www.wikidata.de-de.nina.az
Horst Boog 5 Januar 1928 in Kleinkayna bei Merseburg 8 Januar 2016 1 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher Militarhistoriker und Ubersetzer Er war leitender wissenschaftlicher Direktor des Militargeschichtlichen Forschungsamtes in Freiburg im Breisgau und gilt als Experte fur Luftfahrt und Luftkriegsgeschichte des Zweiten Weltkrieges Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Ubersetzer in Nurnberg 1 2 Geschichtsstudium in Deutschland und den USA 1 3 Berufliche Tatigkeit und Dissertation 1 4 Militarhistoriker in Freiburg 2 Schriften Auswahl 2 1 Monografien 2 2 Herausgeberschaften Ubersetzungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Ubersetzer in Nurnberg Bearbeiten Horst Boog das vierte Kind des Werkmeisters im Braunkohlenwerk Johannes Boog und seiner Frau Frieda geb Winzer besuchte ab 1934 die Volksschule in Grosskayna und ab 1938 die Stadtische Oberschule fur Jungen in Merseburg In seiner Jugendzeit erlebte Boog die Bombenangriffe auf den Industriekomplex in Leuna Merseburg 1944 wurde er in der Hitlerjugend HJ zum Segelflieger ausgebildet und danach im Volkssturm eingesetzt Nachdem Boog Mitte April 1946 die Schule beendet hatte war eine sofortige Studienaufnahme durch Uberfullung der Hochschulen verhindert Er besuchte eine Fremdsprachenschule in Leipzig und legte dort im Februar 1947 die Dolmetscher und Korrespondentenprufung fur Englisch ab 2 Anschliessend war er als Ubersetzer am Internationalen Militargericht in Nurnberg tatig 2 Geschichtsstudium in Deutschland und den USA Bearbeiten Zum Sommersemester 1948 war Boog zum Studium der Geisteswissenschaften an der Philosophisch theologischen Hochschule Regensburg zugelassen Die Wahrungsreform im Juni 1948 entzog ihm jedoch die materielle Grundlage und machte elterliche Zuschusse aus der sowjetischen Besatzungszone unmoglich Durch Gelegenheitsarbeiten konnte er noch ein weiteres Semester in Regensburg und das Sommersemester 1949 an der Universitat Kiel selbst finanzieren Zum Akademischen Jahr 1949 50 an dem auch Horst Ehmke Hildegard Hamm Brucher und Gunter Behnisch teilnahmen erhielt Boog ein Stipendium als Austauschstudent fur das Middlebury College 2 Am 12 Juni 1950 bestand er die Prufung fur den Grad eines Bachelor of Arts in Geschichte und Philosophie Danach fand er Beschaftigung als Holzfaller in den Catskill Mountains und sollte eine Schneise zu einer atombombensicheren Neubausiedlung am Shawangunk River schlagen Wie er spater erfuhr war sein Arbeitgeber der Architekt des Berliner Olympiastadions 3 Berufliche Tatigkeit und Dissertation Bearbeiten Bei Boogs Ruckkehr aus den USA gab es noch keine Forderung fur in der Ostzone beheimatete Studenten die weder politisch Verfolgte noch Fluchtlinge Spatheimkehrer oder Kriegsbeschadigte waren Um seine akademischen Ausbildung mittellos zum Abschluss zu bringen arbeitete er daher 1950 zunachst als Pressesachbearbeiter in Stuttgart und von 1951 bis 1964 als wissenschaftlich technischer Angestellter in einem Nachrichtenburo Militarischer Nachrichtendienst und danach Bundesnachrichtendienst 2 Daneben war er als freiberuflicher Ubersetzer tatig Seit 1950 beschrankte sich Boogs Studium auf die Freizeit auf den Besuch von Abendveranstaltungen an der TH Stuttgart WS 1950 51 und auf unbezahlte Urlaubsmonate in denen er an Vorlesungen und Ubungen in Geschichte Philosophie Volkerrecht und Padagogik an der Universitat Heidelberg teilnehmen konnte Zu seinen Hochschullehrern zahlten die Professoren Andrews Bense Caselmann Conze Cook Dachs Ernst Fuchs v Furstenberg Gonnenwein Kampf Kellenbenz Kuhn Lowith Metzke Kosler Munford Weizsacker Wentzel Im August 1955 erwarb Boog an der Alliance francaise in Paris das Diplome de Langue 1965 wurde er bei Johannes Kuhn an der Philosophischen Fakultat der Universitat Heidelberg mit der Dissertation Graf Ernst zu Reventlow 1869 1943 Eine Studie zur Krise der deutschen Geschichte seit dem Ende des 19 Jahrhunderts zum Dr phil promoviert 2 Militarhistoriker in Freiburg Bearbeiten Durch Hermann Heidegger kam Boog nach Freiburg wo er leitender wissenschaftlicher Direktor des Militargeschichtlichen Forschungsamtes MGFA wurde 4 In Freiburg initiierte er die erste und bislang einzige wissenschaftliche Konferenz uber das Luftkriegsgeschehen des Zweiten Weltkriegs Daruber hinaus war er Mitglied der Dresdner Historikerkommission und von 1979 bis 1993 Prasident der Museumsgesellschaft Freiburg 2 Boog war an mehreren Banden von Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg 1983 1990 2001 2008 beteiligt 4 Seit 1982 war er ein international anerkannter Experte fur das Kriegsvolkerrecht wie dem Recht zum Krieg ius ad bellum und dem Recht im Krieg ius in bello 4 2014 befasste er sich philosophisch mit Karl Popper 2 Nach seiner Pensionierung trat er als Vortragender auch auf rechtsextremen Veranstaltungen wie auf Tagungen des Druffel Verlags zur Zeitgeschichte 5 und als Interviewpartner der rechten Zeitung Junge Freiheit in Erscheinung Boog war Vater einer Tochter 2 Schriften Auswahl BearbeitenMonografien Bearbeiten Graf Ernst zu Reventlow 1869 1943 Eine Studie zur Krise der deutschen Geschichte seit dem Ende des 19 Jahrhunderts Dissertation Universitat Heidelberg 1965 Vita S 326 Die deutsche Luftwaffenfuhrung 1935 1945 Fuhrungsprobleme Spitzengliederung Generalstabsausbildung Beitrage zur Militar und Kriegsgeschichte Band 21 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1982 ISBN 3 421 01905 3 Militargeschichtliches Forschungsamt Hrsg Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Mehrbandig Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1979 ff Band 4 Mit Jurgen Forster Joachim Hoffmann Ernst Klink Rolf Dieter Muller Gerd R Ueberschar Der Angriff auf die Sowjetunion 1983 ISBN 978 3 421 06098 3 Band 6 Mit Werner Rahn Reinhard Stumpf Bernd Wegner Der globale Krieg Die Ausweitung zum Weltkrieg und der Wechsel zur Initiative 1941 bis 1943 1990 ISBN 978 3 421 06233 8 Band 7 Mit Gerhard Krebs Detlef Vogel Das Deutsche Reich in der Defensive Strategischer Luftkrieg in Europa Krieg im Westen und in Ostasien 1943 bis 1944 45 2001 ISBN 978 3 421 05507 1 Mit Werner Rahn Reinhard Stumpf Bernd Wegner Die Welt im Krieg 1941 1943 2 Bande Durchgesehene Ausgabe Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1992 Band 1 Von Pearl Harbor zum Bombenkrieg in Europa ISBN 3 596 11698 8 Band 2 Von El Alamein bis Stalingrad ISBN 3 596 11699 6 Herausgeberschaften Ubersetzungen Bearbeiten Leo Strauss Naturrecht und Geschichte Ubersetzung aus dem Englischen Koehler Stuttgart 1956 Luftkriegfuhrung im Zweiten Weltkrieg Ein internationaler Vergleich Vortrage zur Militargeschichte Band 12 Im Auftrag des Militargeschichtlichen Forschungsamtes Mittler Herford 1993 ISBN 3 8132 0340 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Horst Boog im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Horst Boog in der Deutschen Digitalen Bibliothek Suche nach Horst Boog im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Horst Boog bei der Verlagsgruppe Random HouseEinzelnachweise Bearbeiten Todesanzeige vom 15 Januar 2016 a b c d e f g h Expertenwissen weltweit gefragt Horst Boog wird heute 85 In Badische Zeitung 5 Januar 2013 Memento vom 3 Juli 2014 im Internet Archive Horst Boog British American Early Cold War Clandestine Overflights over Communist Territory 1950 to 1956 In Heiner Timmermann Hrsg The Future a Memory The Cold War and Intelligence Services Aspects Lit Zurich u a 2013 ISBN 978 3 643 90442 3 S 129 a b c Baas von Benda Beckmann A German Catastrophe German Historians and the Allied Bombings 1945 2010 Amsterdam University Press Amsterdam 2010 ISBN 978 90 5629 653 7 S 170 Druffel Zeitgeschichte mit Horst Boog Abgerufen am 4 Oktober 2020 Normdaten Person GND 124137741 lobid OGND AKS LCCN n82151159 VIAF 111785307 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boog HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher MilitarhistorikerGEBURTSDATUM 5 Januar 1928GEBURTSORT Kleinkayna bei MerseburgSTERBEDATUM 8 Januar 2016STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Boog amp oldid 238904984