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Walter Stoecker 9 April 1891 in Koln 10 Marz 1939 im KZ Buchenwald war ein deutscher kommunistischer Politiker Walter Stoecker vor 1931 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Gedenken 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenDer Sohn eines Ingenieurs absolvierte nach dem Besuch der Realschule eine kaufmannische Lehre und schloss sich 1908 der SPD und der sozialdemokratischen Arbeiterjugendbewegung in Koln an wo er gemeinsam mit Wilhelm Sollmann aktiv war Ab 1910 arbeitete er in seiner Heimatstadt und in Kiel als Volontar und spater als Redakteur bei sozialdemokratischen Zeitungen und nahm 1912 ein Studium der Geschichte und Okonomie in Leipzig Zurich und Koln auf wo er sozialistische Studentengruppen aufbaute 1915 zum Militar eingezogen und bis Kriegsende Soldat trat der Kriegsgegner Stoecker 1917 aus der SPD aus und schloss sich der USPD an Wahrend der Novemberrevolution fuhrendes Mitglied des Arbeiter und Soldatenrats in Koln ubernahm er Ende 1918 die Leitung der USPD Zeitung Volkstribune in Elberfeld und wurde 1919 in die Stadtverordnetenversammlung Kolns und die verfassunggebende preussische Landesversammlung gewahlt und im Juni 1919 zum Sekretar der USPD Zentrale in Berlin berufen 1920 wurde er in den Reichstag gewahlt dem er bis zum Juli 1932 angehorte Neben Ernst Daumig und Wilhelm Koenen war Stoecker einer der fuhrenden Vertreter des linken USPD Flugels betrieb auch dessen Zusammenschluss mit der KPD gehorte 1920 bis 1921 dem Vorstand der vereinigten Partei an und wurde zu deren wichtigsten Parlamentariern gezahlt Ab 1923 wieder Vorstandsmitglied wurde er auch Polleiter des Oberbezirkes West und war auf Grund seiner mutmasslichen Involvierung in den gescheiterten Hamburger Aufstand im Herbst 1923 bei den folgenden Parlamentsauflosungen auf Grund eines Haftbefehls jeweils zur Fahndung ausgeschrieben Der zur Mittelgruppe der Partei gehorende Stoecker wurde im Dezember 1924 Vorsitzender der KPD Fraktion im Reichstag bis ihn 1929 Ernst Torgler abloste und nahm nach der Absetzung der Fuhrung um Ruth Fischer nach einer Komintern Intervention 1925 in der neuen Fuhrung unter Ernst Thalmann eine wichtige Rolle ein was sich auch durch Stoeckers kurzzeitige Unterstutzung einer Suspendierung Thalmanns von allen Parteiamtern wahrend der Wittorf Affare 1928 nicht anderte Stoecker der auch Vorsitzender des Internationalen Bundes der Freunde der Sowjetunion war verlor nach 1930 in der Partei an Bedeutung und wurde 1932 auch nicht mehr als Kandidat bei den Reichstagswahlen aufgestellt Nach der Machtubernahme der NSDAP im Januar 1933 nahm Stoecker am 7 Februar 1933 an der illegalen Tagung des Zentralkomitees der KPD im Sporthaus Ziegenhals bei Berlin teil 1 nbsp Gedenkstatte der Sozialisten Porphyr Gedenktafel an der Ringmauer mit Urnensammelgrab nbsp Grabstatte von Anna Elfriede StoeckerIn der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er verhaftet und in den Konzentrationslagern Sonnenburg Lichtenburg und ab 1937 Buchenwald inhaftiert wo er sich mit Albert Kuntz und Theodor Neubauer jeweils am illegalen Lagerwiderstand beteiligte 2 Am 10 Marz 1939 starb Stoecker in Buchenwald an Typhus Stoeckers Familie gelang es nach Grossbritannien zu fluchten Sein Sohn Helmuth Stoecker kehrte nach dem Krieg in die Sowjetische Besatzungszone zuruck und arbeitete als Professor fur Geschichte an der Humboldt Universitat Berlin Walter Stoeckers Urne wurde spater in der Gedenkstatte der Sozialisten Urnensammelgrab bei der grossen Porphyr Gedenktafel auf der rechten Seite der Ringmauer auf dem Berliner Zentralfriedhof Friedrichsfelde beigesetzt Die Urne seiner Witwe Anna Elfriede geborene Bayley 1897 1956 erhielt einen Platz in der zur Gedenkstatte der Sozialisten gehorenden Graberanlage Pergolenweg Gedenken Bearbeiten nbsp Gedenktafeln am ReichstagDie Deutsche Post der DDR gab 1981 zu seinen Ehren eine Sondermarke in der Serie Personlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung heraus In Berlin erinnert seit 1992 in der Nahe des Reichstagsgebaudes eine der 96 Gedenktafeln fur von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete an Stoecker Literatur BearbeitenHelmuth Stoecker Walter Stoecker Die Fruhzeit eines deutschen Arbeiterfuhrers 1891 1920 Dietz Verlag Berlin 1970 Alexander Christov Wir sind die junge Garde des Proletariats Arbeiterjugendbewegung im Kolner Raum 1904 1919 Rheinlandia Verlag Siegburg 2007 ISBN 978 3 938535 25 7 Jurgen Hermann Walter Stoecker 1891 1939 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Eine biographische Dokumentation 3 erheblich erweiterte und uberarbeitete Auflage Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 5183 1 Stoecker Walter In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten B489 497 iographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarb und stark erw Auflage Karl Dietz Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Andreas Herbst Stoecker Walter In Neue Deutsche Biographie NDB Band 25 Duncker amp Humblot Berlin 2013 ISBN 978 3 428 11206 7 S 380 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Liste der Teilnehmer Peter Hochmuth Gerhard Hoffmann Hrsg Buchenwald ich kann dich nicht vergessen Lebensbilder Memento des Originals vom 10 November 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot edoc vifapol de PDF 1 5 MB In Rosa Luxemburg Stiftung Texte 35 Karl Dietz Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 320 02100 9 S 241Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Walter Stoecker Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Walter Stoecker im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Walter Stoecker in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Walter Stoecker in den Akten der Reichskanzlei Kurzbiografie Walter Stoecker Vom Bakunismus Memento vom 29 April 2007 im Internet Archive Nachlass Bundesarchiv NY 4196Parteivorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands 1919 1968 Karl Liebknecht Rosa Luxemburg Leo Jogiches Paul Levi Paul Levi Ernst Daumig Heinrich Brandler Walter Stoecker Ernst Meyer Heinrich Brandler Hermann Remmele Ruth Fischer Ernst Thalmann Philipp Dengel Ernst Thalmann John Schehr Wilhelm Pieck Max Reimann Normdaten Person GND 129966304 lobid OGND AKS LCCN n2005080506 VIAF 206430843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stoecker WalterKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SPD USPD KPD MdRGEBURTSDATUM 9 April 1891GEBURTSORT Koln DeutschlandSTERBEDATUM 10 Marz 1939STERBEORT KZ Buchenwald Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walter Stoecker amp oldid 238173164