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Emmanuel Quiring russisch Emmanui l Io novich Kvi ring translit Emmanuil Ionowitsch Kwiring 1 Septemberjul 13 September 1888greg in Fresental heute Nowolipowka Gouvernement Samara Russisches Kaiserreich 25 November 1937 in Moskau war ein sowjetischer Politiker deutscher Herkunft Von Oktober 1918 bis Marz 1919 und von April 1923 bis Marz 1925 war er Vorsitzender der Kommunistischen Partei der Ukraine Er wurde vom NKWD hingerichtet Emmanuel Quiring sowjetische Briefmarke 1988Leben BearbeitenEr entstammte einer russlanddeutschen Familie aus der Kolonie Fresental russisch Frezental auch Frosental oder Neu Schafer am Grossen Karaman im damaligen russischen Gouvernement Samara 1 2 Dieser etwa 80 km ostlich von Saratow auf der linken Seite der Wolga gelegene Ort 3 war 1849 von ursprunglich aus Westpreussen stammenden mennonitischen Siedlern gegrundet worden Die Mehrzahl der Bewohner hatte jedoch schon um 1862 die Konfession gewechselt als im Dorf eine lutherische Kirchengemeinde entstand Emmanuel Quiring wurde dort 1888 geboren und besuchte die funfklassige Dorfschule Im Jahr 1906 ging er nach Saratow und fand dort eine Anstellung in einer Apotheke Dort begann er sich auch in der Gewerkschaftsbewegung zu engagieren 1911 trat er in die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands ein 1912 ging er nach Sankt Petersburg und besuchte dort einen kaufmannischen Fachlehrgang Im gleichen Jahr schloss er sich der Fraktion der Bolschewiken an Er wurde Mitarbeiter der damals neu gegrundeten Zeitung Prawda und in den Jahren 1913 und 1914 war er Generalsekretar der Fraktion der Bolschewiki in der Duma Auf Grund seiner politischen Tatigkeit wurde er 1914 wiederholt verhaftet und schliesslich aus Sankt Petersburg verwiesen Er ging deshalb nach Jekaterinoslaw dem heutigen Dnipro in der Ukraine nbsp Begrabnis von Opfern der Herrschaft Petljuras 1919 Auf der Tribune v r n l Antonow Owsejenko Rakowski Pjatakow Quiring N A Skripnik BubnowIm Revolutionsjahr 1917 nahm er aktiv an den Ereignissen teil In den Jahren 1917 und 1918 war er Vorsitzender des Komitees der bolschewistischen Fraktion der SDAPR in Jekaterinoslaw Vorsitzender des lokalen Militarischen Revolutionskomitees MilRevKom und schliesslich Vorsitzender des Jekaterinoslawer Sowjets In den Jahren 1918 und 1919 war er Sekretar der Kommunistischen Partei der Ukraine und Mitglied der in Kursk residierenden Provisorischen Arbeiter und Bauernregierung der Ukraine unter Georgi Pjatakow Er war an den Kampfen gegen die Truppen der burgerlichen Regierung der Ukrainische Volksrepublik gegen ukrainischer Nationalisten unter Hetman Pawlo Skoropadskyj sowie gegen die Weisse Armee Denikins beteiligt Von Januar bis Juli 1919 war er Mitglied des Rats fur Volkswirtschaft der von den Bolschewisten in Charkow ausgerufenen Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik Gleichzeitig marschierten im Zuge des Polnisch Sowjetischen Krieges im Westen der Ukraine polnische Truppen ein Von Oktober bis November 1920 war Quiring Mitglied des Revolutionaren Komitees RevKom im Gouvernement Tschernigow Von November 1920 war er Mitglied der sowjetischen Delegation zu den Verhandlungen mit Polen die im Marz 1921 im Frieden von Riga endeten in dem die West Ukrainische Volksrepublik mit Lemberg an Polen abgetreten wurde In den Jahren 1920 bis 1922 war er zudem Sekretar des regionalen Parteikomitees in Donezk Nach dem Ende des Burgerkriegs den die Bolschewisten fur sich entscheiden konnten konzentrierte sich Quiring auf die Wirtschaft und den Aufbau von Staat und Partei Am 8 Mai 1923 wurde er als Nachfolger von Dmitri Manuilski Sekretar der Kommunistischen Partei der Ukraine und damit Parteichef Im Dezember 1925 wurde er in diesem Posten von Lasar Kaganowitsch ersetzt Stalin wollte nun eine Ukrainisierung der Politik in der die ukrainische Sprache und Kultur und lokale Kader gefordert wurden Der in Kiew geborene Kaganowitsch war dafur besser geeignet als der Wolgadeutsche Quiring Dieser blieb jedoch im Zentralkomitee und bis 1927 zweiter Sekretar Als Wirtschaftsexperte wurde er zudem in das Gosplan fur die gesamte Sowjetunion berufen 1931 wurde er Stellvertretender Volkskommissar der UdSSR fur Eisenbahnen und von 1932 bis 1934 Stellvertretender Vorsitzender des Rohstoff Fonds im Arbeits und Verteidigungsrat unter dem Rat der Volkskommissare der UdSSR STO SSSR Von 1932 bis 1937 war er zudem Direktor des wirtschaftlichen Instituts der Kommunistischen Akademie in Moskau Dort konnte er auch eine akademische Ausbildung nachholen und promovierte 1934 zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften 4 Anfang 1937 wurden im Zuge der stalinschen Sauberungen immer mehr Mitglieder der kommunistischen Elite und Revolutionare der ersten Stunde verhaftet und angeklagt Dies steigerte sich zum Grossen Terror Am 16 Oktober 1937 wurde Quiring in Moskau verhaftet Am 25 November 1937 wurde er vom Militar Kollegium des Obersten Gerichts der UdSSR in einem Schnellverfahren zum Tode verurteilt und noch am selben Tag erschossen Im Zuge der Entstalinisierung unter Nikita Chruschtschow wurde Emmanuel Quiring posthum am 14 Marz 1956 durch eine Entscheidung des Obersten Gerichts der UdSSR rehabilitiert Am 27 Marz 1956 wurde vom ZK der KPdSU auch sein Parteiausschluss ruckgangig gemacht 5 Quiring hatte einen Bruder Erich Ionowitsch Quiring der ebenfalls seit 1912 Bolschewist und in den Jahren 1920 bis 1921 Vorsitzender der Tscheka in Dagestan war Danach verliert sich dessen Spur 6 Einzelnachweise Bearbeiten wolgadeutsche ucoz ru Forum Nowo Lipowka dt rus Google Cache Lydia Klotzel Die Russlanddeutschen zwischen Autonomie und Auswanderung LIT Verlag Munster 1999 ISBN 9783825836658 S 105 falsche Schreibung des Geburtsorts Google Maps E 46 57 N 51 21 knowbysight info Geschichte der Kommunistischen Partei und der Sowjetunion 1898 1991 Kviring Emmanuil Ionovich Russisch hrono info Kviring Emmanuil Ionovich Russisch knowbysight info Geschichte der Kommunistischen Partei und der Sowjetunion 1898 1991 Kviring Erih Ionovich Russisch Erste Sekretare Vorsitzende der Kommunistischen Partei der Ukraine Georgi Pjatakow 1918 Serafyma Hopner 1918 Emmanuel Quiring 1918 1919 Stanislaw Kossior 1919 1920 Wjatscheslaw Molotow 1920 1921 Dmitri Manuilski 1921 1923 Emmanuel Quiring 1923 1925 Lasar Kaganowitsch 1925 1928 Stanislaw Kossior 1928 1938 Nikita Chruschtschow 1938 1947 Lasar Kaganowitsch 1947 Nikita Chruschtschow 1947 1949 Leonid Melnikow 1949 1953 Alexei Kiritschenko 1953 1957 Nikolai Podgorny 1957 1963 Petro Schelest 1963 1972 Wladimir Schtscherbitzki 1972 1989 Wolodymyr Iwaschko 1989 1990 Stanislaw Hurenko 1990 1991 Parteiverbot 1991 Neugrundung 1993 Petro Symonenko 1993 2015 Parteiverbot 2015 Normdaten Person GND 1057690058 lobid OGND AKS LCCN n91019558 VIAF 4105083 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Quiring EmmanuelALTERNATIVNAMEN Quiring Emanuel Kwiring Emmanuil IonowitschKURZBESCHREIBUNG sowjetischer Politiker deutscher HerkunftGEBURTSDATUM 13 September 1888GEBURTSORT Nowolipowka Gouvernement SamaraSTERBEDATUM 25 November 1937STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emmanuel Quiring amp oldid 222724374