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Full Reuenthal schweizerdeutsch Full Roilete fulː ˈrœjlete 5 6 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Die nordlichste Gemeinde des Kantons gehort zum Bezirk Zurzach liegt am Hochrhein an der Grenze zu Deutschland und besteht aus den Dorfern Full und Reuenthal Full ReuenthalWappen von Full ReuenthalStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk ZurzachwBFS Nr 4307i1f3f4Postleitzahl 5324Koordinaten 657526 274195 47 61591 8 20377 314 Koordinaten 47 36 57 N 8 12 14 O CH1903 657526 274195Hohe 314 m u M Hohenbereich 308 433 m u M 1 Flache 4 78 km 2 Einwohner 958 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 200 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 19 8 31 Dezember 2022 4 Website www full reuenthal chLage der GemeindeKarte von Full Reuenthalwww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenFull 315 m u M ist eine Streusiedlung im Fullerfeld einer weitlaufigen Schotterebene die vom Rhein beinahe halbkreisformig umflossen wird Rund zwei Kilometer sudostlich von Full mundet die Aare in den Rhein Die Siedlung mit rund 700 Einwohnern besteht aus den Ortsteilen Unterdorf Fahrhauser und Juppen die lose miteinander verbunden sind Etwas mehr als einen Kilometer sudlich davon liegt Reuenthal 386 m u M Das knapp 200 Einwohner zahlende Dorf befindet sich auf einer erhoht liegenden Ebene getrennt durch die Fullerhalde einem rund achtzig Meter hohen Kalkfelsen 7 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 478 Hektaren davon sind 111 Hektaren bewaldet und 65 Hektaren uberbaut 8 Der hochste Punkt liegt auf 424 Metern oberhalb der Fullerhalde der tiefste auf 310 Metern am Rhein Nachbargemeinden sind Waldshut Tiengen im Norden Leuggern im Suden Leibstadt im Sudwesten und Dogern im Westen Geschichte BearbeitenFruheste Siedlungsspuren stammen von den Helvetiern einem Keltenstamm der um 500 v Chr das Gebiet in Besitz nahm Ab etwa 15 v Chr festigten die Romer ihre Herrschaft Von 259 bis 277 hielten die Alamannen das Gebiet sudlich des Rheins besetzt bevor sie von den Romern zuruckgedrangt wurden Der Rhein bildete die Nordgrenze des Romischen Reichs bei Juppen bestand ein Wachtturm Zu Beginn des 5 Jahrhunderts zogen sich die Romer endgultig uber die Alpen zuruck Die Alamannen besiedelten die Region und assimilierten allmahlich die romanisierten Kelten 1231 vermachten die Freien von Bernau ihren Grundbesitz dem Johanniterorden Die Johanniter teilten ihren neu erworbenen Besitz zunachst der Kommende Bubikon im Zurcher Oberland zu 1250 erfolgte die Grundung der Kommende Leuggern Diese entwickelte sich zum religiosen und politischen Zentrum des Kirchspiels Leuggern das die heutigen Gemeinden Leuggern Bottstein Full Reuenthal und Leibstadt umfasste Die erste urkundliche Erwahnung von Reuwintal erfolgte im Jahr 1258 der Ortsname stammt vom althochdeutschen Riuwintale und bedeutet Tal des Riuwo 6 Der erste Hinweis auf die Siedlung Wulne findet sich im Habsburger Urbar von 1303 08 Dieser Ortsname ist von ze follinun abgeleitet was auf Althochdeutsch beim aufgeschutteten Boden bedeutet 5 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und losten die Habsburger als Landesherren ab Das Kirchspiel war nun Teil der Grafschaft Baden einer Gemeinen Herrschaft der Eidgenossenschaft Wahrend des Schwabenkrieges erlitten die Dorfer des Kirchspiels schwere Verwustungen und Plunderungen Full wurde am 22 Februar 1499 von schwabischen Truppen zerstort nach dem Krieg erfolgte der Wiederaufbau Von 1529 bis 1531 hielten Truppen der reformierten Stadt Bern das Kirchspiel besetzt die Bevolkerung blieb jedoch katholisch nbsp Luftansicht 1953 Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und das Kirchspiel gelangte zum kurzlebigen Kanton Baden der Helvetischen Republik Es entstanden die Munizipalitaten Bottstein und Leuggern Wahrend des Zweiten Koalitionskrieges im Jahr 1799 verlief die Frontlinie zwischen Franzosen und Osterreichern mitten durch das Aaretal sudostlich von Full und Reuenthal Am Zusammenfluss von Aare und Rhein hatten die Franzosen ein Lager errichtet Durch Requirierungen und Zwangseinquartierungen litt die Bevolkerung grosse Not Nachdem 1803 durch die Mediationsakte von Napoleon Bonaparte der Kanton Baden aufgelost und im Kanton Aargau aufgegangen war wurden die Dorfer des Kirchspiels in einer einzigen Gemeinde wiedervereinigt Mit einer Flache von uber 30 Quadratkilometern war sie die grosste des Kantons Der Grosse Rat beschloss 1816 die Teilung der Grossgemeinde in die Gemeinden Bottstein Leuggern und Oberleibstadt Er war der Meinung eine derart grosse Gemeinde ohne eigentliches Zentrum sei wirtschaftlich nicht uberlebensfahig Bis 1832 gehorten Full und Reuenthal zur Gemeinde Oberleibstadt und bilden seither eine eigenstandige Gemeinde 1902 erfolgte die letzte Grenzbereinigung als der kleine Weiler Juppen von Leuggern abgetrennt und der Gemeinde Full Reuenthal angefugt wurde Die Bevolkerung lebte bis ins fruhe 20 Jahrhundert weitgehend von der Landwirtschaft die Industrialisierung hielt nur langsam Einzug Im Jahr 1939 kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs stellte das Militar die Festung Reuenthal fertig die einen allfalligen Angriff deutscher Truppen hatte aufhalten sollen Bei der Bombardierung von Waldshut am 19 Februar 1945 fielen zwei Bomben auf den Weiler Juppen und richteten erheblichen Sachschaden an In der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts gab es mehrmals Projekte fur die Schiffbarmachung von Rhein und Aare in den 1980er Jahren sogar Plane fur einen Flusshafen im Fullerfeld siehe Transhelvetischer Kanal Alle diese Projekte scheiterten am Widerstand von Bevolkerung und Naturschutzern Zu Beginn des 21 Jahrhunderts wehrten sich die Bewohner der Gemeinde erfolgreich gegen die Absicht die geplante deutsche Bundesautobahn 98 ein Stuck weit uber das Fullerfeld zu fuhren Mittlerweile wird wieder die Bergvariante nordlich an Waldshut vorbei favorisiert Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schweizerisches Militarmuseum nbsp Brunnen in FullSiehe auch Liste der Kulturguter in Full Reuenthal In Full Reuenthal befindet sich das Schweizerische Militarmuseum Dabei werden in Full in mehreren ehemaligen Fabrikhallen Panzer Artillerie Fliegerabwehr und Panzerabwehrgeschutze der Schweizer Armee und anderer Armeen gezeigt wahrend in Reuenthal das ehemalige Artilleriewerk offentlich zuganglich gemacht worden ist Der Verein 241 A 65 betreibt seit 2008 im Dampflok Depot Full ein kleines Eisenbahnmuseum Herzstuck der Sammlung ist eine franzosische Schnellzug Dampflokomotive der Baureihe 241 A 65 mit der regelmassig Sonderfahrten durchgefuhrt werden 9 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet In Gelb auf grunem Boden schwarze Grundwasserpumpe mit waagrechtem schwarzem Schwengel und schwarzem Trog Bis 1952 besass die Gemeinde kein eigenes Wappen Aus Mangel an historischen Vorbildern favorisierte man Fisch und Zwerg als Wappenmotiv Auf Anraten der kantonalen Wappenkommission entschied sich der Gemeinderat dann aber fur eine Grundwasserpumpe die bis in die 1920er Jahre fur diese Gegend typisch und zahlreich vorhanden waren 10 Bevolkerung BearbeitenDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 11 Jahr 1798 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 234 442 404 487 493 611 694 674 715 806 805 883Am 31 Dezember 2022 lebten 958 Menschen in Full Reuenthal der Auslanderanteil betrug 19 8 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 56 4 als romisch katholisch und 17 4 als reformiert 26 2 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 12 95 4 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 1 1 Italienisch 1 0 Portugiesisch und 0 7 Albanisch 13 Politik und Recht BearbeitenDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Zurzach zustandig Full Reuenthal gehort zum Friedensrichterkreis XVII Zurzach 14 Wirtschaft BearbeitenIn Full Reuenthal gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 270 Arbeitsplatze davon 53 in der Landwirtschaft 22 in der Industrie und 25 im Dienstleistungssektor 15 Wichtigster Arbeitgeber ist die Kuhn Champignon AG der grosste Champignon Zuchtbetrieb der Schweiz Die meisten Erwerbstatigen sind Wegpendler und arbeiten in den Nachbargemeinden oder in der Region Baden Verkehr Bearbeiten nbsp JuppenZwischen Full und Reuenthal verlauft die Hauptstrasse 7 von Basel nach Winterthur beide Ortsteile sind durch Nebenstrassen mit dieser verbunden Die Gemeinde wird durch die Postautolinie vom Bahnhof Koblenz nach Leibstadt erschlossen Von Juppen aus verkehrt die Fahre Full Waldshut uber den Rhein nach Waldshut es ist die einzige Fahre des Kantons Aargau die nach einem festen Fahrplan verkehrt 16 Bildung BearbeitenIn Full gibt es einen Kindergarten und ein Schulhaus in dem die Primarschule unterrichtet wird Die Realschule und die Bezirksschule konnen in Leuggern besucht werden die Sekundarschule in Leibstadt Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Kantonsschule Baden und die Kantonsschule Wettingen Literatur BearbeitenChristoph Herzig Full Reuenthal In Historisches Lexikon der Schweiz Sarah Brian Scherer Dominik Sauerlander Andreas Steigmeier Das Kirchspiel Leuggern Geschichte von Bottstein Full Reuenthal Leibstadt und Leuggern 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Full Reuenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Full ReuenthalEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 164 166 a b Zehnder Gemeindenamen des Kantons Aargau S 350 351 Landeskarte der Schweiz Blatt 1050 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 13 Juni 2019 Technische Merkmale der 241 A Serie Verein 241 A 65 abgerufen am 13 Juni 2021 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 160 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 13 Juni 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 13 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 12 August 2018 abgerufen am 13 Juni 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 14 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 13 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS Die Fahre von Juppen und ihre Umgebung Archivlink Memento vom 5 August 2016 im Internet Archive Politische Gemeinden im Bezirk Zurzach Bottstein Dottingen Endingen Fisibach Full Reuenthal Klingnau Koblenz Leibstadt Lengnau Leuggern Mellikon Schneisingen Siglistorf Tegerfelden ZurzachEhemalige Gemeinde Bad Zurzach Baldingen Bobikon Kaiserstuhl Mellstorf Oberleibstadt Rekingen Rietheim 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