www.wikidata.de-de.nina.az
Dmitri Timofejewitsch Jasow russisch Dmitrij Timofeevich Yazov 8 November 1924 in Jasowo im Rajon Okoneschnikowo Gouvernement Omsk heute in der Oblast Omsk 25 Februar 2020 in Moskau 1 war ein Marschall der Sowjetunion Jasow war ab 1987 sowjetischer Verteidigungsminister und wurde nach seiner Beteiligung am Augustputsch in Moskau 1991 gegen Gorbatschow abgesetzt und inhaftiert Er war der letzte noch lebende Marschall der Sowjetunion Dmitri Jasow 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 Berufsoffizierslaufbahn und Kuba 1 3 Aufstieg in den Generalstab 1 4 Verteidigungsminister 1 5 Beteiligung am Augustputsch 1 6 Spateres Wirken 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Dmitri Jasow 1941Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Jasow stammte aus einer Bauernfamilie Im November 1941 wurde er im Alter von 17 Jahren zur Roten Armee einberufen Er hatte sich als ein Jahr alter ausgegeben um am Deutsch Sowjetischen Krieg teilnehmen zu konnen Man kommandierte Jasow an die Moskauer Militarschule fur Infanteristen ab die damals in den Raum Nowosibirsk evakuiert war Im Juli 1942 kam er im Rang eines Leutnants an die Front Er war Zugfuhrer an der Wolchow Front und wurde im August desselben Jahres schwer verwundet Nach langerem Aufenthalt in einem Militarhospital kehrte er zur kampfenden Truppe zuruck und wurde Kompaniechef Im Januar 1943 wurde er nochmals verwundet Den Krieg beendete Jasow Ende 1944 als Kompaniechef im Raum Riga Im gleichen Jahr trat er in die Kommunistische Partei damals WKP B ein Berufsoffizierslaufbahn und Kuba Bearbeiten Nach dem Krieg blieb Jasow bei der Armee im Rang eines stellvertretenden Bataillonskommandeurs Im Fruhling 1953 als Jasow den Dienstgrad eines Majors erreichte holte er den Mittelschulabschluss nach und wurde Horer an der Militarakademie M W Frunse die er 1956 mit Auszeichnung abschloss Er war Bataillonskommandeur in der 63 Garde Schutzendivision und ab 1958 Oberoffizier fur Fragen der Militarvorbereitung beim Stab des Leningrader Militarbezirks Seit 1960 war er Kommandeur eines motorisierten Schutzenregiments und hatte den Dienstgrad Oberst Am 10 September 1962 kurz vor der Kubakrise kam er im Rahmen der Operation Anadyr mit seinem Regiment nach Kuba Es sollte dort sowjetische Raketenstellungen schutzen Gleichzeitig war er Leiter eines Ausbildungszentrums fur die kubanischen Streitkrafte Jasow kehrte am 24 Oktober 1963 in die UdSSR zuruck Aufstieg in den Generalstab Bearbeiten Ab Sommer 1964 war er Chef der Ersten Abteilung beim Stab des Leningrader Militarbezirks Von 1965 bis 1967 absolvierte er die Militarakademie des Generalstabes der Streitkrafte der UdSSR Im September 1967 wurde er Kommandeur einer Division in Transbaikalien Seit Marz 1971 war er Kommandeur des 32 Armeekorps auf der Krim Im Dezember 1972 wurde er zum Generalleutnant befordert und nach Baku als Chef der 4 Armee geschickt Seit Anfang 1975 war er Chef der Ersten Abteilung der Hauptverwaltung fur Kaderfragen beim Verteidigungsministerium der Sowjetunion seit November 1976 erster stellvertretender Kommandeur des Fernostlichen Militarbezirks Im November 1977 wurde er zum Generaloberst befordert 1979 80 fuhrte Jasow die Zentralgruppe der Sowjetarmee in der Tschechoslowakei Von 1980 bis 1984 war Jasow Kommandeur der Truppen des zentralasiatischen Militarbezirks Er besuchte regelmassig die sowjetischen Truppen die sich in Afghanistan befanden und bestand darauf dass die sowjetischen Soldaten und Offiziere besser fur ihre Aufgaben in diesem Land vorbereitet werden sollten Von 1981 bis 1987 war er Kandidat des ZK der KPdSU Seit 1984 leitete er den Fernostlichen Militarbezirk wo er 1986 den neu gewahlten Generalsekretar der kommunistischen Partei Gorbatschow wahrend seines Besuches kennenlernte Verteidigungsminister Bearbeiten nbsp Dmitri Jasow wahrend eines offiziellen Besuchs in den USA 1989Im Januar 1987 wurde Jasow zuerst zum stellvertretenden Verteidigungsminister der UdSSR fur Kaderfragen und am 30 Mai zum Verteidigungsminister der Sowjetunion ernannt Die Ernennung fand direkt in der Abflughalle des Regierungsflughafens Wnukowo 2 statt wo die Mitglieder des Politburos auf den von einer Auslandsreise heimkehrenden Gorbatschow warteten Der sowjetische Parteichef nahm den Flug des Deutschen Mathias Rust am 28 Mai 1987 uber den Roten Platz und die anschliessende Landung zum Anlass den Verteidigungsminister Marschall Sergei Sokolow und eine Reihe anderer ranghoher Militars zu entlassen Jasow setzte dies fort und entliess innerhalb von wenigen Tagen uber 120 Generale die mehrheitlich in keiner Beziehung zu dem Vorfall um Rust standen Jasow wurde als leicht zu beeinflussender und gehorsamer Minister charakterisiert der auf die ihm plotzlich zugefallene Rolle nicht vorbereitet war Ihm fiel es sichtlich schwer sich in Fragen der Abrustung zurechtzufinden wo er keine eigenstandigen Positionen vertrat und im Unterschied zu seinem Vorganger vollstandig unter den Einfluss des damaligen sowjetischen Aussenministers Schewardnadse geriet Ab 1987 war Jasow Mitglied des ZK der KPdSU und von 26 Juni 1987 bis 13 Juli 1990 Kandidat des Politburos der KPdSU Somit zahlte er zu den massgeblichen sowjetischen Politikern der Perestrojka Ara Im April 1990 wurde er Marschall der Sowjetunion und nach der Wahl Gorbatschows zum sowjetischen Prasidenten Mitglied seines neu geschaffenen Prasidentenrates Als es zwischen Gorbatschow und reformorientierten Politikern einerseits und den Vertretern der alten kommunistischen Ideen andererseits zu erheblichen Auseinandersetzungen um die Unterzeichnung des sogenannten Unionsvertrages kam der die Ergebnisse des landesweiten Referendums vom 17 Marz 1991 durch andere Grundlagen ersetzen sollte wurde Jasow von den Reformern immer mehr als Klotz am Bein angesehen So wurde wahrend des Treffens zwischen Gorbatschow Jelzin und Nasarbajew in Nowo Ogarjowo am 17 Juli vereinbart Jasow nach der Unterzeichnung des Unionsvertrages abzulosen Dazu kam es jedoch nicht da wenige Tage vor dieser Zeremonie der Augustputsch in Moskau stattfand Beteiligung am Augustputsch Bearbeiten Jasow war Mitinitiator des Augustputsches gegen Gorbatschow im August 1991 und Mitglied der Putschistengruppe Staatskomitee fur den Ausnahmezustand Zu den Putschisten gehorten Innenminister Boris Pugo Ministerprasident Walentin Pawlow KGB Chef Wladimir Krjutschkow Vizeprasident Gennadi Janajew der Vorsitzende des Obersten Sowjets Anatoli Lukjanow Gorbatschows Stabschef Waleri Boldin sowie die ZK Sekretare Oleg Schenin und Oleg Baklanow Am 19 August 1991 meldete die sowjetische Nachrichtenagentur TASS dass Janajew aufgrund einer Erkrankung Michail Gorbatschows die Amtsgeschafte ubernommen habe Um 5 Uhr morgens am 19 August 1991 erteilte Jasow den Befehl mit mehr als 400 Panzern und 3000 Soldaten in Moskau einzumarschieren die Schlusselstellungen in der Hauptstadt zu besetzen und die Demokratieanhanger die sich im Gebaude des russischen Parlaments aufhielten zu isolieren Im Zusammenhang damit wird ihm der Ausspruch Dass mir keiner auf die Menschen schiesst zugeschrieben Nach dem Scheitern des Putsches am 21 August 1991 wurde Jasow zusammen mit anderen Teilnehmern verhaftet und am 23 August von der Zentralen Kontrollkommission der KPdSU wegen Organisierung eines Staatsstreiches aus der kommunistischen Partei ausgeschlossen Bis zum 25 Januar 1993 sass er im Moskauer Gefangnis Matrosenruhe ein An diesem Tag wurde er wegen Verschlechterung seines Gesundheitszustandes in ein Hospital des russischen Innenministeriums verlegt und am 11 Februar von dort entlassen Ins Gefangnis kehrte er nicht mehr zuruck da nach dem Zerfall der Sowjetunion in Russland allmahlich jegliches Interesse an der juristischen Verfolgung seiner Person und der anderen Putschisten erlosch Am 6 Mai 1994 beschloss die Staatsduma das Ermittlungsverfahren einzustellen und alle weiteren Untersuchungsmassnahmen zu untersagen Mit dem Erlass Nr 250 vom 7 Februar 1994 des Prasidenten der Russischen Foderation wurde Jasow pensioniert Spateres Wirken Bearbeiten nbsp Putin und Jasow anlasslich dessen 90 Geburtstag 2014 Ab 1998 war er Berater beim Verteidigungsministerium der Russischen Foderation fur Fragen der internationalen militarischen Zusammenarbeit 2003 wurde er vollstandig rehabilitiert und zu seinem 80 Geburtstag vom russischen Staatsprasidenten Putin empfangen In Ausserungen aus dem Jahr 2001 bedauerte Jasow die Bildung des Staatskomitees fur den Ausnahmezustand in der UdSSR nicht jedoch den Putsch 2019 wurde Jasow von einem litauischen Gericht in Abwesenheit wegen Beteiligung an den Januarereignissen in Litauen 1991 zu einer zehnjahrigen Haftstrafe verurteilt 2 Ehrungen BearbeitenJasow wurde wahrend seiner Laufbahn mit zahlreichen Orden und Medaillen ausgezeichnet darunter mit dem Rotbannerorden dem Orden des Roten Sterns dem Orden Fur den Dienst am Vaterland in den Streitkraften der UdSSR 3 Stufe dem Orden des Vaterlandischen Krieges 1 Klasse und dem Leninorden Er war Abgeordneter des Obersten Sowjets der UdSSR in der 10 und 11 Sitzungsperiode Literatur BearbeitenNikolai Zen kovic Elita Samye zakrytye l udi 2 Auflage Moskau 2004 russisch Ich verurteile dieses Abenteuer In Der Spiegel Nr 41 1991 S 198 ff online Dimitrij T Jasow in Internationales Biographisches Archiv 17 1992 vom 13 April 1992 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dmitry Timofeyevich Yazov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Dmitri Timofejewitsch Jasow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biographie auf peoples ru russisch Reportage zum 80 Geburtstag und Interview in der Rossiskaja Gaseta russisch Einzelnachweise Bearbeiten Ex Putschist und letzter Marschall der Sowjetunion gestorben 25 Februar 2020 abgerufen am 25 Februar 2020 LRT vom 15 September 2019Marschalle der Sowjetunion und Admirale der Flotte der Sowjetunion Marschalle der SowjetunionBlucher Budjonny Jegorow Tuchatschewski Woroschilow Kulik Schaposchnikow Timoschenko Schukow Wassilewski Stalin spater Generalissimus Konew Goworow Rokossowski Malinowski Tolbuchin Merezkow Beria Sokolowski Bulganin Baghramjan Birjusow Gretschko Jerjomenko Moskalenko Tschuikow Sacharow Golikow Krylow Jakubowski Batizki Koschewoi Breschnew Ustinow Kulikow Ogarkow Sokolow Achromejew Kurkotkin Petrow Jasow Admirale der Flotte der SowjetunionKusnezow Issakow Gorschkow Normdaten Person GND 119396971 lobid OGND AKS LCCN nr90008856 VIAF 20489813 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jasow Dmitri TimofejewitschALTERNATIVNAMEN Yazov Dmitrij Timofeevich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Politiker Verteidigungsminister der UdSSRGEBURTSDATUM 8 November 1924GEBURTSORT Rajon Okoneschnikowo Oblast OmskSTERBEDATUM 25 Februar 2020STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dmitri Timofejewitsch Jasow amp oldid 227704131