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Nikolai Iwanowitsch Jeschow russisch Nikolaj Ivanovich Ezhov wiss Transliteration Nikolaj Ivanovic Ezov 19 Apriljul 1 Mai 1895greg in Sankt Petersburg 1 4 Februar 1940 in Moskau war von 1936 bis 1938 der Chef der sowjetischen Geheimpolizei NKWD Er war fur die Ausfuhrung des von Stalin angeordneten Grossen Terrors verantwortlich der zu fast 800 000 dokumentierten Todesopfern fuhrte Inklusive der Dunkelziffer wird von 950 000 bis 1 2 Millionen Todesopfern ausgegangen Verhaftet wurden insgesamt etwa 2 5 Millionen Menschen Diese Zeit war in der sowjetischen Bevolkerung daher auch als Jeschowschtschina ezhovshina Jeschow Zeit bekannt Die Erschiessung Jeschows hatte auch den propagandistischen Zweck ihn als den Hauptschuldigen am Grossen Terror darstellen zu konnen und im offentlichen Bewusstsein das stalinistische Regime entsprechend von der Verantwortung zu reinigen Jeschow war der einzige ethnische Russe der den Posten des Geheimdienstchefs wahrend der Regierungszeit Stalins innehatte Nikolai Jeschow 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Vor der Russischen Revolution 1 2 Fruhe Parteikarriere 1 3 Aufstieg zum Leiter des NKWD 1 4 Ausfuhrung des Grossen Terrors 1 5 Karriereende und Hinrichtung 2 Literatur 3 Weblinks 4 Einzelnachweise 5 AnmerkungenBiografie BearbeitenVor der Russischen Revolution Bearbeiten Viele Angaben zu Jeschows fruhen Jahren sind unklar Bei seiner Verhaftung im April 1939 gab Nikolai Jeschow an am 1 Mai 1895 in Sankt Petersburg geboren zu sein Nach einer kurzen schulischen Ausbildung war er als Jugendlicher der Gehilfe eines Schneiders spater Fabrikarbeiter und arbeitete in verschiedenen Stadten Wahrenddessen eignete er sich autodidaktisch weiteres Wissen an und engagierte sich in ersten Streiks 1915 wurde er in die russische Armee eingezogen Von 1916 bis 1917 leistete er Dienst in einer Artilleriewerkstatt in Witebsk Fruhe Parteikarriere Bearbeiten Jeschow trat der Bolschewistischen Partei am 5 Mai 1917 in Witebsk bei Der Autor Viktor Suworow ausserte sich uber die Motive Jeschows wie folgt Jeschow war ein unbedeutender Beamter der sich den Bolschewiki erst dann anschloss als klar wurde dass sie gewonnen hatten 2 Wahrend des Russischen Burgerkrieges kampfte er in der Roten Armee wo er den Posten eines Politkommissars einnahm Aufgrund seiner Parteitreue wurde er 1921 Fuhrer von Agitation und Propaganda in mehreren Provinzkomitees und schliesslich in das Zentralkomitee der KPdSU von Tatarstan gewahlt Wahrend eines Kuraufenthalts in Moskau traf er in dieser Zeit vermutlich zum ersten Mal Stalin Ab dem Marz 1922 arbeitete er als Sekretar in den regionalen Parteikomitees der Bolschewiki im turkmenischen Mary Gebiet Hier wurde er nicht akzeptiert und wechselte im Herbst desselben Jahres nach Semipalatinsk heute Semei Weitere Stationen waren Orenburg und Ksyl Orda heute Qysylorda in Kasachstan wo er im Mai 1924 seine Tatigkeit aufnahm Nachdem in dieser Region Widerstand gegen die NOP aufkam der laut dem Historiker Alexander Fadejew aufgrund einer fehlerhaften Interpretation der Eigentumsverhaltnisse entstand und die kasachische Unabhangigkeitsbewegung erstarkte gelang es Jeschow den Aufstand vorlaufig friedlich zu beenden 3 A 1 In Kasachstan begann er auch mit dem Studium der Werke von Marx und Lenin um seine marxistisch leninistische Rhetorik verbessern zu konnen 1927 wurde er wegen seiner Fahigkeiten als idealer Exekutor von Iwan Moskwin in die Organisations und Distributionsabteilung des Zentralkomitees der KPdSU ubernommen Dort agierte er als Ausbilder und spater als Chef dieser Abteilung Von 1929 bis 1930 war er stellvertretender Volkskommissar fur Landwirtschaft In dieser Position wurde er zum ersten Mal Zeuge von massenhaften Repressionen gegen die Landbevolkerung durch die OGPU die Vorlauferorganisation des NKWD Er veroffentlichte Artikel in denen er die Zwangskollektivierung und die neuen proletarischen Ausbildungsformen rechtfertigte Zu dieser Zeit war er noch nicht gefurchtet I A Stats zu dieser Zeit ein Kollege Jeschows beschrieb spater dass Jeschow in dieser Zeit im Grossen und Ganzen kein rucksichtsloser Kader war Er machte den Eindruck eines nervosen jedoch freundlichen und aufmerksamen Menschen welcher keine Arroganz oder burokratische Verhaltensweisen an den Tag legte 4 Jeschow engagierte sich weiter im Parteiapparat Im November 1930 wurde er auf Betreiben Josef Stalins zum Chef der Kommissariate fur besondere Angelegenheiten Personalfragen und Industrie ernannt In diesen Funktionen war er 1933 einer der Leiter der Sauberung der Bolschewiki von opportunistischen Mitgliedern sowie von Oppositionellen gegen Stalins Politik Es wurden insgesamt 200 000 Mitglieder aus der Partei ausgeschlossen Etwa ein Zehntel der Betroffenen wurde verhaftet Aufstieg zum Leiter des NKWD Bearbeiten 1934 wurde Jeschow in das Zentralkomitee der KPdSU gewahlt Nach dem Mord an Sergei Kirow wurde Jeschow Sonderbeauftragter des Generalsekretars Stalin und beteiligte sich daran dass die nun dem Volkskommissariat fur innere Angelegenheiten NKWD angegliederte OGPU unter Genrich Jagoda ihre Nachforschungen auf die Oppositionellen Lew Kamenew Grigori Sinowjew und Nikolai Bucharin ausrichtete und schliesslich eine terroristische Verschworung konstruierte an der viele Gegner Stalins gemeinsam beteiligt gewesen sein sollten Seine Treue gegenuber Stalin und dessen Zielen bewies er auch durch Schriften die er 1935 verfasste und in denen er argumentierte dass politische Opposition zu Chaos und Anarchie fuhrten wenn sie nicht konsequent vernichtet werde Der Umgang mit als oppositionell gebrandmarkten Parteimitgliedern wurde nun harter Jeschow spielte bei der Verscharfung der Massnahmen zur Unterdruckung Andersdenkender eine entscheidende Rolle Er setzte sich mehrmals fur langerfristige und hartere Kontrollen ein forderte hohe Ausschluss und Verhaftungszahlen und steuerte eine chauvinistische Kampagne zur Durchsetzung der politischen Linie Stalins Uberall deckte er Verschworungen auf Sein Engagement fuhrte schliesslich zu seiner eigenen Uberarbeitung und einem Kuraufenthalt um seine zahlreichen korperlichen Beschwerden zu lindern Wahrend des ersten Moskauer Prozesses von 1936 der zur Verurteilung und Hinrichtung von Kamenew und Sinowjew fuhrte und Stalins Macht weiter festigte erstellte Jeschow vermutlich durch Folter Gestandnisse Denunziationen und Scheinbeweise Wie anhand mehrerer Quellen spater deutlich wurde hatte sich Jeschow bei vielen Tatigkeiten in Moskau von Stalin dirigieren lassen Nachdem Jeschow dem NKWD Chef Jagoda bereits in der Anfangsphase des Grossen Terrors assistiert hatte loste er diesen am 30 September 1936 ab Mit ihm wurden etwa 300 Gefolgsleute in die Hierarchie des NKWD aufgenommen 5 A 2 Nach der mehrjahrigen Bewahrungszeit in hoheren Positionen des Parteiapparats erwartete Stalin nun von Jeschow dass er schnellere und intensivere Sauberungsmassnahmen umsetzen sollte Durch Stalins Protektion wurde er schnell in seiner neuen Position akzeptiert Auch in der Bevolkerung wurde seine Einsetzung positiv als Ende des Terrors unter dem unbeliebten Jagoda interpretiert Jeschow begann jedoch gemass den Erwartungen Stalins mit der praktischen Umsetzung seiner ein Jahr zuvor geausserten Ideen Ausfuhrung des Grossen Terrors Bearbeiten Jeschow erwies sich bei 1 52 m Korpergrosse von nun an als der blutrunstige Zwerg als der er spater bezeichnet wurde Ab diesem Zeitpunkt entfaltete sich der Terror des NKWD in einer Brutalitat wie sie wahrend der gesamten Geschichte der Sowjetunion einzigartig war Es wurden als NKWD Troikas bezeichnete Pseudo Gerichte eingefuhrt die beliebige Urteile gegen echte und vermeintliche Oppositionelle aussprechen durften Plan Solls zur Liquidierung und Verhaftung von Staatsfeinden wurden festgesetzt die mit fortschreitender Dauer der Verfolgungen immer weiter erhoht wurden Die regionalen und lokalen NKWD Krafte furchteten bei Nichterfullung der Sollzahlen selbst der Verschworung verdachtigt zu werden und trieben durch die Ubererfullung der Forderungen die Anzahl der festgenommenen Personen noch weiter in die Hohe Die Zahl der Opfer der Repression in Jeschows Amtszeit ist umstritten Sie schwankt zwischen 1 575 259 verhafteten und 681 692 ermordeten echten und vermeintlichen Oppositionellen 6 und 767 000 Personen von denen 387 000 hingerichtet wurden 7 In einer ersten Phase die bis in den Sommer 1937 andauerte wurden prominente Opfer wie Kamenew Sinowjew und Bucharin in drei grossen Schauprozessen die als Moskauer Prozesse bekannt sind zum Tode verurteilt Jeschows Vorganger Jagoda wurde am 18 Marz 1937 wegen der von ihm tatsachlich begangenen Unterschlagungen und als ehemaliger zaristischer Polizeichef denunziert Zeitgleich wurden Jeschows hoherrangige Gefolgsleute angewiesen die politische Zuverlassigkeit aller Staatsorgane in der Sowjetunion zu uberprufen Ungefahr 3 000 NKWD Angehorige wurden als Jagoda Anhanger denunziert und aus der Behorde entfernt 5 Genrich Jagoda wurde im Ergebnis des letzten Moskauer Prozesses hingerichtet Nach der Sauberung der Fuhrungsebenen von Partei und Armee richtete sich der Terror gegen die russische Bevolkerung an sich und gegen Parteimitglieder auf allen Ebenen Diese zweite Phase die mit dem NKWD Befehl Nr 00447 eingeleitet wurde 8 dauerte vom Sommer 1937 bis zum Ende der Amtszeit Jeschows und kostete den grossten Teil der Opfer das Leben Wahrend fur bedeutende Personlichkeiten ein Schauprozess mit Urteilen abgehalten wurde die von Stalin bereits vorher abgesegnet worden waren erhielten die gewohnlichen Opfer ihre Strafe wegen Verstossen gegen den Paragraphen 58 Die Gestandnisse wurden den Menschen die meist willkurlich verhaftet und denen von den NKWD Angehorigen selbst erfundene Verbrechen zur Last gelegt wurden mit Folter abgezwungen Auch Jeschow selbst liess es sich nicht nehmen Angeklagte personlich zu verhoren Die NKWD Angehorigen hatten zur Amtszeit Jeschows die Moglichkeit ihrem Sadismus gegenuber ihren Opfern vollig freien Lauf zu lassen ohne mit einer Ahndung durch ihre Vorgesetzten rechnen zu mussen Jeschow erhielt fur seine Verdienste am 17 Juli 1937 den Leninorden Die sowjetische Presse und die kommunistische Partei feierten ihn In einer gewaltigen Propagandakampagne wurden die Volksfeinde abwehrenden Jeschowschen stachelbewehrten Fausthandschuhe hoch gelobt Wie Stalin arbeitete Jeschow vorwiegend nachts und schlief am Tage Er bewohnte mit seiner Mutter eine einfache Kreml Wohnung und tauchte nur gelegentlich im Haus seiner Frau auf Karriereende und Hinrichtung Bearbeiten 1938 folgte der politische Absturz Jeschows Es war offensichtlich geworden dass der mit Jeschows Person verbundene Grosse Terror bereits weit uber sein Ziel hinausgeschossen war die Opposition in der Sowjetunion zu vernichten Durch Denunziationen waren in einigen Rajons keine Parteimitglieder mehr ubrig der Parteieinfluss verschwunden Auch die Rote Armee war durch die exzessiven Sauberungen stark geschwacht es mangelte an kompetenten Offizieren auf oberer und vor allem mittlerer Ebene Unterdessen wuchs der Einfluss von Jeschows Machtapparat weiter Mit der Sauberung der GRU die mit der Verhaftung von Jan Bersin am 27 November 1937 ihren Hohepunkt erreichte und der darauf folgenden Unterordnung dieses militarischen Auslandsspionagedienstes unter seine Befehlsgewalt hatte Jeschow praktisch die Kontrolle uber alle Geheimdienste der Sowjetunion ubernommen 5 Der Terror der von Stalin nun als Bedrohung seiner Macht wahrgenommen wurde sollte zuruckgefahren werden Anfang 1938 erlitt Jeschow eine empfindliche Niederlage als er vergeblich vorschlug Moskau in Stalinodar umzubenennen 9 Seine exzessiven Trinkgewohnheiten und sein ausschweifender sexueller Lebensstil machten ihn fur Intrigen anderer Parteimitglieder angreifbar Nachdem sich mit Alexander Orlow von der Auslandsabteilung der NKWD und dem GRU Agenten Walter Kriwitzki zwei hochrangige Geheimdienst Mitarbeiter in das Ausland abgesetzt hatten zweifelte man bald an Jeschows Loyalitat Zudem verursachte die exzessive Verhaftungswelle eine Uberbelegung der Gefangnisse und der Arbeitslager des Gulag Systems Viele der neu hinzugekommenen Haftlinge starben an Erschopfung oder waren so schwach dass sie nicht arbeiten konnten Ein wichtiger Grund fur die Existenz des Gulag Systems lag jedoch darin die Arbeitskraft der Insassen zur Produktion billiger Waren auszubeuten Durch die schlechte Behandlung der Gefangenen wurde aber die Wirtschaftskraft dieses Staatsunternehmens stark geschwacht Anhand der schlechten Planerfullung der Gulag Unternehmen wurde diese Entwicklung im Sommer 1938 auch fur den Rest der sowjetischen Fuhrungsriege sichtbar Man lastete sie Jeschow als schweres Versagen an Ausserdem verlangte er fur die Umsetzung seiner Verfolgungsmassnahmen immer hohere Summen von der sowjetischen Fuhrung so deklarierte er in einem Schreiben an Wjatscheslaw Molotow vom Februar 1938 statt der vorgesehenen 22 Millionen Rubel einen Bedarf von insgesamt 94 Millionen Rubel 10 Als Jeschow Molotow angriff weil Molotow Auskunft uber die Tatigkeit der NKWD Organe verlangt hatte musste er sich auf Anweisung Stalins entschuldigen Am 22 August 1938 wurde Lawrenti Beria Jeschow in der Leitung des NKWD als Assistent zur Seite gestellt Beria begann Jeschow aus seinem Amt zu vertreiben Den Anfang bildeten Verhaftungen im Umkreis seiner Frau Im Oktober 1938 erschienen Kremlarzte bei ihr wiesen sie in ein Sanatorium ein und diagnostizierten einen asthenisch depressiven Zustand Zyklothymie 11 Sie schrieb ihrem Mann aus dem Sanatorium verzweifelte Briefe sie werde der Doppelzungigkeit und nicht begangener Verbrechen bezichtigt Jeschow wurde daraufhin depressiv und betrank sich noch starker Gleichzeitig versuchte er seinen Konkurrenten zu diskreditieren Im November 1938 wurde Beria von Jeschows Leuten beschattet und sollte moglicherweise verhaftet werden Beria konnte jedoch bei Stalin vorsprechen und diesen uber offenkundige Missstande in der NKWD informieren die er inzwischen herausgefunden hatte Daraufhin kritisierten Stalin und Molotow das Vorgehen und die Methoden der NKWD in einem Schreiben vom 11 November 1938 auf das Scharfste Am 15 November wurde die Gerichtsbarkeit der sogenannten NKWD Troikas ausser Kraft gesetzt Am 17 November verboten der Sownarkom und das Zentralkomitee der KPdSU die Massenverhaftungen und deportationen Am 24 November wurde Jeschow dann von Beria abgelost offiziell auf seinen eigenen Wunsch hin Die Ablosung Jeschows durch Beria wurde am 5 Dezember 1938 durch die Zeitungen Prawda und Iswestija der sowjetischen Offentlichkeit bekanntgegeben und mit Erleichterung aufgenommen Am 7 Dezember 1938 wurde er als Volkskommissar fur Inneres entlassen 12 Danach kam es in den Reihen der Mitarbeiter des NKWD zu Verhaftungen und Suiziden weil Beria begann die Behorde von Jeschows Anhangern zu saubern und diese durch eigene zu ersetzen Jeschows Frau starb im November an einer Vergiftung mit Luminal die Diagnose lautete Suizid Jeschow wurde zum Volkskommissar fur die Binnenschiffahrt degradiert 13 Bei Besprechungen seines Volkskommissariates war er zwar zugegen ergriff aber nicht das Wort und faltete Papierflieger 14 Er nahm am 21 Januar 1939 noch an der Gedenkversammlung zum 15 Todestag Lenins teil Als im Marz 1939 der 18 Parteitag der KPdSU zusammentrat gehorte Jeschow der noch immer Mitglied des Zentralkomitees war zu den Teilnehmern einer Beratung des Altestenrates Der Delegierte J G Feldman hinterliess Roi Medwedew einen Bericht uber den Verlauf 15 Als Kandidaten zur Wahl in das ZK vorzuschlagen waren fiel Jeschows Name woraufhin eisiges Schweigen folgte Stalin rief Jeschow nach vorn und fragte ihn ob er glaube Mitglied des ZK sein zu konnen Als Jeschow beteuerte er liebe Stalin mehr als sein Leben befragte ihn Stalin uber verschiedene ehemalige Untergebene die zu dieser Zeit bereits alle verhaftet waren Stalin behauptete fuhrende Mitarbeiter des NKWD hatten eine Verschworung vorbereitet Jeschow habe viele Unschuldige verhaften lassen und andere gedeckt Er Stalin habe seine Zweifel ob Jeschow Mitglied des ZK bleiben konne Daraufhin wurde Jeschow einstimmig von der Liste gestrichen Er verliess den Saal und kehrte nicht mehr zuruck Bis zum 22 Marz 1939 gehorte Jeschow noch zu den Kandidaten des Politburos der Kommunistischen Partei der Sowjetunion Am 10 April 1939 wurde er schliesslich wahrend einer Sitzung in seinem Volkskommissariat als besonders gefahrlicher Volksfeind verhaftet 16 Er wurde beschuldigt seit 1930 fur verschiedene auslandische Geheimdienste gearbeitet sowie eine Verschworung zur Ermordung Stalins initiiert zu haben 17 Weiterhin wurde der bisexuelle Jeschow beschuldigt homosexuell zu sein und seine Frau Jewgenia Salomonowna ermordet zu haben Wahrend der Verhore akzeptierte er die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen widerstandslos bestritt diese allerdings grosstenteils wahrend der Gerichtsverhandlung Am 2 Februar 1940 wurde er von einem Militarkollegium des Obersten Gerichts zum Tode verurteilt und am 4 Februar im Keller des Butyrka Gefangnisses von Wassili Blochin erschossen Seine bedingungslose Ergebenheit gegenuber Stalin zeigte sich noch einmal in seinem Abschiedsbrief in dem er gegenuber seinen Henkern folgenden Wunsch ausserte Sagt Stalin ich sterbe mit seinem Namen auf meinen Lippen 18 Nach der Exekution wurde die Leiche eingeaschert und die Asche anonym auf dem Donskoi Friedhof verscharrt Nach seinem Tod sollte Jeschow niemals in der Nahe Stalins existiert haben Um die verhangte Damnatio memoriae zu realisieren wurde sein Bild aus verschiedenen Fotografien die ihn mit Stalin zeigen herausretuschiert Er wurde im Gegensatz zu vielen anderen Opfern der stalinistischen Justiz nicht postum rehabilitiert weil er als Chef der NKWD zahlreiche Verbrechen begangen hatte Literatur BearbeitenJorg Baberowski Verbrannte Erde Stalins Herrschaft der Gewalt C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63254 9 J Arch Getty Oleg V Naumov Yezhov The Rise of Stalin s Iron Fist Yale University Press 2008 ISBN 0 300 09205 9 Alexander Michailowitsch Orlow The Secret History of Stalin s Crimes Random House 1953 Oleg Witaljewitsch Chlewnjuk The History of the Gulag Yale University Press New Haven amp London 2004 ISBN 0 300 09284 9 B B Bryuhonov E N Shoshkov B B Brjuchonow E N Schoschkow Opravdaniyu ne podlezhit Ezhov i ezhovshina 1936 1938 gg Freispruch ist nicht moglich Jeschow und die Jeschowtschina 1936 bis 1938 OOO Petrovskij fond Sankt Petersburg 1998 ISBN 5 7559 0022 1 Marc Jansen Nikita Petrov Stalin s Loyal Executioner People s Commissar Nikolai Ezhov Hoover Institution Press 2002 ISBN 0 8179 2902 9 Anton Antonov Ovseenko Be riya Firma Izdatelstvo ACT Moskau 1999 ISBN 5 237 03178 1 Aleksej Polyanskij EZhOV Istoriya zheleznogo stalinskogo narkoma Moskau 2001 ISBN 5 7838 0825 3 Roy Medwedew Let History Judge Columbia University Press 1989 ISBN 0 231 06351 2 Viktor Suworow Inside Soviet Military Intelligence Macmillan Pub Co 1984 ISBN 0 02 615510 9 Simon Sebag Montefiore Stalin The Court of the Red Tsar Alfred A Knopf a Division of Random House New York 2004 ISBN 1 4000 4230 5 Donald Rayfield Stalin and his Hangmen The Tyrant and those who killed for him Random House 2004 ISBN 0 375 50632 2 Dimitri Wolkogonow Stalin Triumph und Tragodie Ein politisches Portrat Aus dem Russischen von Vesna Jovanoska Econ Verlag Dusseldorf 1989 3 Auflage 1996 ISBN 3 430 19847 X Gerd Koenen Utopie der Sauberung Was war der Kommunismus Alexander Fest Verlag Berlin 1998 ISBN 3 8286 0058 1 Alan Bullock Hitler und Stalin Parallele Leben Siedler Berlin 1991 ISBN 3 442 12757 2 N V Petrov K V Skorkin N W Petrow K W Skorkin Kto rukovodil NKVD 1934 1941 Spravochnik Wer hatte die Regie im NKWD 1934 bis 1941 Verzeichnis Swenja Verlag 1999 ISBN 5 7870 0032 3 onlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolaj Ivanovich Ezhov Album mit Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Nikolai Iwanowitsch Jeschow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurze biografische Notiz auf der Seite des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB russisch Rezension eines Buches uber Jeschow als PDF 85 kB Lebenslauf AZ Library russisch Einzelnachweise Bearbeiten Brjuchonow Schoschkow Freispruch ist nicht moglich Jeschow und die Jeschowtschina 1936 1938 S Suworow Inside Soviet Military Intelligence Getty Naumov Yezhov S 61 Ubersetztes Zitat nach Roy Medwedew Let History Judge Columbia University Press 1989 ISBN 0 231 06351 2 S 358 f He Jeschow was not at all a ruthless operator at that time he gave people the impression of a nervous but well meaning and attentive person free of arrogance and bureaucratic manners a b c Norman Polmar Thomas B Allen Spy Book The Encyclopedia of Espionage Greenhill Books London 1997 ISBN 1 85367 278 5 Khlevniuk The History of the Gulag S 165 Werth Insel der Kannibalen S 187 189 Khlevniuk The History of the Gulag S 144 145 Georgi Manajew Bolschewistischer Umbenennungswahn Warum Moskau dennoch verschont blieb In Russia Beyond 28 August 2020 abgerufen am 12 August 2021 siehe Oleg V Khlevniuk The history of the Gulag From Collectivization to the Great Terror Yale University Press 2004 ISBN 0 300 09284 9 Gerd Koenen Utopie der Sauberung 1998 S 265 Wolkogonow Stalin S 434 Jeschow vollig ausgeschaltet In Pariser Tageszeitung Nr 967 vom 11 April 1939 S 2 Alan Bullock Hitler und Stalin Parallele Leben Siedler Berlin 1991 S 667 Ausfuhrliches Zitat des Feldman Berichtes in Alan Bullock Hitler und Stalin Parallele Leben Siedler Berlin 1991 S 667 668 Alan Bullock Hitler und Stalin Parallele Leben Siedler Berlin 1991 S 669 Peter Gosztony Stalins Massenverfolgung 1937 38 Terror und Sturz von Nikolai Jeschow In Neue Zurcher Zeitung vom 7 Januar 1999 S 35 Baberowski Verbrannte Erde S 362 Anmerkungen Bearbeiten Zu Beginn der dreissiger Jahre wurden auch die Kasachen von der Zwangskollektivierung betroffen Die spontanen Aufstande gegen die Landenteignung wurden durch die Rote Armee blutig niedergeschlagen Anmerkung zu dieser Quelle Jeschow ist dieser Enzyklopadie in zwei Lemmata vertreten die sich aber inhaltlich nicht widersprechen Ezhov Commisar Gen of State Security Nikolai Ivanovich und Yezhov Nikolai Ivanowich Chefs der Sicherheitsorgane in der SowjetunionTscheka 1917 1922 Felix Edmundowitsch Dserschinski 1917 1918 Jakow Christoforowitsch Peters 1918 Felix Edmundowitsch Dserschinski 1918 1922 nbsp GPU OGPU 1922 1934 Felix Edmundowitsch Dserschinski 1922 1926 Wjatscheslaw Rudolfowitsch Menschinski 1926 1934 NKWD 1934 1946 Genrich Grigorjewitsch Jagoda 1934 1936 Nikolai Iwanowitsch Jeschow 1936 1938 Lawrenti Beria 1938 1946 MGB 1946 1954 Wsewolod Nikolajewitsch Merkulow 1946 Wiktor Semjonowitsch Abakumow 1946 1951 Semjon Denissowitsch Ignatjew 1951 1953 Lawrenti Beria 1953 Sergei Nikiforowitsch Kruglow 1953 1954 KGB 1954 1991 Iwan Alexandrowitsch Serow 1954 1958 Alexander Nikolajewitsch Schelepin 1958 1961 Wladimir Jefimowitsch Semitschastny 1961 1967 Juri Wladimirowitsch Andropow 1967 1982 Witali Wassiljewitsch Fedortschuk 1982 Wiktor Michailowitsch Tschebrikow 1982 1988 Wladimir Alexandrowitsch Krjutschkow 1988 1991 Leonid Wladimirowitsch Schebarschin 1991 Wadim Wiktorowitsch Bakatin 1991 Normdaten Person GND 119495465 lobid OGND AKS LCCN nr95041600 VIAF 77126867 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jeschow Nikolai IwanowitschALTERNATIVNAMEN Ezhov Nikolaj Ivanovich russisch KURZBESCHREIBUNG Chef der sowjetischen Geheimpolizei NKWDGEBURTSDATUM 1 Mai 1895GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 4 Februar 1940STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolai Iwanowitsch Jeschow amp oldid 232039741