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Baden bis zum 2 Dezember 1946 Sudbaden war ein Land der Bundesrepublik Deutschland mit der Hauptstadt Freiburg im Breisgau Es umfasste die sudlichen Landesteile der fruheren Republik Baden und ging 1952 in Baden Wurttemberg auf Land BadenFlagge BadensFlaggeWappen BadensWappenBasisdatenSprache DeutschLandeshauptstadt Freiburg im BreisgauStaatsform parlamentarische Republik teilsouveraner Gliedstaat eines BundesstaatesFlache 9 952 km Grundung 1 Dezember 1945BevolkerungEinwohnerzahl 1 339 Mio 13 September 1950 1 Bevolkerungsdichte 135 Einwohner pro km WirtschaftPolitikRegierungschef Staatsprasident Leo WohlebLetzte Wahl 18 Mai 1947Stimmen im Bundesrat 3Baden auf dem Gebiet des heutigen Landes Baden Wurttemberg nach dem Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg 2 2 Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland 2 3 Grundung Baden Wurttembergs 2 3 1 Volksabstimmung 2 3 2 Verfassungsklagen 3 Politik 3 1 Offizielle Symbole 3 2 Regierungen 3 3 Wahlen und Volksabstimmungen im Land Baden 1946 bis 1952 3 4 Landtag in Baden 4 Verwaltungsgliederung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Land umfasste den sudlichen Teil des ehemaligen Baden das bis 1945 ein Land des Deutschen Reiches war Es lag zur Ganze in der Franzosischen Besatzungszone Zentrale Landschaft Badens mit den meisten grossen Stadten war die Oberrheinische Tiefebene Im Westen und Suden von Rhein und Bodensee begrenzt erstreckte sich das Land rechtsrheinisch vom Linzgau uber Lorrach Freiburg im Breisgau nach Baden Baden Es grenzte an das franzosische Elsass im Westen an die Schweiz im Suden an Wurttemberg Hohenzollern im Osten und an Wurttemberg Baden im Norden Die ostliche Grenze nach Wurttemberg Hohenzollern verlief durch den Schwarzwald von dort bis zum Rhein war Baden im zentralen Bereich teilweise nur 30 Kilometer breit Die schmalste Stelle Wespentaille betrug nur 17 2 Kilometer Abstand von der wurttembergischen Grenze im Bereich der Gemarkung Gaggenau Michelbach bis zum Rhein Geschichte BearbeitenDaten zur Geschichte des Landes Baden Sudbaden 1945 bis 1952 29 April 1945 Die franzosische Armee nimmt mit Markdorf den letzten badischen Ort ein 2 Juni 1945 Die franzosische Militarregierung setzt eine deutsche Verwaltung ein 1 Dezember 1945 Freiburg wird Sitz der Landesverwaltung Baden 17 November 1946 In Baden wird eine Beratende Landesversammlung gewahlt 18 Mai 1947 Die Verfassung wird in einer Volksabstimmung angenommen und gleichzeitig der erste Landtag gewahlt 23 Mai 1949 Baden wird Bundesland der neu konstituierten Bundesrepublik 9 Dezember 1951 Volksabstimmung uber neuen Sudweststaat 25 April 1952 Baden wird Teil des neuen Bundeslandes Baden Wurttemberg Besatzungszone nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten Auf der Konferenz von Jalta 1945 wurde Frankreich eine eigene Besatzungszone in Deutschland zugestanden Die Grenze zwischen der amerikanischen und der franzosischen Zone in Sudwestdeutschland orientierte sich an dem Verlauf der Autobahn Karlsruhe Stuttgart Ulm heutige Bundesautobahn 8 Landkreise durch welche die Autobahn fuhrte wurden der amerikanischen Zone zugeordnet die Kreise sudlich davon der franzosischen Jean de Lattre de Tassigny war Oberkommandierender der 1 franzosischen Armee die am Ende des Zweiten Weltkriegs Sudwestdeutschland eroberte Marie Pierre Kœnig wurde Militargouverneur der franzosischen Besatzungszone in Deutschland Emile Laffon ubernahm 1945 als Generalverwalter den Aufbau und die Leitung der Militarverwaltung in der Franzosischen Besatzungszone Differenzen mit dem Oberkommandierenden Marie Pierre Kœnig veranlassten ihn 1947 zuruckzutreten Direkt fur die Landesverwaltung Baden zustandig war auf franzosischer Seite Pierre Pene Frankreich vereinigte in seiner Besatzungszone die preussischen Hohenzollerischen Lande mit dem Sudteil Wurttembergs zur Verwaltungseinheit Wurttemberg Hohenzollern und schuf aus den sudlichen Teilen Badens die Verwaltungseinheit Sudbaden mit einer Flache von rund 9 646 km und 1 3 Millionen Einwohnern Ihre Hauptstadt wurde am 1 Dezember 1945 Freiburg im Breisgau Das Parlament tagte im Historischen Kaufhaus Sitz der Landesregierung und Amtssitz des Staatsprasidenten war das Colombischlossle Durch eine Volksabstimmung erhielt Sudbaden am 18 Mai 1947 die Verfassung des Landes Baden die schon in der Praambel deutlich machte dass Sudbaden den Anspruch erhob Nachfolgestaat und Wahrer des alten Landes Baden ehemals Grossherzogtum Baden zu sein Deutlich wurde dies auch daran dass sich das Land konsequent Baden statt wie zuerst vorgesehen Sudbaden nannte Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Leo Wohleb nahm vom 8 bis 10 Juli 1948 an der sogenannten Rittersturz Konferenz in Koblenz und der Niederwaldkonferenz am 15 16 Juli 1948 teil Beim Verfassungskonvent auf Herrenchiemsee arbeiteten fur Baden Paul Zurcher Theodor Maunz und Hermann Fecht mit Der Landtag wahlte am 31 August 1948 den der CDU angehorenden Justizminister Hermann Fecht und den sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Maier als Vertreter des Landes in den Parlamentarischen Rat der elf Lander der westlichen Besatzungszonen Deutschlands Fur Fecht ruckte nach dessen Rucktritt am 7 Marz 1949 Anton Hilbert nach Am 8 Mai 1949 verabschiedete der parlamentarische Rat den Entwurf des Grundgesetzes und die drei westlichen Militargouverneure gaben am 12 Mai ihr Einverstandnis Gemass Art 144 Abs 1 des Grundgesetzes bedurfte der Entwurf der Annahme durch die Volksvertretungen in zwei Dritteln der deutschen Lander in denen es zunachst gelten sollte Zwischen dem 18 und 21 Mai wurde er in den Landerparlamenten zur Abstimmung gestellt Gemass Art 52 der badischen Verfassung bedurfte die Zustimmung zu einer Bundesverfassung der deutschen Lander eines verfassungsandernden Gesetzes und in Art 92 Abs 2 der badischen Verfassung stand Zur gultigen Beschlussfassung uber Gesetze durch die die Verfassung oder ihre Teile erganzt erlautert abgeandert oder aufgehoben werden ist die Zustimmung von mindestens zwei Dritteln der gesetzlichen Mitgliederzahl des Landtags erforderlich ist das Gesetz angenommen so muss es der Volksabstimmung unterbreitet werden Im Badischen Landtag fand die Abstimmung am 18 Mai 1949 statt wobei das Grundgesetz mit 49 gegen 2 Stimmen angenommen wurde 2 Eine Volksabstimmung uber die Annahme des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland fand in Baden nie statt da dies von den alliierten Militargouverneuren nicht gewunscht war Das Grundgesetz wurde am 23 Mai 1949 in einer feierlichen Sitzung des Parlamentarischen Rates durch den Prasidenten und die Vizeprasidenten ausgefertigt und verkundet Art 145 Abs 1 Es trat nach Art 145 Abs 2 mit Ablauf dieses Tages in Kraft womit die Bundesrepublik Deutschland gegrundet war und das Land Baden war eines der 11 Lander des Bundes Grundung Baden Wurttembergs Bearbeiten Hinweis Die historischen Ablaufe finden sich ausfuhrlich auch im Abschnitt Die Entstehung Baden Wurttembergs im Artikel Wurttemberg Hohenzollern Die Regierung unter Leo Wohleb CDU war von Beginn an strikter Gegner des Sudweststaats also des Zusammenschlusses der drei Lander Baden Wurttemberg Baden und Wurttemberg Hohenzollern Volksabstimmung Bearbeiten Abstimmung uber die Bildung eines Sudweststaats 1951 Prozent Ja Stimmen eine Mehrheit der Wahler Sudbadens stimmte dagegen 1951 kam es zur Volksabstimmung uber die Grundung des Sudweststaats wobei nach Bundesgesetz das Abstimmungsgebiet in vier Zonen eingeteilt wurde Nordwurttemberg Nordbaden Sudwurttemberg Hohenzollern Sudbaden Die Vereinigung der Lander sollte als akzeptiert gelten wenn sich eine Mehrheit im gesamten Abstimmungsgebiet sowie in drei der vier Zonen ergab Da eine Mehrheit in den beiden wurttembergischen Zonen sowie in Nordbaden bereits abzusehen war hierfur wurden Probeabstimmungen durchgefuhrt favorisierte diese Regelung die Vereinigungsbefurworter 3 Bei der Abstimmung am 9 Dezember 1951 votierten die Wahler in beiden Teilen Wurttembergs mit 93 fur die Fusion in Nordbaden mit 57 wahrend in Sudbaden nur 38 dafur waren In drei von vier Abstimmungsbezirken gab es daher eine Mehrheit fur die Bildung des Sudweststaates so dass die Bildung eines Sudweststaates beschlossen war obwohl im gesamten badischen Gebiet Nord und Sudbaden 52 2 dagegen gestimmt hatten Verfassungsklagen Bearbeiten Gegen die Volksabstimmung und die Zusammenlegung wurden verschiedene Verfassungsklagen angestrengt 1951 hatte die badische Regierung eine Verfassungsklage gegen den Abstimmungsmodus angestrengt Das damals neu gebildete Bundesverfassungsgericht lehnte jedoch eine sofortige Aufhebung der Volksabstimmung ab wobei die Entscheidung mit 3 3 Stimmen fiel 1956 entschied das Bundesverfassungsgericht 1952 habe im Land Baden keine Mehrheit vorgelegen die Abstimmung sei daher in Baden zu wiederholen 4 Allerdings liess die Regierung Baden Wurttembergs die Abstimmung erst im Jahre 1970 durchfuhren 18 Jahre nach der Zusammenlegung der Lander Der Status quo wurde von 81 der Wahler bestatigt Politik BearbeitenOffizielle Symbole Bearbeiten Artikel 55 der Verfassung des Landes Baden 5 legte fest Die Landesfarben sind gelb rot Die badische Flagge besteht aus zwei gelben und einem roten Langsstreifen von gleicher Breite Das Staatswappen besteht aus einem goldenen mit einem roten rechten Schragbalken belegten Schild der von zwei silbernen Greifen gehalten wird Flagge des Bundeslandes Baden Banner des Staatsprasidenten Kfz Stander des Staatsprasidenten Titelseite des Regierungsblattes der Landesregierung Baden vom 30 April 1948 mit Staatswappen und StaatssiegelRegierungen Bearbeiten Bezeichnung Leitung Amtszeit ParteienRat der Ministerialdirektoren Alfred Bund 2 Juni 1945 bis zum 3 Dezember 1946 Parteilose BCSV SPB DePStaatssekretariat Wohleb Leo Wohleb 3 Dezember 1946 bis 17 Mai 1947 bis 6 August 1947 geschaftsfuhrend Parteilose BCSV SPB DeP KPBKabinett Wohleb I Leo Wohleb 24 Juli 6 August 1947 6 bis zum 5 Januar 1948 Koalition von BCSV und SPBKabinett Wohleb II Leo Wohleb 23 Januar bis zum 26 August 1948 bis 22 Februar 1949 geschaftsfuhrend alleinige CDU RegierungKabinett Wohleb III Leo Wohleb 22 Februar 1949 bis zum 25 April 1952 alleinige CDU RegierungWahlen und Volksabstimmungen im Land Baden 1946 bis 1952 Bearbeiten Wahl Abstimmung Datum Anmerkungen GrundlageGemeinderate 15 und 29 September 1946 Dominanz der BCSV 7 Kreisrate 13 Oktober 1946 Dominanz der BCSVBeratende Landesversammlung des Landes Baden 17 November 1946 Dominanz der BCSV indirekte WahlVolksabstimmung uber die Verfassung des Landes Baden 18 Mai 1947 Annahme mit 67 9 der abgegebenen StimmenLandtag 18 Mai 1947 absolute Mehrheit der BCSVGemeinde und Kreisrate 14 November 1948 CDU erreicht insgesamt weniger als 50 der Stimmen Gewinne der SPD und FDP 8 9 Probe Volksabstimmung uber Beitritt zu einem neuen Sudweststaat 24 September 1950 mit 59 6 abgelehntVolksabstimmung uber Verlangerung der Wahlperiode des 1947 gewahlten Landtags 18 November 1951 Verlangerung mit grosser Mehrheit gebilligtVolksabstimmung uber Beitritt zu einem neuen Sudweststaat 9 Dezember 1951 mit 62 2 abgelehntLandtag in Baden Bearbeiten Landtagswahl 1947 6050403020100 55 9 22 4 14 3 7 4 BCSVSPBDemPKPB Hauptartikel Badischer Landtag 1947 1952 Der Landtag wurde in Baden nur einmal namlich bei der Landtagswahl 1947 am 18 Mai 1947 gewahlt Dabei erhielt die BCSV die absolute Mehrheit Vorganger des Landtags war die Beratende Landesversammlung des Landes Baden die am 17 November 1946 durch Kreis und Gemeinderate gewahlt wurde und am 22 November ihre Tatigkeit aufnahm 10 Der Landtag wahlte am 31 August 1948 den der CDU angehorenden Justizminister Hermann Fecht und den sozialdemokratischen Fraktionsvorsitzenden Friedrich Maier als Vertreter des Landes in den Parlamentarischen Rat der elf Lander der westlichen Besatzungszonen Deutschlands Fur Fecht ruckte nach dessen Rucktritt am 7 Marz 1949 Anton Hilbert nach Verwaltungsgliederung BearbeitenStadtkreiseBaden Baden Freiburg im Breisgau KonstanzLandkreiseBuhl Donaueschingen Emmendingen Freiburg Kehl Konstanz Lahr Lorrach Mullheim Neustadt Offenburg Rastatt Sackingen Stockach Uberlingen Villingen Waldshut Wolfach Fur die Gerichtsorganisation siehe Gerichte in Baden Sudbaden Literatur BearbeitenKlaus Jurgen Matz Das Land Baden 1945 1952 In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 4 Die Lander seit 1918 Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 2003 ISBN 3 608 91468 4 S 477 517 Weblinks Bearbeiten Wikisource Badisches Gesetz und Verordnungsblatt Regierungsblatt der Landesregierung Baden Freiburg im Breisgau Quellen und Volltexte Literatur von und uber Baden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Verordnung Nr 65 des franzosischen Oberbefehlshabers in Deutschland uber Bildung einer Beratenden Versammlung fur Baden vom 8 Oktober 1946 Verfassung des Landes Baden vom 18 Mai 1947 Erstes Gesetz zur Durchfuhrung der Neugliederung in dem die Lander Baden Wurttemberg Baden und Wurttemberg Hohenzollern umfassenden Gebiete gemass Artikel 118 Satz 2 des Grundgesetzes Erstes Neugliederungsgesetz vom 4 Mai 1951 online Zweites Gesetz uber die Neugliederung in den Landern Baden Wurttemberg Baden und Wurttemberg Hohenzollern vom 4 Mai 1951 online Die Entstehung des Sudweststaats auf der Homepage der Landeszentrale fur politische Bildung Baden Wurttemberg abgerufen am 26 November 2017 Aufnahme von Fluchtlingen in Sudbaden nach dem Zweiten Weltkrieg auf Landeskunde entdecken online leobwEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Jahrbuch fur die Bundesrepublik Deutschland 1952 Siehe Manz S 516 Urteil des BVerfG vom 23 Oktober 1951 Memento vom 15 Marz 2010 im Internet Archive Urteil des Bundesverfassungsgerichtes Verfassung des Landes Baden online Memento vom 2 Januar 2017 im Internet Archive Am 24 Juli 1947 erfolgte die Wahl Wohlebs zum Staatsprasidenten und am 6 August wurde das Kabinett gebildet Amtsblatt der Landesverwaltung Baden Franzosisches Besatzungsgebiet 1946 Nr 12 vom 14 August 1946 S 65 75 Siehe Matz Das Land Baden 1945 1952 S 514 Badische Gemeindeordnung vom 23 September 1948 In Badisches Gesetz und Verordnungsblatt Regierungsblatt der Landesregierung Baden Nr 38 vom 3 November 1948 S 177 187 Klaus Jurgen Matz Das Land Baden 1945 1952 2003 S 492 Lander der Bundesrepublik DeutschlandAktuelle Lander Baden Wurttemberg Baden Wurttemberg Bayern Bayern Berlin Berlin Brandenburg Brandenburg Bremen Bremen Hamburg Hamburg Hessen Hessen Mecklenburg Vorpommern Mecklenburg Vorpommern Niedersachsen Niedersachsen Nordrhein Westfalen Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Rheinland Pfalz Saarland Saarland Sachsen Sachsen Sachsen Anhalt Sachsen Anhalt Schleswig Holstein Schleswig Holstein Thuringen Thuringen Ehemalige Lander Sud Baden Wurttemberg Baden Wurttemberg Hohenzollern Normdaten Geografikum GND 4004167 0 lobid OGND AKS VIAF 235889752 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Baden Sudbaden amp oldid 235946106