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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Lasar Moissejewitsch Kaganowitsch eigentlich Lasar Mossjewitsch Kogan russisch Lazar Moiseevich Kaganovich 10 jul 22 November 1893greg in Kabany Ujesd Radomyschl Gouvernement Kiew Russisches Kaiserreich heute das aufgegebene Dorf Dibrowa im Rayon Poliske in der Oblast Kiew Ukraine 25 Juli 1991 in Moskau war ein sowjetischer Politiker und einer der engsten Vertrauten von Josef Stalin L M Kaganowitsch 1935 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Aufstieg 1 2 Im Zentrum der Macht 1 3 Mitglied der sowjetischen Regierung 1 4 Stalinsche Sauberungen 1 5 Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit 1 6 Machtverlust 2 Sonstiges 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenAufstieg Bearbeiten Lasar Kaganowitsch Sohn judischer Eltern lernte das Handwerk eines Schuhmachers und arbeitete danach in einer Schuhfabrik 1911 schloss er sich der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands SDAPR an Er betrieb propagandistische Parteiarbeit unter den judischstammigen Arbeitern der Nordukraine und in Belarus Wahrend des Ersten Weltkrieges verhaftet gelang ihm die Flucht uber Kiew ins Donezbecken Dort war er in Jusowka als illegaler Bolschewik tatig und lernte den jungen Nikita Chruschtschow kennen Nach der Februarrevolution 1917 wurde er in die Armee einberufen und nach Saratow geschickt Er war Mitglied der lokalen Bolschewiki Organisation Einer Verhaftung entzog er sich durch die Flucht nach Gomel Mit Ausbruch der Oktoberrevolution in Petrograd nahm Kaganowitsch aktiv als Politkommissar an der Machtubernahme in Gomel teil Er war Mitglied der bolschewistischen Fraktion der Konstituante Januar 1918 aufgelost und Delegierter auf dem 3 Allrussischen Kongress Im Juni 1918 wurde er Mitglied der Propagandaabteilung der Roten Armee zuerst in Nischni Nowgorod und dann in Woronesch Im Burgerkrieg wich er nach Norden aus und leitete ein lokales militarrevolutionares Komitee Nach dem Scheitern der Offensive der weissen Truppen im Herbst 1919 ubernahm er fur kurze Zeit die Leitung des Gouvernements Woronesch Im Sommer 1920 wurde Kaganowitsch Vorsitzender des Rates der Volkskommissare Regierungschef von Turkestan sowie Mitglied des Buros der KPR B fur Turkestan Volkskommissar der Arbeiter und Bauerninspektion und Vorsitzender des Stadtsowjets von Taschkent In dieser Zeit lernte er Josef Stalin kennen der seinen Aufstieg in der Partei forderte Als Generalsekretar der Partei berief Stalin Kaganowitsch nach Moskau Er war von 1922 bis 1923 Leiter der Organisationsabteilung des Sekretariats des Zentralkomitees ZK In seinen ersten Veroffentlichungen behandelte er theoretische Fragen zur Ideologie Vom 2 Juni 1924 bis zum 30 April 1925 war er zum ersten Mal Sekretar des Zentralkomitees Kurz danach setzte Stalin ihn im beginnenden Machtkampf gegen Grigori Sinowjew und Lew Kamenew in der Provinz ein er war von 1925 bis 1928 Generalsekretar der ukrainischen Parteiorganisation Auf dem XIV Parteitag der Industrialisierung unterstutzte er 1925 Stalins politischen Kurs uneingeschrankt Kaganowitsch betrieb eine Politik der Ukrainisierung bei der die ukrainische Sprache ukrainische Kultur Oper Theater und lokale Kader im Verwaltungs und Parteiapparat gefordert wurden Der Kampf gegen alle kleinburgerlichen Nationalisten und Verfechter einer grosseren Autonomie wurde jedoch verstarkt Bei allen Konflikten der ukrainischen Republikfuhrung mit Moskau stand er allerdings immer auf Seiten Moskaus Kaganowitschs Politik in der Ukraine provozierte Konflikte mit der lokalen Partei und der lokalen Regierung Deshalb forderten Wlas Tschubar und Petrowski seine Abberufung Stalin holte ihn zuruck nach Moskau Vom 12 Juli 1928 bis 10 Marz 1939 war er zum zweiten Mal Sekretar des Zentralkomitees Im Zentrum der Macht Bearbeiten Vom 23 Juli 1926 bis zum 13 Juli 1930 war Kaganowitsch Kandidat des Politburos der WKP B 1930 mit 37 Jahren stieg er auf in das hochste politische Gremium der UdSSR Vom 13 Juli 1930 bis zum 29 Juni 1957 war er Vollmitglied des Politburos Bis zum Tode Stalins 1953 war er neben Schdanow Molotow Woroschilow Mikojan Malenkow und Beria einer der machtigsten Parteifuhrer unter Stalin Kaganowitsch unterstutzte die Entmachtung von Nikolai Bucharin und Alexei Rykow Er war einer der entschiedensten Verfechter der Abschaffung der Neuen Okonomischen Politik Er begrusste die Zwangskollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft und spielte eine grosse Rolle beim Kampf gegen die sogenannte Klasse der Kulaken auf dem Lande Als enger Mitarbeiter Stalins war er in der ersten Halfte der 1930er Jahre mit Molotow und Woroschilow einer der machtigsten politischen Fuhrer des Landes Standig mischte er sich in alle moglichen Lebensbereiche ein und leitete oder organisierte vielfaltige Massnahmen und Regierungskampagnen Er vertrat eine dogmatische Position bei der Diskussion uber den wissenschaftlichen Marxismus Deshalb attackierte er auf dem XVI Parteitag 1930 den russischen Wissenschaftler Alexei Lossew als Reaktionar und Feind der Sowjetmacht Er setzte als Volkskommissar der Arbeiter und Bauerninspektion die Parteiauffassungen durch und benannte die Kader in den massgeblichen Parteizeitungen Er bekampfte das formal burokratische Herumstochern in den Parteidokumenten und den faulen Liberalismus gegenuber Parteifeinden und Abweichlern von der Linie des Marxismus und Leninismus als Gegner des Trotzkismus und der Auffassungen Bucharins Mit Molotow nahm er an der all ukrainischen Parteikonferenz 1930 teil und unterstutzte die Kollektivierungspolitik die nach Meinung vieler Historiker zu der katastrophalen Hungersnot von 1932 bis 1933 dem Holodomor in der Ukraine fuhrte Im Sommer 1932 reiste Kaganowitsch als Leiter einer grossen Regierungsdelegation in den Nordkaukasus wo er die angebliche Sabotage in der Belieferung des Staates mit Weizen und Roggen bekampfte Die Bevolkerung ganzer Kosakendorfer wurde nach Sibirien deportiert und Tausende Menschen verhaftet Mitte Dezember 1932 verscharfte er in der Ukraine den Terror Durch Hungersnot kamen in dieser Zeit mehrere Millionen Menschen um Als Sekretar des ZK war er Organisator des XVII Parteitages der WKP B Parteitag der Sieger vom Januar 1934 Danach leitete er von 1930 bis 1935 auch die Parteikontrollkommission und die Moskauer Parteiorganisation Als Erster Sekretar der Moskauer Parteiorganisation war Kaganowitsch fur die Umgestaltung des Erscheinungsbildes der Stadt verantwortlich Seine Tatigkeit begann mit der Aufdeckung von angeblichen konterrevolutionaren Verschworungen innerhalb der Verwaltungs und Wirtschaftsabteilungen der Hauptstadt Kaganowitsch wollte eine Idealstadt der Zukunft durchsetzen und er war deshalb einer der Hauptverantwortlichen fur die Zerstorung vieler alter Stadtbereiche Kirchen und Gebaude von Moskau und so u a auch fur die Sprengung der Christ Erloser Kathedrale 1931 verantwortlich Wiederaufbau ab 1992 In seiner Zeit als Verkehrsminister der UdSSR und als politischer Chef von Moskau wurde ab 1931 die Moskauer Metro als Baustelle Nr 1 im Stil des sozialistischen Klassizismus gebaut um die uberfullten Moskauer Strassen zu entlasten Durch aggressive Massenpropaganda sowie paramilitarische Harte und Disziplin konnte die erste U Bahn Linie mit 11 km Lange 1935 eingeweiht werden Die Moskauer Metro trug von 1935 bis 1955 seinen Namen In der Partei galt Kaganowitsch als der Feuerwehrmann oder als die Lokomotive des Politburos der Pannen und schwierige Situationen mit unerbittlicher Harte loste Mitglied der sowjetischen Regierung Bearbeiten Von 1935 bis 1937 war Kaganowitsch Volkskommissar also Minister fur das Eisenbahnwesen in der Regierung von Molotow Er blieb bis 1939 ZK Sekretar und bis 1957 Politburomitglied jedoch nicht Moskauer Parteisekretar und Leiter der Parteikontrollkommission Bilder von ihm zierten bald alle Bahnstationen Das damals marode Eisenbahnwesen versuchte er mit begrenztem Erfolg durch Disziplin Sauberungskampagnen und Harte sowie einen technischen Ausbau zu verbessern und zu sanieren Bahnmitarbeiter durften kleine Grundstucke besitzen auf denen sie Kleinvieh halten konnten 1937 bis 1939 war er Volkskommissar fur die Schwerindustrie 1938 bis 1942 und 1943 bis 1944 war er wieder Volkskommissar fur das Eisenbahn und Transportwesen Zugleich leitete er ab 1939 das Volkskommissariat fur Brennstoffe und von 1939 bis 1940 das Volkskommissariat fur die Olindustrie 1945 bis 1947 war er Minister fur Baustoffe Von 1938 bis 1945 war er auch Stellvertretender Vorsitzender und von 1954 bis 1957 Erster Stellvertretender Vorsitzender der Regierung der UdSSR in den Kabinetten von Molotow Stalin Georgi Malenkow und Nikolai Bulganin Als Stellvertretender Ministerprasident oblag ihm ab 1947 die Kontrolle der Ministerien fur den Komplex der Schwerindustrie des Verkehrs und des Wiederaufbaus Stalinsche Sauberungen Bearbeiten Kaganowitsch war mitverantwortlich fur die Stalinschen Sauberungen in den Jahren 1937 bis 1939 Seine Teilnahme am Grossen Terror rechtfertigte er spater mit der Aussage Wir haben uns versundigt indem wir zu weit gingen und gewiss alle Fehler gemacht dafur aber den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben Er war an der Verfolgung des Theaterregisseurs Wsewolod Meyerhold beteiligt Zweiter Weltkrieg und Nachkriegszeit Bearbeiten Kaganowitsch gehorte zu den Verantwortlichen fur das Massaker von Katyn Zwar fehlt auf dem Mordbefehl des Politburos in Moskau seine Unterschrift doch wurde handschriftlich sein Name mit dem Zusatz dafur russisch za hinzugefugt s Dokument 1 Er war als Volkskommissar fur den Transport der gefangenen Polen zu ihren Exekutionsorten verantwortlich 1 Vorschlag von Lawrenti Beria an Stalin zur Exekution polnischer Offiziere mit Zustimmung von Lasar Kaganowitsch Marz 1940 nbsp Seite 1 nbsp Seite 2 nbsp Seite 3 nbsp Seite 4 Von Februar 1942 bis 1945 war er als Mitglied des Staatlichen Verteidigungskomitees Kriegskabinett fur samtliche Kriegstransporte und Um bzw Ansiedlungen von Industriekomplexen verantwortlich Kurzzeitig wurde er als Volkskommissar fur das Eisenbahn bzw Transportwesen abgelost In der Zwischenzeit war er 1942 kurzzeitig Mitglied des Militarrates der Nordkaukasusfront Von 1946 bis 1947 loste er Chruschtschow als Erster Sekretar der Ukrainischen Parteiorganisation ab um nach einer Durre die Leitung des Wiederaufbaus zu ubernehmen Dort arbeitete er zusammen mit Patolitschew 1952 1953 Politburokandidat Er forderte Leonid Breschnew den er zum Parteisekretar des Gebietes Saporischschja machte und Wladimir Semitschastny der Generalsekretar des ukrainischen Komsomol wurde nachdem Kaganowitsch fast die gesamte Fuhrungsspitze dieser Organisation entmachtet hatte Stalin forderte Kaganowitsch zur Zusammenarbeit mit Chruschtschow auf und berief ihn wenige Monate spater zuruck nach Moskau Kaganowitsch war gegen Ende der Herrschaft Stalins der einzige verbliebene Jude in der obersten sowjetischen Fuhrung unternahm jedoch nichts um die Ende 1948 gestartete antisemitische Kampagne zu stoppen Sein Einfluss in der politischen Fuhrungsspitze verringerte sich Auch wurde er nicht mehr zu den geselligen Abenden auf Stalins Datscha eingeladen und nahm kaum offentlich wichtige Funktionen wahr Machtverlust Bearbeiten Nach dem Tode Stalins 1953 und dem XX Parteitag der KPdSU von 1956 gelang es Chruschtschow 1957 die Stalinisten Malenkow Molotow Kaganowitsch Perwuchin Saburow Bulganin und Woroschilow die seine Ablosung betrieben als Mitglieder einer parteifeindlichen Gruppe zu entmachten Kaganowitsch war noch kurzzeitig Direktor eines Werkes der Asbest Produktion in der Stadt Asbest und 1958 zustandig fur den Wohnungsbau in Kalinin Nach dem XXII Parteitag von 1961 wurden u a Kaganowitsch Molotow und Malenkow aus der Partei ausgeschlossen Sein politischer Abgang zeigt jedoch dass sich in der Chruschtschow Ara einiges geandert hatte Wahrend zu Lebzeiten Stalins abgewahlte und ausgestossene Mitglieder des Politburos in der Regel verhaftet und erschossen wurden wohnte Kaganowitsch als Rentner bis zu seinem Lebensende in Moskau Er beharrte zeitlebens darauf dass Stalins und seine Politik der richtige Weg war und verteidigte in seinen Memoiren seinen Weg Sonstiges BearbeitenFamilieSein Bruder Michail Kaganowitsch war ein hoher Parteifunktionar Mitglied des ZK seit 1934 und des Organisationsburos des ZK der Kommunistischen Partei 1934 1939 sowie vom 15 Oktober 1937 bis zum 11 Januar 1939 Volkskommissar fur Verteidigungsindustrie 1941 wurde er von der Partei gerugt und verwarnt er nahm sich daraufhin das Leben Seine Schwester oder Nichte Rosa Moissejewna Kaganowitsch galt als Rosa Stalina bei einigen Forschern als dritte Ehefrau Stalins In der neueren Forschung findet sich keine Bestatigung dafur EhrungenHeld der sozialistischen Arbeit Leninorden vier Mal Orden des Roten Banners der ArbeitLiteratur Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens Stuart Kahan The Wolf of the Kremlin William Morrow and Company New York 1987 ISBN 0 688 07529 0 Louis Rapoport Hammer Sichel Davidstern Judenverfolgung in der Sowjetunion Ch Links Verlag Berlin 1992 ISBN 978 3 86153 030 5 Matthias Vetter Lasar Moisejewitsch Kaganowitsch 1893 1991 Biographische Skizze In Zeitgeschichte Jg 22 1995 Heft 1 2 S 46 61 Simon Sebag Montefiore Stalin Am Hofe des roten Zaren Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2006 ISBN 978 3 596 17251 1 Roj Medwedew Okruschenie Stalina Moskau 2006 Edward A Rees Iron Lazar a political biography of Lazar Kaganovich Anthem Press London 2012 ISBN 978 1 84331 360 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lasar Kaganowitsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Lasar Moissejewitsch Kaganowitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Lasar Moissejewitsch Kaganowitsch in den Historischen Pressearchiven der ZBW Der Faschismus hatte nicht gewartet Aus einem Interview mit Lasar Kaganowitsch In Beilage Gesammelte Beitrage aus der Diskussion der Linken 21 Dezember 1990 S 7 Einzelnachweise Bearbeiten Katyn 1940 2000 Dokumenty Sost N S Lebedewa Moskau 2001 S 24 Erste Sekretare Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Ukraine Georgi Pjatakow 1918 Serafyma Hopner 1918 Emmanuel Quiring 1918 1919 Stanislaw Kossior 1919 1920 Wjatscheslaw Molotow 1920 1921 Dmitri Manuilski 1921 1923 Emmanuel Quiring 1923 1925 Lasar Kaganowitsch 1925 1928 Stanislaw Kossior 1928 1938 Nikita Chruschtschow 1938 1947 Lasar Kaganowitsch 1947 Nikita Chruschtschow 1947 1949 Leonid Melnikow 1949 1953 Alexei Kiritschenko 1953 1957 Nikolai Podgorny 1957 1963 Petro Schelest 1963 1972 Wladimir Schtscherbitzki 1972 1989 Wolodymyr Iwaschko 1989 1990 Stanislaw Hurenko 1990 1991 Parteiverbot 1991 Neugrundung 1993 Petro Symonenko 1993 2015 Parteiverbot 2015 Normdaten Person GND 118990306 lobid OGND AKS LCCN n84087111 NDL 00551402 VIAF 32053663 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kaganowitsch Lasar MoissejewitschALTERNATIVNAMEN Kaganovich Lazar Moiseevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer PolitikerGEBURTSDATUM 22 November 1893GEBURTSORT Kabany Gouvernement KiewSTERBEDATUM 25 Juli 1991STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lasar Moissejewitsch Kaganowitsch amp oldid 236869398