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Helmuth Stoecker 22 November 1920 in Berlin 5 September 1994 war ein deutscher marxistischer Historiker und Afrikawissenschaftler Er war Professor fur neue Geschichte an der Humboldt Universitat zu Berlin und befasste sich schwerpunktmassig mit der Geschichte der deutschen Kolonien in Afrika Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenStoecker war Sohn des kommunistischen Politikers und Journalisten Walter Stoecker der 1939 im KZ Buchenwald starb Helmuth Stoecker lebte ab 1933 im englischen Exil und studierte an der Universitat Bristol Geschichte Philosophie und Wirtschaftswissenschaften 1939 war er Mitbegrunder der FDJ in Grossbritannien 1940 wurde er als feindlicher Auslander interniert 1947 kehrte er nach Deutschland zuruck und setzte seine Studien in Leipzig unter anderem bei Walter Markov und in Berlin fort 1950 bis 1952 arbeitete er beim Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienst und 1952 53 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum fur Deutsche Geschichte unter Alfred Meusel Seit 1953 war er zunachst als wissenschaftlicher Aspirant an der Humboldt Universitat zu Berlin tatig 1956 promovierte er uber die kolonialen Beziehungen zwischen Deutschland und China im 19 Jahrhundert Ein Jahr spater wurde er als Dozent an die Humboldt Universitat berufen Mit einer biographischen Studie uber die politischen Anfange seines Vaters Walter Stoecker habilitierte er sich 1963 Im Jahr darauf wurde er zum Professor mit Lehrauftrag ernannt 1969 erhielt er an der der Humboldt Universitat eine ordentliche Professur fur allgemeine Geschichte der Neuzeit Von der Sektion Geschichte wechselte Stoecker 1972 in den Bereich Afrikanistik der der Sektion Asienwissenschaften angeschlossen war Von 1974 bis 1983 leitete er den Bereich Afrikanistik der Humboldt Universitat 1986 wurde er emeritiert Stoecker galt als einer der profiliertesten Vertreter der marxistischen Geschichtsschreibung uber Afrika Die Ende der 1950er Jahre von der Sowjetunion zuruckgegebenen Archivbestande wurden zuerst in der DDR aufgearbeitet Die kolonialkritische Kolonialismusforschung in Deutschland begann mit Helmuth Stoecker was Walter Markov einraumte Als Standardwerke gelten bis heute Stoeckers Sammelband Drang nach Afrika Die koloniale Expansionspolitik und Herrschaft des deutschen Imperialismus in Afrika von den Anfangen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges das Werk von Peter Sebald uber Togo 1884 1914 Eine Geschichte der deutschen Musterkolonie auf der Grundlage amtlicher Quellen 1988 und Horst Drechsler Sudwestafrika unter deutscher Kolonialherrschaft 1966 Er nannte als erster Historiker den Kolonialkrieg in Deutsch Sudwestafrika einen Volkermord Schriften Auswahl BearbeitenDeutschland und China im 19 Jahrhundert Das Eindringen des deutschen Kapitalismus Schriftenreihe des Instituts fur Allgemeine Geschichte an der Humboldt Universitat Berlin Bd 2 ISSN 2363 524X Rutten amp Loening Berlin 1958 zugleich erweiterte phil Dissertation Humboldt Universitat Berlin in chinesischer Sprache und Schrift 十九世紀的德国与中国 生活 讀書 新知三联书店 北京 1963 Hrsg Kamerun unter deutscher Kolonialherrschaft Schriftenreihe des Instituts fur Allgemeine Geschichte an der Humboldt Universitat Berlin Bd 5 und 12 2 Bde Rutten amp Loening u a Berlin 1960 1968 Walter Stoecker Die Fruhzeit eines deutschen Arbeiterfuhrers 1891 1920 Dietz Berlin 1970 Hrsg Drang nach Afrika Die koloniale Expansionspolitik und Herrschaft des deutschen Imperialismus in Afrika von den Anfangen bis zum Ende des 2 Weltkrieges Akademie Verlag Berlin 1977 In russischer Sprache Istoriya germanskogo kolonializma v Afrike Nauka Moskva 1983 in englischer Sprache German imperialism in Africa From the beginnings until the Second World War Hurst u a London u a 1986 ISBN 0 905838 95 5 2 uberarbeitete Auflage als Drang nach Afrika Die deutsche koloniale Expansionspolitik und Herrschaft in Afrika von den Anfangen bis zum Verlust der Kolonien ebenda 1991 ISBN 3 05 000825 3 Socialism with Deficits An academic life in the German Democratic Republic Anpassung Selbstbehauptung Widerstand Bd 14 Lit Munster u a 2000 ISBN 3 8258 3990 7 Literatur BearbeitenAlfred Fleischhacker Hrsg Das war unser Leben Erinnerungen und Dokumente zur Geschichte der Freien Deutschen Jugend in Grossbritannien 1939 1946 Neues Leben Berlin 1996 ISBN 3 355 01475 3 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Helmuth Stoecker im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 122571932 lobid OGND AKS LCCN n85139377 VIAF 261961875 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stoecker HelmuthKURZBESCHREIBUNG deutscher marxistischer HistorikerGEBURTSDATUM 22 November 1920GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 September 1994 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmuth Stoecker amp oldid 233730685