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Grigori Konstantinowitsch Sergo Ordschonikidse auch Ordshonikidse russisch Grigorij Konstantinovich Sergo Ordzhonikidze wiss Transliteration Grigorij Konstantinovic Sergo Ordzonikidze geburtig georgisch გრიგოლ სერგო ორჯონიკიძე Grigol Sergo Ordschonikidse 12 jul 24 Oktober 1886greg in Gorescha Gouvernement Kutaissi Russisches Kaiserreich heute Georgien 18 Februar 1937 in Moskau war ein sowjetischer Politiker Der Arzt war ein Verbundeter Stalins brachte Georgien und Armenien unter sowjetische Kontrolle und trieb die Industrialisierung der Sowjetunion voran Sergo Ordschonikidse 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung und Beruf 1 2 Revolutionar 1 3 Republikgrunder 1 4 Parteifunktionar und Minister 1 5 Tod 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAusbildung und Beruf Bearbeiten Er wurde als Sohn eines mittellosen Adeligen im Westen Georgiens geboren Als Student am medizinischen Michailow Klinikum in Tiflis kam er in Kontakt mit radikalen politischen Kreisen 1903 schloss er sich der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands an und unterstutzte die Fraktion der Bolschewiki Revolutionar Bearbeiten Nach seinem Studienabschluss 1905 arbeitete er fur die Partei in Suchumi nahm an der Revolution von 1905 teil und wurde wegen Waffenbesitzes verhaftet Nach seiner Entlassung emigrierte er nach Deutschland 1907 kehrte er nach Russland zuruck und zog nach Baku Dort arbeitete er mit Stalin und Stepan Schaumjan zusammen Im Oktober 1907 wurde er wegen seiner Mitgliedschaft in der Sozialdemokratie wiederum verhaftet und nach Sibirien verbannt 1909 konnte er von dort fluchten und sich nach Paris absetzen wo er zusammen mit Kamenew an der Leninschen Parteischule in Longjumeau studierte 1912 wurde er auf der 6 Parteikonferenz in Prag zu der von Ordschonikidse und Lenin fast nur Bolschewiki eingeladen worden waren in das Zentralkomitee der russischen Sozialdemokraten gewahlt das bis auf Schwarzmann nur aus Bolschewiki bestand Der weit grossere Teil der russischen Sozialdemokraten traf sich auf Einladung Trotzkis in Wien und wahlte eine eigene Fuhrung Das Zentralkomitee dem Ordschonikidse angehorte Zentralkomitee der russischen Sozialdemokraten zu nennen war ein zwar sachlich unrichtiger aber geschickter Schachzug Lenins Im April 1912 kehrte Ordschonikidse mit Stalin nach Sankt Petersburg zuruck Dort wurde er erneut verhaftet und zu einer dreijahrigen Lagerstrafe verurteilt die er auf der Festung Schlusselburg verbrachte Im Oktober 1915 wurde er nach Jakutien verbannt Nach der Februarrevolution 1917 half er den Bolschewiki die Kontrolle uber Jakutsk zu erlangen Im Juni traf er mit Stalin in Petrograd wieder zusammen und nahm aktiv an der Oktoberrevolution teil Republikgrunder Bearbeiten Ab Dezember 1917 war Ordschonikidse Kommissar fur die Ukrainische Volksrepublik Er reorganisierte dort die Staatsorganisation sorgte fur Brotlieferungen in die hungerleidenden Industriezentren Russlands und kummerte sich um die militarische Front gegen die Mittelmachte 1918 leitete er ein Interims Kommissariat aller sudlichen Provinzen von der Krim bis zum Nordkaukasus Er grundete eine Don Sowjetrepublik eine Kuban Schwarzmeer Sowjetrepublik und eine Nordkaukasische Sowjetrepublik ausserdem beteiligte er sich an regionalen Waffenstillstandsverhandlungen mit den deutschen Truppen Als Mitglied des Revolutionaren Militarrats der 16 Armee und der 14 Armee war er wahrend des Russischen Burgerkrieges an der Niederschlagung der Weissen Armee Denikins in der Gegend von Orjol dem Donezbecken und in Charkow beteiligt 1920 wurde er Vorsitzender des Kaukasischen Buros der Kommunistischen Partei Russlands KPR In enger Abstimmung mit Stalin organisierte er 1922 die Eingliederung von Aserbaidschan Armenien und Georgien als Transkaukasische Sozialistische Foderative Sowjetrepublik in die Sowjetunion Parteifunktionar und Minister Bearbeiten nbsp Mikojan Stalin und Ordschonikidse Tiflis 1925 Von 1922 bis 1926 war er zugleich Erster Sekretar des Transkaukasischen Komitees und Erster Sekretar des Nordkaukasischen Komitees der KP Er nutzte seine Macht um die nationalen Parteiorganisationen von Armenien Georgien und Aserbaidschan gleichzuschalten Lenin wollte ihn deshalb aus der Partei werfen konnte sein Vorhaben aber nicht mehr umsetzen Als es in Georgien im August 1924 zu einem Aufstand kam schlug er ihn nieder und liess die Organisatoren offentlich hinrichten 1926 ernannte ihn Stalin zum Vorsitzenden der Zentralen Kontrollkommission der KPdSU B und ubertrug ihm die Aufgabe den linken Flugel der durch Kamenew und Sinowjew reprasentiert wurde aus der Partei zu drangen 1930 wurde er Mitglied des Zentralkomitees und des Politburos der KP Er war von 1930 bis 1932 Vorsitzender des Obersten Volkswirtschaftsrates und 1932 bis zu seinem Tode Volkskommissar fur die Schwerindustrie Tod Bearbeiten nbsp Urnengrab von OrdschonikidseZu Beginn der 1930er Jahre verschlechterte sich Ordschonikidses personliches Verhaltnis zu Stalin weil dieser Lawrenti Beria den Ordschonikidse als Gauner und gefahrlichen Intriganten bezeichnete zum Vorsitzenden der kommunistischen Partei Georgiens ernannt hatte 1 Wahrend des Grossen Terrors geriet er in das Visier des NKWD Ende 1936 versuchte er Georgi Pjatakow zu schutzen der bereits als Staatsfeind verfolgt wurde Bald kursierten Geruchte Ordschonikidse plane Stalin auf der Sitzung des Zentralkomitees im Februar 1937 anzuklagen Am 18 Februar 1937 wurde er tot im Moskauer Kreml aufgefunden In der Presse wurde ein Herzinfarkt als Todesursache verbreitet Ordschonikidses Bruder durfte die Leiche nicht sehen Der Gesundheitsminister der Sowjetunion Kaminski unterschrieb im Totenschein Selbstmord als Todesursache Kaminski wurde bald darauf selbst verhaftet und erschossen Chruschtschow ging in seinen Lebenserinnerungen ebenfalls von Selbstmord aus wobei Stalin die Version eines naturlichen Todes verbreitet haben soll Einem kaukasischen Parteifunktionar zufolge soll Stalins Geheimpolizei Ordschonikidse vor die Wahl gestellt haben Entweder Festnahme oder Selbstmord Laut einer dritten Beschreibung soll er von Stalins Sekretar erschossen bzw vergiftet worden sein 2 Ordschonikidses Urne wurde an der Kremlmauer auf dem Roten Platz in Moskau mit einem Staatsbegrabnis beigesetzt Als Ehrung seiner Verdienste um die Sowjetunion trug die nordossetische Hauptstadt Wladikawkas von 1931 bis 1944 und von 1954 bis 1990 seinen Namen 1950 benannte die Sowjetische Marine einen Leichten Kreuzer der Swerdlow Klasse nach ihm Schriften BearbeitenDie Stachanow Bewegung unter Fuhrung Stalins Verl Genossenschaft Ausland Arbeiter in der UdSSR Moskau 1935 Die Entwicklung der Industrie im Jahre 1931 und die Aufgaben fur 1932 Verl Genossenschaft Ausland Arbeiter in der UdSSR Moskau 1931 Artikel und Reden 2 Bande Moskau 1956 1957Literatur BearbeitenOleg Witaljewitsch Chlewnjuk In Stalin s Shadow The Career of Sergo Ordzhonikidze Sharpe Armonk 1995 ISBN 1 563 24562 0 Zinaida Gavrilovna Ordzhonikidze Put bol shevika stranitsy iz zhizni G K Ordzhonikidze Gosudarstvennoe izdatel stvo politiceskoj literatury Moskau 1956 deutsche Ausgabe Sinaida Ordshonikidse Der Weg eines Bolschewiks Aus dem Leben G K Ordshonikidses Dietz Berlin 1959 Anton Kirillovich Kelendzheridze Sergo Ordzhonikidze zhurnalist Merani Tiflis 1969 Boris Souvarine Stalin Anmerkungen zur Geschichte des Bolschewismus Bernard amp Graefe Verlag Munchen 1980 ISBN 3 7637 5210 2 J Arch Getty Oleg V Naumov The Road to Terror Stalin and the Self Destruction of the Bolschewiks 1932 1939 Yale University Press New Haven und London 1999 ISBN 0 300 07772 6 enthalt die Ubersetzung einiger Reden und Schriften Ordschonikidses ins Englische Oleg Witaljewitsch Chlewnjuk Stalin i Ordzhonikidze Konflikty v Politbyuro v 30 e gody Stalin und Ordschonikidse Konflikte im Politburo in den 30er Jahren Seriya AIRO monografiya Moskau 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse Sammlung von Bildern Literatur von und uber Grigorij K Ordžonikidze im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse in den Historischen Pressearchiven der ZBW Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Biografie Ordschonikidses englisch Weitere Biografie Ordschonikidses mit Fotografien russisch Einzelnachweise Bearbeiten Politbyuro i delo Beriya Sbornik dokumentov Kuchkovo pole 2012 ISBN 978 5 9950 0193 5 S 553 555 Robert Conquest Er wird uns alle abschlachten In Der Spiegel Band 8 15 Februar 1971 spiegel de abgerufen am 2 Januar 2018 Normdaten Person GND 118736531 lobid OGND AKS LCCN n82117748 VIAF 71383496 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ordschonikidse Grigori KonstantinowitschALTERNATIVNAMEN Ordschonikidse Sergo Ordzhonikidze Grigorij Konstantinovich russisch ორჯონიკიძე გრიგოლ georgisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Politiker KPdSU und Volkskommissar fur die Schwerindustrie 1932 1937 GEBURTSDATUM 24 Oktober 1886GEBURTSORT Gorescha Russisches KaiserreichSTERBEDATUM 18 Februar 1937STERBEORT Moskau Sowjetunion Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grigori Konstantinowitsch Ordschonikidse amp oldid 235582198