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Regierungsbezirk MontabaurBestandszeitraum 1946 1968Zugehorigkeit Rheinland PfalzVerwaltungssitz MontabaurAnzahl Gemeinden 385Flache 1 783 22 km Einwohner 278 041 30 Juni 1968 Bevolkerungsdichte 156 Einw km Der Regierungsbezirk Montabaur war einer von funf Regierungsbezirken in die sich das 1946 neu gebildete Land Rheinland Pfalz bis 1968 gliederte Die anderen waren die ebenfalls 1946 neu errichteten Regierungsbezirke Rheinhessen Sitz in Mainz und Pfalz Sitz in Neustadt an der Weinstrasse sowie die bereits 1816 von Preussen eingerichteten Regierungsbezirke Koblenz und Trier Sein Gebiet entspricht etwa den heutigen Landkreisen Westerwaldkreis und Rhein Lahn Kreis Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemalige Verwaltungsgliederung 3 Regierungsprasidenten 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer 1866 gebildete Regierungsbezirk Wiesbaden Teil der preussischen Provinz Hessen Nassau war nach dem Zweiten Weltkrieg von den Besatzungsmachten durch eine Zonengrenze geteilt worden Der Hauptteil des Regierungsbezirks lag in der Amerikanischen Besatzungszone und wurde 1945 Bestandteil des Landes Hessen Der Regierungsbezirk Montabaur wurde zum 1 Mai 1946 fur den in der Franzosischen Besatzungszone gelegenen kleineren nordwestlichen Teil geschaffen und dem Land Rheinland Pfalz zugeschlagen Er war damit der kleinste Regierungsbezirk des Landes Der Regierungsbezirk war einer der Brennpunkte der Volksbegehren Kampagne von 1956 an die die Ablosung grosser Teile von Rheinland Pfalz und deren Zuordnung zu benachbarten Bundeslandern zum Ziel hatte Ende 1955 grundete sich in Diez der Heimatbund Hessen Nassau der eine Vereinigung mit dem grosseren Teil des Regierungsbezirks Wiesbaden und damit einen Anschluss an Hessen propagierte Die Organisation stand der SPD und der FDP in Hessen und Rheinland Pfalz nahe Die Organisation stellte am 3 Januar 1956 beim Bundesinnenministerium den Antrag auf Ruckgliederung des Regierungsbezirks Montabaur in den Regierungsbezirk Wiesbaden Damit ubernahm er die Verantwortung bis zum 5 Februar Unterschriften fur die Zulassung eines entsprechenden Volksbegehrens von mindestens zwei Prozent der Wahlberechtigten in dem Gebiet zu sammeln Zum Stichtag wurden 18 500 statt der notigen 16 700 Unterschriften ubergeben Daruber hinaus betrieb der Heimatbund Agitation fur sein Ziel unter anderem mit der Zeitschrift Nassauer Land Am 2 Marz 1956 liess das Bundesinnenministerium das Volksbegehren zu Damit begann die zweite Stufe in der sich mindestens zehn Prozent der Wahlberechtigten im Regierungsbezirk Montabaur bis Anfang April in Listen eintragen mussten um fur den Anschluss an Hessen zu stimmen Zu diesem Zeitpunkt verscharfte sich die Gegenwehr in der Region Die ortliche Presse lehnte den Heimatbund und eine Veroffentlichung seiner Mitteilungen weitgehend ab Im Marz 1956 grundete sich zudem auf Betreiben der rheinland pfalzischen Landesregierung und der ortlichen CDU der Bund Rheinland Pfalz als Gegenorganisation Es folgten publizistische Auseinandersetzungen zwischen den beiden Organisationen Einige Burgermeister versuchten die Eintragung in die Listen zu behindern Schliesslich trugen sich aber 25 4 der Wahlberechtigten im Regierungsbezirk Montabaur ein Das parallele Verfahren in Rheinhessen ging ebenfalls zugunsten eines Anschlusses an Hessen aus Damit war die Bundesregierung verpflichtet einen Volksentscheid uber die Landerumgliederung bis zum 5 Mai 1958 durchzufuhren Diese Frist verstrich und auch juristische Klagen der hessischen Landesregierung mit dem Ergebnis des sogenannten Hessenurteils und der Heimatbunde in Rheinhessen und Montabaur gegen die Bundesregierung blieben erfolglos Die politische Debatte zog sich mit geringer Intensitat sowohl auf Bundesebene als auch regional uber die folgenden Jahre hinweg wobei kaum noch spezifische Fragen des Regierungsbezirks Montabaur diskutiert wurden sondern die Neugliederung der Bundeslander allgemein Am 1 Oktober 1968 wurde der Regierungsbezirk Montabaur aufgelost und in den Regierungsbezirk Koblenz eingegliedert 1 Sein Gebiet entspricht weitgehend den heutigen Landkreisen Rhein Lahn Kreis und Westerwaldkreis Am 19 Januar 1975 kam es dann doch noch zum Volksentscheid 41 1 Prozent der Wahlberechtigten im ehemaligen Regierungsbezirk Montabaur beteiligten sich 30 9 stimmten fur eine Angliederung an Hessen 69 1 fur Rheinland Pfalz Ehemalige Verwaltungsgliederung BearbeitenDer Regierungsbezirk Montabaur umfasste die Landkreise Oberwesterwaldkreis Westerburg Loreleykreis Sankt Goarshausen Unterlahnkreis Diez und Unterwesterwaldkreis Montabaur Regierungsprasidenten Bearbeiten1946 1947 Peter Altmeier 1899 1977 1947 1951 Alois Zimmer 1896 1973 1952 1962 Hermann Schuling 1897 1977 1962 1963 Klemens Schluter 1911 1963 1963 1967 Walter Schmitt 1914 1994 Personalunion mit Koblenz 1967 1968 Waldemar Leibmann 1923 2004 2 Personalunion mit Koblenz Literatur BearbeitenBrigitte Meier Hussing Das Volksbegehren von 1956 zur Ruckgliederung des Regierungsbzirks Montabaur In Nassauische Annalen 111 Wiesbaden 2000 S 457 469 Einzelnachweise Bearbeiten Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 Statistisches Landesamt Rheinland Pfalz Hrsg Statistische Bande Band 393 Bad Ems Marz 2006 S 157 PDF 2 6 MB Info Es liegt ein aktuelles Verzeichnis 2016 vor das aber im Abschnitt Gebietsanderungen Territoriale Verwaltungsreform keine Einwohnerzahlen angibt Leibmann Waldemar auf der privaten Webseite von Gerhard Kobler abgerufen am 9 Februar 2016 Ehemalige Regierungsbezirke im Land Rheinland Pfalz Koblenz 1816 1999 Montabaur 1946 1968 Pfalz 1946 1968 Rheinhessen 1946 1968 Rheinhessen Pfalz 1968 1999 Trier 1816 1999 Normdaten Geografikum GND 4102153 8 lobid OGND AKS VIAF 247667780 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Regierungsbezirk Montabaur amp oldid 230981874