse 2014 In Butowo bei Moskau betreibt die Russisch Orthodoxe Kirche auf dem Gelande des fruheren NKWD Schiessplatzes der 1937 und 1938 als Exekutions und Begrabnisstatte fur Tausende von Terroropfern diente eine Gedenkstatte Die kirchlichen Opfer des Grossen Terrors werden dabei besonders herausgestellt was zu teils heftiger Kritik Anlass gab 188 2007 zelebrierte die russisch orthodoxe Kirche in Butowo eine zentrale Gedenkfeier fur die Opfer des Grossen Terrors An dieser kirchlichen Veranstaltung nahm auch Putin teil 189 Seit 2014 wird in Russland mit dem Projekt Posledny adres Letzte Adresse an die Opfer des Grossen Terrors erinnert Dazu werden ahnlich wie bei den Stolpersteinen Erinnerungsmale mit den Lebensdaten an der Aussenfront des letzten Wohnhauses angebracht 190 Zum Gedenktag fur die Opfer der politischen Repressionen verlesen Menschenrechtsaktivisten nahe der Geheimdienstzentrale Lubjanka beim Solowezki Stein alljahrlich die Namen von Opfern des Grossen Terrors 191 Ein Geschichtsleitfaden fur Lehrer zur schulischen Behandlung der stalinistischen Repression wurde regional gelobt laut Nikolai Swanidse aber aus ideologischen Grunden von willkurlich ausgesuchten Experten der staatlichen Aufsicht indexiert 192 Entwicklung und Kontroversen der Forschung BearbeitenTotalitarismus und Revisionismus Bearbeiten Die Deutung der Geschehnisse in der Sowjetunion zwischen 1936 und 1938 bewegte sich zunachst in den Bahnen der Totalitarismustheorie Robert Conquest legte 1968 das Standardwerk dieser Interpretation vor Der grosse Terror Er zeichnete Stalin als unumstrittenen Fuhrer der die Politik und den Terror bis ins Kleinste plante und lenkte 193 Dieser Lesart widersprachen ab Mitte der 1980er Jahre insbesondere englischsprachige Historiker die sich der Sozial und Gesellschaftsgeschichte verpflichtet fuhlen Ihre revisionistische Interpretation betonte das konfliktreiche Zusammenwirken verschiedener sozialer Gruppen aus dem schliesslich der Terror entsprungen sei Zugleich akzentuierten sie Eigeninteressen der Peripherie diese hatten den Terror befordert Stalins Macht galt in den Studien der Revisionisten als eher schwach der Terror als chaotisch und nicht kontrollierbar Die Revisionisten forderten methodisch die ausschliessliche Verwendung von Primarquellen Memoiren und Analysen sowjetischer Emigranten als Grundlage historischer Werke lehnten sie im Unterschied zu Conquest ab Vielfach glich die Debatte zwischen den Vertretern der totalitaristischen Sicht und den Reprasentanten der revisionistischen Schule dem Streit zwischen Intentionalisten und Funktionalisten wie er aus der NS Forschung bekannt ist 194 Studien der Revisionisten verdeutlichten dass die sowjetische Gesellschaft und die Partei widerspruchlicher und zerrissener gewesen sind als es eine totalitaristische Deutung nahelegt Gruppen mit ihren jeweiligen Eigeninteressen wurden herausgearbeitet Lokalstudien zu den Verhaltnissen in der Provinz erganzten die Sicht auf die Zentralen in Moskau und Leningrad Zugleich zeigten die Studien der Revisionisten Grenzen der Macht Stalins und der Parteispitze auf Der Terror habe soziale und gesellschaftliche Ursachen nicht solche die in den psychischen Dispositionen Stalins zu suchen sind 195 Gegen die Revisionisten ist eingewandt worden sie unterschatzten Stalins Machtfulle deutlich Die Quellenfunde zu den Entscheidungsprozessen im Politburo bewiesen dass der Terror vom Zentrum ausging und von dort aus auch gestoppt wurde Die Parteispitze insbesondere Stalin sei in der Lage gewesen dem Terror immer wieder neue Richtungen zu geben Hinterfragt wurde zudem ob es moglich sei das aus Analysen pluralistischer Gesellschaften gewonnene Konzept von Interessengruppen auf die Sowjetunion der 1930er Jahre zu ubertragen Eine Gruppe mit ahnlichen Ressourcen wie die der Kommunistischen Partei sei in der Sowjetunion der 1930er Jahre nicht erkennbar Auch eine offene Herausforderung des Machtzentrums durch Gruppen an der Peripherie konne nicht nachgewiesen werden Die Rolle der kommunistischen Ideologie werde zudem uber die Massen vernachlassigt 196 Ursachen Motive Charakter Bearbeiten Die Fragen nach den Motiven und den Ursachen des Grossen Terrors ist in der Literatur nicht abschliessend beantwortet Die Interpretationen reichen von Annahmen daruber dass Stalin unter Verfolgungswahn gelitten habe also die Ursachen in der Psyche des Staatsfuhrers zu suchen seien bis hin zu Thesen die im Grossen Terror das eruptive und gewaltsame Durchschlagen von Konflikten in der Gesellschaft oder der Partei bzw zwischen Zentrum und Peripherie erblicken Wird nach Stalins Motiven und denen seiner engsten Mitarbeiter gefragt so wird auf die Absicht verwiesen die Alte Garde der Bolschewiki zu eliminieren Deren Loyalitat Stalin gegenuber sei nicht sicher gewesen Sie habe ihren Posten raumen mussen um einer Nachwuchselite Platz zu machen die Stalin unbedingt ergeben war Von verschiedenen Forschern wird auf die Verschworungstheorie hingewiesen die den Hintergrund des Grossen Terrors bildete Mit dieser Ideologie an die Stalin selbst gar nicht notwendigerweise geglaubt habe seien immer neue Gruppen von angeblichen Verschworern und Volksfeinden identifiziert und zur Vernichtung freigegeben worden Diese Verschworungstheorien seien auch uber das Ende des Grossen Terrors hinaus fortgesetzt worden und hatten nach dem Zweiten Weltkrieg in den Kampagnen gegen die wurzellosen Kosmopoliten und in der Arzteverschworung deutlich antisemitische Zuge angenommen 197 198 Aussenpolitische Ursachen und Motive werden ebenfalls genannt Die Bolschewiki seien von der Vorstellung gepragt gewesen dass ein Krieg gegen die imperialistischen Machte unvermeidlich sei Insbesondere Japan im Fernen Osten und Deutschland im Westen seien in den 1930er Jahren immer kriegslusterner aufgetreten Deutschland sei zudem durch die westlichen Demokratien in seinen aussenpolitischen Expansionsabsichten nicht gebremst worden Vor dem Hintergrund dieser verbreiteten Kriegserwartung und der Lehren die Stalin und sein Fuhrungszirkel aus dem Spanischen Burgerkrieg zogen sei es im Grossen Terror darum gegangen alle Personen und Bevolkerungsschichten unschadlich zu machen die im Verdacht standen im Kriegsfall zu einer Funften Kolonne zu gehoren weil sie der kommunistischen Fuhrung feindlich gegenuber stunden 199 Gegen die These der Terror habe vor allem dem Schutz vor einer befurchteten Funften Kolonne gegolten sind Argumente vorgetragen worden die sich auf innenpolitische Probleme der Sowjetunion beziehen 200 Ukrainische NKWD Quellen uber die dortigen Terrormassnahmen enthielten bis Anfang 1938 beispielsweise kaum Hinweise auf aussere Bedrohungen Der Hauptstoss des Terrors sei vielmehr gegen jene gefuhrt worden die als sozial unerwunscht galten beziehungsweise keiner nutzlichen Arbeit nachgingen Ahnliches gelte auch fur georgische NKWD Quellen aus der Zeit des Grossen Terrors Sie thematisieren die Wahlen zum Obersten Sowjet und den Kampf gegen innere Feinde vor allem Trotzkisten Es sei grundsatzlich zu fragen ob der Terror und insbesondere die Kulakenoperation von Historikern als eine Reaktion auf die grosse und sich verscharfende wirtschaftliche und soziale Krise als gewaltsamer und abschliessend gedachter Kampf gegen die Folgen der forcierten Industrialisierung gedeutet werden musse Einige Forscher wie der fuhrende Revisionist J Arch Getty 201 202 oder Karl Schlogel 203 haben auf einen moglichen Zusammenhang des Terrors mit der Stalin Verfassung von Dezember 1936 und der von Stalin fur Dezember 1937 angesetzten allgemeinen freien gleichen und geheimen Wahl zum Obersten Sowjet aufmerksam gemacht Obgleich die vorgesehene Auswahlmoglichkeit zwischen mehreren Kandidaten kurz vor dem Durchfuhrungstermin der Wahl kassiert wurde hat die Aussicht auf eine Wahl mit solchen Prinzipien viele lokale Parteifunktionare offenbar zutiefst beunruhigt Insbesondere Kirchenvertretern und Kulaken wurde unterstellt sich mit weiteren Feinden der Sowjetmacht zusammenzutun um uber Wahlkampagnen und die Wahlen selbst Einfluss auf die Politik in der Sowjetunion zu gewinnen und anschliessend eine Demokratisierung des politischen Systems durchzusetzen Diese Art von Konkurrenzangst habe dem Terror gegen diese Feinde Nahrung gegeben Auf dem Februar Marz Plenum von 1937 artikulierten die anwesenden regionalen Parteifuhrer ihre Sorgen Verhindern konnten sie diese Wahl allerdings nicht Getty sieht es jedoch als ein Entgegenkommen Stalins an dass am 2 Juli 1937 in der Prawda nicht nur die Bestimmungen zu den geplanten Wahlen von Dezember 1937 publiziert wurden sondern das Politburo am selben Tag auch die Grundzuge des NKWD Befehls Nr 00447 absegnete der der Vernichtung dieser Feinde dienen sollte Die These es habe in der zweiten Halfte der 1930er Jahre eine demokratische Bedrohung der kommunistischen Herrschaft gegeben blieb in der Fachwelt jedoch nicht unwidersprochen 204 Weitergehenden Deutungen zufolge war der Grosse Terror insgesamt ein Volkermord Der US amerikanische Historiker Ronald Grigor Suny bezeichnete ihn als politischen Holocaust 205 Norman M Naimark zufolge konstituiert die Reihe von Gewaltkampagnen und Terrorwellen in der Sowjetunion in der Summe einen Genozid 206 Jorg Baberowski charakterisiert den sowjetischen Massenterror von 1937 und 1938 als den Versuch die Gesellschaft von ihren Feinden zu erlosen Er war eine sowjetische Variante der Endlosung 207 Karl Schlogel sprach von einem Orkan der Gewalt erzeugt aus der Vorstellung von einer Endlosung der sozialen Frage 208 Eric Weitz glaubt dass das Sowjetregime sich zwar einiger genozidaler Aktionen schuldig machte in Ermangelung einer Rassenideologie und gebremst durch den Glauben an die Formbarkeit des Menschen aber kein genozidales Regime wurde das den Volkermord ins Zentrum seines politischen Programms genommen hatte 209 Die Mehrheit der Genozidforscher und Osteuropa Historiker lehnt es dagegen ausdrucklich ab den Grossen Terror als Volkermord zu klassifizieren 210 Rudolph Rummel schlagt den Begriff Demozid vor 211 Opferzahlen Eliten und Massen Bearbeiten Die Grossenordnung der Opferzahlen blieb lange Jahre umstritten Bis zur Offnung von Archiven waren die Forscher hier auf Schatzungen Erlebnisberichte und Erinnerungsliteratur sowie auf einzelne spatere offiziose Enthullungen angewiesen Haufig wurden Opfer nicht oder nur ungenugend in Hingerichtete einerseits und Inhaftierte andererseits unterschieden Auch die verschiedenen Formen des Freiheitsentzugs blieben wenig berucksichtigt Insgesamt zeigt sich in Bezug auf die Opferzahlen dass die sehr hohen Angaben zu den Festnahmen kaum noch geteilt werden Robert Conquest schatzte beispielsweise die Zahl der Verhafteten auf sieben bis acht Millionen Andere Forscher ubertrafen diese Schatzung deutlich und sprachen von 19 bis 20 Millionen 212 In der aktuellen Literatur wird diese Zahl mit rund 1 5 Millionen Menschen angegeben 213 Die Zahl der Exekutionen wird heute ebenfalls kaum noch mit mehreren Millionen beziffert wie dies vor der Perestroika gelegentlich der Fall war 214 Stattdessen wird nun von einer Zahl ausgegangen die bei ungefahr 700 000 liegt 215 Die zeitweilige Offnung der Archive Anfang der 1990er Jahre machte ausserdem deutlich dass vom Grossen Terror nicht in erster Linie Parteifunktionare Kader und Eliten betroffen waren Sie bildeten nur die Spitze des Eisbergs 216 Die Repressionen trafen uberwiegend einfache Burger Sie fielen den Massenoperationen zum Opfer Ihr Schicksal war bis dahin durch strikte Geheimhaltung praktisch unbekannt 217 Nicolas Werth sprach in diesem Zusammenhang von einer offentlichen und einer geheimen Seite des Terrors Die offentliche Seite habe sich in den Schauprozessen Moskaus und der Provinz sowie im Aufrucken einer stalintreuen jungen und besser ausgebildeten Elite gezeigt Die heimliche Seite sei die Planung und Durchfuhrung der Massenoperationen gewesen 218 Anhang BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jorg Baberowski Der rote Terror Die Geschichte des Stalinismus Deutsche Verlags Anstalt Munchen 2003 ISBN 3 421 05486 X Jorg Baberowski Verbrannte Erde Stalins Herrschaft der Gewalt C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63254 9 Johannes Baur Grosser Terror und Sauberungen im Stalinismus Eine Forschungsubersicht In ZfG 45 Jahrgang 1997 H 4 S 311 348 Rolf Binner Marc Junge Wie der Terror gross wurde In Cahiers du monde russe Jg 42 2001 H 2 4 S 557 613 PDF Abruf am 12 April 2010 Rolf Binner Marc Junge S etoj publikoj ceremonit sja ne sleduet Die Zielgruppen des Befehls Nr 00447 und der Grosse Terror aus der Sicht des Befehls Nr 00447 In Cahiers du monde russe Jg 43 2002 H 1 S 181 228 PDF Abruf am 12 April 2010 Rolf Binner Marc Junge Vernichtung der orthodoxen Geistlichen in der Sowjetunion in den Massenoperationen des Grossen Terrors 1937 1938 In Jahrbucher fur Geschichte Osteuropas N F Bd 52 2004 S 515 533 Rolf Binner Bernd Bonwetsch Marc Junge Massenmord und Lagerhaft Die andere Geschichte des Grossen Terrors Veroffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau Bd 1 Akademie Verlag Berlin 2009 ISBN 978 3 05 004662 4 Rolf Binner Bernd Bonwetsch Marc Junge Hrsg Stalinismus in der sowjetischen Provinz 1937 1938 Die Massenaktion aufgrund des operativen Befehls No 00447 Veroffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau Bd 2 Akademie Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 05 004685 3 Rezension Bernd Bonwetsch Der Grosse Terror 70 Jahre danach In Zeitschrift fur Weltgeschichte 9 Jg 2008 H 1 S 123 145 Oleg W Chlewnjuk Das Politburo Mechanismen der politischen Macht in der Sowjetunion der dreissiger Jahre Aus dem Russ von Ruth und Heinz Deutschland Hamburger Edition Hamburg 1998 ISBN 3 930908 38 7 Oleg Khlevniuk The Reasons for the Great Terror the Foreign Political Aspect In Silvio Pons and Andrea Romano Hrsg Russia in the Age of Wars 1914 1945 Feltrinelli Milano 2000 S 159 169 ISBN 88 07 99055 5 Jens Fietje Dwars Deutungsmuster des stalinschen Terrors In Hedeler Hrsg Stalinscher Terror 1934 41 S 299 309 Michael Ellman The Soviet 1937 1938 Provincial Show Trials Revisited In Europe Asia Studies Vol 55 No 8 Dec 2003 S 1305 1321 Wladislaw Hedeler Hrsg Stalinscher Terror 1934 41 Eine Forschungsbilanz Basisdruck Berlin 2002 ISBN 3 86163 127 X Wladislaw Hedeler Chronik der Moskauer Schauprozesse 1936 1937 und 1938 Planung Inszenierung und Wirkung Mit einem Essay von Steffen Dietzsch Akademie Verlag Berlin 2003 ISBN 3 05 003869 1 Wladislaw Hedeler Sippenhaft im Grossen Terror 1937 38 Das Akmolinsker Lager fur Ehefrauen von Vaterlandsverratern ALZIR und seine deutschen Haftlinge In Weber Mahlert Hrsg Verbrechen im Namen der Idee S 190 217 sowie S 319 325 Erstpublikation im Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2005 S 81 101 Manfred Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 Entstehung und Niedergang des ersten sozialistischen Staates 1348 S Beck Munchen 1998 ISBN 3 406 43588 2 Mehrere Auflagen Manfred Hildermeier Die Sowjetunion 1917 1991 Oldenbourg Grundriss der Geschichte Bd 31 Oldenbourg 2 Aufl 255 S Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58327 4 Marc Jansen Nikita Petrov Stalin s loyal executioner People s Commissar Nikolai Ezhov 1895 1940 Hoover Institution Press Stanford Calif 2002 ISBN 0 8179 2902 9 Online Preview Marc Junge Bernd Bonwetsch Hrsg Bolschewistische Ordnung in Georgien Der Grosse Terror in einer kleinen kaukasischen Republik Veroffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Moskau Bd 5 De Gruyter Oldenbourg Berlin Boston 2015 ISBN 978 3 11 041029 7 Marc Junge Bernd Bonwetsch Rundherum Feinde nichts als Feinde Die Kriegsgefahr und das grosse Morden der kleinen Leute in der Sowjetunion in Zeitschrift fur Weltgeschichte 12 Jg 2011 H 1 S 45 65 Oleg V Khlevniuk The History of the Gulag From Collectivization to the Great Terror Translation by Vadim A Staklo With ed assistance and commentary by David J Nordlander Foreword by Robert Conquest Yale Univ Press New Haven u a 2004 ISBN 0 300 09284 9 Corinna Kuhr Kinder von Volksfeinden als Opfer des stalinistischen Terrors 1936 1938 In Stefan Plaggenborg Hrsg Stalinismus Neue Forschungen und Konzepte Berlin Verlag Spitz Berlin 1998 ISBN 3 87061 697 0 S 391 418 Alter Litvin John Keep Stalinism Russian and Western views at the turn of the millennium Routledge London New York 2005 ISBN 0 415 35109 X Barry McLoughlin Die Massenoperationen des NKWD Dynamik des Terrors 1937 38 In Hedeler Hrsg Stalinscher Terror 1934 41 S 33 50 Barry McLoughlin Vernichtung des Fremden Der Grosse Terror in der UdSSR 1937 38 Neue russische Publikationen In Hermann Weber Ulrich Mahlert Hrsg Verbrechen im Namen der Idee S 77 123 sowie S 303 312 Erstpublikation im Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2001 2002 S 50 88 Barry McLoughlin Kevin McDermott Hrsg Stalin s terror High politics and mass repression in the Soviet Union Palgrave Macmillan Basingstoke u a 2004 ISBN 1 4039 3903 9 Teildigitalisat bei Google Books Christoph Mick Wissenschaft und Wissenschaftler im Stalinismus In Plaggenborg Hrsg Stalinismus S 321 361 Norman M Naimark Stalin und der Genozid Aus dem Amerikanischen von Kurt Baudisch Suhrkamp Verlag Berlin 2010 ISBN 978 3 518 42201 4 Nikita Ochotin Arsenij Roginskij Zur Geschichte der Deutschen Operation des NKVD 1937 1938 In Hermann Weber Ulrich Mahlert Hrsg Verbrechen im Namen der Idee Aufbau Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 7466 8152 8 S 143 189 und 316 319 Erstpublikation im Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2000 2001 S 89 125 Nikita Petrow Die Kaderpolitik des NKWD wahrend der Massenrepressalien 1936 39 In Hedeler Hrsg Stalinscher Terror 1934 41 S 11 32 Nikita Petrov Arsenii Roginskii The Polish Operation of the NKVD 1937 8 In Barry McLoughlin Kevin McDermott Hrsg Stalin s terror S 153 172 Stefan Plaggenborg Hrsg Stalinismus Neue Forschungen und Konzepte Berlin Verlag Arno Spitz GmbH Berlin 1998 ISBN 3 87061 697 0 Ulla Plener Natalia Mussienko Hrsg Verurteilt zur Hochststrafe Tod durch Erschiessen Todesopfer aus Deutschland und deutscher Nationalitat im Grossen Terror in der Sowjetunion 1937 1938 Karl Dietz Verlag Berlin 2006 ISBN 3 320 02080 3 PDF online bei Rosa Luxemburg Stiftung Texte Band 27 Michail Kusmitsch Ryklin Leben ins Feuer geworfen Die Generation des Grossen Oktobers Eine Recherche Aus dem Russischen von Sabine Grebing und Volker Weichsel Suhrkamp Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 518 42773 6 Leseprobe Karl Schlogel Terror und Traum Moskau 1937 Carl Hanser Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 446 23081 1 Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin Aus dem Engl von Martin Richter Beck Munchen 2011 ISBN 978 3 406 62184 0 Alexander Vatlin Tatort Kunzewo Opfer und Tater des Stalinschen Terrors 1937 38 Berlin BasisDruck 2003 ISBN 3 86163 130 X Rezension PDF 36 kB Hermann Weber Ulrich Mahlert Hrsg Verbrechen im Namen der Idee Terror im Kommunismus 1936 1938 Aufbau Taschenbuch Berlin 2007 ISBN 978 3 7466 8152 8 Markus Wehner Stalinismus und Terror In Stefan Plaggenborg Hrsg Stalinismus Neue Forschungen und Konzepte Berlin Verlag Spitz Berlin 1998 ISBN 3 87061 697 0 S 365 390 Nicolas Werth Ein Staat gegen sein Volk Gewalt Unterdruckung und Terror in der Sowjetunion In Stephane Courtois Nicolas Werth Jean Louis Panne Andrzej Paczkowski Karel Bartosek Jean Louis Margolin Mitarbeit Remi Kauffer Pierre Rigoulot Pascal Fontaine Yves Santamaria Sylvain Boulouque Das Schwarzbuch des Kommunismus Unterdruckung Verbrechen und Terror Mit einem Kapitel Die Aufarbeitung der DDR von Joachim Gauck und Ehrhard Neubert Aus dem Franzosischen von Irmela Arnsperger Bertold Galli Enrico Heinemann Ursel Schafer Karin Schulte Bersch Thomas Woltermann Piper Munchen Zurich 1998 ISBN 3 492 04053 5 S 51 295 und 898 911 Nicolas Werth The Mechanism of Mass Crime The Great Terror in the Soviet Union 1937 1938 In Robert Gellately Hrsg The specter of genocide Mass murder in historical perspective Cambridge Univ Press Cambridge u a 2003 ISBN 0 521 82063 4 S 215 239 Nicolas Werth Der Stellenwert des Grossen Terrors innerhalb der stalinistischen Repression Versuch einer Bilanz In Hermann Weber Ulrich Mahlert Hrsg Verbrechen im Namen der Idee S 269 280 sowie S 336 339 Erstpublikation im Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2006 S 247 257 Nicolas Werth L Ivrogne et la Marchande de fleurs Autopsie d un meurtre de masse 1937 1938 Tallandier Paris 2009 ISBN 978 2 84734 573 5 Manfred Zeidler Eine moderne Armee ist eine offensive Armee Die Sowjetstreitkrafte im Zeichen des Stalinismus In Stefan Plaggenborg Hrsg Stalinismus Neue Forschungen und Konzepte Berlin Verlag Spitz Berlin 1998 ISBN 3 87061 697 0 S 419 440 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Terror Sowjetunion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurze Chronologie zum Grossen Terror Webseite der Menschenrechtsorganisation Memorial Abruf 12 April 2010 Margareta Mommsen Massenverfolgungen im Grossen Terror Ein Projekt des DHI Moskau und der Ruhr Universitat Bochum Bilanz und Perspektiven Bericht von der Tagung am 6 Dezember 2010 auf H Soz Kult 15 Februar 2011 Abruf 15 Februar 2011 Bernd Bonwetsch Wie Stalin den Schmied Z ermorden liess in Zeit online 23 September 2009 Artikel von Barry McLoughlin uber den Grossen Terror und seine osterreichischen Opfer Memento vom 5 Marz 2016 im Internet Archive auf der Website des Dokumentationsarchivs des osterreichischen Widerstandes archivierte Version Barry McLoughlin The Great Terror umfangreiche Bibliographie deutsch engl PDF 184 kB Memento vom 4 Februar 2012 im Internet Archive Abruf 13 Januar 2019 archivierte Version Wladislaw Hedeler Archivforschungen zum Grossen Terror Ein Literaturbericht In Berliner Debatte Initial Oktober 1912 online auf Linksnet 15 Oktober 2012 Abruf am 13 Mai 2012 Stalins Erschiessungslisten russ Website von Memorial Abruf 24 Oktober 2013 Stalins Listen nach Namen auf der Website von Memorial ru Abruf 24 Oktober 2013 Stalins Listen nach Regionen auf der Website von Memorial ru Abruf 24 Oktober 2013 Akte der Verfolgung unter Dokumente auf der Website von Memorial Krasnojarsk Abruf 5 Januar 2016 Terroropfer zhertvy terrora Dokumentation der Schicksale deutschsprachiger Opfer der staatlichen Willkur im Machtbereich der UdSSR auf der Website von Raimund Dehmlow Abruf 20 Marz 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Heiko Haumann Die Geschichte der Sowjetunion ein Uberblick in Hellmuth G Butow Hrsg Landerbericht Sowjetunion Schriftenreihe Studien zur Geschichte und Politik Band 263 der Bundeszentrale fur politische Bildung 2 akt Auflage Bonn 1988 S 36 Zahlen nach Der Grosse Ploetz Die Daten Enzyklopadie der Weltgeschichte Daten Fakten Zusammenhange begr von Carl Ploetz Bearb von 80 Fachwissenschaftlern 32 neubearb Auflage Lizenzausg Komet Frechen 2001 ISBN 3 89836 147 0 S 1003 Zahlen nach Schlogel Terror und Traum S 81 Schlogel Terror und Traum S 163 Exemplarische Nachweise zum Beispiel bei Norman M Naimark Revolution Stalinismus und Genozid In APuZ 44 45 2007 PDF 2 MB S 14 20 hier S 18 20 Memento vom 11 Februar 2011 im Internet Archive Umfassend zur Geschichte des Terrors in der Sowjetunion Baberowski Der rote Terror Einen knappen Uberblick liefert Wehner Stalinismus und Terror Siehe auch Gerard Chaliand Arnaud Blin Lenin Stalin and state terrorism In Gerard Chaliand Arnaud Blin Hrsg The history of terrorism From antiquity to al Qaeda University of California Press Berkeley Cal u a 2007 ISBN 978 0 520 24533 4 S 197 207 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 140 Siehe hierzu Werth Ein Staat gegen sein Volk S 165 177 Siehe ferner Hildermeier Die Sowjetunion S 37 39 Zahlen nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 165 und Hildermeier Die Sowjetunion S 39 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 166 Siehe auch McLoughlin Vernichtung des Fremden S 93 f und Litvin Keep Stalinism S 59 Der Vollzug dieser Todesurteile wurde zwar ausgesetzt weil internationale Proteste laut wurden und vor allem weil man Aufstande in landlichen Regionen furchtete in denen diese Partei beliebt war Die Verurteilten kamen jedoch nicht wieder frei sondern wurden in den 1930er Jahren erschossen Zum Prozess gegen die Sozialrevolutionare siehe Werth Ein Staat gegen sein Volk S 144 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 161 Zur Bedeutung dieses Schauprozesses siehe Peter H Solomon Shakhty Trial In Russian History Encyclopedia und Sheila Fitzpatrick Education and social mobility in the Soviet Union 1921 1934 Cambridge University Press Cambridge u a 1979 ISBN 0 521 22325 3 S 113 116 und passim Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 476 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 191 Siehe hierzu kurz Jurgen Zarusky Freisler ist unser Wyschinski Die stalinistische und die nationalsozialistische Justiz Eine Problemskizze unter diktaturvergleichender Perspektive PDF Memento vom 30 Januar 2012 im Internet Archive S 17 Hierzu kurz Hildermeier Die Sowjetunion S 35 und 39 f Hildermeier Die Sowjetunion S 42 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 201 Zum Mord an Kirow siehe auch Baberowski Der rote Terror S 140 144 sowie Baberowski Verbrannte Erde S 232 237 Zum Parteitag der Sieger siehe Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 444 447 Siehe hierzu Chlewnjuk Das Politburo S 191 f Werth Ein Staat gegen sein Volk S 201 f Wehner Stalinismus und Terror S 379 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 202 nennt die Zahl 988 Chlewnjuk Das Politburo S 193 nennt die Zahl 663 Chlewnjuk Das Politburo S 193 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 203 Zu den ethnischen Sauberungen siehe Werth Ein Staat gegen sein Volk S 203 f Dimitri Wolkogonow Stalin Triumph und Tragodie Ein politisches Portrat Econ Taschenbuch Verlag Dusseldorf und Wien 1993 S 376 Martin McCauley Stalin and Stalinism 3 Aufl Pearson Education London 2008 S 102 Zusammen standen 16 Angeklagte vor Gericht ihre Namen sind aufgefuhrt bei Hedeler Chronik S 73 Zum ersten Moskauer Schauprozess siehe Hedeler Chronik S 73 79 Schlogel Terror und Traum S 103 118 Zum zweiten Moskauer Schauprozess siehe Hedeler Chronik S 142 48 Schlogel Terror und Traum S 174 197 Zum dritten Moskauer Schauprozess siehe Hedeler Chronik S 375 393 Schlogel Terror und Traum S 661 670 Siehe hierzu Bonwetsch Der Grosse Terror 70 Jahre danach S 129 f ferner Werth Ein Staat gegen sein Volk S 215 Zur Bedeutung siehe ferner Ellman Provincial Show Trials S 1308 1310 und 1315 Siehe hierzu die Hinweise bei Ellman Provincial Show Trials Uber das Schicksal dieser funf Personen berichtet Chlewnjuk Das Politburo S 305 323 Alle Zahlen nach Werth Ein Staat gegen sein Volk S 214 Werth Mechanism of a Mass Crime S 222 f Werth Ein Staat gegen sein Volk S 215 f Zahlen dort S 215 Jansen Petrov Stalin s loyal executioner S 105 McLoughlin Vernichtung des Fremden S 109 Die Zahlen sind in der Literatur nicht einheitlich Beispielsweise nennen Jansen und Petrov Stalin s loyal executioner S 70 die Zahl von 33 460 bis 33 947 Verhaftungen Werth Ein Staat gegen sein Volk S 221 spricht von 35 020 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 221 Jansen Petrov Stalin s loyal executioner S 69 f Ivan Pfaff Prag und der Fall Tuchatschewski In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 35 1987 S 95 134 online PDF 8 2 MB Zugriff am 26 November 2010 Dimitri Wolkogonow Stalin Triumph und Tragodie Ein politisches Portrat Claassen Dusseldorf 1989 S 411 414 Rudolf Strobinger Stalin enthauptet die Rote Armee Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1990 S 150 156 und 200 204 Walter Laqueur Stalin The Glasnost Revelations New York 1990 S 105 110 Igor Lukes Czechoslovakia Between Stalin and Hitler Oxford University Press 1996 S 94 ff Igor Lukes Stalin Benesch und der Fall Tuchatschewski In Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte 44 1996 S 527 548 online PDF 7 1 MB Zugriff am 26 November 2010 Jurij J Kirsin Die sowjetischen Streitkrafte am Vorabend des Grossen Vaterlandischen Krieges In Bernd Wegner Hrsg Zwei Wege nach Moskau Vom Hitler Stalin Pakt bis zum Unternehmen Barbarossa Munchen Zurich 1991 S 389 Siehe hierzu David R Jones Hrsg The Military Naval Encyclopedia of Russia and the Soviet Union Bd 2 Gulf Breeze 1980 S 215 Werth Ein Staat gegen sein Volk S 221 Zur Sauberung der Armee siehe auch Baberowski Der rote Terror S 167 172 Jurij J Kirsin Die sowjetischen Streitkrafte am Vorabend des Grossen Vaterlandischen Krieges In Bernd Wegner Hrsg Zwei Wege nach Moskau Vom Hitler Stalin Pakt bis zum Unternehmen Barbarossa Piper Munchen Zurich 1991 S 390 a b c Werth Ein Staat gegen sein Volk S 223 Robert A McCutcheon The 1936 1937 Purge of Soviet Astronomers In Slavic Review Vol 50 No 1 Spring 1991 pp 100 117 Zur Volkszahlung von 1937 siehe Schlogel Terror und Traum S 153 173 Die toten Seelen In Der Spiegel Nr 22 1956 S 28 31 online Werth Ein Staat gegen sein Volk S 223 Zur Repression wissenschaftlicher Gegner Lyssenkos siehe auch Mick Wissenschaft und Wissenschaftler S 322 Schlogel Terror und Traum S 343 Zur Verfolgung sowjetischer Geologen siehe ferner Mick Wissenschaft und Wissenschaftler S 340 346 McLoughlin Vernichtung des Fremden S 90 Binner Junge Vernichtung der orthodoxen Geistlichen S 516 f Werth Ein Staat gegen sein Volk S 224 Zahl der verhafteten und erschossenen Priester bei Litvin Keep Stalinism S 63 Zahl der auf dem NKWD Schiessplatz Butowo erschossenen kirchlichen Wurdentrager bei Binner Junge Vernichtung der orthodoxen Geistlichen S 523 Zu diesem Befehl umfassend Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft Der Befehl findet sich dort in vollstandiger deutscher Ubersetzung auf Seite 106 120 Online ist er in deutscher Ubersetzung auf dem Portal 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte 1917 1991 einsehbar Einfuhrend zu diesem Befehl siehe Paul R Gregory Lenin s Brain and Other Tales from the Secret Soviet Archives Hoover Institution Press Stanford Calif 2008 ISBN 978 0 8179 4812 2 hier S 43 61 PDF Abruf 31 Marz 2010 140 kB Ausserdem Binner Junge Wie der Terror gross wurde und dieselben S etoj publikoj ceremonit sja ne sleduet Siehe ferner Baberowski Verbrannte Erde S 327 332 Der Politburo Beschluss ist in deutscher Ubersetzung abgedruckt bei Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 121 123 Zitiert nach Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 108 Die Zahl von rund 350 000 findet sich bei Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 661 f Die Angabe von rund 400 000 findet sich bei Binner Bonwetsch Junge Hrsg Stalinismus in der sowjetischen Provinz S 11 Khlevniuk The Reasons for the Great Terror S 162 Hierzu Ochotin Roginskij Zur Geschichte der Deutschen Operation Ochotin Roginskij Zur Geschichte der Deutschen Operation S 155 Schlogel Terror und Traum S 637 McLoughlin Vernichtung des Fremden S 97 Werth Mechanism of Mass Crime S 232 Werth Mechanism of Mass Crime S 232 234 Siehe ferner Snyder Bloodlands S 110 125 Umfassend dazu Petrov Roginskii The Polish Operation of the NKVD Archivierte Kopie Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Der Grosse Terror 1937 1938 Kurz Chronik Website von Memorial Russland Gebiet Krasnojarsk Der Grosse Terror 1937 1938 Kurz Chronik Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Webseite der Menschenrechtsorganisation Memorial Abruf 12 April 2010 Werth Mechanism of Mass Crime S 232 Schlogel Terror und Traum S 637 McLoughlin Vernichtung des Fremden S 97 Hedeler Chronik S 358 Die Paraphrasen dieses Beschlusses sind in der Literatur gelegentlich uneinheitlich Hedeler beispielsweise nennt an anderer Stelle Koreaner statt der Charbiner Siehe Hedeler Sippenhaft S 193 Khlevniuk The Reasons for the Great Terror S 168 Marc Junge Die Massenoperationen In Ders Bernd Bonwetsch Hrsg Bolschewistische Ordnung in Georgien Der Grosse Terror in einer kleinen kaukasischen Republik Berlin Boston 2015 S 33 39 hier S 34 Bernd Bonwetsch Gulag Willkur und Massenverbrechen in der Sowjetunion 1917 1953 Einfuhrung und Dokumente In Julia Landau Irina Scherbakowa Hrsg Gulag Texte und Dokumente 1929 1956 Wallstein Gottingen 2014 ISBN 978 3 8353 1437 5 S 30 49 hier S 32 und S 36 Marc Junge Die Massenoperationen In Ders Bernd Bonwetsch Hrsg Bolschewistische Ordnung in Georgien Der Grosse Terror in einer kleinen kaukasischen Republik Berlin Boston 2015 S 33 39 hier S 38 Zitiert nach Schlogel Terror und Traum S 459 Zitat auch bei Baberowski Der rote Terror S 182 Zur Repression von Familienangehorigen vgl umfassend Werth L Ivrogne S 140 146 Deutsche Ubersetzung dieser Rechtsvorschrift in einer Fassung nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Website der Dokumentationsstelle Widerstands und Repressionsgeschichte in der NS Zeit und der SBZ DDR PDF Abruf 20 Mai 2010 a b Hedeler Sippenhaft S 192 Abgedruckt in Reinhard Muller Menschenfalle Moskau Exil und stalinistische Verfolgung Hamburger Edition Hamburg 2001 ISBN 3 930908 71 9 S 448 454 Kuhr Kinder von Volksfeinden S 399 Hedeler Sippenhaft S 191 f Der Grosse Terror 1937 1938 Kurz Chronik Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Webseite der Menschenrechtsorganisation Memorial Abruf 12 April 2010 Werth L Ivrogne S 146 gibt eine Zahl von etwa 20 000 Kindern an Werth L Ivrogne S 146 Wie Russland den Terror von 1937 verdrangt Beitrag im Portal einestages auf Spiegel Online vom 2 August 2007 Abruf 19 Mai 2010 Kuhr Kinder von Volksfeinden S 413 McLoughlin Vernichtung des Fremden S 102 Schlogel Terror und Traum S 570 und S 638 Siehe zur Heranziehung von Akten mit kompromittierendem Material auch kurz Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft 367 Bonwetsch Der Grosse Terror 70 Jahre danach S 136 f Werth Der Stellenwert des Grossen Terrors S 336 Anm 6 Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 405 Binner Bonwetsch Junge Stalinismus in der sowjetischen Provinz S 11 sprechen mit Bezug auf nationale Operationen allein von Dwoikas Werth The Mechanism of Mass Crime S 235 gibt fur diese Kampagnen Dwoikas und Troikas als Sondergerichte an Binner Bonwetsch Junge Stalinismus in der sowjetischen Provinz S 11 Anm 8 Zu den Troikas Dwoikas und Sondertroikas sowie zur Albummethode im Rahmen der nationalen Operationen siehe Werth The Mechanism of Mass Crime S 235 f Snyder Bloodlands S 120 Chlewnjuk Das Politburo S 279 281 Einleitung zu Stalins Erschiessungslisten auf der russ Website von Memorial Memento vom 7 Marz 2003 im Internet Archive Baberowski Der rote Terror S 174 Werth Der Stellenwert des Grossen Terrors S 270 Chlewnjuk Das Politburo S 281 Zum Auftreten Kaganowitschs in Iwanowo siehe Baberowski Der rote Terror S 175 178 Jorg Baberowski Zivilisation der Gewalt Die kulturellen Ursprunge des Stalinismus In Historische Zeitschrift Band 281 Heft 1 August 2005 S 59 102 hier S 96 Chlewnjuk Das Politburo S 294 Chlewnjuk Das Politburo S 295 Jansen Petrov Stalin s loyal executioner S 207 Das Verhaltnis von Stalin und Jeschow erlautert ausfuhrlich Chlewnjuk Das Politburo S 282 304 Zu Chruschtschows Beteiligung am NKWD Befehl Nr 00447 siehe Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 25 S 41 dort die Moskauer Zahlen und S 72 Telegramm in dem er sich selbst als Mitglied der Moskauer Troika benennt Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 21 und S 51 a b Siehe hierzu McLoughlin Vernichtung des Fremden S 103 Werth The Mechanism of Mass Crime S 229 Petrow Die Kaderpolitik des NKWD S 13 Werth L Ivrogne S 147 Werth L Ivrogne S 148 Hierzu umfassend Petrow Die Kaderpolitik des NKWD Petrow Die Kaderpolitik des NKWD S 12 Binner Bonwetsch Junge Hrsg Stalinismus in der sowjetischen Provinz S 26 f Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 369 Rolf Binner Marc Junge S etoj publikoj ceremonit sja ne sleduet S 226 Werth L Ivrogne S 235 Art Stalin Joseph In Leslie Alan Horvitz Christopher Catherwood Encyclopedia of War Crimes and Genocide Facts On File New York 2006 ISBN 978 1 4381 1029 5 S 404 406 hier S 405 Zahlen nach McLoughlin Vernichtung des Fremden S 97 Werth L Ivrogne S 245 Polnische Staatsburger Sowjetburger mit polnischen Wurzeln oder polnischem Namen oder aber mit Kontakten zu Polen 20 faches Risiko Werth L Ivrogne S 243 40 faches Risiko Snyder Bloodlands S 120 Werth L Ivrogne S 242 245 Werth L Ivrogne S 236 f Zur Verfolgung in Sibirien siehe Werth L Ivrogne S 237 239 Werth L Ivrogne S 239 Werth L Ivrogne S 240 Werth L Ivrogne S 241 Hierzu Werth L Ivrogne S 252 257 Zur herausgehobenen Verfolgung der Christen siehe Binner Junge Vernichtung der orthodoxen Geistlichen Werth L Ivrogne S 257 268 Werth L Ivrogne S 268 f Werth L Ivrogne S 270 Werth L Ivrogne S 272 Werth L Ivrogne S 275 f Snyder Bloodlands S 121 Belege fur die Ausfuhrungen dieses Kapitels sind zu finden bei Francois Xavier Nerard The Butovo Shooting Range Artikel der Online Encyclopedia of Mass Violence PDF Version Abruf am 16 Mai 2010 hier S 4 und 6 McLoughlin Vernichtung des Fremden S 99 Siehe ferner Schlogel Terror und Traum 615 618 Zahlen nach Khlevniuk The History of the Gulag S 178 f Zahlen nach Chlewnjuk The History of the Gulag S 179 Zahlen nach Chlewnjuk The History of the Gulag S 179 f Oleg Witaljewitsch Chlewnjuk The History of the Gulag S 185 und S 170 Es handelte sich um Lew Mironow und Leonid Sakowski Siehe Baberowski Verbrannte Erde S 358 Chlewnjuk Das Politburo S 299 f Abgedruckt ist er bei Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 479 483 Wiedergabe des Politburo Beschlusses auch auf der Website 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 451 f Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 452 454 Zur Einstellung der Terrorkampagne siehe auch Jurgen Zarusky Einleitung zum Beschluss des Politburos des CK der VKP b uber die Einstellung der Verfahren vor Trojkas Militartribunalen und dem Militarkollegium des Obersten Gerichtshofes der UdSSR 15 November 1938 und Beschluss des Rates der Volkskommissare der UdSSR und des CK der VKP b Uber Verhaftungen staatsanwaltschaftliche Aufsicht und Untersuchungsfuhrung 17 November 1938 auf der Website 100 0 Schlusseldokumente zur russischen und sowjetischen Geschichte Jansen Petrov Stalin s loyal executioner S 181 und 189 Zum Machtverlust von Jeschow siehe auch Baberowski Verbrannte Erde S 356 362 Petrow Die Kaderpolitik des NKWD S 29 Petrow Die Kaderpolitik des NKWD S 31 f McLoughlin Vernichtung des Fremden S 114 Petrow Die Kaderpolitik des NKWD S 31 Snyder Bloodlands S 125 Bonwetsch Der Grosse Terror 70 Jahre danach S 144 Stand 2009 Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 697 f Dort auch Angaben zu weiteren Verhaftungen zu Haftstrafen zu Freispruchen und Einstellungen von Verfahren zu Todesfallen und Selbstmorden in Haft sowie zu Troika Mitgliedern die unbehelligt blieben Oleg W Chlewnjuk 1937 j Stalin NKWD i sovetskoe obscestvo Moskva 1992 S 233 zitiert nach Schlogel Terror und Traum S 572 Zur Kaderrevolution vgl Schlogel Terror und Traum S 571 575 Hierzu Schlogel Terror und Traum S 239 266 Schlogel Terror und Traum S 264 266 Baberowski Verbrannte Erde S 355 Zu Serge Schwarzschild und Silone siehe Dwars Deutungsmuster S 300 Siehe hierzu die Rezension einer Neuauflage von Ursula Pia Jauch in der Neuen Zurcher Zeitung vom 23 Juni 2001 Siehe ferner das Manuskript eines Vortrags Memento vom 11 Juli 2007 im Internet Archive uber diesen Roman den Frithjof Trapp im Rahmen einer mehrteiligen Vorlesung uber Das europaische Exil 1933 1945 Emigration und politische Geschichte im Spiegel der Exilliteratur im Sommersemester 2004 an der Universitat Hamburg gehalten hat Zitiert nach Dwars Deutungsmuster S 300 Zu Feuchtwangers Moskau Reise und zu seiner Position in Bezug auf die Schauprozesse siehe Schlogel Terror und Traum S 119 135 In Bezug auf Mann hierzu Dwars Deutungsmuster S 302 in Bezug auf Feuchtwanger hierzu Schlogel Terror und Traum S 126 128 Dwars Bertolt Deutungsmuster S 302 f Zur Haltung Brechts in Bezug auf die Moskauer Prozesse siehe Dwars Deutungsmuster S 303 305 siehe Jorg R Mettke Bodenlose Naivitat in Spiegel Spezial Geschichte 2007 S 84 Zu Bredel Becher und Leschnitzer siehe Dwars Deutungsmuster S 305 Snyder Bloodlands S 93 Katherine Hirschfeld Show Trials and the Ritual Purification of Hypermodernity In Irving Louis Horowitz Hrsg Culture and Civilization Transaction Publishers New Brunswick N J 2009 ISBN 978 1 4128 1065 4 S 5 29 hier S 14 f Zur Einschatzung der Moskauer Prozesse durch Intellektuelle siehe ferner Stefan Reinecke Mythos Stalin Erbschaft dieser Zeit in Die Tageszeitung 22 November 2007 Abruf 10 Juni 2010 Zum Umgang vor allem deutscher Schriftsteller mit den Moskauer Prozessen siehe ferner das Manuskript eines Vortrags Memento vom 11 Juli 2007 im Internet Archive den Frithjof Trapp im Rahmen einer mehrteiligen Vorlesung uber Das europaische Exil 1933 1945 Emigration und politische Geschichte im Spiegel der Exilliteratur im Sommersemester 2004 an der Universitat Hamburg gehalten hat Auf diesen Hintergrund verweist Snyder Bloodlands S 86 f Zu dieser Rede siehe Vor 50 Jahren Ende des 20 Parteitages der KPdSU Die Entzauberung Stalins Stichtag vom 25 Februar 2006 Beitrag auf der Website des Westdeutschen Rundfunks Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 762 764 Jan Foitzik Chruschtschows Geheimrede auf dem XX Parteitag der KPdSU und die Entstalinisierungskrise in Ostmitteleuropa 1956 57 PDF Memento vom 3 Mai 2006 im Internet Archive Abruf 10 Juni 2010 Werth Der Stellenwert des Grossen Terrors S 269 Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 551 557 Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 560 Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 562 f Werth Der Stellenwert des Grossen Terrors S 278 f Werth Der Stellenwert des Grossen Terrors S 279 f Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 563 Putin schweigt zu Stalins Massenmorden in Welt Online 8 August 2007 Abruf 14 Juni 2010 Russland Vergangenheitsbewaltigung nicht in Sicht Beitrag auf der Website der Deutschen Welle 8 August 2010 Abruf 14 Juni 2010 Wladimir Putins Geschichtsbild Nein zu Jelzin Ja zu Stalin Suddeutsche Zeitung vom 12 Juli 2007 Abruf 14 Juni 2010 Siehe hierzu auch die Beitrage in der Ausgabe Nr 148 9 November 2007 der Russland Analysen Das Jahr 1937 und die Gegenwart Thesen von Memorial Memento vom 17 Dezember 2010 im Internet Archive Abruf 1 Juni 2010 PDF 32 kB a b Russische Burgerrechtler atmen auf NZZ 6 April 2018 Noch erlaubt mir Putin anders zu denken Tages Anzeiger 21 Dezember 2017 Die Geister der Vergangenheit dekoder org 30 Mai 2017 Wie es ausgeht weiss keiner Dekoder 2 Februar 2018 In Karelien ist die Untersuchung des Falles des Leiters von Memorial Dmitriev abgeschlossen Interfax 22 August 2018 Das Gericht hat die Untersuchungshaft des Leiters des karelischen Memorial Dmitriev bestatigt Interfax 20 September 2018 Katja Gloger Putins Welt Das neue Russland die Ukraine und der Westen eBook Berlin Verlag 2015 ISBN 978 3 8270 7854 4 Sandarmoch umschreiben 7x7 Es gibt eine Hypothese von karelischen Historikern Nowaja Gaseta 8 September 2018 In Ordinka auf der Lichtung Nowaja Gaseta 20 September 2018 Hierzu Francois Xavier Nerard The Butovo Shooting Range Artikel der Online Encyclopedia of Mass Violence PDF Version Abruf am 16 Mai 2010 insbesondere S 6 8 Siehe ferner Margarete Zimmermann Die Russische Orthodoxe Kirche als erinnerungspolitischer Akteur 1995 2009 Der Schiessplatz Butovo als Fallbeispiel fur die postsowjetische Gedenkkultur in Jorg Ganzenmuller Raphael Utz Sowjetische Verbrechen und russische Erinnerung Orte Akteure Deutungen Europas Osten im 20 Jahrhundert Schriften des Imre Kertesz Kollegs Jena 4 de Gruyter Oldenbourg Munchen 2014 S 59 90 Zimmermann Die Russische Orthodoxe Kirche als erinnerungspolitischer Akteur 1995 2009 S 79 Website des Projekts Posledny adres Robert Baag Stalins Schauprozesse gegen den vermeintlichen Gegner Vor 75 Jahren begann Stalins Grosser Terror Beitrag auf Deutschlandradio Kultur vom 30 Oktober 2012 Abruf am 13 Mai 2013 Roskomstalin Nowaja Gaseta 29 Januar 2019 Baur Grosser Terror S 332 f Hildermeier Die Sowjetunion S 126 Baur Grosser Terror S 333 337 Siehe auch Hildermeier Die Sowjetunion S 127 Baur Grosser Terror S 337 f Hierzu Baur Grosser Terror S 338 340 Daniel Pipes Verschworung Faszination und Macht des Geheimen Gerling Akademie Verlag Munchen 1998 S 154 158 165 f u o Wolfgang Wippermann Agenten des Bosen Verschworungstheorien von Luther bis heute Bebra Berlin 2007 S 110 f Zur Unabgeschlossenheit der Forschung siehe beispielsweise die Bemerkungen von Barry McLoughlin und Kevin McDermott Rethinking Stalinist Terror in Dieselben Stalin s terror S 1 18 hier S 4 Zu aussenpolitischen Einflussfaktoren und der Bedeutung des Spanischen Burgerkrieges siehe insbesondere Khlevniuk The Reasons for the Great Terror S 162 168 Zur Rolle des Spanischen Burgerkriegs siehe ferner Zeidler Eine moderne Armee S 437 440 Zur Ursachen und Motivdiskussion sowie einer Forschungsstrategie die offen ist fur moglichst viele Ursachen und Faktoren siehe Baur Grosser Terror S 343 348 Zusammenfassend zur These von der Funften Kolone auch Junge amp Bonwetsch Rundherum Feinde nichts als Feinde S 47 53 Zum Folgenden Junge amp Bonwetsch Rundherum Feinde nichts als Feinde S 54 65 J Arch Getty Excesses Are Not Permitted Mass Terror and Stalinist Governance in the Late 1930s In Russian Review Vol 61 No 1 Jan 2002 S 113 138 hier S 122 127 Website von Getty Memento vom 9 Juli 2010 im Internet Archive Schlogel Terror und Traum S 266 sowie Karl Schlogel Rezension zu Goldman Wendy Z Terror and Democracy in the Age of Stalin The Social Dynamics of Repression Cambridge 2007 in H Soz u Kult 9 Oktober 2009 Ferner Karl Schlogel Stimmzettel gegen Volksfeinde In Frankfurter Allgemeine Zeitung 9 Januar 2018 abgerufen am 4 Marz 2018 Siehe zum Beispiel die Rezension von Felix Schnell von Schlogel Karl Terror und Traum Moskau 1937 Munchen 2008 In H Soz u Kult 8 Oktober 2009 Dort heisst es Die Annahme einer demokratischen Bedrohung der stalinistischen Diktatur ist einfach absurd Ronald Grigor Suny Stalin and his Stalinism Power and Authority in the Soviet Union 1930 1953 S 24 Auszug aus Ronald Grigor Suny Stalin and his Stalinism Power and Authority in the Soviet Union 1930 53 In Ian Kershaw und Moshe Lewin Hrsg Stalinism and Nazism Dictatorships in Comparison Cambridge University Press New York 1997 PDF Abruf am 20 Dezember 2010 Naimark Stalin und der Genozid S 113 Zur Kritik an Naimarks Ausweitung des Genozid Begriffs siehe Jurgen Zarusky Rezension von Norman M Naimark Stalin und der Genozid Frankfurt M Suhrkamp Verlag 2010 in sehepunkte 11 2011 Nr 5 15 Mai 2011 Jorg Baberowski Der rote Terror S 188 Karl Schlogel Terror und Traum S 643 Eric Weitz A Century of Genocide Utopias of Race and Nation Updated Edition Princeton University Press Princeton 2015 ISBN 978 1 4008 6622 9 S 100 f abgerufen uber De Gruyter Online Siehe hierzu im Uberblick Boris Barth Genozid Volkermord im 20 Jahrhundert Geschichte Theorien Kontroversen Beck sche Reihe 1672 Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52865 1 S 136 148 Mit genauer Kenntnis der sowjetischen Gewaltgeschichte ebenfalls ablehnend argumentiert Bernd Bonwetsch Der GULAG und die Frage des Volkermords In Jorg Baberowski Hrsg Moderne Zeiten Krieg Revolution und Gewalt im 20 Jahrhundert Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 ISBN 3 525 36735 X S 111 144 Vgl Boris Barth Genozid Volkermord im 20 Jahrhundert Geschichte Theorien Kontroversen Beck sche Reihe 1672 Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52865 1 S 136 Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 453 f Bonwetsch Der Grosse Terror 70 Jahre danach S 128 Siehe hierzu Hildermeier Geschichte der Sowjetunion 1917 1991 S 454 Bonwetsch Der Grosse Terror 70 Jahre danach S 128 f Litvin Keep Stalinism S viii Binner Bonwetsch Junge Massenmord und Lagerhaft S 9 f Werth Mechanism of Mass Crime S 219 Werth L Ivrogne S 22 f nbsp Dieser Artikel wurde am 26 Juli 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Terror Sowjetunion amp oldid 236905855