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Der Waldshuterkrieg auch Schaffhauserkrieg war Teil der kriegerischen Auseinandersetzungen im Jahre 1468 zwischen dem Adel im Sundgau Breisgau Klettgau und Hegau und den osterreichischen Vorlanden unter dem Habsburger Herzog Siegmund von Osterreich Tirol einerseits und den acht Orten der alten Eidgenossenschaft sowie einigen dieser zugewandten Orten andererseits Schwerpunkt der Kampfe war Waldshut das belagert und teilweise zerstort wurde WaldshuterkriegTeil von Schweizer HabsburgerkriegeDatum 26 Juli 1468 bis 27 August 1468Ort Waldshut Grafschaft Hauenstein Landgrafschaft KlettgauAusgang Sieg der EidgenossenFolgen Zahlung einer KriegsentschadigungFriedensschluss Waldshuter Richtung vom 27 August 1468KonfliktparteienHerzog Siegmund von Osterreich Tirol Stadt Waldshut Klettgauer Breisgauer und Hegauer Ritter und Stande Eidgenossenschaft der VIII Orte Stadt Zurich Stadt Bern Stadt Luzern Uri Schwyz Unterwalden Glarus Zug Zugewandte Orte der Eidgenossenschaft Stadt Freiburg Stadt Solothurn Stadt Schaffhausen Appenzell Furstabtei St Gallen Stadt St GallenBefehlshaberWerner von Schienen Thuring von HallwylTruppenstarkein Waldshut 800 insgesamt 16 000 1 Verlusteca 200 Tote 2 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Konfliktherd Schaffhausen 1 2 Konfliktherd Mulhausen 1 3 Sundgauerzug 2 Die Kriegsparteien 2 1 Die Habsburger der Adel und die Reichsstande 2 2 Die Eidgenossen und die zugewandten Orte 3 Verlauf 3 1 Einfall in den Schwarzwald 3 2 Die Belagerung von Waldshut 3 2 1 Warum die Eidgenossen Waldshut nicht sturmten 3 2 2 Die Legende von der Tauschung der Belagerer 4 Der Friedensvertrag und die Folgen 5 Gedenken 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Quellen 9 Weblinks 10 Einzelnachweise AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenIn der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts kam es immer haufiger zu Auseinandersetzungen zwischen adeligen Gefolgsleuten der Habsburger und den Stadten im suddeutschen Raum Die Adligen waren vielfach zu Raubrittern herabgesunken und uberfielen immer ofter die stadtischen Kaufleute Die Eidgenossen versuchten diese Differenzen zur Ausdehnung ihrer Macht nordlich des Rheins zu nutzen Sie schlossen Schutzbundnisse mit den Stadten Schaffhausen 1454 Rottweil 1463 und Mulhausen 1466 Zwei Ereignisse fuhrten zur Eskalation des Konflikts Konfliktherd Schaffhausen Bearbeiten Die Stadt Schaffhausen hatte am 1 Juni 1454 auf 25 Jahre ein Bundnis mit den eidgenossischen Orten Zurich Bern Luzern Schwyz Zug und Glarus abgeschlossen 3 nachdem Bilgeri von Heudorf Schaffhausen wieder den Habsburgern unterwerfen wollte Bilgeri fuhrte seine Fehde gegen Schaffhausen weiter Zur Eskalation kam es 1467 als Bilgeri von Heudorf den Schaffhauser Burgermeister Hans am Stad bei Anselfingen gefangen nahm und erst nach Zahlung eines Losegeldes von 1800 Gulden wieder freiliess Die Eidgenossen legten Truppen zur Verstarkung nach Schaffhausen und ein Trupp Unterwaldner unter ihrem Hauptmann Kaspar Koller unternahm einen Raubzug durch den Klettgau 4 Konfliktherd Mulhausen Bearbeiten Die Stadt Mulhausen hatte am 17 Juni 1466 mit Bern und Solothurn auf 25 Jahre ein Bundnis geschlossen 5 Das vom Adel in einem nicht erklarten Kleinkrieg stark bedrangte Mulhausen wollte eine militarische Entscheidung und ging im Vertrauen auf seinen Bundnisvertrag in die Offensive Mulhauser Truppen uberfielen im April 1468 die dem Adel gehorigen Dorfer Rixheim und Sausheim Die vorderosterreichischen Stande wollten diesen Ubergriff ahnden zogen am 15 Mai 1468 mit 4000 Mann vor Mulhausen und verheerten dessen Umgebung Am 18 Juni erfolgte die Kriegserklarung von Bern Solothurn und Freiburg im Uechtland an Herzog Siegmund die Kriegserklarungen der anderen eidgenossischen Orte folgten alsbald Sundgauerzug Bearbeiten nbsp Ein Proviantwagen der Eidgenossen wird von vorderosterreichischen Rittern angegriffen Darstellung in Diebold Schillings Luzerner Chronik Am 25 Juni fielen die Berner und Solothurner von Basel her im Sundgau ein zogen uber Blotzheim Bartenheim und Habsheim Richtung Mulhausen und hinterliessen eine Spur der Zerstorung Dieser ersten Kolonne folgten die Zurcher und Schwyzer Die Truppen aus den Innerschweizer Orten zogen durch die Ortschaften am linken Rheinufer auf Mulhausen Am 6 Juli trafen die drei Kolonnen der Schweizer zwischen Thann und Mulhausen auf dem Ochsenfeld zusammen und erwarteten die vorderosterreichischen Truppen zur offenen Feldschlacht diese stellten sich jedoch nicht Nachdem die Habsburger und ihre Verbundeten im Sundgau auf dem Ochsenfeld eine offene Feldschlacht nicht angenommen hatten versuchten die Eidgenossen die Stadt Thann einzunehmen Gleichzeitig wurde ein Trupp von 1000 Mann uber Wehr und Tiengen nach Schaffhausen entsandt Am 16 Juli 1468 zogen sich die Eidgenossen uber Basel wieder aus dem Sundgau zuruck und so endete der Sundgauerzug oder Mulhauserkrieg und das Kriegsgeschehen verlagerte sich nach Osten Die Kriegsparteien BearbeitenDie Habsburger der Adel und die Reichsstande Bearbeiten Zur Verteidigung der Stadt Waldshut waren etwa 800 Mann verfugbar Die Leitung hatte Werner von Schienen 1410 1496 Zu den Verteidigern gehorten auch Wilhelm Herter von Hertneck und Bilgeri von Heudorf Der ortliche Adel hatte sich schon beim ersten Einfall der Eidgenossen in den Klettgau nach Waldshut gefluchtet Die vorderosterreichischen Stadte Breisach Neuenburg am Rhein und Freiburg im Breisgau hatten Hilfstrupps entsandt Waldshut war von einer Ringmauer mit funf Turmen umgeben der ein tiefer Wallgraben und teilweise der Rhein vorgelagert war Die Breisgauer Ritterschaft besetzte den Hochrhein zwischen Rheinfelden und Laufenburg und Aufgebote aus dem vorderosterreichischen Breisgau besetzten den Schwarzwald um zu verhindern dass sich die Schwarzwalder den Eidgenossen anschlossen Hier setzte Herzog Siegmund auch bohmische Truppen ein Uber die Gesamtzahl der von Siegmund im Waldshuterkrieg eingesetzten Verbande gibt es keine zuverlassigen Angaben sie uberstieg aber jene der direkt in Waldshut liegenden Verteidiger deutlich Markgraf Karl I von Baden furchtete die Eidgenossen konnten von Mulhausen her die 1415 an das Stammhaus Baden zuruckgefallene Markgrafschaft Baden Hachberg angreifen und stellte ebenfalls Truppen zur Besetzung der anderen Waldstadte Graf Ulrich V von Wurttemberg rustete ebenfalls nachdem das Gerucht umgegangen war die Eidgenossen wollten Villingen belagern Der Bayern Herzog Ludwig der Reiche hatte Herzog Siegmund Hilfe und Vermittlung angeboten Ein grosserer Einfall und die Besetzung des Schwarzwaldes hatte wohl die suddeutschen Fursten auf den Plan gerufen die bei der Bedrohung der Grenzstadt Waldshut nur wenig Lust auf tatkraftige Hilfe zeigten 6 Die Eidgenossen und die zugewandten Orte Bearbeiten nbsp Ankunft der verstarkten Berner Truppen vor der belagerten Stadt WaldshutDie Bundnisse mit Mulhausen und Schaffhausen waren nur von einer Anzahl von Orten der alten Eidgenossenschaft der VIII Orte eingegangen worden In den Krieg gegen Herzog Siegmund zogen jedoch alle acht Orte und zudem eine Anzahl zugewandter Orte und sogar der Abt von St Gallen stellte Truppen Einen Oberbefehlshaber hatten die Eidgenossen nicht sondern der Rat der Hauptleute musste die Entscheidungen treffen Die Hauptleute der verschiedenen Orte standen zudem im Schriftverkehr mit ihren Heimatorten und mussten teilweise von diesen wieder Genehmigungen einholen Allerdings galt der Hauptmann der Zurcher als erster Hauptmann der die Beratungen einberief 7 Die Zurcher wurden von Eberhard Ottikon angefuhrt Einer der Hauptleute im Zurcher Kontingent war der spatere Burgermeister und Heerfuhrer Hans Waldmann Der Chronist Petermann Etterlin war unter den Luzerner Truppen Die Berner wurden von Petermann von Wabern 8 Niklaus von Scharnachthal und Niklaus von Diesbach 9 angefuhrt Die Gesamtzahl von 16 000 Mann erreichte das Belagerungsheer erst gegen Ende der Belagerung nachdem neue Zuzuge aus den Heimatorten angefordert und eingetroffen waren Die Raubzuge in den Schwarzwald und die Absicherung der Belagerung gegen Entsatz absorbierten einen Teil der Krafte Auf dem Rhein vor Waldshut hatte Bern zwei Schiffe und Luzern ein Schiff im Einsatz von denen aus die Stadt beschossen wurde Verlauf BearbeitenWahrend die Hauptmacht der Eidgenossen noch im Sundgau stand sandten sie auch 2 000 Mann Verstarkung nach Schaffhausen Von dort zogen sie unter dem Zurcher Hauptmann Felix Keller seit dem 27 Juni 1468 plundernd durch den Klettgau und nahmen am 29 Juni Erzingen ein Einfall in den Schwarzwald Bearbeiten Am 6 Juli erfolgte der nachste Raubzug der Eidgenossen in den Schwarzwald wobei das Kloster St Blasien wegen seiner Treue zu den Habsburgern das Ziel war In Burglen 10 und Indlekofen wurden Guter des Klosters geplundert Bei Remetschwiel 11 trafen sie auf die Letze die durch Hauensteiner Bauern verteidigt wurde 12 Nachdem sie diese Verteidigungslinie am 7 Juli mit den beiden Kolonnen von Schaffhausen und aus dem Sundgau genommen hatten 13 stand ihnen der Weg nach St Blasien offen Bei Hausern kam ihnen Abt Christoph von Greuth entgegen und konnte gegen eine Zahlung von 1500 Gulden die Eindringlinge zur Umkehr veranlassen Auf ihrem Ruckweg brannten sie Waldkirch 14 nieder und besetzten Tiengen ein Lehen des Hochstifts Konstanz an Bilgeri von Heudorf mit 600 Mann 15 Der osterreichische Hofmeister Jakob Trapp ersuchte aus Sankt Blasien die Stadt Freiburg um weiteren Zuzug und sprach die Befurchtung aus dass der ganze Wald schweizerisch werden wolle 16 17 Die Belagerung von Waldshut Bearbeiten nbsp Die Eidgenossen belagern Waldshut in der Tschachtlan Chronik von 1470 Am 19 Juli waren bedeutende Truppenteile der Eidgenossen aus dem Sundgauerzug auf dem Rafzerfeld versammelt Am 20 Juli beschlossen die Eidgenossen auf einer Tagsatzung in Luzern mit den Stimmen von Uri Schwyz Unterwalden Zug Glarus und Schaffhausen den Kriegszug auf Waldshut Als erste trafen am 22 Juli die Luzerner mit jenen von Glarus Schwyz und Zug am sudlichen Rheinufer vor Waldshut ein und die Zurcher und Schaffhauser ruckten von Tiengen aus wo sie bereits seit dem 20 Juli lagen auf Waldshut vor Die ubrigen Truppen und vor allem die grossen Hauptbuchsen der Zurcher und Berner zur Beschiessung der Stadtmauern kamen nach und nach so dass die erste Kanonade der Stadt fur den 29 Juli angenommen wird 18 Wahrend der Belagerung sollen etwa 280 schwere Steinkugeln auf die Stadt und ihre Befestigungen abgeschossen worden sein und zudem 248 kleinere aus Morsern 19 Auch die Muhlen der Stadt wurden durch den Beschuss zerstort was die Bewohner durch den Bau und Betrieb von Tretmuhlen ausglichen Da die Belagerer auch die Wasserzuflusse zur Stadt umgeleitet hatten und das Schopfen von Wasser aus dem Rhein wegen des feindlichen Feuers gefahrlich war wurde beim Rheintor ein Brunnen gegraben Der herzogliche Hofmeister Jakob Trapp organisierte zwei Versuche die Stadt mit Munition und Proviant zu versorgen In der Nacht vom 3 auf den 4 August wurde von Laufenburg aus eine Truppe von 1200 Mann aufgestellt die auf der linken Rheinseite bis Full zogen und versuchten von dort uber den Rhein in die Stadt zu kommen Obwohl der eidgenossische Belagerungsring hier nur schwach besetzt war misslang der Versuch weitgehend nur 200 Mann erreichten die Stadt mit etwas Nachschub Der zweite Versuch auf demselben Wege vom 8 auf den 9 August schlug vollig fehl da die Schweizer inzwischen ihre Mannschaft hier auf 400 Mann verstarkt hatten 20 Auch die Besatzung der Stadt blieb nicht passiv und machte mehrfach Ausfalle bei denen die Belagerer Verluste hinnehmen mussten Der Landvogt Thuring III von Hallwyl hatte in Laufenburg sein Hauptquartier aufgeschlagen und zwischen Albbruck und Dogern war eine befestigte Stellung mit 1300 Mann besetzt worden Im Raum St Blasien hatte Sigismund etwa 1500 Mann bohmischer Truppen zusammengezogen die jedoch nie wirksam in den Kampf eingriffen Aufgrund der Nachrichten uber die vorderosterreichischen Truppen und Geruchten uber einen grosseren Zuzug unter Herzog Siegmund forderten die Eidgenossen am 10 August von ihren Heimatorten weiteren Zuzug an der auch kam und nun die Gesamtzahl des Belagerungsheeres auf 16000 Mann brachte Die Versorgungslage in der Stadt verschlechterte sich zunehmend die Stadtbefestigungen waren durch den dauernden Beschuss stark beschadigt und die Habsburger und der Adel waren nicht bereit oder in der Lage einen entschiedenen Vorstoss zur Befreiung der Stadt zu wagen Am 17 August planten die Eidgenossen den Sturm auf die Stadt der am 19 August stattfinden sollte Gleichzeitig liefen jedoch schon Friedensverhandlungen Der Sturm wurde verschoben wobei es im Lager der Schweizer zu schwerwiegenden Differenzen zwischen Zurich und Bern kam Am 21 August machten Luzerner mit Unterstutzung von Schwyz Glarus und Appenzell einen Raubzug nach Bonndorf im Schwarzwald das dabei niedergebrannt wurde Auf dem Ruckzug wurde dieser Trupp von Einheiten Siegmunds angegriffen und konnte nur durch Hilfe von Zurich und Zug seine Beute u a 400 Stuck Vieh ins Lager bringen Am 24 August kam es noch zu Kampfen bei der Albbrucker Schanze Warum die Eidgenossen Waldshut nicht sturmten Bearbeiten Die Interessen der Zurcher Kaufleute reichten bis Waldshut und es gab auch familiare Verbindungen Formal argumentierten die Zurcher dass ein Sturm auf die Stadt sei nur mit hohen eigenen Verlusten moglich Politisch war Zurich nicht daran interessiert den Bernern uber die eroberte Stadt Waldshut Einfluss in dieser Region einzuraumen Zurich wurde von den Ost und Innerschweizer Orten unterstutzt Bern durch Solothurn und Luzern So bewirkten die Rivalitaten im eidgenossischen Lager den Abbruch der Belagerung Die Legende von der Tauschung der Belagerer Bearbeiten Der Volksmund erklarte sich das zogerliche Verhalten der Eidgenossen mit einem Trick den die Belagerten angewandt haben sollen die Vorfuhrung eines gemasteten Schafbocks durch die Waldshuter Besatzung auf den Stadtmauern um uber die katastrophale Ernahrungslage hinwegzutauschen In einer anderen Variante der Legende haben die jungen Gesellen den Bock gar uber die Mauer ins eidgenossische Lager geworfen um sie hohnisch am Uberfluss teilhaben zu lassen Damit habe man die Belagerer getauscht und die Bereitschaft zum Abbruch der Belagerung erreicht Die Grundzuge dieser Legende finden sich in Erzahlungen aus verschiedenen Gegenden 21 Die gluckliche Beendigung der Belagerung wird jahrlich im August mit der Waldshuter Chilbi gefeiert Dazu findet eine Bocktaufe und spater die Verlosung des Bockes statt Der Friedensvertrag und die Folgen Bearbeiten nbsp Verpfandung des Breisgau des Sundgaus und des Elsass durch Herzog Sigmund von Osterreich an Herzog Karl von Burgund am 9 Mai 1469Insbesondere die Stadt Basel durch ihren Burgermeister Peter Rot und die Furstbischofe von Basel Johann V von Venningen und Konstanz Hermann III von Breitenlandenberg bemuhten sich um eine Friedensvermittlung zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern Auch Rate des Herzogs Ludwig von Bayern und des Markgrafen Rudolf von Hachberg Sausenberg fur den Hans von Flachslanden am Tisch sass bemuhten sich um eine Vermittlung Am 14 August 1468 nahmen die Vermittler Kontakt mit den eidgenossischen Hauptleuten auf und am 16 August begannen in Dogern die Friedensverhandlungen wo am 27 August der Friedensvertrag die sogenannte Waldshuter Richtung unterzeichnet wurde 22 23 In diesem Vertrag verpflichtete sich Herzog Siegmund von Osterreich Tirol bis zum 24 Juni 1469 eine Kriegsentschadigung von 10 000 Gulden zu bezahlen Als Sicherheit diente den Eidgenossen Waldshut und der vorderosterreichische Schwarzwald 24 Der Waldshuterkrieg hatte fast keine territorialen Veranderungen zur Folge Einzige Ausnahme war die Herrschaft Wessenberg sudlich des Rheins mit den Dorfern Hottwil und Mandach die von Bern erobert und der Landvogtei Schenkenberg angefugt wurde Die Belagerung wurde am 28 August aufgehoben Herzog Siegmund lieh sich vom Herzog von Burgund Karl dem Kuhnen im Vertrag von Saint Omer 50 000 Gulden wofur er die osterreichischen Vorlande im Breisgau und Oberelsass verpfandete Zunachst ubernahm eine Kommission unter Leitung des Markgrafen Rudolf von Hachberg Sausenberg die Verwaltung und erstellte einen Bericht uber den Zustand der Pfandlande Der Burgunder setzte Peter von Hagenbach als Landvogt ein der Im November sein Amt antrat 25 Siegmund zahlte den Eidgenossen die Kriegsentschadigung am 23 Juni 1469 Der Burgermeister von Schaffhausen musste auf die ihm nach Vertrag ebenfalls zustehende Ruckzahlung seines Losegeldes von 1 800 Gulden allerdings bis 1476 warten Kaiser Friedrich III ein Vetter von Herzog Siegmund erklarte den Frieden am 26 Mai 1469 fur ungultig und verhangte am 31 August die Reichsacht uber die Eidgenossen Beides blieb jedoch ohne Folgen Waldshut selbst hatte zwar durch die Belagerung einen erheblichen Schaden erlitten andererseits erneuerte Kaiser Friedrich III am 21 November 1468 die Privilegien der Stadt und am 24 Februar 1469 erhielt sie uberdies das Recht eines Wasserzolls auf alle Einfuhren uber die Flusse Aare Reuss und Limmat Herzog Siegmund stellte der Stadt am 8 September 1468 einen sogenannten Schadlosbrief aus d h er wollte ihr den durch die Belagerung entstandenen Schaden ersetzen was er mit der pfandweisen Uberlassung des Rechts auf den Strassenzoll erfullte so dass die Stadt sich alsbald wieder wirtschaftlich erholte Der franzosische Konig Ludwig XI versuchte sowohl die Eidgenossen als auch Herzog Siegmund fur ein Bundnis gegen Burgund zu gewinnen und vermittelte einen Frieden zwischen beiden die Ewige Richtung Nachdem Karl der Kuhne 1477 in der Schlacht bei Nancy gefallen war nahm Herzog Siegmund die verpfandeten Vorlande wieder in Besitz ohne die 50 000 Gulden zuruckzubezahlen Gedenken BearbeitenZu den Verteidigern der Stadt gehorten auch die jungen Gesellen deren Vereinigung die alteste noch heute bestehende Zunft Deutschlands die Junggesellenschaft 1468 Waldshut ist Das Ende der Belagerung wird jahrlich am dritten Sonntag im August mit der Waldshuter Chilbi gefeiert Zum Gedenken an den Kommandeur der Verteidiger wurde in Waldshut eine Strasse nach Werner von Schienen benannt Siehe auch BearbeitenListe der Kriege und Schlachten der Schweiz BurgunderkriegeLiteratur BearbeitenHeinrich Hansjakob Der Waldshuter Krieg vom Jahr 1468 Zur vierhundertjahrigen Erinnerung untersucht und dargestellt Mit urkundlichen Beilagen 1 Aufl Waldshut 1868 2 Aufl ebd 1901 online in der Google Buchsuche Max A Meier Der Waldshuterkrieg von 1468 Eine Gesamtdarstellung Dissertation Basel 1937 Max A Meier Der Friede von Waldshut und die Politik am Oberrhein bis zum Vertrag von St Omer In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 90 1937 S 321 384 Johann von Muller Der Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft Vierter Theil Bis auf die Zeiten des Burgundischen Kriegs 2 Auflage Leipzig 1822 S 200 205 online in der Google Buchsuche Christian Ruch Waldshuterkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Joseph Ruch 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1627 Jahr participirt verlauffen Der erste Theil Bern 1627 S 190 195 Google DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Waldshuterkrieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Waldshuterkrieg Quellen und Volltexte Beitrag auf www klettgau historia de Christian Ruch Waldshuterkrieg In Historisches Lexikon der Schweiz Waldshuterkrieg Audio Datei auf youTube der wikipedia Artikel wird vorgelesenEinzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten am Ende der Belagerung es erfolgten wahrend der Belagerung weitere Zuzuge s Christian Wurstisen Bassler Chronik S 432 s den Vertragstext bei Aegidius Tschudi Johann Rudolf Iselin Hrsg Chronicon Helveticum Band 2 Basel 1736 S 578 580 online in der Google Buchsuche s Tschudi S 678 Der Wortlaut des Vertrages ist abgedruckt bei Anton Philipp von Segesser Bearbeiter Amtliche Sammlung der altern Eidgenossischen Abschiede Band 2 Die eidgenossischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1421 bis 1477 Meyer Luzern 1863 Nr 559 S 354 355 online bei der UB Dusseldorf Die dort angegebene Bundnisdauer von nur funf Jahren beruht laut Max A Meier Der Waldshuterkrieg von 1468 Eine Gesamtdarstellung Dissertation Basel 1937 S 3 Fussnote 1 auf einem Schreib oder Druckfehler s Hansjakob S 25 s Meier S 51 Fussnote 3 Annelies Hussy Wabern Petermann von In Historisches Lexikon der Schweiz Ulrich Moser Diesbach Niklaus von In Historisches Lexikon der Schweiz Eintrag Burglen auf Landeskunde entdecken online leobw Eintrag Remetschwiel auf Landeskunde entdecken online leobw s Heinrich Schreiber Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau II Band II Abtheilung S 504 online bei UB Freiburg s Hansjakob S 22 Eintrag Waldkirch auf Landeskunde entdecken online leobw Tiengen blieb bis zum Tod des Bilgeri von Heudorf im Jahr 1476 durch die Schaffhauser besetzt und wurde dann an das Hochstift Konstanz zuruckgegeben s Heinrich Schreiber Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau II Band II Abtheilung S 511 online bei UB Freiburg s Heinrich Schreiber Geschichte der Stadt und Universitat Freiburg im Breisgau IV Lieferung Geschichte der Stadt Freiburg III Theil Freiburg 1857 S 134 135 online bei UB Freiburg Hansjakob S 30 Ruch S 68 s Hansjakob S 35 36 und Aegidius Tschudi Johann Rudolf Iselin Hrsg Chronicon Helveticum Band 2 Basel 1736 S 689 online in der Google Buchsuche eine ahnliche Geschichte wird aus Limburg an der Lahn berichtet Sagenhafte Geschichten In Nassauische Neue Presse vom 24 Februar 2014 abgerufen am 30 August 2014 Memento des Originals vom 11 September 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www nnp de August Friedrich Ernst Langbein 1757 1835 hat in seinem Gedicht Die Belagerung das Thema ebenfalls aufgenommen wobei hier ein Schneider in eine Bockshaut schlupft Abdruck auf Die Deutsche Gedichtebibliothek Langbeins Gedicht stutzt sich wohl auf eine Geschichte aus Kalabrien die 1723 veroffentlicht wurde s Der sich zum Ziegenbock machende Schneider In Hilarius Sempiternus Der vermehrte kurtzweilige Polyhistor 1723 S 16 17 das Thema wurde auch in der Geschichte von Burg Karlstein in Bohmen aufgenommen die 1422 von den Prager Hussiten belagert wurde s Zacharias Theobald Hussitenkrieg Breslau 1750 S 299 siehe den Vertragstext bei Anton Philipp von Segesser Bearbeiter Amtliche Sammlung der altern eidgenoessischen Abschiede Band 2 Die eidgenossischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1421 bis 1477 Meyer Luzern 1863 Nr 43 S 900 903 online bei der UB Dusseldorf zu Details der Verhandlungsorte und Verhandlungsschritte siehe Max A Meier Waldshuter Friede oder Friede von Dogern In Vom Jura zum Schwarzwald Blatter fur Heimatkunde und Heimatschutz Band Jahr 10 1935 Heft 2 S 1 4 doi 10 5169 seals 747015 500 Anton Philipp von Segesser Bearbeiter Amtliche Sammlung der altern eidgenoessischen Abschiede Band 2 Die eidgenossischen Abschiede aus dem Zeitraume von 1421 bis 1477 Meyer Luzern 1863 Nr 44 S 903 online bei der UB Dusseldorf Heinrich Witte Zur Geschichte der burgundischen Herrschaft am Oberrhein in den Jahren 1469 bis Anfang 1473 In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins Band 40 1886 S 129 169 Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldshuterkrieg amp oldid 236999054