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Unter der Herrschaft Schwarzenberg auch als gefurstete Landgrafschaft Klettgau bezeichnet versteht man die vom Haus Schwarzenberg in der Person des Fursten Ferdinands zu Schwarzenberg 1687 von den Grafen von Sulz geerbte Landgrafschaft Klettgau die 1694 von Kaiser Leopold I zur gefursteten Landgrafschaft erhoben wurde Die Landesherrschaft der Fursten zu Schwarzenberg endete 1806 mit der Mediatisierung die Grundherrschaft derer von Schwarzenberg endete 1812 mit dem Verkauf der standes und grundherrlichen Rechte an das Grossherzogtum Baden Sitz der Herrschaft war das Schloss Tiengen zeitweise auch das Schloss Jestetten Territorium im Heiligen Romischen ReichHerrschaft SchwarzenbergWappenKarteAlternativnamen gefurstete Landgrafschaft KlettgauEntstanden aus Landgrafschaft KlettgauHerrschaftsform MonarchieHerrscher Regierung FurstHeutige Region en DE BWReichstag 1 Kuriatsstimme auf der schwabischen GrafenbankReichsmatrikel 60 GuldenReichskreis Schwabischer ReichskreisKreistag 1 Virilstimme auf der FurstenbankHauptstadte Residenzen TiengenDynastien Schwarzenberg frankisch bohmisches Adelsgeschlecht Konfession Religionen romisch katholischSprache n deutschFlache 4 Quadratmeilen oder ca 220 km 1804 1 Einwohner 8 682 1804 Aufgegangen in Mediatisierung 1806 Grossherzogtum BadenSiehe auch Landgrafschaft Klettgau Inhaltsverzeichnis 1 Reichsrechtliche Stellung 2 Wappen 3 Das Ende der schwarzenbergischen Herrschaft im Klettgau 4 Wirtschaft 5 Die Fursten 6 Das Gebiet der Herrschaft 7 Literatur 8 Einzelnachweise Anmerkungen 9 WeblinksReichsrechtliche Stellung BearbeitenDie gefurstete Landgrafschaft hatte keinen direkten Sitz im Reichsfurstenrat sondern einen auf der schwabischen Grafenbank im Reichsfurstenkollegium d h der jeweilige Furst konnte nur indirekt uber die Grafenbank Einfluss nehmen er hatte eine Kuriatsstimme Die vom Kaiser empfohlene Aufnahme in das Reichsfurstenkollegium mit eigenem Sitz und eigener Stimme Virilstimme erfolgte nicht Im schwabischen Reichskreis hingegen erhielt Schwarzenberg wegen Klettgau eine Virilstimme auf der Furstenbank wofur man jedoch eine Erhohung des Kreisanschlags akzeptieren also mehr Geld fur die Aufgaben des Reichskreises bezahlen musste In den zeitgenossischen Publikationen wird die Stimme meist Schwarzenberg wegen Klettgau benannt Das Haus Schwarzenberg hatte unabhangig vom Klettgau seit 1674 die 91 Stimme Virilstimme im Reichsfurstenrat und eine Kuriatsstimme im frankischen Grafenkollegium wegen der Herrschaft Seinsheim 2 Wappen BearbeitenDas Wappen der Freiherren von Seinsheim spater Schwarzenberg benannt bestand ursprunglich aus einem silbernen Schild mit blauen Streifen 1599 erganzte Graf Adolf von Schwarzenberg sein Wappen um einen Turkenkopf dem ein Rabe die Augen aushackt 3 4 1688 erhielten die Fursten von Schwarzenberg 5 nach der sulzischen Erbschaft das Recht deren Titel zu fuhren und das Wappen um die drei roten Spitzen aus dem Wappen der Grafen von Sulz zu erganzen Die brennende Fackel reprasentiert die Herrschaft Brandis das Herzschild zeigt einen Turm auf einem schwarzen Berg und drei goldene Garben das Wappen des eigentlichen Furstentums Schwarzenberg Der Wahlspruch des Hauses Schwarzenberg lautete Nil Nisi Rectum was sinngemass Entweder richtig oder gar nicht bedeutet Das Ende der schwarzenbergischen Herrschaft im Klettgau BearbeitenWahrend die napoleonische Neuordnung des deutschen Sudwestens bereits begonnen hatte und die Landgrafen von Klettgau ihre Hoheitsrechte uber die zu Zurich und Schaffhausen gehorigen Orte des Klettgaus 1801 03 bereits verloren hatten handelten die Schwarzenberg mit den Furstenberger Nachbarn 1806 noch einen Vertrag uber die Ablosung furstenbergischer Rechte im Raum Tiengen aus Die Rheinbundakte hatte 1806 die Mediatisierung der Herrschaft Schwarzenberg zur Folge die Landeshoheit uber das gesamte Gebiet fiel an das Grossherzogtum Baden 1812 verkaufte Furst Joseph von Schwarzenberg auch die standes und grundherrlichen Rechte an das Grossherzogtum Baden Wirtschaft BearbeitenAckerbau Viehzucht und Forstwirtschaft bildeten die wirtschaftliche Grundlage Manufakturen gab es keine In der Stadt Tiengen wurde in geringem Umfang Handel getrieben Die Fursten BearbeitenDie Landesherren fuhrten den Titel Furst zu Schwarzenberg gefursteter Graf im Klettgau Graf zu Sulz des heiligen romischen Reichs Erbhofrichter zu Rottweil 6 Name Lebensdaten Regierungszeit Anmerkungen nbsp Ferdinand zu Schwarzenberg 23 Mai 1652 22 Oktober 1703 1687 1703 heiratete 1674 Maria Anna Grafin von Sulz und konnte so die Landgrafschaft von diesem im mannlichen Stamm ausgestorbenen Geschlecht erben nbsp Adam zu Schwarzenberg 25 September 1680 11 Juni 1732 1703 1732 nbsp Joseph I zu Schwarzenberg 15 Dezember 1722 17 Februar 1782 1732 1782 erliess 1766 Erbordnung und Recht der gefursteten Landgrafschaft Klettgau samt zugewandten Herrschaften nbsp Johann I zu Schwarzenberg 3 Juli 1742 5 November 1789 1782 1789 nbsp Joseph II zu Schwarzenberg 27 Juni 1769 19 Dezember 1833 1789 1806 er verlor 1806 die Landeshoheit Verkauf von Schloss Tiengen Schloss Willmendingen und Standesherrschaft am 19 Juli 1812 an das Haus Baden 7 Das Gebiet der Herrschaft BearbeitenDie Landgrafschaft Klettgau grenzte im Norden an das Furstentum Furstenberg Landgrafschaft Stuhlingen und den Kanton Schaffhausen im Osten an den Kanton Zurich im Suden an das Hochstift Konstanz Kaiserstuhl Rotteln Zurzach und im Westen an die vorderosterreichische Grafschaft Hauenstein 8 Sie umfasste die nachfolgend aufgefuhrten grosseren Ortschaften Insgesamt umfasste das Gebiet um 1800 neben der Stadt Tiengen 11 Pfarrdorfer und 30 weitere kleine Dorfer mit einer Bevolkerung von gesamthaft ca 9 000 Einwohnern Gemeinde Jahr des Erwerbs Anmerkungen 9 WappenTiengen 1687 Von den Grafen von Sulz geerbt siehe auch Schloss Tiengen Residenz und Sitz des furstlich schwarzenbergischen Oberamtes um 1800 ca 1300 Einwohner nbsp Jestetten Mit dem heutigen Ortsteil Altenburg um 1800 ein Pfarrdorf mit ca 700 Einwohnern nbsp Schwerzen Mit den Dorfern Wutoschingen und Degernau die Herrschaft Willmendingen war zeitweise umstritten zwischen Furstenberg und Schwarzenberg Horheim und Ofteringen gehorten gerichtlich zum Furstentum Furstenberg nbsp Oberlauchringen Unterlauchringen gehorte zur furstenbergischen Landgrafschaft Stuhlingen die niedere Gerichtsbarkeit gehorte jedoch zur Landgrafschaft Klettgau Oberlauchringen unterstand dem Landgericht Klettgau nbsp Lottstetten Pfarrdorf mit ca 600 Einwohnern um 1800 die heutigen Ortsteile Balm und Nack gehorten ebenfalls zur Herrschaft Schwarzenberg nbsp Erzingen Pfarrdorf mit ca 850 Einwohnern um 1800 nbsp Griessen Pfarrdorf mit ca 1050 Einwohnern um 1800 nbsp Bechtersbohl Bechtersbohl bildet heute zusammen mit Dangstetten Kadelburg mit Ettikon auch Kadolzburg die Herrschaft Schwarzenberg hatte hier nur die hohe Gerichtsbarkeit Kussnach Reckingen und Rheinheim Pfarrdorf mit ca 900 Einwohnern um 1800 die 1975 neu gegrundete Gemeinde Kussaberg siehe auch Kussaburg nbsp Stetten Mit Gunzgen Hohentengen selbst gehorte dem Hochstift Konstanz nbsp Literatur BearbeitenDieter Stievermann Herrschaft Schwarzenberg In Meinrad Schaab Hansmartin Schwarzmaier Hrsg u a Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Die Territorien im alten Reich Hrsg im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Klett Cotta Stuttgart 1995 ISBN 3 608 91466 8 S 423 428 Phillip Ludwig Hermann Roder Geographisches Statistisch Topographisches Lexikon von Schwaben Band 1 Ulm 1800 Spalte 1139 1143 Furst Joseph von Schwarzenberg In Neuer Nekrolog der Deutschen Band 11 1833 2 Teil Weimar 1835 S 820f Einzelnachweise Anmerkungen Bearbeiten Georg Hassel Statistischer Umriss der samtlichen Europaischen Staaten Erster Theil Braunschweig 1805 S 136 s Carl Wilhelm von Lancizolle Ubersicht der deutschen Reichsstandschafts und Territorial Verhaltnisse Berlin 1830 Adolf Schwarzenberg hatte 1598 als kaiserlicher General im Krieg gegen die Turken die Festung Raab Gyor erobert Dafur wurde er von Kaiser Rudolf II in den Reichsgrafenstand erhoben und erhielt das Recht zur Erganzung seines Wappens Geschichts Geschlechts und Wappen Calender der durchlauchtigen Welt Nurnberg Chr Weigel u Raspe 1723 64 Chr Weigel u Raspe 1764 S 177 google de Die Grafen von Schwarzenberg wurden 1670 in den Furstenstand erhoben Siehe Roder Spalte 1142 Karel Schwarzenberg Schloss Obermurau Die Schwarzenbergische Regierung im Klettgau In Franz Schmid Hrsg Der Klettgau 1971 S 261 s Philipp Ludwig Hermann Roder Spalte 1139 f die Anmerkungen basieren auf beiden Banden von Roders Lexikon von Schwaben und den Homepages der GemeindenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Furstenhaus Schwarzenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Martin Illi Klettgau In Historisches Lexikon der Schweiz Homepage Klettgau Historia Historisches auf der Homepage der Gemeinde Jestetten Historisches auf der Homepage der Gemeinde Lauchringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Schwarzenberg Klettgau amp oldid 229800587