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Der Marschall der Sowjetunion russisch Marshal Sovetskogo Soyuza war ein militarischer Rang in den Streitkraften der UdSSR Er wurde 1935 von Josef Stalin eingefuhrt und im Zuge des Zerfalls der Sowjetunion im Jahre 1991 abgeschafft Die Offiziere im Rang eines Marschalls der Sowjetunion stellten in diesem Zeitraum die militarische Fuhrungselite der UdSSR dar Insgesamt wurde der Dienstgrad an 41 Personen verliehen Dazu kamen noch drei Admirale der Flotte der Sowjetunion die dem Marschall der Sowjetunion im Rang gleichgestellt waren Marschallder SowjetunionSchulterstuck MarschallsternDienstgradgruppe der OffiziereNATO Rangcode OF 10 vergleichbarDienstgrad Heer Luftwaffe keinerDienstgrad Marine Admiral der Flotte der SowjetunionAbkurzung in Listen Besoldungsgruppe Inhaltsverzeichnis 1 Ubersicht im Ranggefuge 2 Marschalle der Sowjetunion 2 1 Ernennungen 2 2 Herkunft und Voraussetzungen 2 3 Weiterer Werdegang 3 Uniformierung 4 Besoldung und Vergunstigungen 5 Weitere Stufen des Marschallranges 5 1 Admiral der Flotte der Sowjetunion 5 2 Marschalle und Hauptmarschalle der Waffengattungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseUbersicht im Ranggefuge BearbeitenDie bolschewistische Ideologie und das allgemeine Misstrauen gegen das Offizierskorps das man als reaktionare Klasse ansah hatte dazu gefuhrt dass in der Roten Arbeiter und Bauernarmee Raboche krestyanskaya Krasnaya Armiya nach ihrer Grundung 1918 auf ein regulares Rangsystem verzichtet wurde Vorgesetzte konnten nur aufgrund ihrer Dienststellung als Funktionstrager Autoritat ausuben Im Zuge der zunehmenden Professionalisierung der sowjetischen Streitkrafte wurde diese Situation geandert Am 22 September 1935 fuhrte eine Verordnung des Zentralen Exekutivkomitees und des Rates der Volkskommissare der UdSSR ein neues System ein welches die Verleihung von personlichen Rangen im Offizierskorps vorsah Dies trug in erster Linie dem wachsenden Ansehen der Roten Armee im eigenen Land Rechnung 1 So entstanden erneut die Rangstufen Leutnant lejtenant Oberleutnant starshij lejtenant Hauptmann kapitan Major major und Oberst polkovnik Das Politburo konnte sich jedoch nicht zur Wiedereinfuhrung der traditionellen Bezeichnung General durchringen der wohl zu sehr an die zaristische Tradition anschloss Stattdessen wurde hier eine Funktionsbeschreibung beibehalten und die Range Brigadekommandeur komandir brigady Divisionskommandeur komandir divizii Korpskommandeur Komandir korpusa der Armeekommandeur zweiten Ranges komandir armii 2 go ranga sowie der Armeekommandeur ersten Ranges komandir armii 1 go ranga eingefuhrt Diese Range wurden erst im Mai 1940 wieder eingefuhrt Dazu wurde der neue uber den Kommandeuren stehende Rang eines Marschall der Sowjetunion geschaffen Die Bezeichnung General lehnte das Politburo nach wie vor ab 2 Der sowjetische Marschall stand in der Tradition des Generalfeldmarschalls von denen es zwischen 1699 und 1917 etwa 66 in den Streitkraften des Zarenreiches gegeben hatte 3 Wahrend alle Range bis zum Armeekommandeur an die traditionellen zaristischen Dienstgrade anknupften und damit auch an eine bestimmte Dienststellung gekoppelt waren fehlte in der Anordnung des Rates der Volkskommissare eine nahere Funktionsbestimmung oder Amterzuweisung fur den Marschall der Sowjetunion In erster Linie war der Rang geschaffen worden um verdiente hohe Offiziere aus der Zeit des Burgerkrieges 1917 1921 zu wurdigen 4 Es war also zunachst unklar wer den neuen hochsten Rang der Streitkrafte erhalten sollte Spater am 26 Juni 1945 schuf Josef Stalin zudem fur sich den Rang des Generalissimus der Sowjetunion Generalissimus Sovetskogo Soyuza um auch gegenuber dem Militar seinen Fuhrungsanspruch zu unterstreichen Nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 wurden alle noch aktiven Marschalle der Sowjetunion pensioniert und der Rang nicht mehr verliehen Stattdessen wurde durch das Gesetz Uber die Wehrpflicht und den Militardienst vom 11 Februar 1993 der Rang eines Marschalls der Russischen Foderation Marshal Rossijskoj Federacii geschaffen der bisher jedoch nur einmal an den damaligen Verteidigungsminister Igor Dmitrijewitsch Sergejew 1938 2006 verliehen wurde 5 nbsp Kragen Rangabzeichen 1935 1940 nbsp Schulterstuck Dienstanzug 1943 1955 nbsp Schulterstuck Felduniform 1943 1955 nbsp Schulterstuck Paradeuniform 1974 1991Marschalle der Sowjetunion BearbeitenErnennungen Bearbeiten Siehe auch Liste der Marschalle der Sowjetunion Am 20 November 1935 wurden mittels eines Dekretes des Rates der Volkskommissare die ersten funf Marschalle mit Wirkung zum 22 November ernannt Es handelte sich um den Volkskommissar fur Verteidigung Kliment Jefremowitsch Woroschilow 1881 1969 dessen ersten Stellvertreter und Chef des Generalstabes Alexander Iljitsch Jegorow 1883 1939 den zweiten stellvertretenden Volkskommissar fur Verteidigung Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski 1893 1937 den Befehlshaber der Besonderen Fernostlichen Armee Wassili Konstantinowitsch Blucher 1889 1938 und den Inspekteur der Kavallerietruppen Semjon Michailowitsch Budjonny 1883 1973 Wahrend der Grossen Sauberungen wurden jedoch zwischen 1937 und 1939 drei dieser Marschalle verhaftet Tuchatschewski und Jegorow wurden zum Tode verurteilt und hingerichtet Blucher starb an den Folgen der Folter wahrend der Verhore durch den NKWD Erst nach dem Tod Josef Stalins setzte Chruschtschow eine militargerichtliche Kommission zur Untersuchung der verhangten Todesurteile gegen Militarangehorige ein Diese rehabilitierte unter anderem auch postum die drei genannten Marschalle 6 Am 7 Mai 1940 erfolgten drei weitere Beforderungen zum Marschall der Sowjetunion Semjon Konstantinowitsch Timoschenko 1895 1970 erhielt den Rang im Zusammenhang mit seiner Ernennung zum neuen Volkskommissar fur Verteidigung Boris Michailowitsch Schaposchnikow 1882 1945 als neuer Chef des Generalstabes und Grigori Iwanowitsch Kulik 1890 1950 in der Funktion als dessen Stellvertreter Damit manifestierte sich die Koppelung des Ranges zumindest an die Amter des Generalstabschefs der Roten Armee und den Volkskommissar der Verteidigung Die umfangreiche Expansion und Aufrustung der Roten Armee wahrend des Deutsch Sowjetischen Krieges 1941 1945 fuhrte auch zu einer wachsenden Zahl an Marschallen der Sowjetunion Der Rang wurde auch zu diesem Zeitpunkt unabhangig von speziellen Amtern an besonders bewahrte Frontkommandeure verliehen Eine Ausnahme stellte Alexander Michailowitsch Wassilewski 1895 1977 dar der im Zuge seiner Ernennung zum Generalstabschef der Roten Armee befordert wurde Insgesamt erhielten neun Personen 7 wahrend des Krieges den Rang eines Marschalls der Sowjetunion unter ihnen auch Josef Stalin selbst der seinen Heerfuhrern nicht nachstehen wollte Nach dem Krieg ernannte Stalin zwischen 1945 und 1947 nur noch drei weitere Militars zu Marschallen Dies waren der Geheimdienstchef Lawrenti Beria 1899 1953 der Verteidigungsminister Nikolai Alexandrowitsch Bulganin 1895 1975 und der Chef der Sowjetischen Militaradministration in Deutschland Wassili Danilowitsch Sokolowski 1897 1968 8 Unter der Regierung Nikita Sergejewitsch Chruschtschows 1894 1971 wurden zwischen 1953 und 1964 insgesamt neun Offiziere vom Rat der Volkskommissare zum Marschall der Sowjetunion befordert Alle diese Militars hatten noch im Zweiten Weltkrieg als Armeebefehlshaber oder Chefs von Generalstaben gedient Sechs der Ernennungen erfolgten am 11 Marz 1955 und betrafen hohe Offiziere die militarische Schlusselpositionen besetzten Dies betraf den stellvertretenden Verteidigungsminister Howhannes Baghramjan 1897 1982 den Oberkommandierenden der Luftstreitkrafte Sergei Semjonowitsch Birjusow 1904 1964 den Oberkommandierenden der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland Andrei Antonowitsch Gretschko 1903 1976 den Generalinspekteur Andrei Iwanowitsch Jerjomenko 1892 1970 den Oberbefehlshaber des Moskauer Militarbezirkes Kyrill Semjonowitsch Moskalenko 1902 1985 und den Oberbefehlshaber des Kiewer Militarbezirkes Wassili Iwanowitsch Tschuikow 1900 1982 9 Fur diese zeitgleichen Ernennungen des Jahres 1955 hatte sich vor allem der amtierende Verteidigungsminister G K Schukow eingesetzt der alle diese Offiziere im Zweiten Weltkrieg kennen und schatzen gelernt hatte 10 Unter der Regierung Leonid Iljitsch Breschnews 1907 1982 ruckten von 1964 bis 1982 acht weitere Militars in den Rang eines Marschalls der Sowjetunion auf Neben dem Politiker Breschnew der sich selbst den militarischen Rang verlieh wurden die jeweiligen Oberbefehlshaber der Truppen des Warschauer Pakts Iwan Ignatjewitsch Jakubowski 1912 1976 bzw Wiktor Georgijewitsch Kulikow 1921 2013 und der Verteidigungsminister Dmitri Fjodorowitsch Ustinow 1908 1984 befordert aber auch der Chef der Luftverteidigung Pawel Fjodorowitsch Batizki 1910 1984 der Oberkommandierende der sowjetischen Truppen in Deutschland Pjotr Kirillowitsch Koschewoi 1904 1976 der Chef des Generalstabes der Sowjetarmee Nikolai Wassiljewitsch Ogarkow 1917 1994 und der Kommandeur des Leningrader Militarbezirkes Sergei Leonidowitsch Sokolow 1911 2012 Danach wurde der Rang bis zum Ende der Sowjetunion im Jahre 1991 nur noch an vier weitere Personen verliehen Am 25 Marz 1983 erhielten ihn der spatere Generalstabschef Sergei Fjodorowitsch Achromejew 1923 1991 der stellvertretende Verteidigungsminister Semjon Konstantinowitsch Kurkotkin 1917 1990 und der Oberbefehlshaber der sowjetischen Landstreitkrafte Wassili Iwanowitsch Petrow 1917 2014 Letztmals wurde der Rang eines Marschalls der Sowjetunion am 28 April 1990 an den Verteidigungsminister Dmitri Timofejewitsch Jasow 1924 2020 verliehen Herkunft und Voraussetzungen Bearbeiten nbsp Die Nekropole an der Kremlmauer wo die Mehrzahl der Marschalle beigesetzt wurde Bei einer vergleichenden Betrachtung der Personen die den Rang eines Marschalls der Sowjetunion erreichten fallt eine starke russische Dominanz auf Es gab 29 Marschalle russischer und 7 Marschalle ukrainischer Herkunft Eine deutliche Minderheit stellten hingegen die zwei Georgier Stalin und Beria sowie jeweils ein Armenier Baghramjan Belarusse Jakubowski und Pole Rokossowski dar 4 Der soziale Hintergrund der einzelnen Marschalle war verschieden In den offiziellen Akten wurde fur 22 von ihnen vermerkt dass sie aus bauerlichen Verhaltnissen stammten Funf sollen aus Arbeiterfamilien hervorgegangen sein wahrend weitere vier als Sohne von Angestellten gefuhrt wurden Weitere Herkunftsvermerke listen Sohne von Burgern Tuchatschewski der Bourgeoisie Jegorow Priestern Wassilewski und Kaufleuten Birjusow Diese Angaben sind jedoch ungenau da Informationen teilweise fehlen oder nachtraglich verandert wurden Die Mehrzahl der Marschalle stammte auch aus den landlichen Gegenden Nur vier von ihnen wurden in Provinzhauptstadten geboren und nur sieben andere kamen aus Bezirkshauptstadten 11 Die Altersstruktur der Militars im Rang eines Marschall der Sowjetunion war ebenfalls sehr unterschiedlich Bei seiner Ernennung war Tuchatschewski mit 42 Jahren der jungste Marschall Der Alteste mit 69 Jahren war hingegen Breschnew gefolgt von Sokolow mit einem Alter von 67 Jahren Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Ernennung lag bei etwa 54 Jahren Die zuvor geleisteten Dienstjahre waren sehr unterschiedlich Woroschilow hatte nur 17 Jahre in der Roten Armee gedient bevor er zum Marschall aufstieg wahrend Jasow diesen Rang erst 49 Jahre nach seinem Diensteintritt erreichte Durchschnittlich erfolgte die Beforderung nach ungefahr 35 Dienstjahren Die langste Dienstzeit im Rang eines Marschalls knapp 38 Jahre besass Budjonny 4 Soweit bekannt starben alle Marschalle in Moskau Einzige Ausnahme war Birjusow der bei einem Flugzeugungluck in Jugoslawien umkam Marschalle der Sowjetunion wurden bis 1976 mehrheitlich auf dem Roten Platz an der Kreml Mauer beigesetzt Danach wurden die Marschalle Koschewoi Golikow Batizki Moskalenko Kurkotkin und Ogarkow auf dem Nowodewitschi Friedhof begraben Tschuikow wurde in Wolgograd beigesetzt und Achromejew auf dem Friedhof Trojekurowo 11 Ebenso unterschiedlich gestaltete sich die akademische Laufbahn der einzelnen Marschalle Nur 14 von ihnen hatten die Akademie des Generalstabes absolviert 12 weitere jedoch die Frunse Akademie Tschuikow hatte dort sogar Abschlusse von zwei Fakultaten erlangt Zwei Breschnew und Blucher hatten das Metallurgische Institut besucht Die ubrigen 15 Marschalle hatten keine Hochschulausbildung Woroschilow hatte nicht einmal einen Schulabschluss und Wassilewski war nur ein Jahr an der Generalstabsakademie 4 Sechs Marschalle hatten bereits in der zaristischen Armee gedient und einer Goworow wahrend des Burgerkrieges zeitweise sogar in der Weissen Armee 11 Sechs Marschalle waren zum Zeitpunkt ihrer Ernennung Befehlshaber von Fronten im Zweiten Weltkrieg funf waren Verteidigungsminister vier waren Chefs des Generalstabes der sowjetischen Streitkrafte vier Befehlshaber der Gruppe der Sowjetischen Streitkrafte in Deutschland und vier befehligten einen Militarbezirk Drei weitere waren Stellvertreter des Verteidigungsministers Die ubrigen 15 Marschalle hatten unterschiedliche militarische Schlusselpositionen inne 4 Zu Beginn des Krieges gegen Deutschland 1941 gab es nur funf Marschalle der Sowjetunion Als der Krieg am 9 Mai 1945 endete hatte sich ihre Zahl auf 12 erhoht Sie schwankte danach durch den Tod oder die Degradierung einzelner Marschalle Die Hochstzahl wurde zwischen dem 15 April und dem 10 Mai 1968 erreicht als es insgesamt 20 Marschalle der Sowjetunion in den sowjetischen Streitkraften gab 11 Weiterer Werdegang Bearbeiten Unterschiedlich war auch das weitere Schicksal der 41 Marschalle der Sowjetunion Stalin schuf fur sich den hoheren Rang eines Generalissimus der Sowjetunion den er ab 1945 offiziell fuhrte Er war ab diesem Zeitpunkt kein Marschall mehr Kulik war der einzige Marschall der aufgrund seines Versagens in der Truppenfuhrung zum Generalmajor degradiert wurde 1942 12 Allerdings wurden auch Tuchatschewski und Jegorow der Marschallsrang kurz vor ihrer Ermordung aberkannt Beria wurde bei seiner Verhaftung 1953 ebenfalls der Rang eines Marschalls der Sowjetunion aberkannt In allen Fallen ausser dem Berias wurden die betreffenden Personen von einem Gericht postum rehabilitiert Im Jahre 1958 verlor auch Bulganin seinen Marschallsrang im Zuge seiner politischen Entmachtung Insgesamt haben somit funf Marschalle der Sowjetunion den Rang wieder verloren 3 Ahnlich erging es auch dem Admiral der Flotte der Sowjetunion Kusnezow siehe unten Zwar starben die meisten Marschalle eines naturlichen Todes doch gab es auch Ausnahmen Ein Marschall kam bei einem Flugzeugabsturz ums leben Birjusow 1964 in Jugoslawien und ein anderer starb durch Suizid Achromejew 1991 Funf Marschalle fielen politischen Morden zum Opfer Tuchatschewski 1937 Blucher 1938 Jegorow 1939 Kulik 1950 Beria 1953 Dabei ist hervorzuheben dass Kulik zum Zeitpunkt seiner Erschiessung nicht mehr im Marschallsrang stand und erst sechs Jahre nach seinem Tod rehabilitiert wurde Beria der eher dem Geheimdienst als dem Militar zugeordnet wird war das einzige Opfer das nicht wahrend der Stalin Ara ermordet wurde Er selbst war einige Jahre zuvor massgeblich an der Ermordung Bluchers beteiligt gewesen 13 Uniformierung Bearbeiten nbsp Uniform des Marschalls der Sowjetunion G K SchukowAm 3 Dezember 1935 legte der Volkskommissar fur Verteidigung erste Erkennungszeichen fur die Uniformen der Marschalle der Sowjetunion fest Am Kragenspiegel war ein goldener Stern angebracht Dieser befand sich auf einem roten Untergrund der ebenfalls von einem goldenen Rand umrahmt wurde Weitere Rangabzeichen befanden sich auf den Armeln Dort war ein goldener Winkel auf roten Grund angebracht uber dem sich in einigem Abstand ein weiterer goldener Stern ebenfalls auf roten Grund befand Im Ubrigen unterschied sich die Uniform ausserlich kaum von derjenigen der anderen Offiziersdienstgrade Allerdings war sie im Allgemeinen von hoherer Qualitat was den Stoff und die Verarbeitung anging 14 Im Juli 1940 erfolgte eine Anderung Die Kragenspiegel wurden unter dem goldenen Stern durch jeweils zwei ebenfalls goldene Lorbeerzweige erganzt die durch Hammer und Sichel miteinander verbunden waren Anstatt des einen Winkels an den Armeln waren unter dem Stern nun zwei goldene Winkel angebracht zwischen denen sich ebenfalls zwei Lorbeerzweige befanden 15 Zusatzlich wurde im Februar 1940 durch eine Verordnung des Obersten Sowjets der UdSSR ein Marschallsstern Marshalskaya Zvezda eingefuhrt Dabei handelte es sich um einen funfzackigen Stern aus Metall auf dem Brillanten angebracht waren Dieses Rangabzeichen das es in acht verschiedenen Varianten gab wurde gleich einem Orden an einem roten Band um den Hals getragen Dieses zusatzliche Rangabzeichen musste nach dem Dienstzeitende eines Marschalls der Regierung zuruckgegeben werden 16 Erst im Januar 1943 wurden fur die gesamte Rote Armee Schulterklappen bzw Schulterstucke eingefuhrt Diejenigen die den Rang eines Marschalls der Sowjetunion kennzeichneten waren wie alle anderen mit einem gelben Grund und roter Umrandung versehen und trugen neben einem grossen weissen Stern auch das von Ahren umrahmte Wappen der UdSSR Hammer und Sichel in einem blauen Kreis Gleichzeitig wurden die Kragenspiegel abgeschafft Stattdessen war der Kragen nunmehr auf jeder Seite von einem goldenen Ehrenzweig verziert Der Kragen selbst trug nun einen roten und goldenen Rand Im Jahre 1955 wurde das Design der Schulterstucke leicht abgeandert indem der Stern nun golden war und dafur die Farbe des Hammers und der Sichel von Gold in Rot geandert wurde 17 Besoldung und Vergunstigungen Bearbeiten nbsp Der brillantenbesetzte Marschallstern Marshalskaya zvezda Nach den Memoiren verschiedener Marschalle zu urteilen bedeutete ihnen die Ernennung in den hochsten Rang des Staates nicht viel Konew und Rokossowski gingen in ihren Erinnerungen uberhaupt nicht darauf ein Schukow erwahnt die Tatsache nur lakonisch am Rande 18 und Wassilewski meinte gar bescheiden seine Ernennung ware ungerechtfertigt gewesen 19 Nur Merezkow fuhrte aus dass er nach seiner Ernennung am 26 Oktober 1944 nach Moskau geflogen sei wo ihm am 31 Oktober von M I Kalinin dem Vorsitzenden des Prasidiums des Obersten Sowjets der Marschallstern verliehen worden sei Allerdings machte auch er keine personlichen Bemerkungen dazu 20 Dabei bedeutete die Ernennung zu einem General oder Admiralsrang soziale und okonomische Privilegien Diese umfassten Steuerfreiheit Vorteile bei der Versorgung aus militarischen Bestanden Bildungsmoglichkeiten kostenlose medizinische Betreuung und Wohnungen auf Staatskosten Die Besoldung variierte Im Jahre 1943 lag sie fur Flottenadmirale wie fur Marschalle bei etwa 40 000 Rubel pro Jahr Im Vergleich dazu erhielt der niedrigste Generalsrang Generalmajor bzw Konteradmiral lediglich 19 000 Rubel Je nach Dienststellung wurden Zuschlage gezahlt Die Trager hoher Orden erhielten zusatzlich eine jahrliche Dotation Fur den Leninorden belief sich die Summe auf 300 Rubel jahrlich fur den Rotbannerorden waren es 250 Rubel und fur den Orden des Roten Sterns 180 Rubel Hinzu kamen zahlreiche weitere personliche Bezuge Dotierungen die als Belohnung an einzelne Generale und Marschalle vergeben worden waren die im Laufe der Jahre immer mehr an Umfang zunahmen Das Pensionierungsalter lag regular bei 60 Jahren wobei die betreffenden Personen noch bis 65 der Reserve angehorten 21 Durch die Wahrungsreformen der Jahre 1947 und 1961 wurde der Wert des Rubels um etwa das zehnfache gehoben so dass sich das Grundgehalt auf nominell nur noch 4 000 Rubel umgerechnet etwas mehr als 12 000 Mark der DDR pro Jahr belief Ausserdem sorgte die Regierung Chruschtschows um 1960 fur eine Herabsetzung der Vergutung Die relativ hohen Gehalter wurden gekurzt die personlichen Bezuge wurden abgeschafft und auch die Ruhestandsgelder vermindert 22 Genauere Angaben wurden nie offiziell bekanntgegeben da dies der klassenlosen Gesellschaft in der UdSSR widersprochen hatte Trotzdem schatzte man dass die Bezuge eines Marschalls der Sowjetunion bzw eines Admirals der Flotte der Sowjetunion in der Mitte der 1970er Jahre bis zu 2000 Rubel etwa 6000 DDR Mark im Monat betrugen 23 Weitere Stufen des Marschallranges BearbeitenAdmiral der Flotte der Sowjetunion Bearbeiten Hauptartikel Flottenadmiral der Sowjetunion Admiral der Flotte der Sowjetunion nbsp Dienstanzug1945 1955 nbsp Paradeuniform Mit dem Ukas vom 7 Mai 1940 wurden unter Beibehaltung der alten Rangabzeichen Generals und Admiralsrange wieder eingefuhrt In der Flotte gab es nunmehr den Konteradmiral kontr admiral Vize Admiral vice admiral Admiral admiral und schliesslich den Flottenadmiral admiral flota Der letzte wurde jedoch vorlaufig nicht vergeben Erst am 31 Mai 1944 erhielten Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow und Iwan Stepanowitsch Issakow als erste die Beforderung zum Flottenadmiral Dieser Rang entsprach demjenigen eines sowjetischen Armeegenerals bevor er am 25 Mai 1945 eine Aufwertung erfuhr und nunmehr auf der gleichen Stufe wie der Marschall der Sowjetunion stand Dies druckte sich nicht zuletzt in den nunmehr ahnlichen Schulterstucken aus Im Marz 1955 wurde der Rang offiziell in Admiral der Flotte der Sowjetunion Admiral Flota Sovetskogo Soyuza geandert Dieser wurde nur an drei Offiziere verliehen Nikolai Gerassimowitsch Kusnezow 1904 1974 Iwan Stepanowitsch Issakow 1894 1967 und Sergei Georgijewitsch Gorschkow 1910 1988 Erst 1962 wurde erneut der Rang eines Flottenadmirals in der sowjetischen Marine eingefuhrt und am 28 April des gleichen Jahres erstmals verliehen Dieser war nunmehr zwischen dem Admiral und dem Admiral der Flotte der Sowjetunion angesiedelt 24 Auf den Schulterstucken der Admirale der Flotte der Sowjetunion war ein funfzackiger Stern in dessen Zentrum ein schwarzer Anker auf rotem Grund abgebildet war Daruber war ebenso wie bei dem Schulterstucken der Marschalle das Staatswappen der UdSSR abgebildet Weitere Rangabzeichen waren die funf Streifen und der Stern im Lorbeerkranz auf den Armeln der Uniform Die Gleichstellung zu den Marschallen zeigte sich auch darin dass die Admirale einen identischen brillantenbesetzten Marschallstern erhielten 25 Marschalle und Hauptmarschalle der Waffengattungen Bearbeiten Im Jahre 1943 wurden zusatzlich die Range Marschall einer Waffengattung und Hauptmarschall einer Waffengattung geschaffen Zunachst wurde durch Beschluss des Obersten Sowjets vom 16 Januar 1943 der Marschall der Luftstreitkrafte marshal aviacii der Marschall der Waffengattung marshal roda vojsk fur Artillerie marshal artillerii und Panzertruppen marshal bronetankovyh vojsk eingefuhrt Am 27 August desselben Jahres wurde auch der Rang eines Marschalls der Spezialtruppen marshal specialnyh vojsk fur die Ingenieurtruppen marshal inzhenernyh vojsk und Fernmeldetruppen marshal vojsk svyazi geschaffen 26 nbsp Die Uniform der Marschalle der Sowjetunion war auch nach dem Ende der UdSSR von Zeit zu Zeit noch in der Offentlichkeit zu sehen Hier Marschall der Sowjetunion W G Kulikow bei einem Empfang im Kreml mit Wladimir Putin 22 November 2001 In den Beforderungsrichtlinien galt folgendes Frontoberbefehlshaber in Friedenszeiten Chefs der Militarbezirke Armeeoberbefehlshaber der Verteidigungsminister und seine Stellvertreter der Generalstabschef und seine Stellvertreter und Gleichgestellte wurden vom Generaloberst zum Armeegeneral befordert Oberbefehlshaber von Panzer und Luftarmeen Chefs der Waffengattungen in Fronten oder im Verteidigungsministerium u a wurden vom Generaloberst zum Marschall einer Waffengattung ernannt Die einfachen Marschalle waren dem normalen Rang des Armeegenerals general armii also gleichgestellt Allerdings konnten sie spater zum Hauptmarschall einer Waffengattung befordert werden Obwohl beide Dienstgrade im eigentlichen Sinn nicht zu den Marschallen der Sowjetunion gezahlt werden sind sie der Vollstandigkeit halber mit hier aufgefuhrt weil sie einen Marschall Rang innerhalb der sowjetischen Streitkrafte darstellten 25 Zusammen mit den Hauptmarschallen bildeten sie die hochste Rangstufe ihrer Waffengattungen hatten aber praktisch keinerlei Aufstiegsmoglichkeit zu einem Marschall der Sowjetunion solange sie nur in der jeweiligen Waffengattung tatig waren Diese waren vor ihrer Beforderung allesamt Armeegeneral gewesen eine Ausnahme stellte nur Beria dar Trotzdem trugen alle drei Stufen des Marschalls den Marschallstern am Kragen und auch auf den Schulterstucken war bei allen ein Stern angebracht Anstatt des Wappens der UdSSR trugen die Vertreter der beiden niederen Marschall Stufen allerdings das Symbol ihrer jeweiligen Waffengattung siehe Abbildungen unten 25 Von den Hauptmarschallen gab es insgesamt nur 13 Vertreter aus den Luftstreitkraften der Artillerie und den Panzertruppen wahrend aus den Spezialtruppen Ingenieur und Fernmeldetruppen keine hervorgingen Ab dem Jahr 1984 gab es den Rang nur noch bei den ersten beiden Waffengattungen und auch dort wurde er in diesem Jahr zum letzten Mal vergeben Zugleich wurde der Rang eines Marschalls der Panzertruppen abgeschafft die zwei zu diesem Zeitpunkt noch lebenden Marschalle trugen ihn jedoch weiterhin 27 Nach der Abschaffung der einfachen Marschalle und den Reformen des russischen Rangsystems im Jahre 1993 entspricht der ehemalige Rang eines Hauptmarschalls heute dem eines Armeegenerals bzw eines Flottenadmirals Literatur BearbeitenMarshaly Sovetskogo Soyuza lichnye dela rasskazyvayut Lyubimaya kniga Moskva 1996 deutsch Marschalle der Sowjetunion Die Personalakten erzahlen ISBN 5 7656 0012 3 V A Egorshin Feldmarshaly i marshaly Patriot Moskva 2000 dt V A Egorsin Feldmarschalle und Marschalle ISBN 5 7030 0879 4 John Erickson The Soviet High Command A Military Political History 1918 1941 3 Auflage Frank Cass London Portland 2001 ISBN 0 7146 5178 8 P Geriev 70 let nazad uchrezhdeno zvanie Marshal Sovetskogo Soyuza In Sovetskaya Rossiya Nr 129 29 September 2005 dt P Geriev 70 Jahre seit der Grundung des Titels Marschall der Sowjetunion A Kucenko Marshaly i Admiraly flota Sovetskogo Soyuza Poligrafkniga Moskva 2001 dt A Kuzenko Marschalle und Admirale der Flotte der Sowjetunion ISBN 5 09 475012 7 Albert Seaton Michael Roffe The Soviet Army Osprey Publishing Oxford 2002 ISBN 0 85045 113 2 Harold Shukman Stalin s Generals Grove Press New York 1993 ISBN 0 8021 1487 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Marschalle der Sowjetunion Sammlung von Bildern Vladimir Rogoza Marshaly Sovetskogo Soyuza Skolko zhe ih bylo dt Vladimir Rogosa Marschalle der Sowjetunion Wie viele von Ihnen gab es auf shkolazhizni ru russisch Stand 14 Juni 2010 Dmitri V Sitchinava Marshals and Admirals of the Fleet of the Soviet Union russisch englisch Stand 18 August 2015 Einzelnachweise Bearbeiten Joachim Hoffmann Die Sowjetunion bis zum Vorabend des Deutschen Angriffs In Horst Boog Jurgen Forster Joachim Hoffmann Ernst Klink Rolf Dieter Muller Gerd R Ueberschar Der Angriff auf die Sowjetunion Stuttgart 1987 S 47 John Erickson The Soviet high command A military political history 1918 1941 London 2001 S 391 a b Vladimir Rogoza Marshaly Sovetskogo Soyuza Skolko zhe ih bylo a b c d e P Geriev 70 let nazad uchrezhdeno zvanie Marshal Sovetskogo Soyuza In Sovetskaya Rossiya Nr 129 29 September 2005 Zum Marschall der Russischen Foderation siehe Gesetz O voinskoj obyazannosti i voennoj sluzhbe vom 11 Februar 1993 Memento vom 22 Februar 2006 im Internet Archive dt Uber die Wehrpflicht und den Militardienst John Erickson The Soviet High Command A military political history 1918 1941 London 2001 S 392 f Abgesehen von Stalin und Wassilewski waren dies Georgi Konstantinowitsch Schukow 1896 1974 Iwan Stepanowitsch Konew 1897 1973 Leonid Alexandrowitsch Goworow 1897 1955 Konstantin Konstantinowitsch Rokossowski 1896 1968 Rodion Jakowlewitsch Malinowski 1898 1967 Fjodor Iwanowitsch Tolbuchin 1894 1949 und Kirill Afanassjewitsch Merezkow 1897 1968 Fur eine Ubersicht dieser Marschalle siehe Harold Shukman Stalin s Generals Grove Press New York 1993 Ausserdem Matwei Wassiljewitsch Sacharow 1898 1972 am 8 September 1959 Filipp Iwanowitsch Golikow 1900 1980 und Nikolai Iwanowitsch Krylow 1903 1972 am 6 Mai 1961 Peter Gosztony Die Rote Armee Geschichte und Aufbau der sowjetischen Streitkrafte seit 1917 Wien 1980 S 339 a b c d Dmitri V Sitchinava Marshals and Admirals of the Fleet of the Soviet Union Memento vom 7 Dezember 2002 im Webarchiv archive today Vgl K A Zalesskij Imperiya Stalina Biograficheskij enciklopedicheskij slovar Moskva 2000 Vgl Amy W Knight Beria Stalin s first Lieutenant Princeton 1993 Albert Seaton Michael Roffe The Soviet Army Oxford 2002 S 37 P Geriev 70 let nazad uchrezhdeno zvanie Marshal Sovetskogo Soyuza In Sovetskaya Rossiya Nr 129 29 September 2005 Abbildungen der Insignien Memento vom 3 Marz 2003 im Webarchiv archive today Stand 14 Juni 2008 Marshal s Star History photos and description Memento vom 23 Februar 2003 im Webarchiv archive today Stand 14 Juni 2008 P Geriev 70 let nazad uchrezhdeno zvanie Marshal Sovetskogo Soyuza In Sovetskaya Rossiya Nr 129 29 September 2005 Abbildungen der Insignien Memento vom 21 September 2007 im Internet Archive Stand 14 Juni 2008 G K Schukow Gedanken und Erinnerungen Stuttgart 1969 S 417 A M Wassilewski Sache des ganzen Lebens Berlin Ost 1977 S 279 K A Merezkow Im Dienste des Volkes Berlin Ost 1972 S 413 David R Jones Hrsg The Military Naval Encyclopedia of Russia and the Soviet Union Band 2 Gulf Breeze 1980 S 216 Peter Gosztony Die Rote Armee Geschichte und Aufbau der sowjetischen Streitkrafte seit 1917 Wien 1980 S 350 David R Jones Hrsg The Military Naval Encyclopedia of Russia and the Soviet Union Band 2 Gulf Breeze 1980 S 218 Sovetskaya Voennaya Enciklopediya Band 1 Moskau 1976 S 115 a b c Dmitri V Sitchinava Chief Marshals of branches rank histories uniform Memento des Originals vom 25 Mai 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www marshals su Stand 18 August 2015 Sovetskaya Voennaya Enciklopediya Band 5 Moskau 1978 S 169 Anordnung Nr 89 XI des Prasidiums des Obersten Sowjets der UdSSR vom 26 April 1984 uber die Offiziersrange der Streitkrafte der UdSSR russisch Marschalle der Sowjetunion und Admirale der Flotte der Sowjetunion Marschalle der SowjetunionBlucher Budjonny Jegorow Tuchatschewski Woroschilow Kulik Schaposchnikow Timoschenko Schukow Wassilewski Stalin spater Generalissimus Konew Goworow Rokossowski Malinowski Tolbuchin Merezkow Beria Sokolowski Bulganin Baghramjan Birjusow Gretschko Jerjomenko Moskalenko Tschuikow Sacharow Golikow Krylow Jakubowski Batizki Koschewoi Breschnew Ustinow Kulikow Ogarkow Sokolow Achromejew Kurkotkin Petrow Jasow Admirale der Flotte der SowjetunionKusnezow Issakow Gorschkow nbsp Dieser Artikel wurde am 11 Juli 2010 in dieser 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