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Bottstein schweizerdeutsch ˈboːtʃte 5 ist eine Einwohnergemeinde im Schweizer Kanton Aargau Sie gehort zum Bezirk Zurzach und liegt im unteren Aaretal auf halbem Weg zwischen Brugg und Waldshut BottsteinWappen von BottsteinStaat Schweiz SchweizKanton Kanton Aargau Aargau AG Bezirk ZurzachwBFS Nr 4303i1f3f4Postleitzahl 5315 Bottstein 5314 Kleindottingen UN LOCODE CH KDO Kleindottingen Koordinaten 659022 267555 47 55606 8 22279 350 Koordinaten 47 33 22 N 8 13 22 O CH1903 659022 267555Hohe 350 m u M Hohenbereich 316 589 m u M 1 Flache 7 43 km 2 Einwohner 4143 31 Dezember 2022 3 Einwohnerdichte 558 Einw pro km Auslanderanteil Einwohner ohneSchweizer Burgerrecht 41 8 31 Dezember 2022 4 Gemeindeammann Patrick GosteliWebsite www boettstein chSchloss Bottstein Schloss BottsteinLage der GemeindeKarte von Bottsteinww Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Wappen 5 Bevolkerung 6 Politik und Recht 7 Wirtschaft 8 Verkehr 9 Bildung 10 Personlichkeiten 11 Literatur 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie Gemeinde liegt am westlichen Ufer der Aare und besteht aus den Dorfern Bottstein 356 m u M und Kleindottingen 320 m u M sowie den Weilern Burlen und Eien Der historische Hauptort Bottstein liegt am sudlichsten auf einem schmalen steil abfallenden Landstreifen zwischen der Aare und dem Osthang des 577 Meter hohen Bottebergs einem Auslaufer des Tafeljuras Das Dorf liegt gegenuber der zu Dottingen gehorenden kunstlichen Insel Beznau mit dem Kernkraftwerk Beznau 6 Unmittelbar nordlich von Bottstein weitet sich der Uferstreifen zu einer mehr als zwei Kilometer breiten Ebene aus Die ansonsten nordwarts fliessende Aare fuhrt zunachst nach Osten und dann in einem lang gezogenen Bogen Richtung Nordwesten in den Klingnauer Stausee An dessen Ufer steht der Klingnauer Beobachtungsturm In der Flussbiegung am Sudende des Stausees liegt Kleindottingen der grosste Ort der Gemeinde wo mehr als zwei Drittel der Einwohner leben Kleindottingen und Bottstein liegen etwa zweieinhalb Kilometer auseinander dazwischen liegt der Weiler Eien Der Weiler Burlen liegt knapp zwei Kilometer nordwestlich von Kleindottingen in Richtung Leuggern 6 Die Flache des Gemeindegebiets betragt 743 Hektaren davon sind 264 Hektaren bewaldet und 158 Hektaren uberbaut 7 Der hochste Punkt ist der Gipfel des Bottebergs auf 577 Metern der tiefste liegt auf 318 Metern am Ufer des Klingnauer Stausees Nachbargemeinden sind Leuggern im Nordwesten Klingnau im Nordosten Dottingen im Osten Wurenlingen im Sudosten Villigen im Suden und Mandach im Westen Geschichte Bearbeiten1946 kam ein mit Gold verziertes Schwert aus der Eisenzeit um 750 v Chr zum Vorschein Um 500 v Chr nahmen die Helvetier ein Keltenstamm das Gebiet in Besitz Ab etwa 15 v Chr festigten die Romer ihre Herrschaft Von 259 bis 277 hielten die Alamannen das Gebiet um Bottstein besetzt bevor sie von den Romern zuruckgedrangt wurden Der nahe Rhein bildete die Nordgrenze des Romischen Reichs Zu Beginn des 5 Jahrhunderts zogen sich die Romer endgultig uber die Alpen zuruck Die Alamannen besiedelten die Region und assimilierten allmahlich die romanisierten Kelten Die erste urkundliche Erwahnung von Botistein erfolgte im Jahr 1087 Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Bozistein und bedeutet steiniges Gebiet am Bozen wobei Bozen vom keltischen Bergnamen Voceton abgeleitet werden kann 5 Kirchlich war das Dorf Teil des Kirchspiels Leuggern Die kleine Herrschaft gehorte zunachst den Herren von Bottstein und wechselte dann zwischen 1230 und 1798 nicht weniger als zwolf Mal ihren Besitzer Zum Grundbesitz gehorte auch die Ausubung der niederen Gerichtsbarkeit Die Freiherren von Tiefenstein hatten ebenfalls umfangreichen Besitz in Bottstein 1239 verkaufte Hugo von Tiefenstein den Johannitern in Bubikon den Kirchensatz zu Bottstein 1275 verkauften die Tiefensteiner zwei Muhlen in Bottstein an die Kommende in Klingnau 8 nbsp Gedenkstein zur Schlacht zwischen Oesterreichern und Franzosen im August 1799 nbsp Luftbild aus 600 m von Walter Mittelholzer 1920 1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau und losten die Habsburger als Landesherren ab Das Kirchspiel war nun ein Teil der Grafschaft Baden einer Gemeinen Herrschaft Es grenzte an Vorderosterreich das bei den Habsburgern verblieben war ab 1460 auch an den Berner Aargau Wahrend des Schwabenkrieges von 1499 erlitten die Dorfer des Kirchspiels schwere Verwustungen und Plunderungen Von 1529 bis 1531 hielten Truppen der reformierten Stadt Bern das Kirchspiel besetzt die Bevolkerung blieb jedoch katholisch Im Marz 1798 nahmen die Franzosen die Schweiz ein und das Kirchspiel gelangte zum kurzlebigen Kanton Baden der Helvetischen Republik Es entstanden die Munizipalitaten Bottstein und Leuggern Wahrend des Zweiten Koalitionskrieges verlief die Frontlinie zwischen Franzosen und Osterreichern mitten durch das Aaretal Am 17 August 1799 wollten osterreichische Truppen bei Kleindottingen die Aare uberqueren Von der Mundung der Surb bei Dottingen aus nahmen sie die franzosische Armee auf der anderen Flussseite unter Artilleriebeschuss Die Franzosen erwiderten das Feuer und verhinderten den Bruckenschlag Die Dorfer Kleindottingen und Eien wurden vollstandig zerstort und es gab mehrere Dutzend Tote Nachdem 1803 durch die Mediationsakte von Napoleon Bonaparte der Kanton Baden aufgelost und im Kanton Aargau aufgegangen war wurden die Dorfer des Kirchspiels in einer einzigen Gemeinde wiedervereinigt Mit einer Flache von uber 30 Quadratkilometern war sie die grosste des Kantons Der Grosse Rat beschloss 1816 die Teilung der Grossgemeinde in die Gemeinden Bottstein Leuggern und Oberleibstadt Er war der Meinung eine derart grosse Gemeinde ohne eigentliches Zentrum sei wirtschaftlich nicht uberlebensfahig Die Bevolkerung Bottsteins lebte bis ins fruhe 20 Jahrhundert weitgehend von der Landwirtschaft wahrend die Industrialisierung nur langsam Einzug hielt Im Zuge des Eisenbahnbooms um 1870 gab es zahlreiche nie verwirklichte Bahnprojekte Die Aargauische Sudbahn scheiterte mit ihrem Vorhaben eine Bahnlinie von Brugg uber Bottstein nach Waldshut zu bauen Als Ersatz entstand 1893 zwischen Kleindottingen und Dottingen eine Brucke uber die Aare Die Korrektion des Flusslaufs Ende des 19 Jahrhunderts begunstigte den Bau von Wasserkraftwerken 1902 nahm auf der Insel Beznau gegenuber von Bottstein das Aarekraftwerk seinen Betrieb auf 1920 scheiterte ein Projekt fur ein Wasserkraftwerk zwischen Eien und Kleindottingen Dafur vorgesehen war ein breiter schiffbarer Kanal zwischen zwei hohen Dammen der das Gebiet zwischen Eien und Kleindottingen zerschnitten hatte Zwischen 1950 und heute hat sich die Bevolkerungszahl der Gemeinde fast vervierfacht wobei sich das Wachstum aus Platzgrunden hauptsachlich auf Kleindottingen konzentrierte 1965 begann der Bau des Kernkraftwerks auf der Insel Beznau Die Nordostschweizerischen Kraftwerke kauften das Schloss Bottstein und machten es zum Sitz des technischen Stabes Somit konnte auch Bottstein vom Kraftwerk auf Dottinger Boden profitieren Die Eroffnung des Kernkraftwerks Beznau erfolgte in zwei Etappen 1969 ging der Block 1 ans Netz 1972 der Block 2 Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Kulturguter in Bottstein Seit 2006 besteht das Axporama ein Besucherzentrum des Elektrizitatsversorgers Axpo Power Das grosste oberschlachtige Wasserrad innerhalb eines Gebaudes in Europa mit einem Durchmesser von 10 Metern durfte in Bottstein sein und nach einer geplanten Sanierung offentlich zuganglich 9 10 Wappen BearbeitenDie Blasonierung des Gemeindewappens lautet Von Gelb mit schragem rotem Gitterwerk Das Gemeindewappen entspricht jenem der Freien von Bottstein die im Hochmittelalter das Dorf und die Burg besassen Nachdem es ab 1930 inoffiziell verwendet worden war folgte 1953 die definitive Einfuhrung 11 Bevolkerung Bearbeiten nbsp BevolkerungsentwicklungDie Einwohnerzahlen entwickelten sich wie folgt 12 Jahr 1799 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020Einwohner 324 629 760 820 1051 1256 2129 2896 3437 3648 3691 3982Am 31 Dezember 2022 lebten 4143 Menschen in Bottstein der Auslanderanteil betrug 41 8 Bei der Volkszahlung 2015 bezeichneten sich 46 2 als romisch katholisch und 12 2 als reformiert 41 6 waren konfessionslos oder gehorten anderen Glaubensrichtungen an 13 80 3 gaben bei der Volkszahlung 2000 Deutsch als ihre Hauptsprache an 6 3 Italienisch 4 3 Albanisch 3 1 Turkisch 2 5 Serbokroatisch und 0 8 Portugiesisch 14 Politik und Recht Bearbeiten nbsp GemeindehausDie Versammlung der Stimmberechtigten die Gemeindeversammlung ubt die Legislativgewalt aus Ausfuhrende Behorde ist der funfkopfige Gemeinderat Er wird im Majorzverfahren vom Volk gewahlt seine Amtsdauer betragt vier Jahre Der Gemeinderat fuhrt und reprasentiert die Gemeinde Dazu vollzieht er die Beschlusse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben die ihm vom Kanton zugeteilt wurden Fur Rechtsstreitigkeiten ist in erster Instanz das Bezirksgericht Zurzach zustandig Bottstein gehort zum Friedensrichterkreis XVII Zurzach 15 Wirtschaft BearbeitenIn der Gemeinde gibt es gemass der im Jahr 2015 erhobenen Statistik der Unternehmensstruktur STATENT rund 1500 Arbeitsplatze davon 2 in der Landwirtschaft 43 in der Industrie und 55 im Dienstleistungssektor 16 Die meisten Industrie und Dienstleistungsbetriebe befinden sich in Kleindottingen Die wichtigsten Arbeitgeber sind ein Kieswerk eine Kunststofffabrik und zwei mittelgrosse Buromobelfabriken Ebenso werden Fahrrader der Marke KRISTALL hergestellt In Burlen und Eien dominiert die Landwirtschaft wahrend Bottstein kleingewerblich gepragt ist An den Sudosthangen des Bottebergs wird Weinbau betrieben Viele Erwerbstatige sind Wegpendler und arbeiten in den umliegenden Gemeinden oder in der Region Brugg Baden Verkehr BearbeitenDie wichtigste Strassenverbindung ist die Hauptstrasse 17 von Dottingen uber die Aarebrucke nach Kleindottingen Leuggern und Leibstadt Im Zentrum von Kleindottingen zweigt die Kantonsstrasse 447 nach Bottstein ab die dort auf die Kantonsstrasse 442 in Richtung Brugg trifft Die Gemeinde wird durch drei Postautolinien erschlossen Die Linien Dottingen Mandach und Dottingen Laufenburg fuhren durch Kleindottingen und Burlen die Linie von Dottingen zum Bahnhof Brugg fuhrt durch Kleindottingen Eien und Bottstein Bildung BearbeitenDie Gemeinde Bottstein besitzt vier Kindergarten in Kleindottingen und Bottstein sowie ein Schulzentrum in Kleindottingen in dem die Primarschule die Realschule und die Sekundarschule unterrichtet werden Die Bezirksschule kann in Leuggern besucht werden Die nachstgelegenen Gymnasien sind die Kantonsschule Baden und die Kantonsschule Wettingen Personlichkeiten BearbeitenOtto von Bottstein 1139 Abt des Klosters Reichenau 1136 1139 Rudolf von Bottstein 1131 Abt des Klosters Reichenau 1123 1131 Karl von Schmid 1827 1889 National und StanderatLiteratur BearbeitenAndreas Steigmeier Bottstein In Historisches Lexikon der Schweiz Sarah Brian Scherer Dominik Sauerlander Andreas Steigmeier Das Kirchspiel Leuggern Geschichte von Bottstein Full Reuenthal Leibstadt und Leuggern 2001 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bottstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Gemeinde Bottstein Bundesamt fur Kultur Bottstein im Inventar der schutzenswerten Ortsbilder der SchweizEinzelnachweise Bearbeiten Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Generalisierte Grenzen 2023 Bei spateren Gemeindefusionen Flachen aufgrund Stand 1 Januar 2020 zusammengefasst Abruf am 7 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 Standige Wohnbevolkerung nach Staatsangehorigkeitskategorie Geschlecht und Gemeinde definitive Jahresergebnisse 2022 Bei spateren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst Abruf am 5 September 2023 a b Beat Zehnder Die Gemeindenamen des Kantons Aargau In Historische Gesellschaft des Kantons Aargau Hrsg Argovia Band 100 Verlag Sauerlander Aarau 1991 ISBN 3 7941 3122 3 S 95 96 a b Landeskarte der Schweiz Blatt 1050 Swisstopo Arealstatistik Standard Gemeinden nach 4 Hauptbereichen Bundesamt fur Statistik 26 November 2018 abgerufen am 13 Juni 2019 Franx X Wober Die Miller von und zu Aichholz Teil 1 S 28 u 29 Stefanie Garcia Lainez Bottstein Zehn Meter Durchmesser Das wohl grosste Wasserrad Europas soll sich wieder drehen In aargauerzeitung ch 17 Mai 2021 abgerufen am 17 Dezember 2022 Grosstes Indoor Wasserrad Ein altes Muhlrad soll erneuerbaren Strom produzieren In srf ch 22 Dezember 2021 abgerufen am 17 Dezember 2022 Joseph Galliker Marcel Giger Gemeindewappen des Kantons Aargau Lehrmittelverlag des Kantons Aargau Buchs 2004 ISBN 3 906738 07 8 S 128 Bevolkerungsentwicklung in den Gemeinden des Kantons Aargau seit 1850 Excel In Eidg Volkszahlung 2000 Statistik Aargau 2001 archiviert vom Original am 8 Oktober 2018 abgerufen am 13 Juni 2019 Wohnbevolkerung nach Religionszugehorigkeit 2015 Excel Nicht mehr online verfugbar In Bevolkerung und Haushalte Gemeindetabellen 2015 Statistik Aargau archiviert vom Original am 20 Oktober 2019 abgerufen am 13 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Eidg Volkszahlung 2000 Wirtschaftliche Wohnbevolkerung nach Hauptsprache sowie nach Bezirken und Gemeinden Excel Statistik Aargau archiviert vom Original am 12 August 2018 abgerufen am 13 Juni 2019 Friedensrichterkreise Kanton Aargau abgerufen am 14 Juni 2019 Statistik der Unternehmensstruktur STATENT Excel 157 kB Nicht mehr online verfugbar Statistik Aargau 2016 archiviert vom Original am 8 Mai 2019 abgerufen am 13 Juni 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ag ch Politische Gemeinden im Bezirk Zurzach Bottstein Dottingen Endingen Fisibach Full Reuenthal Klingnau Koblenz Leibstadt Lengnau Leuggern Mellikon Schneisingen Siglistorf Tegerfelden ZurzachEhemalige Gemeinde Bad Zurzach Baldingen Bobikon Kaiserstuhl Mellstorf Oberleibstadt Rekingen Rietheim Rumikon Unterendingen Unterleibstadt WislikofenKanton Aargau Bezirke des Kantons Aargau Gemeinden des Kantons Aargau Normdaten Geografikum GND 4803723 0 lobid OGND AKS LCCN n85385113 VIAF 149002019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bottstein amp oldid 239451684