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Marie Pierre Kœnig auch Koenig geschrieben 1 10 Oktober 1898 in Caen Calvados 2 September 1970 in Neuilly sur Seine Hauts de Seine war ein franzosischer Heeresoffizier und Politiker Im Zweiten Weltkrieg war er Kommandeur der Forces francaises libres in Nordafrika Wahrend der Befreiung Frankreichs befehligte er die Forces francaises de l interieur und wurde so zu einem Compagnon de la Liberation Korpskommandant Marie Pierre Kœnig 1944 Nach der Befreiung von Paris war er Militargouverneur der Hauptstadt und nach Kriegsende von Juli 1945 bis 1949 Militargouverneur der franzosischen Besatzungszone in Deutschland Anschliessend widmete er sich der Politik war von 1951 bis 1958 gaullistischer Abgeordneter in der Nationalversammlung sowie 1954 und 1955 kurzzeitig Verteidigungsminister Postum wurde ihm der Rang eines Marschalls von Frankreich verliehen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit 1 3 Politische Karriere 2 Weblinks 3 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten Ein Relief in Kœnigs Geburtsstadt zeigt wichtige Stationen seines LebensPierre Kœnigs Vater war ein Orgelbauer aus dem Elsass seine Mutter kam aus der Normandie In Caen wurde er katholisch erzogen 2 Er besuchte das College Sainte Maire und spater das Lycee Malherbe in Caen Unmittelbar nach seinem Baccalaureat trat er im Ersten Weltkrieg als 17 jahriger Kriegsfreiwilliger in das 36 Infanterieregiment ein Im Februar 1918 wurde er Offizieranwarter und kehrte zuruck zu seiner Fronteinheit Im September 1918 wurde er ausgezeichnet und zum Sous Lieutenant entspricht dem deutschen Leutnant befordert Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er Berufsoffizier und diente bei den franzosischen Besatzungstruppen in Oberschlesien 1920 1922 und im Rheinland 1923 1929 Anschliessend war er von 1929 bis 1939 als Offizier in Franzosisch Marokko stationiert 3 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Bei Ausbruch des Zweiten Weltkrieges kehrte er nach Frankreich zuruck wo er als Major dem fur Norwegen bestimmten franzosischen Expeditionskorps zugeteilt wurde Wahrend der deutschen Invasion nach Frankreich kampfte er an der Kuste der Normandie 3 Von dort gelangte er nach dem Zusammenbruch der franzosischen Front im Juni 1940 in einem Fischerboot nach Grossbritannien und schloss sich General de Gaulle und dessen Streitkraften des Freien Frankreich an De Gaulle beforderte ihn zum Oberst und im Juli 1941 zum Brigadegeneral Er wurde Stabschef der Ersten Division der frei franzosischen Truppen in Palastina und nahm er an den Kampfen in Syrien und im Libanon teil Kœnig mit alliierten Generalen 1944 in Paris Von links nach rechts Omar N Bradley Dwight D Eisenhower Kœnig Arthur TedderKœnig war Kommandeur in der 10 tagigen Schlacht von Bir Hakeim im Sommer 1942 der den Vormarsch der Achsenmachte in Nordafrika unter Erwin Rommel verzogerte Mit seinen Truppen schloss er sich dann der britischen 8 Armee von General Montgomery zur Befreiung Nordafrikas an und nahm an der Zweiten Schlacht von El Alamein im Herbst 1942 teil Im Mai 1943 wurde er zum Divisionsgeneral befordert ab August 1943 war er stellvertretender Generalstabschef der frei franzosischen Armee in Algerien 3 Im Marz 1944 entsandte de Gaulle Kœnig als franzosischen Vertreter in Eisenhowers Supreme Headquarters Allied Expeditionary Force SHAEF Er war gleichzeitig Oberkommandierender der Force Francais Libre in Grossbritannien und der Forces francaises de l interieur FFI in der die bewaffneten Gruppen der Resistance innerhalb Frankreichs zusammengefasst waren Diese waren auch an der Alliierten Invasion in der Normandie Operation Overlord ab dem 6 Juni 1944 beteiligt Nach der Befreiung von Paris ernannte de Gaulle den inzwischen zum Korpskommandanten beforderten Kœnig am 21 August 1944 zum Militargouverneur der Hauptstadt 3 um Recht und Gesetz wiederherzustellen Am 26 April 1945 verhaftete Kœnig den ehemaligen Chef des Vichy Regimes Marschall Philippe Petain bei seiner Ruckkehr nach Frankreich 4 Nachkriegszeit Bearbeiten Vertreter der Vier Machte bei der Berliner Siegesparade 1945 General Patton USA Marschall Schukow UdSSR Generalmajor Robertson Grossbritannien und General Kœnig Frankreich Nach Kriegsende war Kœnig von Juli 1945 bis September 1949 Oberbefehlshaber der franzosischen Besatzungstruppen in Deutschland und gleichzeitig Militargouverneur der franzosischen Besatzungszone Damit gehorte er auch dem Alliierten Kontrollrat an der die hochste Regierungsgewalt im besetzten Deutschland ausubte In dieser Zeit wurde er im Mai 1946 zum Armeegeneral befordert Politisch engagierte er sich fur die Vereinigung des Saargebietes mit Frankreich so etwa am 20 Mai 1946 wahrend einer Kundgebung in Saarlouis wo er unter anderem erklarte Angesichts der heutigen Demonstration kann jeder sehen dass unsere Plane einem tiefen Wunsche der Saarbevolkerung entsprechen Das Saargebiet werde von einer Vereinigung mit Frankreich zweifach profitieren einerseits durch eine Unterstutzung Frankreichs hinsichtlich einer Korrektur der Grenzen von 1919 andererseits durch einen Verzicht Frankreichs auf Reparationen 5 Ende Juli 1946 erweiterte Kœnig das ehemalige Saargebiet um 142 Gemeinden der preussischen Rheinprovinz Landkreise Saarburg und Wadern sowie Teile der Kreise Birkenfeld und Trier Land 6 mit einer Flache von insgesamt 911 km Dadurch schuf er das Saarland 3 das in der Folgezeit aus der ubrigen Besatzungszone ausgegliedert und wirtschaftlich an Frankreich angeschlossen wurde Ein Teil der betroffenen Gemeinden wurde jedoch im Juni 1947 an Rheinland Pfalz zuruckgegliedert Am 30 August 1946 erliess Kœnig die Verordnung Nr 57 mit der die rheinlandischen Regierungsbezirke Koblenz und Trier der Regierungsbezirk Rheinhessen Mainz ein Teil von Hessen Nassau Regierungsbezirk Montabaur sowie die ehemals bayerische Pfalz zum neuen Land Rheinland Pfalz zusammengelegt wurden Ausserdem bestimmte er durch die Verordnung Mainz zur Landeshauptstadt Zu diesem Anlass liess er jedem Mainzer Burger eine Flasche Wein schenken sowie am 14 September 1946 eine Parade und anschliessend einen funftagigen Weinmarkt abhalten 7 Das bei Mainz gelegene Schloss Waldthausen nutzte er als seinen Sitz Er liess es aufwandig umbauen 8 9 was die Zeitschrift Stern Ende 1950 offentlich kritisierte 10 Die Moglichkeit einer Demokratisierung Deutschlands sah er skeptisch Im September 1946 ausserte er in einem Zeitungsinterview Die Deutschen wollen dass man sie kommandiert sie wollen einen Fuhrer 11 Ab 1948 leitete er in dieser Funktion auch die Neue Verlag Gesellschaft am 7 Oktober 1947 setzte er Carl Opitz 1937 Leiter der Offentlichkeitsarbeit der UFA als Treuhander fur das UFA Film Vermogen in der franzosischen Zone ein und stiftete die Auszeichnung Bambi 12 13 14 15 16 1953 ubernahm der Verleger Karl Fritz der 1938 als Verlagsdirektor in Karlsruhe mit Franz Burda die Papiergrosshandlung und Papierwarenwerk Akademiestrasse Gebruder Bauer oHG Mannheim arisiert hatte 17 die Neue Verlagsgesellschaft samt Bambi 18 das Unternehmen von Karl Fritz und damit der Bambi wiederum wurde 1962 63 vom Burda Verlag ubernommen 19 Von 1949 bis 1951 war Kœnig Generalinspekteur der franzosischen Truppen in Nordafrika sowie ab Januar 1950 Vizeprasident des Obersten Militarrats 3 Im selben Jahr nahm die Academie des sciences morales et politiques Kœnig als Mitglied auf Nach der Niederlage an der Route Coloniale 4 wurde ihm im Oktober 1950 die Nachfolge als Oberbefehlshaber in Indochina angeboten den zuvor Marcel Carpentier innegehabt hatte Kœnig lehnte die Versetzung ab 20 Politische Karriere Bearbeiten Kœnig 1969Nach seiner Pensionierung wurde er im Juni 1951 fur das gaullistische Rassemblement du peuple francais RPF als Abgeordneter des Departement Bas Rhin in die Nationalversammlung gewahlt Dort hatte er bis August 1954 den Vorsitz im Verteidigungsausschuss 21 Zudem gehorte er als franzosischer Delegierter der Beratenden Versammlung des Europarates Dort trat er als ausgesprochener Gegner des Plans einer Europaischen Verteidigungsgemeinschaft EVG und der Schaffung einer Europaischen Armee unter deutscher Beteiligung auf Im Verlauf des Indochinakrieges sprach er sich mehrmals offentlich fur den Einsatz von Wehrpflichtigen in Franzosisch Indochina aus um die Kolonialherrschaft zu erhalten Nach der Niederlage von Dien Bien Phu im Fruhjahr 1954 wurde ihm erneut das Oberkommando an diesem Kriegsschauplatz von der franzosischen Regierung angeboten Aufgrund der Weigerung der Regierung den Einsatz von Wehrpflichtigen zuzusichern lehnte er seine Ruckkehr in den aktiven Dienst ab 22 Vom 18 Juni 1954 bis zum 15 August 1954 war Kœnig Verteidigungsminister im Kabinett von Pierre Mendes France Aus Ablehnung der Europaischen Verteidigungsgemeinschaft trat er von diesem Amt zuruck Er stimmte anschliessend jedoch fur die Ratifizierung der Londoner Akte die der Bundesrepublik Deutschland den Beitritt zur NATO und die Wiederbewaffnung erlaubte Kœnig kritisierte Mendes Frances Rede von Karthago zur Dekolonisierung Tunesiens und war beunruhigt uber die Situation in Algerien Er sprach dem Premier daher am 5 Februar 1955 das Misstrauen aus und trug so zum Sturz der Regierung Mendes France bei Im anschliessend regierenden zweiten Kabinett von Edgar Faure war Kœnig vom 23 Februar 1955 bis zum 6 Oktober 1955 erneut Verteidigungsminister Diesmal trat er aus Protest gegen die Beschlusse der Konferenz von Aix les Bains zuruck die den marokkanischen Sultan Mohammed V zuruck auf den Thron brachten der das franzosische Protektorat in Marokko beendete 4 Bei der Parlamentswahl 1956 wurde Kœnig als einer der wenigen gaullistischen Abgeordneten die sich nach dem Ruckzug de Gaulles und der Auflosung des RPF nun Republicains sociaux nannten wiedergewahlt Er gehorte der Nationalversammlung bis zum Ende der Vierten Republik 1958 an 4 Kœnig bei Ministerprasidentin Golda Meir in Israel 1969 Ab 1955 war Kœnig in der freien Wirtschaft tatig u a als Prasident und Generaldirektor einer Olraffinerie in Nordafrika sowie als Aufsichtsratsmitglied einer Erdolgesellschaft der Strassburger Eisenhutten und einer Bergwerksgesellschaft Zudem war er Prasident der franzosisch israelischen Gesellschaft In dieser Position protestierte er 1969 70 gegen das nach dem Sechstagekrieg verhangte Waffenembargo gegen Israel und die franzosischen Waffengeschafte mit arabischen Staaten Pierre Kœnig starb am 2 September 1970 im Amerikanischen Krankenhaus im Pariser Vorort Neuilly sur Seine 3 Bestattet ist er auf dem Friedhof Montmartre in Paris Staatsprasident Francois Mitterrand verlieh ihm im Juni 1984 anlasslich der Feiern zum 40 Jahrestag der Landung in der Normandie postum den Rang Marschall von Frankreich Kœnig war der vierte franzosische General der nach der Befreiung Frankreichs mit diesem Titel ausgezeichnet wurde 1952 waren drei Generale erhoben worden Alphonse Juin Jean de Lattre de Tassigny und Jacques Philippe Leclerc de Hauteclocque Weblinks Bearbeiten Commons Marie Pierre Kœnig Sammlung von Bildern Videos und 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Wartung dkv Bruno Aust Hans Walter Herrmann Heinz Quasten Das Werden des Saarlandes 500 Jahre in Karten Institut fur Landeskunde im Saarland Saarbrucken 2008 S 36 Steffi Egenolf Marie Pierre Koenig In 2000 Jahre Mainz Geschichte der Stadt digital Regionalgeschichte net abgerufen am 30 Juli 2021 Das Schloss Waldthausen in Budenheim regionalgeschichte net Norbert Michel Schloss Waldthausen und der Lennebergwald rheingau genealogie de Walluf STERN Henri Nannen Meine stern Stunde Die Deutschen wollen dass man sie kommandiert In Weltpresse Unabhangige Nachrichten und Stimmen aus aller Welt Weltpresse 13 September 1946 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung dwp 1950 diplomatie gouv fr Neue Verlag Gesellschaft Carl OPITZ Baden Baden proposition de fusionner plusieurs societes d edition de la zone francaise dans une plus grande entreprise d edition ayant pour but de faire la propagande d une paix europeenne et d une entente franco allemande PDF 331 kB S 26 Spiegel de DER SPIEGEL 3 1951 17 Januar 1959 Bei der UFA machte man das so Kino Das grosse Traumgeschaft Spiegel de DER SPIEGEL 4 1959 21 Januar 1959 FILM UFA Die Auferstehung 2 Juli 2016 imdb com Carl Opitz 2 Juli 2016 Produzent von Gestatten mein Name ist Cox Dany bitte schreiben Sie 1955 Kiss the Dead 1961 badische zeitung de 25 Februar 2015 Das Unrecht der Arisierung bleibt bestehen 21 Juni 2016 Norbert Wiesner Das vierblattrige Fachblatt Die Filmfachpresse in Wiesbaden In Matthias Knop Hrsg Rote Rosen und weisser Flieder die Blutezeit der Filmstadt Wiesbaden Museum Wiesbaden Wiesbaden 1995 ISBN 3 89258 028 6 S 105 110 hier S 106 f Siehe dazu bambi de Memento des Originals vom 23 August 2017 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bambi de Geschichte 1962 Jacques Dalloz Dictionnaire de la Guerre d Indochine 1945 1954 Colin Paris 2006 ISBN 2 200 26925 0 S 129 Pierre Koenig 1898 1970 Tables nominatives des interventions devant la Chambre des deputes Assemblee nationale Christopher E Goscha Historical Dictionary of the Indochina War 1945 1954 An International and Interdisciplinary Approach Kopenhagen 2011 S 245VorgangerAmtNachfolgerRene PlevenJacques Chevallier Nationale Verteidigung Maurice Bourges Maunoury Streitkrafte Verteidigungsminister von Frankreich 19 Juni 1954 14 August 195423 Februar 1955 6 Oktober 1955Emmanuel TemplePierre BillotteNormdaten Person GND 124440002 lobid OGND AKS LCCN n87147672 VIAF 71433975 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kœnig PierreALTERNATIVNAMEN Kœnig Marie Pierre Koenig Pierre Koenig Marie PierreKURZBESCHREIBUNG franzosischer GeneralGEBURTSDATUM 10 Oktober 1898GEBURTSORT Caen CalvadosSTERBEDATUM 2 September 1970STERBEORT Neuilly sur Seine Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pierre Kœnig amp oldid 229979220